User Online: 3 |
Timeout: 21:05Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
25.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt plant Öko-Umbau der Hase
Fließt die Hase bald über den Parkplatz?
Zwischenüberschrift:
Stadt will Flussbett für Fische bauen und hofft auf hohe Zuschüsse
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Fische
und
Kleinstlebewesen
sollen
die
Hase
auf
ihrer
ganzen
Länge
durchschwimmen
können.
Deshalb
planen
die
Stadt
Osnabrück
und
das
Niedersächsische
Landesamt
für
Verbraucherschutz
und
Lebensmittelsicherheit
(Laves)
,
die
Staustufe
am
Herrenteichswall
umzubauen.
Vorgesehen
ist,
eine
etwa
drei
Meter
breite
Umflut
auf
der
östlichen
Seite
des
Herrenteichswalls
zu
bauen.
Die
Kosten
werden
auf
3,
6
Millionen
Euro
geschätzt.
Der
Umweltausschuss
stimmte
zu,
die
Planungen
voranzutreiben,
drängt
aber
auch
darauf,
dass
mindestens
75
Prozent
der
Kosten
aus
Förderprogrammen
finanziert
werden.
Der
naturnahe
Hase-
Bypass
würde
das
Idyll
am
Herrenteichswall
weiter
aufwerten,
aber
auch
18
Autostellplätze
kosten.
Ein
idyllischer
Winkel
der
Innenstadt
soll
noch
idyllischer
werden.
Die
Stadt
will
der
Hase
am
Herrenteichswall
einen
Bypass
legen,
damit
Fische
flussaufwärts
schwimmen
können.
Vor
einem
Jahr
hätte
die
Stadt
das
spektakuläre
Projekt
fast
umsonst
bekommen,
jetzt
muss
sie
tief
in
die
eigene
Tasche
greifen.
Osnabrück
Die
ökologische
Durchlässigkeit
der
Hase
auf
ihrer
ganzen
Länge
ist
ein
Projekt,
an
dem
viele
Ämter
bis
hinauf
nach
Brüssel
seit
über
einem
Jahrzehnt
arbeiten.
Weil
die
Umsetzung
aufwendig
und
teuer
ist,
geht
das
Programm
nur
schrittweise
voran.
2017
teilte
das
Niedersächsische
Landesamt
für
Verbraucherschutz
und
Lebensmittelsicherheit
(Laves)
der
Stadt
Osnabrück
überraschend
mit,
das
Geld
aus
dem
Europäischen
Meeres-
und
Fischereifonds
(EMFF)
bereitstehe,
um
Projekte
zur
ökologischen
Entwicklung
von
Fließgewässern
in
urbanen
Räumen
mit
bis
zu
90
Prozent
zu
fördern.
Die
Laves-
Mitarbeiter
kannten
die
alten
Pläne
für
die
Hase
zwischen
Pernickelmühle
und
Herrenteichswall
und
schalteten
schnell
–
die
Stadt
auch,
aber
nicht
schnell
genug.
Denn
inzwischen
ist
der
Fördertopf
weitgehend
geleert.
Detlef
Gerdts,
Fachbereichsleiter
Umwelt,
geht
davon
aus,
dass
das
Projekt
mit
allen
Nebenkosten
bei
3,
6
Millionen
Euro
landen
würde.
1,
6
Millionen
Euro
sind
noch
im
Fördertopf,
so-
dass
die
Stadt
gut
zwei
Millionen
Euro
selbst
aufbringen
müsste.Abbildung
von
1802
Eine
Summe,
die
den
Mitgliedern
des
Stadtentwicklungsausschusses
in
der
jüngsten
Sitzung
keineswegs
den
Atem
raubte.
Heiko
Panzer
(SPD)
sprach
von
einem
„
Zukunftsprojekt,
das
wir
machen
sollten″.
Sebastian
Bracke
(Grüne)
hält
das
Projekt
„
unten
den
Aspekten
Ökologie
und
Aufenthaltsqualität
für
sinnvoll″,
und
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
bewertete
die
Investition
als
„
zielführend″,
die
die
Stadt
„
forcieren″
sollte.
auch
die
CDU
stimmte
zu,
die
Planungen
voranzutreiben
und
nach
weiteren
Fördermöglichkeiten
Ausschau
zu
halten,
um
eine
mindestens
75-
prozentige
Bezuschussung
zu
erreichen.
