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1.
Erscheinungsdatum:
27.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Unverwechselbare Schulbauten
Zwischenüberschrift:
Die Höhere Gartenbauschule in Haste ging 1971 in der Fachhochschule auf
Artikel:
Originaltext:
Man
muss
kein
Stararchitekt
sein,
um
ein
solides
Stück
Architektur
zu
schaffen,
das
man
sich
auch
67
Jahre
nach
seiner
Fertigstellung
noch
gut
anschauen
kann.
Gelungen
ist
das
Osnabrücks
Stadtbaurat
Becker,
der
das
Empfangsgebäude
der
Höheren
Gartenbauschule
Osnabrück
(HGO)
entworfen
hat.
Osnabrück
Mit
Satteldach,
Uhrenturm,
Sandstein-
Einfassungen
und
seiner
kleinmaßstäblichen
Pavillon-
Bauweise
strahlt
das
Gebäude
heute
wie
damals
Gemütlichkeit
aus.
Wäre
es
nicht
1952,
sondern
20
Jahre
später
entstanden,
hätte
sich
wahrscheinlich
auch
ein
Stadtbaurat
Becker
nicht
dem
architektonischen
Zeitgeist
entziehen
können,
und
herausgekommen
wäre
ein
Flachdach-
Quader
mit
viel
Glas
und
Aluminium,
wie
ihn
zahlreiche
Schulneubauten
der
1970er-
Jahre
darstellen.
Zum
Glück
ist
dieses
Schul-
Kleinod
äußerlich
nicht
modernisiert
oder
erweitert
worden.
Der
eingeschossige
Baukörper
in
seinem
dezent
fortgeschriebenen
Heimatschutzstil
passt
nach
wie
vor
perfekt
in
die
parkartige
Umgebung.
Natürlich
haben
sich
die
Raumanforderungen
des
Lehr-
und
Forschungsbetriebs
gewandelt.
Aber
das
riesige
Hochschulgelände
in
Haste
bot
stets
genügend
Möglichkeiten,
Ergänzungsbauten
an
anderer
Stelle
zu
platzieren.
Die
HGO
hat
Osnabrück
zumindest
in
Fachkreisen
überregional
bekannt
gemacht.
Nach
dem
Krieg
gab
es
zunächst
nur
drei
Höhere
Gartenbauschulen,
nämlich
in
Weihenstephan,
Geisenheim
und
Berlin-
Dahlem.
In
der
Britischen
Zone
in
Nordwestdeutschland
klaffte
eine
große
Lücke.
Osnabrück
war
aber
nicht
der
einzige
Kandidat
für
den
neuen
Schulstandort.
Auch
Wilhelmshaven
und
Hildesheim
bewarben
sich.
Die
Entscheidung
fiel
zugunsten
der
Hasestadt,
weil
sich
der
große
Geländebedarf
für
die
Versuchsgärtnereien
hier
günstig
decken
ließ.
Die
Stadt
kaufte
dem
Baron
Franz-
Ludwig
Ostman
von
der
Leye
18
Hektar
Land
zwischen
Oldenburger
Landstraße
und
Blumenmorgen
ab.
Als
vorteilhaft
wurde
ferner
angesehen,
dass
die
schon
seit
1939
in
Osnabrück
ansässige
Höhere
Landbauschule
(HLO)
mit
der
HGO
nun
zu
einem
Bildungszentrum
für
die
artverwandten
grünen
Fachrichtungen
auf
dem
Campus
Haste
ausgebaut
werden
könne.
Der
Vorlesungsbetrieb
der
HGO
startete
am
17.
Oktober
1949
mit
dem
Direktor
Obergartenbaurat
Johannes
Luckan,
drei
weiteren
Dozenten
und
34
Studenten
behelfsmäßig
im
ehemaligen
HJ-
Heim
am
Haster
Berg,
dem
heutigen
Studentenwohnheim.
Das
Raumangebot
dort
reichte
nicht
aus,
sodass
noch
an
weiteren
Standorten
gelesen
wurde:
im
Gasthaus
Nackte
Mühle
am
Östringer
Weg,
im
ehemaligen
Haster
Gemeindebüro
neben
der
Christus-
König-
Kirche
und
in
einer
alten
Wehrmachtsbaracke
auf
dem
neu
erworbenen
Schulgelände
Am
Krümpel,
die
gleichzeitig
als
Mensa
diente.
