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1.
Erscheinungsdatum:
09.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum das Museum diese Funde haben will
Zwischenüberschrift:
Fossiliensammlung aus dem Nachlass von Fritz Wagner im Dienste der Wissenschaft
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Ein
versteinerter
Saurierknochen,
ein
formvollendetes
Schneckenhaus
und
ein
Farnwedel
mit
Fraßspuren
urzeitlicher
Insekten
–
das
sind
nur
einige
Glanzlichter
aus
der
umfangreichen
Sammlung
von
Fritz
Wagner
zur
regionalen
Erdgeschichte.
Seine
Witwe
hat
sie
jetzt
dem
Museum
am
Schölerberg
vermacht.
„
Er
war
ein
ganz
ruhiger,
ganz
liebenswerter
Mensch″,
sagt
Angelika
Leipner,
die
geologische
Präparatorin
des
Museums.
Fritz
Wagner
hat
ihr
über
die
Jahrzehnte
manches
Fundstück
anvertraut.
Die
meisten
seiner
Fossilien
brachte
er
vom
Piesberg
mit,
aus
dem
Karbon,
einem
Zeitalter,
das
mehr
als
300
Millionen
Jahre
zurückreicht.
Aber
er
war
auch
in
anderen
Steinbrüchen
und
Tongruben
der
Region
unterwegs
-
natürlich
mit
Genehmigung.
Was
das
Museumsteam
an
Fritz
Wagner
besonders
schätzt,
war
sein
wissenschaftlicher
Anspruch.
Jedes
Stück
hat
der
akkurate
Sammler
mit
einem
Aufkleber
gekennzeichnet,
auf
dem
er
neben
der
Bezeichnung
des
Objekts
auch
das
Datum
und
den
genauen
Fundort
notierte.
Nur
mit
diesen
detaillierten
Angaben
sind
Fossilien
oder
Mineralien
überhaupt
wertvoll
für
die
Forschung.
Fritz
Wagner
hatte
das
seit
Jahrzehnten
verinnerlicht.
Im
Naturwissenschaftlichen
Verein
und
in
der
Vereinigung
der
Freunde
der
Mineralogie
und
Geologie
brachte
er
diese
Maßstäbe
auch
den
jüngeren
Mitgliedern
nahe.
2017
ist
der
gebürtige
Schlesier
mit
91
Jahren
gestorben.
Als
junger
Mann
war
er
in
den
Krieg
gezogen,
als
Kriegsgefangener
hatte
er
sieben
Jahre
lang
in
einem
sibirischen
Gefangenenlager
arbeiten
müssen.
Nach
der
Entlassung
begann
für
ihn
ein
neues
Leben
in
Westdeutschland.
Er
heiratete
seine
Frau
Else,
bekam
mit
ihr
zwei
Söhne
und
arbeitete
als
Bauingenieur
bei
der
Stadt
Osnabrück.
Aus
mehr
als
100
Kisten
mit
fossilen
Funden
und
Quarzen
besteht
das
Erbe,
das
seine
Witwe
jetzt
dem
Museum
am
Schölerberg
übergeben
hat.
Eine
herausragende
Privatsammlung,
urteilt
Museumsleiter
Norbert
Niedernostheide.
Dabei
ist
beileibe
nicht
jeder
Nachlass
eines
Fossilienliebhabers
für
den
wissenschaftlichen
Fundus
interessant.
Bei
Fritz
Wagner
war
von
Anfang
an
klar,
dass
die
Sammlung
ins
Magazin
gehört.
Maßgeblich
ist
der
regionale
Schwerpunkt,
dem
sich
das
Museum
verpflichtet
fühlt.
Einige
der
aus
dem
Piesberger
Karbon
geborgenen
Mosaiksteine
der
Erdgeschichte
hat
der
Bauingenieur
aus
Rulle
schon
zu
Lebzeiten
am
Schölerberg
abgeliefert.
