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1.
Erscheinungsdatum:
25.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum Entenfüttern schädlich ist
Zwischenüberschrift:
Naturschützer warnen vor Folgen für das Ökosystem
Artikel:
Originaltext:
Im
Wüstensee
in
Osnabrück
schwimmen
an
manchen
Tagen
mehr
Brotreste
als
Wasservögel.
Naturschützer
warnen,
denn
was
für
viele
Menschen
ein
harmloser
Zeitvertreib
ist,
kann
für
Tiere
und
Ökosystem
fatale
Folgen
haben.
Osnabrück
Die
von
einem
Spaziergänger
gefilmte
Szene
am
Wüstensee
an
der
Osnabrücker
Jahnstraße
mutete
dramatisch
an:
Ein
Berg
von
Toastbrotstücken
lag
zwischen
den
Wasservögeln
auf
dem
Gehstreifen,
der
das
kleine
Gewässer
umgibt.
Eine
der
Enten
schlang
derartig
große
Stücken
herunter,
dass
man
Angst
bekam,
sie
würde
gleich
daran
ersticken.
Für
die
Ente
ging
die
Mahlzeit
an
diesem
Tag
glimpflich
aus
–
fürs
Erste
jedenfalls.
Denn
das
Füttern
der
Tiere
mag
von
Menschen
als
schöne,
vielleicht
sogar
tierliebe
Aktion
empfunden
werden.
Es
ist
aber
das
komplette
Gegenteil,
sagt
Philip
Foth,
Pressesprecher
des
Nabu
Niedersachsen:
„
Wasservögel
sind
Wildtiere,
die
hervorragend
allein
zurechtkommen
und
in
der
Natur
genügend
zu
fressen
finden.
Falsches
Füttern
schadet
daher
mehr,
als
es
nützt.
Brot
ist
zudem
kein
geeignetes
Futter,
denn
es
enthält
für
Vögel
zu
viel
Salz
und
quillt
im
Magen
auf.″
Foth
räumt
auch
mit
dem
Irrglauben
auf,
dass
die
Tiere
Not
leiden
und
sich
deshalb
so
gierig
auf
Brotreste
stürzen:
„
Haben
sie
Hunger?
Nein.
Ihr
,
Betteln′
ist
eine
Folge
von
zu
intensiver
Fütterung.
Die
Tiere
wissen
einfach
aus
Gewohnheit,
dass
es
jetzt
etwas
zu
fressen
gibt
und
dass
es
bequemer
ist,
als
sich
selber
etwas
zu
suchen.″
Langfristig
gewöhnen
sich
die
Wildtiere
an
das
Füttern
und
die
Futterstellen
–
und
verlernen
nicht
nur,
sich
selbst
zu
ernähren,
sondern
auch
ihre
natürlich
Scheu
vor
den
Menschen.
Aber
auch
auf
die
Ökosysteme
der
Gewässer
haben
die
Fütterungen
teilweise
eklatante
Auswirkungen:
Oft
fressen
die
Enten
nicht
das
gesamte
Futter,
das
ihnen
zugeworfen
wird.
Brot
und
Gebäck
weichen
dann
auf,
sinken
an
den
Gewässerboden
und
verfaulen
dort.
„
Die
biologischen
und
chemischen
Prozesse
dieses
Abbaus
verbrauchen
große
Mengen
Sauerstoff,
der
Fischen
und
anderen
Wassertieren
fehlt.
Es
kann
dazu
kommen,
dass
Algen
stark
wachsen
und
das
Gewässer
,
umkippt
′″,
erklärt
Foth.
Bleiben
Nahrungsreste
an
Land
liegen,
vergammeln
sie
und
locken
wiederum
Ratten
und
andere
Tiere
an.
In
vielen
Städten
ist
es
daher
verboten,
Wasservögel
zu
füttern.
Auch
in
Osnabrück,
wie
in
der
Verordnung
über
die
Aufrechterhaltung
der
öffentlichen
Sicherheit
und
Ordnung
im
Gebiet
der
Stadt
nachzulesen
ist:
„
Frei
lebende
Tauben
dürfen
nicht
gefüttert
werden.
Es
darf
auch
kein
Futter,
das
zum
Füttern
von
Tauben
bestimmt
ist
oder
für
diese
zugänglich
ist,
ausgelegt
werden.
Gleiches
gilt
für
das
Auslegen
von
Futter
für
Enten
und
andere
Wasservögel.″
Doch
das
scheint
die
Menschen
nicht
davon
abzuhalten:
Es
reicht,
eine
kurze
Zeit
am
Wüstensee
zu
verweilen
–
und
schon
beobachtet
man
die
ersten
Passanten,
die
den
eher
apathischen
Wasservögeln
Brotkrumen
zuwerfen.
„
Wir
haben
das
Brot
extra
klein
gemacht,
damit
die
Tiere
sich
nicht
verschlucken″,
erklärt
ein
Paar
auf
Nachfrage.
Dass
es
schädlich
ist,
die
Vögel
überhaupt
zu
füttern,
hätten
sie
nicht
gewusst,
sagen
sie:
„
Die
Tiere
freuen
sich
doch
immer
so.″
„
Ich
glaube
nicht,
dass
viele
tatsächlich
wissen,
dass
das
Füttern
von
Enten
schädlich
für
die
Tiere
und
ihre
Umgebung
sein
kann″,
sagt
dazu
die
Soziologin
Julia
Gutjahr.
Sie
forscht
an
der
Universität
Hamburg
über
das
oftmals
widersprüchliche
Verhältnis
von
Menschen
zu
Tieren.
Denn
selbst
wenn
vielen
Menschen
klar
sein
müsste,
dass
Brot
für
Wildvögel
gar
keine
passende
Nahrung
sein
könnte:
„
Füttern
sie
die
hungrig
erscheinenden
Enten,
bekommen
die
Menschen
eine
positive
Reaktion
von
den
Tieren.
Diese
kann
es
erleichtern,
die
negativen
Folgen
quasi
auszublenden″,
so
Gutjahr.
Philip
Foth
vom
Nabu
regt
an,
die
Tiere
lieber
zu
beobachten,
statt
zu
füttern.
Gerade
bei
Kindern
könnte
man
so
das
Interesse
an
den
Tieren
und
ihrem
natürlichen
Verhalten
wecken.
Bildtext:
Lieb
gemeint,
aber
weder
für
die
Tiere
noch
für
die
Natur
gut:
Entenfüttern.
Foto:
David
Ebener
Autor:
Corinna Berghahn