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1.
Erscheinungsdatum:
11.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schreiben kann ein wirkungsvolles Instrument sein
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Wie
zwei
Autoren
für
die
Freiheit
stritten″
(Ausgabe
vom
1.
März)
.
„
Erich
Maria
Remarque
und
Erich
Kästner
haben
sich
mit
ihren
Romanen
definitiv
gegen
die
Feinde
der
Weimarer
Republik
gewendet.
Gegen
die
Feinde
der
Freiheit
kann
Schreiben
ein
wirkungsvolles
Instrument
sein.
Beiden
gelten
unser
Respekt
und
wertschätzende
Anerkennung.
Schriftsteller
können
niemals
unpolitisch
sein.
Autoren
haben
zu
klären,
was
ist
mein
tieferer
Antrieb,
meine
Kernmotivation?
Das
ist
in
erster
Linie
abhängig
von
ihrer
individuellen
Weltanschauung
und
ihrem
damit
verbundenen
Menschenbild.
Die
Literaturgeschichte
hat
viele
großartige
Intellektuelle
und
Künstler
des
Wortes
hervorgebracht,
welche
auch
immer
politische
und/
oder
ethische
Grundüberzeugungen
kommuniziert
haben,
teilweise
unter
Einsatz
ihres
eigenen
Lebens,
wenn
wir
an
Diktaturen
und
Monarchien
denken.
Der
Antikriegsroman
,
Im
Westen
nichts
Neues′
von
Erich
Maria
Remarque
ist
ein
Paradestück
für
einen
ethisch
völlig
konsequent
handelnden,
pazifistischen
Schriftsteller,
der
diesen
Roman,
sicherlich
ausschließlich
aus
politisch-
ethischen
Motiven
heraus,
mit
voller
Grundüberzeugung
geschrieben
hat.
Wir
brauchen
deshalb
aber
nicht
alle
Pazifisten
werden,
dennoch
gilt
ihm
meine
uneingeschränkte
Wertschätzung
–
besonders
im
Kontext
der
historischen
Zusammenhänge
zur
Zeit
seiner
Publikation,
dem
Jahre
1929.
Erich
Kästner
beschreibt
in
seinem
1931
publizierten
Roman
,
Fabian′,
wie
eine
Gesellschaft
auseinanderfällt,
ja
sich
auflöst.
Dieser
Roman
ist
heute
in
der
westlichen
Kultur
aktueller
denn
je.
Dekadenzsymptome,
Moralen
statt
fundierter
Ethiken,
Hypermoralismus
in
vielen
Bereichen
statt
Verantwortungsethik
zum
Beispiel
für
unsere
zukünftigen
Generationen
und
ein
Wertepluralismus,
der
eher
mit
Beliebigkeit
und
Ignoranz
verwechselt
wird.
Zudem
entstehen
neue
Totalitarismen,
welchen
Erich
Kästner
und
Erich
Maria
Remarque
entschieden
und
selbstbewusst
widerstanden
haben.
Sie
haben
den
Totalitarismus
generell
abgelehnt,
auch
in
Form
des
Denkens
und
der
psychischen
und
mentalen
Manipulation.
Es
lohnt
sich
defintiv,
sich
auch
im
21.
Jahrhundert
mit
diesen
zwei
Romanautoren
und
besonders
mit
den
beiden
Publikationen
zu
beschäftigen
und
sich
die
dringende
Grundsatzfrage
zu
stellen:
Was
haben
diese
Romaninhalte
mit
der
heutigen
Zeit
zu
tun?
Mit
Literatur
ist
Menschen
ein
künstlerisches
Instrument
in
die
Hand
gegeben
worden
–
im
Sinne
von
Begabung
und
Talent
–,
dieses
Potenzial
sollte
aber
verantwortungsbwewusst
und
sozialethisch
fundiert
unter
den
gesellschaftlichen
Bedingungen
so
eingesetzt
werden,
dass
das
Geschriebene
,
eine
Spur′
hinterlässt,
welche
kein
Sturm,
kein
Orkan
und
keine
Bücherverbrennung
auslöschen
kann.
Etwas
Definitives,
auch
für
die
Ewigkeit.″
Thorsten
Engwer
Hasbergen
„
Ein
lesenswerter
Artikel
zu
zwei
noch
bemerkenswerteren
Romanen,
die
es
sicherlich
wert
sind,
an
sie
zu
erinnern,
auch
oder
gerade,
weil
sie
etwas
aus
dem
Fokus
des
öffentlichen
Leseinteresses
verschwunden
sind,
die
es
aber
verdienten,
insbesondere
von
jüngeren
Leuten
wiederentdeckt
und
gelesen
zu
werden.
Um
mit
Kästner
zu
beginnen:
Satire
ist
immer
wichtig
und
im
Sinne
kritischer,
politischer
Reflexion
ebenso
unterhalt-
wie
bedeutsam.
Aber
darf
die
Satire
–
frei
nach
Tucholsky
und
Hanuschek
–
alles?
Ja,
sofern
es
sich
wirklich
um
Satire
handelt,
auch
wenn
man
zu
gewissen
Einschränkungen
neigen
möchte,
wenn
es
zum
Beispiel
darum
geht,
religiöse
Gefühle
satirisch
zu
verunglimpfen
(Charlie
Hebdo)
.
Kästner
mit
Böhmermann
zu
vergleichen
scheint
mir,
Herr
Lüddemann,
gelinde
gesagt,
etwas
verwegen.
Zumindest
die
Erdogan-
Attacke
enthielt
keinerlei
satirische
Aspekte,
sondern
war
schlicht
eine
geschmacklose
und
effektheischende
Ferkelei.
Da
spielte
Kästner
schon
in
einer
anderen
Liga.
Remarques
Ansatz,
gegen
Krieg
und
Militarismus
zu
schreiben,
ist
von
Millionen
Lesern
in
aller
Welt
verstanden
worden.
Sie
haben
ihn
als
Ausdruck
ihres
persönlichen
Empfindens
begriffen.
Nur
hat
sich
leider
seither,
wenn
man
das
aktuelle
Weltgeschehen
betrachtet,
nicht
viel
verbessert;
eher
ist
das
Gegenteil
der
Fall.
Also
vergebliche
literarische
Mühe?
Keineswegs,
denn
Remarques
Roman
kann
vor
allem
jungen
Leserinnen
und
Lesern
brutal-
anschaulich
und
überzeugend
zeigen,
wohin
politische
Verblendung
und
Verführung
führen
kann.
Das
sollte
auch
in
der
Welt
der
Putins,
Trumps,
Assads,
Erdogans
etc.
gerade
für
junge
Leute
eine
Anregung
zum
kritischen
Nachdenken
sein.
Eigentlich
sollte
kein
Schüler
die
Schule
verlassen,
ohne
Remarques
wichtigstes
Werk
gelesen
zu
haben,
zumal
in
einer
Friedensstadt.
Ergänzender
Lese-
Tipp
zu
Ihrer
Serie
,
Die
wilden
Zwanziger
und
wir′:
Irmgard
Keun,
,
Das
kunstseidene
Mädchen′.
Ein
Roman,
der
zu
jener
Zeit
(erschienen
1932)
überraschend
ehrlich,
ungewöhnlich
und
offen
davon
erzählt,
wie
die
Protagonistin
,
ihr′
Berlin
der
Zwanziger
Jahre
erlebt.″
Heinz
Ahlers
Osnabrück
Bildtext:
Der
Schriftsteller
Erich
Maria
Remarque
bekommt
von
unseren
Lesern
viel
Anerkennung.
Foto:
dpa
Autor:
Thorsten Engwer, Heinz Ahlers