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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Warum fahren nicht mehr Leute mit dem Bus?
Zwischenüberschrift:
Politik will Anteil des Nahverkehrs auf 20 Prozent steigern – aber wie?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück In der heiß diskutierten Osnabrücker Verkehrspolitik hat sich eine parteiübergreifende Initiative gebildet: CDU, SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und die FDP wollen die Erreichbarkeit der Innenstadt verdoppeln″.

Dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt liegt für die Sitzung am heutigen Donnerstag ein gemeinsamer Antrag der vier Parteien vor. CDU, SPD, Grüne und Liberale schlagen vor, in Kooperation mit den Stadtwerken einen Workshop zu veranstalten, um Strategien zu entwickeln, wie der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs am Gesamtverkehr auf 20 Prozent gesteigert werden kann. Dazu sind mehrere Handlungsszenarien zu erarbeiten, die dann vertiefend untersucht werden können″, heißt es in dem Antrag, der den Titel trägt: Das Mobilitätskonzept der Zukunft entwickeln: Erreichbarkeit der Stadt verdoppeln.″ Den Anstoß hatte Michael Kopatz von den Grünen gegeben.

Über den Anteil der Wege, die die Menschen in Osnabrück mit dem Bus zurücklegen, gibt es unterschiedliche Angaben. Zuletzt war in einer Befragung ein Anteil von nur acht Prozent ermittelt worden, wie es in den Unterlagen für die Ausschusssitzung heißt. Frühere Erhebungen hatten einen Anteil von 16 Prozent genannt.

Experten sprechen vom Modal-Split, wenn es um die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger wie Auto, Nahverkehr oder Fahrrad geht. Es ist politische Beschlusslage, den Nahverkehrsanteil am Modal-Split auf mindestens 20 Prozent zu steigern, um die Straßen zu entlasten und den Kohlendioxidausstoß des Verkehrs um 40 Prozent bis 2030 zu senken.

Vorbild für den vorgeschlagenen Verkehrsworkshop ist der Arbeitskreis Busfreier Neumarkt″, in dem im vergangenen Jahr unter Leitung eines externen Moderators Experten, Politiker und Betroffene über Möglichkeiten diskutierten, den Neumarkt vom Busverkehr zu entlasten. Das Workshop-Verfahren fand bei den Beteiligten Zustimmung, das Ergebnis allerdings war ernüchternd: Ein Verzicht auf den Busknoten Neumarkt wäre nur mit spürbaren Qualitätseinbußen im Nahverkehr umsetzbar. Die Kosten für den moderierten Workshop-Prozess werden auf 5000 Euro geschätzt.

Bildtext:
Den Anteil des Nahverkehrs am Gesamtverkehr erhöhen: Dieses Ziel verfolgt ein gemeinsamer Antrag von vier Ratsfraktionen. Das Bild zeigt die neuen Elektrobusse der Stadtwerke.
Foto:
Gert Westdörp

Kommentar
Ermutigend

Die Verkehrspolitik spaltet die Nation, spaltet auch Osnabrück. Umso bemerkenswerter ist der gemeinsame Antrag von vier Fraktionen, die ihrem Wesen nach auf unterschiedlichen Seiten der verkehrspolitischen Debatte verortet sind.

Klar, der Inhalt des Antrages ist wenig strittig, und entschieden wird damit schon mal gar nichts. Denn es geht ja nur darum, einen Arbeitskreis einzusetzen, der in einem Workshop Szenarien entwickelt. Zum Schwur kommt es ohnehin erst, wenn die Vorschläge aus diesem Workshop dem Rat zur Entscheidung vorliegen und daraus konkrete Schritte folgen sollen.

Trotzdem: Dass gemeinsam und parteiübergreifend an der Erreichbarkeit der Innenstadt und der Förderung des Nahverkehrs gearbeitet werden soll, ist ein ermutigendes Zeichen. Denn die Parteien verzichten vielleicht dann darauf, die Verkehrspolitik als das Feld zu begreifen, auf dem sie sich besonders gut profilieren und von der politischen Konkurrenz absetzen können. Statt Konfrontation die Suche nach dem Kompromiss zum Wohle aller, die in der Stadt unterwegs sind.
Autor:
hin


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