Die
10
bis
20
Minuten
langen
Wege
zwischen
den
Behelfshörsälen
wurden
fröhlich
zu
Fuß
oder
per
Fahrrad
zurückgelegt.
Am
14.
August
1950
begann
mit
der
Grundsteinlegung
der
Schulneubau,
der
aus
dem
Empfangsgebäude
und
drei
weiteren
Trakten
besteht,
die
kammartig
über
eine
leicht
geschwungene
Längsachse
verbunden
sind.
Wie
bei
allgemeinbildenden
Schulen
auch,
baute
die
Stadt
die
Schule
und
übernahm
zunächst
die
Trägerschaft,
wobei
das
Land
die
Baukosten
bezuschusste
und
zwei
Drittel
der
laufenden
Kosten
abdeckte.
Die
feierliche
Einweihung
fand
am
8.
Januar
1952
statt.
In
schönen
Worten
hoben
die
Redner
auch
die
soziale
Bedeutung
des
Gartenbaus
hervor.
Wenn
man
Deutschland
„
hundertprozentig
verstädtere
und
die
Nahrung
aus
dem
Ausland
hole,
würde
das
Volk
die
Verbindung
mit
der
Natur
verlieren
und
seelisch
verkümmern″.
Und
auch
ein
Ausspruch
der
Ehefrau
des
Bundespräsidenten,
Elly
Heuss-
Knapp,
wurde
zitiert:
„
Was
wäre
unsere
Erde
ohne
die
Gärtner?
Ihr
Gärtner
seid
ein
wahrhaft
schöpferischer
Beruf.″
Der
typische
Student
an
der
HGO
besaß
die
mittlere
Reife
und
eine
mehrjährige
Praxis
im
Gartenbau,
bevor
er
das
viersemestrige
Fachschulstudium
begann
und
als
„
staatlich
geprüfter
Gartenbautechniker″
abschloss.
Nach
weiteren
drei
Jahren
Berufstätigkeit
konnte
er
eine
zweite
staatliche
Prüfung
ablegen
und
sich
dann
„
staatlich
diplomierter
Gartenbau-
Inspektor″
nennen.
Doch
Namen,
Titel
und
Strukturen
sind
Schall
und
Rauch,
im
Bildungswesen
bleiben
Reformen
bekanntlich
nie
lange
aus.
Ab
1960
nennt
sich
die
HGO
„
Ingenieurschule
und
Versuchsanstalt
für
Gartenbau″
und
verlängert
das
Studium
auf
sechs
Semester.
1968
heißt
sie
„
Staatliche
Ingenieurakademie
für
Gartenbau″,
nachdem
das
Land
die
volle
Trägerschaft
übernommen
hat,
und
geht
schließlich
1971
in
der
neu
gegründeten
Fachhochschule
(FH)
Osnabrück
auf.
2010
ändert
auch
die
FH
selbst
ihren
Namen
und
heißt
seitdem
Hochschule
Osnabrück.
Die
Traditionen
von
Gartenbau
und
Landbau
werden
heute
in
der
„
Fakultät
Agrarwissenschaften
und
Landschaftsarchitektur″
(AuL)
fortgeführt.
Bildtexte:
Die
Höhere
Gartenbauschule
Haste
um
1958.
Die
Brunnenfigur
hat
der
Osnabrücker
Bildhauer
Georg
Hörnschemeyer
geschaffen.
Die
Baum-
Zwillinge
haben
kräftig
zugelegt,
sonst
ist
fast
alles
beim
Alten
geblieben.
Die
vier
gleichförmigen
Trakte
der
Gartenbauschule,
von
Nordosten
aus
gesehen.
Im
Hintergrund
verläuft
die
Straße
Am
Krümpel.
Die
Höhere
Landbauschule
(HLO,
links)
und
die
Höhere
Gartenbauschule
(HGO,
rechts)
teilen
sich
1953
den
Vorhof.
Heute
sitzt
im
HLO-
Gebäude
die
Fakultätsleitung.
Fotos:
Kurt
Löckmann,
aus:
Osnabrück
–
Altes
und
Neues
Bauen,
Stuttgart
1958,
J.
Dierks,
Archiv
NOZ
Autor:
Joachim Dierks