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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Erfolg für Osnabrücker Vonovia-Mieter
 
Welche Lösungen Vonovia den Mietern bietet
Zwischenüberschrift:
Was sich nach dem öffentlichen Druck für Betroffene von drastischen Mieterhöhungen verändert hat
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Mieterinnen, die sich gegen Mieterhöhungen des Wohnungskonzerns Vonovia zur Wehr gesetzt haben, profitieren nun von ihrem Mut. Die 29-jährige alleinerziehende Mutter Janine Wochnik hatte bei einer NOZ-Podiumsdiskussion mit Vonovia-Norddeutschland-Chef Ulrich Schiller im Dezember von einem drohenden Auszug berichtet, da sie als eine von Hunderten betroffenen Mietern in den Vonovia-Blöcken in Osnabrück-Dodesheide eine drastische Mieterhöhung nach einer Modernisierung bezahlen sollte. Nun scheint Osnabrücks größter Wohnungsvermieter bereit, die angekündigte Mieterhöhung, die sie nach Abschluss der energetischen Sanierung zahlen sollte, um etwa die Hälfte zu senken.

Vor fünf Monaten gab es in Osnabrück einen öffentlichen Aufschrei, als unsere Redaktion erstmals berichtete, dass Vonovia nach energetischen Sanierungen bei Mietern in der Osnabrücker Dodesheide fast 50 Prozent mehr Miete verlangte. Wie der Wohnungskonzern auf den öffentlichen Druck reagiert hat.

Osnabrück Für Yvonne Fischer war es ein Erfolg auf ganzer Linie, dass sie Anfang November den Mut hatte, mit unserer Redaktion zu sprechen, um sich gegen die drastische Mieterhöhung zu wehren. Das Jobcenter wollte eine Kaltmiete von knapp 500 Euro für die Wohnung der damaligen Hartz-IV-Empfängerin nicht mehr übernehmen. Fischer wusste, was auf sie zukam, doch vergeblich hatte sie ein Jahr lang eine kleinere, bezahlbare Wohnung im Vonovia-Bestand gesucht.

Erst nachdem unsere Redaktion berichte, dass sie und Hunderte andere Vonovia-Mieter in der Stadt von starken Mieterhöhungen betroffen sind, kümmerte sich der Konzern darum, ihr eine Alternative anzubieten. Seit diesem Monat habe ich eine kleinere und günstigere Vonovia-Wohnung gefunden, die zudem noch näher an meiner Arbeit liegt″, berichtet sie nun stolz. Fischer, die im vergangenen Jahr noch bei dem gemeinnützigen Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekt einen Ein-Euro-Job hatte, hat auch beruflich Glück gehabt und dort nun eine Vollzeitbeschäftigung bekommen.

Ähnlich erfolgreich war die alleinerziehende Mutter Heike Schierenbeck, die drei Jahre einem Ein-Euro-Job nachging und mittlerweile eine Anstellung gefunden hat. Sie hatte sich zusammen mit ihrer Tochter und ihrer Nachbarin in der Dodesheide, Yvonne Fischer, gegen eine Mieterhöhung um fast 50 Prozent gewehrt. Aktuell steht sie kurz davor, eine neue, für sie bezahlbare Wohnung zu beziehen. Für Frau Schierenbeck und ihre Tochter Angelina gibt es zurzeit ein passendes Wohnungsangebot in der Dodesheide. Eine Besichtigung wird in den nächsten Tagen stattfinden, und wir sind sicher, dass ihr die Wohnung gefallen wird″, teilte Vonovia-Sprecherin Bettina Benner mit.

Unsere Redaktion hatte im Dezember zudem die 29-jährige alleinerziehende Mutter Janine Wochnik zu einer NOZ-Podiumsdiskussion mit Vonovia-Norddeutschland-Chef Ulrich Schiller eingeladen. Dort hatte sie beschrieben, dass sie als eine von Hunderten betroffenen Mietern in den Vonovia-Blöcken in der Dodesheide monatlich 175 Euro und damit knapp 50 Prozent mehr Miete nach einer Modernisierung bezahlen sollte und sich demnach eine neue Wohnung suchen müsste. Nun scheint Osnabrücks größter Wohnungsvermieter bereit, die angekündigte Mieterhöhung, die sie nach Abschluss der energetischen Sanierung bezahlen sollte, um die Hälfte zu senken: Frau Wochnik möchte in ihrer Wohnung wohnen bleiben. Eine Mieterhöhung zwischen 70 und 80 Euro wäre für sie tragbar. Finale Details klären wir mit ihr nach Abschluss der Maßnahme″, kündigte Unternehmenssprecherin Benner auf Anfrage an.

Die Vonovia-Kundenbetreuer aus dem Härtefallmanagement würden sich um sie kümmern. Diese Mitarbeiter werden immer dann sofort unterstützend tätig, wenn sich unsere Kunden in solchen Fällen bei uns melden″, sagt Benner. Laut Janine Wochnik hat eine Vonovia-Mitarbeiterin sie nach der Podiumsdiskussion zu einem Termin eingeladen. Dort wurde mir gesagt, sie würden sich bemühen, eine Lösung zu finden, sodass ich in der Wohnung verbleiben kann.″ Die Mitarbeiterin habe sie daraufhin mit den Worten verabschiedet: Und nächstes Mal wenden Sie sich doch direkt an uns. Wir sind doch dafür zuständig und kümmern uns um unsere Mieter.″ Dann habe sie einen Satz mit einer eindeutigen Botschaft hinzugefügt: Die NOZ ist da nicht der richtige Ansprechpartner.″

Streit noch nicht beigelegt

Unterdessen scheint der Rechtsstreit des Vonovia-Mieters in Osnabrück-Wüste, Bernd Mühle, noch nicht beendet zu sein. Mühle und seine Lebensgefährtin sowie die anderen drei Parteien in dem Mietshaus in der Kiwittstraße sollten monatlich 117 Euro mehr Miete bezahlen, weil eine 37 Jahre alte Heizungsanlage ausgetauscht wurde, die ohnehin hätte ausgetauscht werden müssen. Nach zunehmendem öffentlichen Druck hatte Vonovia im Januar zugesagt, die geforderte Mieterhöhung um 70 Prozent zu senken, doch Vonovia hat die vereinbarte Zahlung für zu viel gezahlte Miete in Höhe von mehr als 1000 Euro noch nicht geleistet, sodass Mühles Rechtsanwalt dem Konzern mit einer Vollstreckungsurkunde drohen will.

Bildtext:
Janine Wochnik ist eine der Betroffenen, die nach einer energetischen Sanierung in Osnabrück-Dodesheide fast 50 Prozent mehr Miete zahlen sollte. Vonovia will die Mieterhöhung nun senken, damit sie in der Wohnung bleiben kann.
Foto:
Fays
Autor:
Jean-Charles Fays


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