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1.
Erscheinungsdatum:
09.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Unstimmigkeiten im Grenzverlauf
Zwischenüberschrift:
Warum das Katasteramt in Osnabrück die Grenze zum Kreis Steinfurt überprüft hat
Artikel:
Originaltext:
Eigentlich
ist
die
Grenze
zwischen
Niedersachsen
und
Nordrhein-
Westfalen
bereits
vor
fast
200
Jahren
festgelegt
worden.
Doch
so
ganz
stimmt
der
Grenzverlauf
nicht
mehr.
Das
Landesamt
für
Geoinformation
und
Landesvermessung
Niedersachsen
hat
jetzt
nachgemessen.
Doch
wie
funktioniert
das
überhaupt,
und
warum
ist
es
für
Bauarbeiten
so
wichtig,
dass
es
keine
Unstimmigkeiten
gibt?
Osnabrück
Fast
schon
künstlerisch
mutet
die
Karte
mit
den
feinen
Linien,
den
detaillierten
Angaben
und
der
verschnörkelten
Schrift
an,
die
Doreen
Eckert
vom
Katasteramt
in
Osnabrück
auf
dem
Tisch
ausbreitet.
Sie
stammt
aus
dem
Jahr
1841
und
zeigt
das
Grenzgebiet
zwischen
Osnabrück
und
dem
Kreis
Steinfurt.
Die
Karte
entstand,
nachdem
die
Königreiche
Hannover
und
Preußen
im
Jahr
1837
den
Staatsvertrag
unterzeichnet
hatten
und
die
Landesgrenze
in
einer
großen
Aktion
von
beiden
Seiten
vermessen
wurde.
Doch
mit
der
Zeit
schlichen
sich
Unstimmigkeiten
ein:
Die
Länder
maßen
laut
Eckert
mit
unterschiedlichen
Bezugssystemen,
überprüften
die
Landesgrenze
nicht
noch
einmal
gemeinsam.
„
Da
kommt
es
automatisch
zu
Differenzen″,
sagt
Eckert,
die
Leiterin
des
Dezernats
Liegenschaftsvermessung
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
beim
Landesamt
für
Geoinformation
und
Landesvermessung
Niedersachsen
(LGLN)
ist,
dem
ehemaligen
Katasteramt.
Als
2011
bei
den
Katasterämtern
deutschlandweit
ein
neues
System
eingeführt
wurde,
wurde
der
Bezug,
auf
den
sich
Vermessungen
beziehen
sollen,
vereinheitlicht.
Und
es
zeigte
sich:
Es
ist
nicht
ganz
klar,
wo
genau
die
Grenze
zwischen
NRW
und
Niedersachsen
verläuft.
In
vielen
Bereichen
können
diese
Unstimmigkeiten
zu
Problemen
führen,
zum
Beispiel
an
der
großen
Baustelle
auf
der
A1
nahe
der
Landesgrenze
oder
wenn
im
Gewerbegebiet
in
Atter
gebaut
wird,
das
sowohl
auf
niedersächsischem
als
auch
auf
nordrhein-
westfälischem
Gebiet,
nämlich
Büren,
liegt,
wie
Fred
Batzer
sagt.
Er
ist
beim
LGLN
für
die
Koordinierung
der
Abstimmungsarbeiten
am
Grenzverlauf
zuständig.
„
Baumaschinen
sind
GPS-
gesteuert.
Wenn
die
Koordinaten
bei
einer
Straße
in
zwei
Bundesländern
abweichen,
gibt
es
Schwierigkeiten
beim
Straßenbau″,
erklärt
Batzer.
Auch
für
die
länderübergreifende
Planung
bei
Energietrassen
könnten
Abweichungen
problematisch
werden;
etwa
dann,
wenn
es
um
die
Frage
geht,
mit
wem
die
Verantwortlichen
jetzt
verhandeln
müssen.
