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1.
Erscheinungsdatum:
27.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Boomende Bühnen
Zwischenüberschrift:
Warum vor 100 Jahren in Deutschland rund 100 neue Theater entstanden
Artikel:
Originaltext:
Wie
kommt
es,
so
mag
mancher
fragen,
dass
momentan
zeitgleich
eine
große
Menge
deutscher
Theater
landauf,
landab
derart
sanierungsbedürftig
sind,
dass
an
Kernsanierungen
in
Millionenhöhe
kein
Weg
mehr
vorbeiführt?
Das
hat
einen
wissenswerten
geschichtlichen
Kontext.
Ein
Blick
zurück
und
eine
Aufstellung
der
damals
neuen
Bauten.
Osnabrück
Nach
der
ersten
Theatergründungswelle
im
Zuge
der
Reichsgründung
1870/
71,
in
der
noch
neue
Hoftheater,
damals
die
Bühnen
des
Adels,
entstanden,
setzte
eine
zweite
große
Welle
in
den
1890er-
Jahren
ein
und
dauerte
ungefähr
bis
1915.
Als
entscheidenden
Grund
nennt
Prof.
Dr.
Peter
W.
Marx,
Theater-
und
Medienwissenschaftler
an
der
Universität
Köln,
die
neu
eingeführte
Gewerbefreiheit
im
Reichsgebiet,
die
Theatergründungen
deutlich
erleichterte.
So
konnte
ein
reiches
Nebeneinander
von
Hof-
,
Staats-
,
Stadt-
und
vor
allem
Privattheatern
aufblühen.Integrationsbedarf
Sozialer
Wandel
der
gesellschaftlichen
Schichten,
Binnenmigration,
explosionsartiges
Bevölkerungswachstum
gerade
auch
der
Städte,
verbunden
mit
gewaltigem
Integrationsbedarf,
Industrialisierung,
Technisierung
von
der
Motorisierung
bis
zur
elektrischen
Beleuchtung
(die
sich
übrigens
von
den
Theatern
ausgehend
verbreitete)
und
ein
mächtig
erwachendes
kulturelles
Bewusstsein:
All
dies
motivierte
das
Bürgertum
der
Städte,
ein
Theater
zu
gründen
oder
ein
zweites
Haus
neben
dem
bestehenden
Hoftheater
einzurichten.
Den
Hoftheatern,
so
erklärt
Marx,
der
auch
Direktor
der
Kölner
Theaterwissenschaftlichen
Sammlung
ist,
fehlte
in
der
Regel,
was
die
neue,
sozial
und
religiös
heterogen
zusammengesetzte
Bürgergesellschaft
brauchte:
„
Repräsentative
Monumentalbauten
mit
viel
Raum
um
sie
herum
für
breite
(Frei-
)
Treppen
im
Stil
der
Palastarchitekturen,
Säulen
im
Stil
griechischer
Tempel
und
später
des
Jugendstils,
riesige
Eingangshallen
als
sozialer
Begegnungsplatz″.
Der
US-
amerikanische
Soziologe
Thorstein
Veblen
habe
für
dieses
Phänomen
den
Begriff
des
ostentativen
Konsums
geprägt,
so
Marx
im
Gespräch.
Sozialer
Status
war
in
den
Städten
nicht
länger
durch
Bekanntschaft
oder
Ererbtes
vermittelbar,
sondern
durch
Konsum
wie
Kleidung,
Freizeitgestaltung
und
eben
das
Theater.
Schätzungsweise
um
die
100
eigenständige
Theater
sind
in
diesen
Jahren
gebaut
worden.
Aber
auch
in
Gründerzeitvillen,
Tanzsälen,
Lagerhallen,
Kulturhäusern
oder
wie
in
Osnabrück
im
Marstallflügel
des
Schlosses
wurden
Bühnen
etabliert.
Von
rund
700
weiß
etwa
Wesko
Rohde,
Vorsitzender
der
Deutschen
Theatertechnischen
Gesellschaft
und
früher
Technischer
Direktor
des
Osnabrücker
Theaters.
Die
eigens
errichteten
Bauten
sind
nun
rund
100
Jahre
alt
und
zudem
nach
den
Zerstörungen
des
Zweiten
Weltkrieges
eilig
und
daher
nicht
immer
sehr
solide
wiederaufgebaut
worden.
Auch
die
neuen
Brandschutzrichtlinien
lassen
meist
nicht
länger
zu,
dass
hier
mal
etwas
geflickt
und
dort
ein
wenig
modernisiert
werden
kann.Welche
Bühnen
sind
es?
Osnabrücks
Theater
am
Domhof
ist
1909
aus
der
Taufe
gehoben
worden,
und
es
teilt
die
stolze
Tradition
eines
von
Bürgern
getragenen
Theaters.
Wie
unglaublich
viele
Bühnen
es
sind,
soll
ein
kleiner
Überblick
vermitteln.
Es
ist
eine
unvollständige
Auswahl
von
Theatern,
die
wir
heute
noch
kennen.
Die
meisten
davon
nennt
Günther
Rühle
im
ersten
Band
seiner
dreibändig
angelegten
Theatergeschichte
„
Theater
in
Deutschland″.
Theater
in
Bamberg
1908,
in
Berlin:
Kammerspiele
1906,
Komische
Oper
1905,
Theater
am
Nollendorfplatz
1906,
Schiller-
Theater
1907,
Hebbel-
Theater
1908,
Deutsches
Opernhaus
(Bismarckstraße)
1912,
Komödienhaus
am
Schiffbauerdamm
1913,
Volksbühne
1914;
Bielefeld
1904,
Brandenburg
1909,
Bremen
1913,
Bremerhaven
1911,
Breslau
(Schauspielhaus)
1906,
Chemnitz
(Neues
Theater)
1909,
Cottbus
1908,
Darmstadt
(Neubau)
1905,
Dortmund
1904,
Dresden
(Königl.
Schauspielhaus
1913,
Düsseldorf
(Schauspielhaus)
1905,
Duisburg
1912,
Frankfurt
a.
M.
(Schauspielhaus
1902,
Neues
Theater
1911)
,
Fulda
1917,
Gelsenkirchen
1909,
Gera
1902,
Gießen
1907,
Halberstadt
1905,
Hamburg
(Deutsches
Schauspielhaus
1900,
Thalia-
Theater
1912)
,
Hannover
(Schauburg)
1911,
Heilbronn
1913,
Hildesheim
1909,
Kiel
(Stadttheater)
1907,
Köln
(Deutsches
Theater)
1901,
Leipzig
(Schauspielhaus
Um/
-
Neubau)
1914,
Lübeck
(Neues
Stadttheater)
1908,
Mainz
(Neues
Stadttheater)
1910,
Meiningen
(Neues
Hoftheater)
1909,
Mülheim/
Ruhr
(1906)
,
in
München:
Prinzregententheater
1903,
Schauspielhaus
(Maximilianstraße,
heute:
Kammerspiele)
1901,
Volkstheater
1903,
Münchner
Künstlertheater
1908,
Nordhausen
1917,
Nürnberg
1905,
Osnabrück
1909,
Pforzheim
1904,
Stralsund
1916,
Stuttgart
(Neubauten
Oper,
Schauspiel)
1912,
Weimar
(Neubau
des
Hoftheaters)
1908.
Bildtext:
JUGENDSTIL:
So
sah
das
Stadttheater
in
seinen
Anfängen
aus.
Kolorierte
Ansichtskarte
von
1916
aus
der
Sammlung
von
Christian
Abt.
Sammlung
Christian
Abt
Autor:
Christine Adam