Pate
für
die
Hase-
Umflut
stand
eine
Abbildung
aus
dem
Jahr
1802,
die
einen
Arm
der
Hase
zeigt,
der
außerhalb
der
Stadtmauer
von
der
damals
noch
existierenden
Herrenteichsmühle
bis
zur
Vitischanze
floss.
Diesen
Gedanken
griffen
die
Planer
auf,
um
Fischen,
Krebsen
und
anderen
Wasserbewohnern
einen
Weg
an
der
Wehranlage
der
Pernickelmühle
vorbei
zu
öffnen.
Die
1,
5
Meter
hohe
Staustufe
muss
erhalten
bleiben,
weil
sonst
der
Grundwasserspiegel
sinken
würde,
was
die
Standfestigkeit
der
Gebäude
rundherum
gefährdete.
Eine
Fischtreppe
am
Wehr
würde
nach
Angaben
der
Experten
nicht
genügen.
Die
Tiere
würden
im
Staugewässer
vor
der
Pernickelmühle
nicht
überleben,
weil
sie
strömendes
Wasser
brauchen
und
ohne
Strömung
die
Orientierung
verlieren.
Deshalb
ist
geplant,
kurz
hinter
dem
Haarmannsbrunnen
einen
Durchstich
durch
den
Wall
zu
bohren
und
einen
etwa
drei
Meter
breiten
und
einen
Meter
tiefen
Flusslauf
auf
der
östlichen
Seite
der
Stadtmauer
zu
schaffen.
Auf
Höhe
des
Iduna-
Hochhauses
soll
es
einen
zweiten
Durchstich
geben.
Von
dort
bis
zum
Wehr
wird
der
Mini-
Fluss
auf
etwa
80
Meter
durch
ein
Becken
unter
dem
heutigen
Fußweg
fließen.
Spaziergänger
könnten
also
über
das
fließende
Wasser
gehen
und
(mit
etwas
Glück)
durch
Gucklöcher
den
Fischen
beim
Aufstieg
zusehen.
Die
Osnabrücker
Parkstätten-
Betriebsgesellschaft
(OPG)
nutzt
die
Fläche
östlich
des
Herrenteichswalls
als
Parkplatz.
Der
Umflut
würden
nach
Angaben
der
Planer
18
Stellplätze
zum
Opfer
fallen.
Die
Stadt
müsste
der
OPG
die
Flächen
abkaufen
und
für
die
Einnahmeverluste
entschädigen.
Die
Kosten
von
390
000
Euro
sind
in
der
Gesamtkalkulation
bereits
enthalten.
Der
Ausschuss
empfahl
einstimmig,
die
Planungen
zu
verfeinern
und
ein
Planfeststellungsverfahren
in
Gang
zu
setzen.
Das
wird
ein
gutes
Jahr
dauern,
sagte
Gerdts.
Bildtexte:
Auf
der
Ostseite
des
Herrenteichswalls
soll
ein
drei
Meter
breiter
Flusslauf
entstehen.
18
Stellplätze
müssen
dafür
geopfert
werden.
Die
Staustufe
an
der
Pernickelmühle
ist
für
Fische
unüberwindlich.
Ein
Bypass
(Karte
rechts)
soll
die
Hase
durchlässig
machen.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar
Teures
Erbe
Als
unsere
Vorfahren
den
Haselauf
stauten,
um
Mühlen
und
Sägen
anzutreiben,
verschwendeten
sie
keinen
Gedanken
an
die
Lebewesen,
denen
die
Staustufen
den
Weg
flussaufwärts
verwehrten.
Heute
sind
wir
ökologisch
klüger
und
stehen
vor
der
Frage,
wie
mit
der
teuren
Erbschaft
umzugehen
ist.
Besondere
Dringlichkeit
liegt
nicht
vor,
denn
von
einer
akuten
ökologischen
Notlage
kann
keine
Rede
sein.
Also
das
Erbe
einfach
ausschlagen
und
die
Renaturierung
der
Hase
an
die
nächste
Generation
weiterreichen?
So
einfach
dürfen
wir
es
uns
nicht
machen.
So
einfach
kann
die
Stadt
aber
auch
nicht
3,
6
Millionen
Euro
aus
den
Ärmeln
schütteln.
Daher
ist
es
richtig,
nach
Fördermöglichkeiten
zu
suchen
und
erst
dann
die
Bagger
zu
bestellen,
wenn
ein
75-
prozentiger
Zuschuss
gesichert
ist.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs