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1.
Erscheinungsdatum:
11.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nur ein Meter Schutzstreifen
Zwischenüberschrift:
Grüne schämen sich für Debatte zum Gewässerschutz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Nachdem
CDU
und
SPD
ankündigten,
den
Schutzstreifen
für
das
Spritzen
von
Pflanzenschutzmitteln
auf
Äckern
in
Landschafts-
und
Naturschutzgebieten
von
zunächst
geplanten
fünf
auf
nur
noch
einen
Meter
zu
begrenzen,
schlagen
die
Grünen
Alarm.
„
Für
diese
an
den
Haaren
herbeigezogene
Rechtsdebatte
der
Großen
Kooperation
kann
man
sich
nur
schämen″,
kritisiert
Anna
Kebschull
von
der
Grünen-
Kreistagsfraktion.
Hintergrund
ist,
dass
in
einem
Entwurf
der
Verordnung,
der
zunächst
von
der
Unteren
Naturschutzbehörde
des
Landkreises
verfasst
worden
war,
noch
ein
fünf
Meter
breiter
Randstreifen
vorgesehen
war,
um
eine
Naturschutz-
Richtlinie
der
Europäischen
Union
im
„
Landschaftsschutzgebiet
Else
und
Obere
Hase″
einzurichten.
Nach
einem
Gespräch
mit
dem
Chef
des
Bauernverbands
Landvolk
im
Kreis
Osnabrück,
Albert
Schulte
to
Brinke,
hatte
Landrat
Michael
Lübbersmann
(CDU)
den
Wortlaut
der
Verordnung
jedoch
ändern
lassen
und
schlug
nur
noch
einen
Ein-
Meter-
Schutzstreifen
an
dem
Gewässer
im
„
Landschaftsschutzgebiet
Else
und
Obere
Hase″
vor.
Auch
die
Kreistagsfraktionen
von
CDU
und
SPD
setzten
sich
im
Fachausschuss
für
diesen
Vorschlag
ein.
Im
Kreis-
Umweltausschuss
wurde
der
Vorschlag
für
die
geänderte
Verordnung
somit
mit
großer
Mehrheit
beschlossen,
muss
am
Montag
allerdings
noch
den
Kreistag
passieren.
Bislang
geplant
ist,
dass
Proben
auf
dem
verbleibenden
1-
Meter-
Randstreifen
genommen
werden,
um
Rückschlüsse
zu
ziehen,
ob
die
Vorgaben
auch
wirklich
eingehalten
werden.
Für
die
entsprechenden
Probenanalysen
stehen
dem
Landkreis
in
diesem
Jahr
Mittel
in
Höhe
von
20
000
Euro
zur
Verfügung,
wie
ein
Landkreis-
Sprecher
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mitteilte.
Kebschull,
die
auch
als
Landratskandidatin
der
Grünen
antritt,
sieht
durch
die
nun
geplante
Regelung
den
Schutz
der
Gewässer
gefährdet
und
kritisiert
in
einer
Mitteilung,
wichtige
naturschutzfachliche
Belange
und
der
unsensible
Umgang
mit
der
hauseigenen
Fachabteilung
würden
damit
„
mal
eben
schnell
weggewischt″.
Die
umweltpolitische
Sprecherin
der
Grünen-
Kreistagsfraktion
weist
im
Vorfeld
der
Sitzung
am
heutigen
Montag
um
15
Uhr
im
Kreishaus
darauf
hin,
dass
noch
nicht
einmal
ihr
Kompromissvorschlag
im
Fachausschuss
nach
einem
nur
drei
Meter
breiten
Randstreifen
an
Gewässern
in
Schutzgebieten
konsensfähig
war.
Dabei
sagt
sie,
dass
aus
naturschutzfachlicher
Sicht
eigentlich
sogar
ein
zehn
Meter
breiter
Streifen
gefordert
werden
müsste,
um
selten
gewordene
Fischarten
oder
den
Kammmolch
zu
schützen.
Sie
will
sich
dafür
einsetzen,
die
Landwirte
für
erhebliche
Nutzungseinschränkungen
zu
entschädigen.
Das
wäre
dann
„
im
Übrigen
kein
Entgegenkommen
des
Landkreises.
Das
steht
im
Gesetz″,
so
Kebschull.
Der
Arten-
und
Gewässerschutz
sei
das
erklärte
Allgemeininteresse.
