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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Deutschlands längste E-Bus-Linie in Osnabrück eröffnet
 
Drei, zwei, eins . . . M1!
Zwischenüberschrift:
Osnabrück feiert „Meilenstein″ auf dem Weg zu einem Busverkehr ohne Lärm und Abgase
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Startsignal für eine neue ÖPNV-Ära in Osnabrück: Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes (links) und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert haben am Mittwoch die erste rein elektrisch betriebene Metrobus-Linie M1 Düstrup–Haste (bislang Linie 41) offiziell in Betrieb genommen. Laut Stadtwerken handelt es sich bei der 13 Kilometer langen Nordost-Verbindung um Deutschlands längste E-Bus-Linie. Vor zahlreichen Gästen durchschnitten Rolfes und Griesert symbolisch ein Band, das an der Schnelllade- und Wendestation am Östringer Weg vor eins von bislang 13 fabrikneuen, flüsterleisen und abgasfreien Gelenkfahrzeugen gehalten wurde. Bis 2022 sollen insgesamt fünf Metrobus-Linien in Osnabrück elektrifiziert werden. Gesamtkosten des Vorhabens: 70 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes stammt jedoch aus unterschiedlichen Fördertöpfen von Bund, Land und Europäischer Union.
Foto:
Gert Westdörp

Am Mittwoch hat in Osnabrück das Elektrobus-Zeitalter begonnen: Als erste von fünf neuen Metrobus-Verbindungen im Stadtbusnetz wurde die Linie M1 Düstrup–Haste feierlich in Betrieb genommen. Mit 13 Kilometern ist sie nach Angaben der Stadtwerke die längste E-Bus-Linie Deutschlands.

Osnabrück Zur Eröffnung durchschnitten Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes symbolisch ein Band an der E-Bus-Schleife am Östringer Weg. In Kürze wird die bislang als Linie 41 bekannte Nord-Ost-Verbindung durch Osnabrück statt von Dieselbussen ausschließlich von akkubetriebenen Gelenkbussen bedient und ist dann laut Verkehrsbetrieb mit 13 Kilometern die längste rein elektrisch betriebene Buslinie Deutschlands″.

Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und der Verkehrsbranche griff OB Griesert seine Worte von Oktober auf, als er anlässlich der Fahrzeugpräsentation von einer Zeitenwende″ gesprochen hatte. Die E-Bus-Linie M1 bedeute ein gewaltiges Stück Lebensqualität für unsere Stadt″ und sei zugleich Auftakt in eine neue Mobilitäts-Ära″.

Stadtwerke-Vorstand Rolfes sagte, die Inbetriebnahme der M1 stelle einen Meilenstein″ dar auf dem vor knapp zehn Jahren eingeschlagenen Weg in Richtung eines lokal emissionsfreien ÖPNV. Früher als die meisten anderen Städte habe Osnabrück den nötigen Systemwechsel in Angriff genommen. Viele haben gezweifelt, wir manchmal auch. Aber jetzt können wir mit ein wenig Stolz behaupten, dass wir mit der größten E-Bus-Flotte bundesweit Vorreiter sind.″

Und die M1 ist nur der Anfang: Mit der Busnetz-Reform im Herbst 2019 werden in der Stadt vier weitere Metrobuslinien (M2 bis M5) geschaffen und schrittweise elektrifiziert. Bis 2022 sollen insgesamt mehr als 60 Gelenk-E-Busse kreuz und quer durch Osnabrück rollen, ohne dabei Krach zu machen und die Luft zu belasten. Das alles auch dank großzügiger Unterstützung der Steuerzahler: So flatterte den Stadtwerken ganz aktuell″ ein weiterer Förderbescheid aus dem Bundesumweltministerium (BMU) über 6, 3 Millionen Euro ins Haus. Damit erhöht sich allein der BMU-Zuschuss für das Osnabrücker E-Bus-Projekt auf 21, 2 Millionen Euro.Kleine Schönheitsfehler

Zwei kleine Schönheitsfehler trübten jedoch die allgemeine Freude über das Ereignis am Mittwoch: Zunächst mussten die Stadtwerke eingestehen, witterungsbedingt″ nicht rechtzeitig zum fahrplanmäßigen Start der M1 am Samstag mit allen notwendigen Bauarbeiten fertig zu werden. Mangels Asphaltdecke sei die End- und Schnellladestation in Haste vorläufig unbenutzbar, erklärte Rolfes, weshalb wir auf der Linie in den ersten Tagen unterstützend Dieselbusse einsetzen″.

Darüber hinaus nutzten Nachbarn den Festakt, um mit Bannern gegen die ihrer Meinung nach erschreckende Fehlplanung″ der E-Bus-Anlage am Östringer Weg zu protestieren. Die Straße sei zu schmal geraten und damit eine Gefahr für Kinder und Radfahrer, schimpften sie. Griesert versprach, seine Behörde werde sich die Sache noch einmal ansehen und Verbesserungsmöglichkeiten suchen″.Millionen vom Staat

Passend zum Stichtag, gaben unterdessen die beiden Osnabrücker Landtagsabgeordneten Frank Henning (SPD) und Anette Meyer zu Strohen (CDU) am Mittwoch die Bereitstellung frischer Landesmittel für den Ausbau der Elektromobilität bekannt. Demnach beteiligt sich Niedersachsen mit voraussichtlich mehr als sechs Millionen Euro an der Beschaffung von 21 zusätzlichen E-Bussen und der notwendigen Umrüstung des Busbetriebshofs. Den Angaben zufolge sollen allein 2, 856 Millionen Euro in die neuen Fahrzeuge fließen. Den Bau der Ladeinfrastruktur bezuschusst das Land mit 3, 4 Millionen Euro.Vorbildliches Projekt

Wir arbeiten intensiv daran, die Attraktivität des ÖPNV in unserer Stadt weiter zu steigern, und wollen, dass so bald wie möglich alle Fahrgäste der Osnabrücker Busflotte elektrisch unterwegs sind″, sagte Meyer zu Strohen. Henning bezeichnete den Systemwechel als zukunftsträchtiges Projekt mit Vorbildfunktion auch für andere Städte″. Die Abkehr von Dieselbussen sei nicht nur wichtig für eine bessere Luftqualität in Osnabrück. Sie fördere auch den Zuspruch zum ÖPNV generell.

Die Osnabrücker Grünen sprachen am Mittwoch in einer Mitteilung vom Anfang einer neuen ÖPNV-Ära in Osnabrück″. 60 Jahre nach der Abschaffung der Straßenbahn stünden endlich wieder emissionsfreie Fahrzeuge zur Verfügung. Ein guter Tag für die Luft und damit für die Lebensqualität in unserer Stadt″, stellte der Vorsitzende der Ratsfraktion, Volker Bajus, fest. Zugleich dankte er den Stadtwerken ausdrücklich für ihren Mut, als eine der ersten in Deutschland konsequent auf Elektroantrieb zu setzen″.

Bildtext:
ELEKTRISCH BETRIEBENE LINIENBUSSE: So sieht die mobile Zukunft in Osnabrück aus.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Sebastian Stricker


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