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1.
Erscheinungsdatum:
01.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Friedensstadt Osnabrück wird Abschiebezentrale″
Zwischenüberschrift:
Scharfe Kritik an Plänen fürs Flüchtlingshaus von Linker, Caritas und Grünen / OB Griesert grundsätzlich für neue Landesbehörde
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Eine
„
Law-
and-
Order-
Manier″
wirft
die
Osnabrücker
Linke-
Ratsfrau
Heidi
Reichinnek
Niedersachsens
Innenminister
Boris
Pistorius
(SPD)
vor.
Wie
am
Dienstag
bekannt
wurde,
will
das
Land
auf
dem
Gelände
des
Flüchtlingshauses
am
Natruper
Holz
eine
neue
Zentralbehörde
für
Abschiebungen
einrichten.
Sie
soll
alle
Aufgaben
bündeln,
die
mit
der
Vorbereitung
und
Umsetzung
von
Abschiebungen
zusammenhängen.
Bislang
war
das
Aufgabe
der
Kommunen.
„
Bereits
heute
befindet
sich
Niedersachsen
bei
der
Anzahl
von
Abschiebungen
im
unrühmlichen
Spitzenfeld
der
Bundesländer″,
wird
Reichinnek
in
einer
Pressemitteilung
der
Linken
zitiert.
„
Wir
teilen
die
Auffassung
des
Niedersächsischen
Flüchtlingsrates,
der
eine
weitere
unmenschliche
Verschärfung
der
Abschiebepraxis
befürchtet.″
Dass
die
Behörde
ihren
Sitz
in
dem
nach
Erich
Maria
Remarque
benannten
Flüchtlingshaus
bekommen
soll,
bezeichnet
Reichinnek
als
„
Realsatire″
und
als
„
zynisch″:
„
Nun
trägt
also
zukünftig
der
Sitz
der
Abschiebezentrale,
die
wie
nichts
anderes
für
den
unmenschlichen
Umgang
mit
geflüchteten
Menschen
steht,
den
Namen
Remarques.
Ausgerechnet
Remarque,
der
als
Humanist
immer
für
die
Rechte
von
Geflüchteten
eingetreten
ist.″
Auch
die
Caritas
ist
dagegen.
„
Es
dürfen
keine
zentralen
Abschiebestellen
geschaffen
werden″,
wird
der
Osnabrücker
Caritasvorsitzende
Diakon
Gerrit
Schulte
in
einer
Pressemitteilung
zitiert.
„
Die
Zuständigkeiten
müssen
weiterhin
bei
den
kommunalen
Behörden
bleiben,
im
Interesse
der
Menschen
und
einer
fairen
Behandlung.″
In
der
Debatte
werde
nicht
berücksichtigt,
„
dass
in
bestimmte
Herkunftsländer
wie
Somalia
tatsächlich
von
Rechts
wegen
gar
nicht
abgeschoben
werden
kann″,
kritisiert
die
Caritas:
„
Oftmals
fehlen
Papiere
der
Ausreisepflichtigen,
was
diese
jedoch
nicht
immer
selbst
zu
verschulden
haben
.″
Eine
zentrale
Abschiebestelle
sei
viel
zu
weit
von
den
Betroffenen
entfernt
und
gar
nicht
in
der
Lage,
tagesaktuell
zu
entscheiden.
Es
bestehe
die
erhöhte
Gefahr
rechtswidriger
Abschiebungen,
befürchtet
Margret
Pues,
Caritas-
Referentin
für
Flüchtlingshilfe:
„
Die
Zielsetzung
eines
fairen
Asylverfahrens,
während
gleichzeitig
deren
Beschleunigung
durch
zentrale
Abschiebestellen
vorangetrieben
wird,
um
die
Abschiebequoten
zu
erhöhen,
erscheint
mir
unter
diesen
Umständen
nicht
mehr
gegeben.″
Der
Stadtverband
der
Grünen
schließt
sich
der
Kritik
an.
„
Viele
Menschen,
die
ausgewiesen
werden,
müssen
anderswo
Verfolgung
und
Schlimmeres
fürchten.
Der
Innenminister
erweist
damit
der
Stadt
und
dem
Land
einen
Bärendienst″,
lässt
sich
Loreto
Bieritz,
Sprecherin
der
Osnabrücker
Grünen,
in
einer
Mitteilung
zitieren.
Die
Zentralisierung
der
Abschiebungsverwaltung
sei
„
purer
Aktionismus″,
ergänzt
ihr
Kollege
Jonas
Graeber.
Und
die
Grünen-
Bundestagsabgeordnete
aus
Bramsche,
Filiz
Polat,
betont:
„
Die
Bürgerinnen
und
Bürger
haben
Osnabrück
zur
Stadt
der
Zuflucht
gemacht.
Dass
Minister
Pistorius
hier
nun
eine
zentrale
Abschiebebehörde
ansiedeln
will,
halte
ich
für
kein
gutes
Signal.″
Am
Donnerstagnachmittag
hat
sich
nun
auch
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
per
Pressemitteilung
dazu
geäußert.
„
Grundsätzlich
befürworte
ich
eine
Landesbehörde,
die
die
Rückführung
von
Asylbewerbern
zentral
steuert″,
lässt
er
sich
darin
zitieren.
Er
hoffe,
dass
künftig
keine
Dublin-
III-
Fälle
mehr
auf
die
Städte
verteilt
würden
und
dass
das
Land
bei
den
Botschaften
der
Herkunftsländer
schneller
Ersatzpapiere
beschaffen
könne
als
die
Kommunen.
Nicht
verantwortbar
sei
es,
wenn
das
Land
in
der
Friedensstadt
alle
Asylbewerber,
die
aus
sicheren
Drittländern
kämen
oder
die
als
Dublin-
Fälle
registriert
seien,
zuerst
im
Flüchtlingshaus
an
der
Sedanstraße
unterbringe.
Weiter
heißt
es
in
der
Mitteilung:
„
Ob
es
geschickt
sei,
die
geplante
Behörde
in
einem
Haus
unterzubringen,
das
nach
dem
in
Osnabrück
geborenen
Autor
[. . .]
Remarque
benannt
ist,
wollte
der
Oberbürgermeister
nicht
kommentieren.″
Bildtext:
Im
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
soll
die
geplante
Zentralbehörde
für
Abschiebungen
ihren
Sitz
bekommen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Sandra Dorn