Dann
müsse
es
etwa
durch
eine
Entschädigung
der
Landwirte
auch
möglich
sein,
einen
zehn
Meter
breiten
bewachsenen
Randstreifen
oder
Blühstreifen
zum
Schutz
der
Gewässer
zu
realisieren.
Darum
geht
es
heute
Bei
der
aktuell
geplanten
Verordnung
soll
es
im
Kreistag
um
das
Gebiet
Else
und
Obere
Hase
in
Melle
als
eines
von
26
Fauna-
Flora-
Habitat-
Gebieten
(FFH-
Gebieten)
im
Landkreis
Osnabrück
gehen.
FFH-
Gebiete
sind
europäische
Schutzgebiete,
die
nach
der
Fauna-
Flora-
Habitat-
Richtlinie
ausgewiesen
wurden
und
dem
Schutz
von
Pflanzen,
Tieren
und
Lebensräumen
dienen.
An
Else
und
Oberer
Hase
sollen
feuchte
Uferflächen,
Unterwasserpflanzen
und
die
seltenen
Fischarten
Neunauge,
Steinbeißer
und
Groppe
geschützt
werden.
Wenn
die
Verordnung
für
das
Meller
FFH-
Gebiet
im
Kreistag
durchgesetzt
wird,
ist
davon
auszugehen,
dass
sie
auch
in
den
anderen
FFH-
Gebieten
im
Landkreis
Anwendung
finden
wird.
Der
CDU-
Fraktionschef
Martin
Bäumer
sprach
davon,
dass
die
Festsetzung
für
das
Schutzgebiet
in
Melle
„
Signalcharakter
für
den
gesamten
Landkreis″
haben
wird.
Er
kündigte
an:
„
Auch
in
den
Schutzgebietsverordnungen,
die
in
den
kommenden
Monaten
noch
erlassen
werden,
wird
es
diesen
Ein-
Meter-
Streifen
geben.
Das
gilt
damit
auch
für
die
Bäche
und
Flüsse
im
Artland.″
Christ-
und
Sozialdemokraten
verwiesen
bislang
darauf,
dass
durch
die
geplanten
Proben
auf
dem
verbleibenden
1-
Meter-
Randstreifen
Rückschlüsse
gezogen
werden
könnten,
ob
die
Landwirte
die
Vorgaben
auch
wirklich
einhielten.
Bei
der
heutigen
präzisen
Pflanzenschutz-
Technik
reiche
ein
Ein-
Meter-
Puffer
völlig
aus.
Das
Vertrauen
in
das
verantwortliche
und
umweltbewusste
Handeln
der
Landwirte
müsse
im
Vordergrund
stehen,
die
es
dann
selbst
in
der
Hand
hätten,
durch
ordentliches
Wirtschaften
höhere
Auflagen
zu
vermeiden,
wie
das
Meller
CDU-
Kreistagsmitglied
Heinrich
Niederniehaus
ausgeführt
hatte.
Harsche
Kritik
gab
es
im
Vorfeld
der
Kreistagssitzung
auch
schon
vom
Vorsitzenden
des
Umweltforums
Osnabrücker
Land,
Andreas
Peters,
der
sich
empört
zeigte,
dass
die
Naturschutzbehörde
des
Landkreises
sich
„
von
einzelnen
Nutzergruppen
die
rechtlich
vorgegebene
Umsetzung
des
europäischen
Naturschutzes
diktieren″
lasse.
Der
zweite
Vorsitzende
des
Umweltforums,
Matthias
Schreiber,
hatte
moniert:
„
Wer
meint,
die
Naturentwicklung
und
Artenvielfalt
auf
einen
ein
Meter
breiten
Streifen
reduzieren
zu
dürfen,
der
muss
sich
über
das
Insekten-
und
Bienensterben
nicht
wundern.″
Auch
der
eigentlich
von
SPD
und
UWG
unterstützte
Landratskandidat
Horst
Baier
und
der
unabhängige
Landratskandidat
Frank
Vornholt
forderten
bereits,
die
Gewässer
besser
zu
schützen
und
etwa
durch
Erwerb
von
Flächen
an
Gewässern
mehr
Raum
für
den
Naturschutz
zu
schaffen.
Bildtext:
Einen
zehn
Meter
breiten
Gewässerrandstreifen
an
der
Hase
im
Ortsteil
Nemden
hat
die
Gemeinde
Bissendorf
erworben.
Er
wird
nicht
mehr
landwirtschaftlich
genutzt.
Die
Grünen
würden
sich
so
einen
Schutzstreifen
an
Gewässern
im
ganzen
Osnabrücker
Land
wünschen.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
pm