Seit
2015
beschäftigten
sich
die
Mitarbeiter
des
LGNL
deshalb
intensiv
damit,
den
Grenzverlauf
genau
zu
bestimmen.
Der
Bereich
Niedersachsens,
der
an
den
Kreis
Steinfurt
grenzt,
ist
inzwischen
komplett
abgeglichen
worden
–
mit
154
Kilometern
war
es
der
größte
Bereich.
Nun
müssen
noch
die
Grenzen
zu
den
Kreisen
Minden-
Lübbecke,
Herford
und
Warendorf
abgeglichen
werden.
Batzer
geht
davon
aus,
dass
die
Arbeiten
im
kommenden
Jahr
abgeschlossen
sein
werden.
Doch
wie
funktioniert
diese
Arbeit
überhaupt?
„
De
facto
ist
das
eine
rein
technische
Geschichte″,
erklärt
Doreen
Eckert.
Anhand
von
Excel-
Tabellen
werden
die
Koordinaten
aus
den
alten
Messprotokollen
aus
Niedersachsen
mit
denen
aus
Nordrhein-
Westfalen
abgeglichen.
Gibt
es
Abweichungen,
werden
die
Daten
erneut
geprüft.
Je
nachdem,
wie
die
Koordinaten
entstanden
sind,
einigt
man
sich
dann
auf
die
passende.
„
Heute
wird
jeder
Punkt
zweimal
bestimmt,
früher
wurde
es
nur
einmal
gemacht″,
erklärt
Uwe
Strauß,
Leiter
der
LGLN-
Regionaldirektion
Osnabrück-
Meppen.
In
so
einem
Fall
sei
die
heutige
Koordinate
plausibler.
Nach
draußen
ausrücken,
um
sich
eine
Stelle
vor
Ort
anzuschauen
und
nachzusehen,
ob
der
Grenzstein
passend
steht,
müssen
die
Verantwortlichen
nur
in
besonders
schwierigen
Fällen
–
anders
als
früher,
als
die
Menschen
mit
einer
Messkette
losgegangen
sind,
werden
die
Koordinaten
heute
mit
GPS
gemessen.
Auf
Grundstückseigentümer
haben
die
neuen
Erkenntnisse
laut
Strauß
im
Übrigen
keine
Auswirkungen
–
auch
wenn
es
teilweise
Abweichungen
im
Meter-
Bereich
gab.
Was
für
den
Laien
nach
wenig
klingt,
ist
für
die
Mitarbeiter
des
Katasteramtes
viel.
„
Wir
messen
im
Zentimeterbereich,
da
sind
das
Welten″,
sagt
Eckert.
Eine
Erkenntnis
konnten
die
Beteiligten
während
ihrer
Arbeit
auf
jeden
Fall
gewinnen:
„
In
NRW
wurden
weniger
Knicke
ausgemessen
als
in
Niedersachsen.″
Bildtexte:
Der
Grenzstein
markiert
die
Landesgrenze
zwischen
Niedersachsen
und
Nordrhein-
Westfalen.
Diese
Grenzsteine
wurden
für
die
Landesgartenschau
unterhalb
des
Iburger
Schlosses
aufgestellt.
Uwe
Strauß
(Leiter
des
Landesamts
für
Geoinformation
und
Landesvermessung
Niedersachsen,
von
links)
und
seine
Kollegen
Doreen
Eckert,
Alois
Ipe
und
Fred
Batzer
nutzten
keine
alten
Geräte,
sondern
hauptsächlich
den
Computer.
„
Übersetzt″
steht
auf
dieser
Karte
aus
dem
Jahr
1841,
die
sich
im
Bestand
des
Katasteramts
befindet:
Die
Grafentafel
ist
ein
flacher
Felsen,
worauf
die
Grafen
früher
während
der
Jagd
zu
frühstücken
pflegten
mit
zwölf
Mann.
Fotos:
Gert
Westdörp,
Katasteramt
Osnabrück
Autor:
Nadine Grunewald