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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Opfer der Militärjustiz
Zwischenüberschrift:
Ein Stolperstein für Ewald Schawe
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Grenadier
Ewald
Schawe
sollte
hingerichtet
werden.
„
Fahnenflucht″
lautete
das
Urteil
der
Militärjustiz
im
Nationalsozialismus.
Doch
schon
vorher
traf
ihn
ein
Bauchschuss
– „
auf
der
Flucht″,
wie
es
hieß.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
der
Auguststraße
5
an
ihn.
Dort
lebte
der
gelernte
Förster
mit
seinen
Eltern,
bis
er
in
den
Krieg
musste
Wie
viele
es
ganz
genau
waren,
ist
nicht
bekannt,
denn
gegen
Ende
des
Zweiten
Weltkrieges
verloren
die
Nationalsozialisten
zwar
die
Übersicht
über
ihre
Statistik,
jedoch
nicht
ihre
Brutalität.
Die
Militärjustiz
verurteilte
rund
30
000
Wehrmachtssoldaten
zum
Tode,
weil
sie
desertiert
waren,
und
23
000
von
ihnen
wurden
getötet.
„
Es
waren
keine
Hinrichtungen,
sondern
brutale
Morde.″
Auf
diese
Feststellung
legte
Peter
Niebaum
von
der
HansCalmeyer-
Initiative
bei
der
Verlegung
des
Stolpersteins
besonderen
Wert.
Eines
dieser
Opfer
des
Nationalsozialismus
war
Ewald
Schawe.
Nur
wenige
Kilometer
von
seinem
Elternhaus
entfernt,
im
Reserve-
Lazarett
der
Kaserne
in
Haste,
starb
der
wegen
Fahnenflucht
Verurteilte
am
13.
April
1944
an
den
Folgen
eines
Bauchschusses.
Er
war
28
Jahre
alt.
Als
Todesursache
trug
die
chirurgische
Abteilung
des
Lazaretts
eine
Bauchfellverletzung
und
eine
Herz-
Kreislauf-
Schwäche
ein.
Hier
war
jemand
der
geplanten
Vollstreckung
des
Todesurteils
zuvorgekommen.
Nach
Unterlagen
der
Wehrmacht
in
Saalfeld
hatte
eine
Heeresstreife
der
gefürchteten
Feldgendarmerie
Ewald
Schawe
fünf
Tage
vor
seinem
Tod
in
Osnabrück
„
auf
der
Flucht
angeschossen″.
Doch
was
damals
im
Frühjahr
1944
genau
geschah,
ist
unbekannt.
Auch
was
genau
die
Militärjustiz
Ewald
Schawe
zuvor
vorgeworfen
hatte,
ist
nicht
überliefert.
Im
Urteil
stand
das
Wort
Fahnenflucht,
doch
eine
genauere
Begründung
fehlt.
Nach
den
spärlichen
Unterlagen
im
Freiburger
Militärarchiv
war
das
Kriegsgericht
einer
„
Division
526″
zuständig.
Aus
der
Kriegszeit
ist
kaum
mehr
von
Ewald
Schawe
bekannt,
als
dass
er
Grenadier
war,
1943
von
einem
Granatsplitter
in
den
Nacken
getroffen
wurde
und
dass
er
deshalb
für
etwa
zehn
Tage
in
einem
Lazarett
lag.
Über
die
Hintergründe
des
grausigen
Geschehens
lässt
sich
nur
spekulieren.
Aus
unbekannten
Gründen
wurde
er
später
„
Opfer
eines
justiziellen
Terrors″,
wie
es
Peter
Niebaum
formulierte.
Seine
Hans-
Calmeyer-
Initiative
ist
jetzt
Patin
des
Stolpersteins
für
Ewald
Schawe
Bildtext:
Ein
schlichtes
Haus
in
der
Auguststraße:
Hier
wohnte
Ewald
Schawe.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
inzwischen
knapp
600
Kommunen
angeschlossen
haben:
auch
in
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Den
Stolperstein
für
Ewald
Schawe
hat
Gunter
Demnig
jetzt
während
einer
Zeremonie
eingesetzt.
Für
künftige
Verlegungen
nimmt
das
Büro
für
Friedenskultur
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
NS-
Opfern
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
3
23-
22
87.
Voraussichtlich
noch
im
Herbst
werden
weitere
Stolpersteine
verlegt.
Autor:
Jann Weber