Dazu
gehört
der
1991
entdeckte
Abdruck
eines
ganz
besonderen
Insekts
im
Karbongestein,
von
dessen
Existenz
die
internationale
Fachwelt
erst
durch
Fritz
Wagners
Fund
erfuhr.
Breyeria
bistrata
wurde
das
Tier
getauft,
das
es
auf
eine
Flügelspannweite
von
16
cm
brachte.
Wenn
Angelika
Leipner
die
beiden
Hälften
des
Abdrucks
vor
die
Kamera
hält,
bedarf
es
schon
einiger
Fantasie,
um
die
Konturen
eines
Insekts
zu
erkennen,
das
vor
300
Millionen
wie
eine
Libelle
durch
die
Lüfte
schwirrte.
Der
Urnetzflügler
mit
dem
Saugschnabel
konnte
eine
so
stattlichen
Größe
erreichen,
weil
er
keine
Feinde
hatte.
Vögel
gab
es
noch
nicht.
Die
mussten
sich
erst
aus
den
Sauriern
entwickeln.
„
Mit
diesen
fossilen
Funden
verstehen
wir
die
Evolution″,
bekundet
Museumsleiter
Norbert
Niedernostheide.
Da
der
Holotyp,
das
erste
wissenschaftlich
beschriebene
Exemplar
des
urzeitlichen
Flugobjekts,
aus
Osnabrück
stammt,
fällt
auch
auf
sein
Haus
paläontologischer
Glanz.
Wenn
die
Wissenschaftler
einem
Fundstück
besonderes
Gewicht
geben,
kann
das
auch
daran
liegen,
dass
an
einer
bestimmten
Stelle
etwas
fehlt.
Bei
einem
versteinerten
Farnwedel
aus
dem
Oberkarbon,
den
Fritz
Wagner
1991
aus
dem
Piesberger
Kohleflöz
Zweibänke
zutage
förderte,
erwiesen
sich
diese
Fehlstellen
als
Nagespuren
von
Insekten,
wie
Patrick
Chellouche,
der
geowissenschaftliche
Kurator
des
Museums,
erklärt.
Seit
da
geknabbert
wurde,
ist
ja
gerade
mal
eine
Kleinigkeit
von
308
Millionen
Jahren
vergangen.
Als
„
Goldschnecken″
werden
die
spiralförmigen
Gehäuse
von
Ammoniten
bezeichnet,
die
der
Fossiliensammler
in
den
Tongruben
bei
Velpe
entdeckte.
Die
ausgestorbenen
Verwandten
der
Tintenfische
lebten
vor
170
Millionen
Jahren.
Ihre
Schalen
haben
sich
durch
chemische
Prozesse
in
Pyrit
verwandelt,
ein
Mineral,
das
wegen
seines
Glanzes
auch
als
Katzengold
bezeichnet
wird.
Unabhängig
vom
wissenschaftlichen
Wert
dieser
versteinerten
Schneckenhäuser,
muss
Fritz
Wagner
auch
von
ihrer
vollendeten
Form
fasziniert
gewesen
sein.
Seine
Sammlung
wird
nun
in
den
Magazinräumen
des
Museums
am
Schölerberg
sicher
verwahrt.
Damit
steht
sie
Wissenschaftlern
zum
Zwecke
der
paläontologischen
und
geologischen
Forschung
zur
Verfügung.
Und
ganz
sicher
wird
das
eine
oder
andere
Stück
auch
mal
in
einer
Ausstellung
zu
sehen
sein.
Bildtexte:
NATUR-
DESIGN:
ein
170
Millionen
Jahre
alter
Ammonit
aus
der
Sammlung
von
Fritz
Wagner.
Mosaiksteine
der
Erdgeschichte
von
Fritz
Wagner
präsentieren
Patrick
Chellouche,
Norbert
Niedernostheide
und
Angelika
Leipner
vom
Museum
am
Schölerberg.
SAMMLER
AUS
LEIDENSCHAFT:
Fritz
Wagner.
Fotos:
Jörn
Martens,
Wagner
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert