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1.
Erscheinungsdatum:
15.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
FDP schlägt Naherholung am Gleis vor
FDP: Güterbahnhof soll Grünfläche werden
Zwischenüberschrift:
Liberale schlagen Neujustierung vor / Naherholung statt Gewerbenutzung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wenn
es
nach
der
FDP-
Ratsfraktion
geht,
wird
auf
dem
Güterbahnhof
keine
einzige
Gewerbehalle
gebaut.
Stattdessen
soll
die
Industriebrache
am
Bahngleis
Grünfläche
bleiben
und
als
Naherholungsgebiet
für
die
östlichen
Stadtteile
hergerichtet
werden.
Sollte
es
im
Rat
eine
Mehrheit
für
den
Vorschlag
der
FDP
geben,
würde
der
Wert
der
Grundstücke
auf
dem
Güterbahnhof
erheblich
sinken.
Davon
betroffen
wären
die
3G
Group
(vormals
Zion
GmbH)
und
die
evangelische
Freikirche
Lebensquelle.
Das
Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
hatte
im
Herbst
auf
Antrag
der
3G
Group
den
Bebauungsplan
für
den
Güterbahnhof
für
nichtig
erklärt.
Moniert
wurde
aber
nur
die
Festlegung
von
Lärmsektoren,
nicht
die
grundsätzliche
Planung
zum
Gewerbegebiet.
Daher
setzt
die
Stadt
weiterhin
auf
Gewerbe.
Kein
Gewerbegebiet,
sondern
eine
Grünzone
mit
Naherholungsqualitäten:
Die
FDP
will
einen
Neustart
für
das
Güterbahnhofsgelände,
nachdem
das
Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
den
Bebauungsplan
für
nichtig
erklärt
hatte.
Der
Grundstückspreis
würde
dadurch
erheblich
sinken.
Osnabrück
FDP-
Ratsherr
Robert
Seidler
betrachtet
die
Niederlage
der
Stadt
vor
dem
Oberverwaltungsgericht
als
Chance.
Jetzt
bestehe
die
Gelegenheit,
über
eine
„
Neujustierung″
für
den
Güterbahnhof
nachzudenken,
sagt
er.
Ein
neues
Denken
sei
erforderlich,
weil
sich
die
Umstände
geändert
hätten.
Gemeint
ist
die
Planung
für
ein
Wohngebiet
im
Schinkel,
das
zulasten
eines
grünen
Fingers
gehen
werde.
Aus
diesem
Grund
biete
es
sich
an,
den
weiter
südlich
gelegenen
grünen
Finger
zu
stärken,
lautet
die
Überlegung
der
FDP-
Fraktion.
Ein
zur
Grünzone
weiterentwickelter
Güterbahnhof
biete
auch
die
Chance,
dem
östlichen
Stadtgebiet
zu
einem
Naherholungsgebiet
zu
verhelfen,
wie
es
der
Westen
mit
dem
Rubbenbruchsee
habe.
Der
Güterbahnhof
biete
sich
dafür
an,
vermerkt
Seidler,
zumal
er
von
Norden
über
eine
Fußgänger-
und
Radlerbrücke
an
den
Hasepark
angebunden
werden
könne.
Die
FDP
begründet
ihren
Vorstoß
auch
damit,
dass
ein
von
ihr
mitgetragener
autofreier
Neumarkt
mehr
Verkehr
für
den
Wallring
bedeuten
würde.
Deshalb
sei
es
geboten,
nicht
auch
noch
den
Güterbahnhof
zum
Ziel
von
Lkw
und
Kleintransportern
zu
machen.
Wenn
es
bei
der
Gewerbe-
Planung
für
den
Güterbahnhof
bleibe,
müsse
der
Wall
etwa
700
zusätzliche
Fahrzeuge
pro
Stunde
verkraften.
Der
von
den
Liberalen
geforderte
Neuanfang
könne
aber
nur
zustande
kommen,
wenn
die
Stadt
das
Urteil
des
Oberverwaltungsgerichts
akzeptiere,
meint
Seidler.
Sie
müsste
deshalb
ihre
schon
eingelegte
Revision
zurückziehen.
Nur
dann
sei
der
Weg
für
eine
neue
Planung
frei.
Das
OVG
hatte
den
Bebauungsplan
der
Stadt
für
den
Güterbahnhof
nicht
komplett
außer
Kraft
gesetzt,
sondern
lediglich
die
Lärmsektoren
infrage
gestellt.
Es
müsse
mindestens
eine
Teilfläche
geben,
in
der
„
richtig
Krach
gemacht
werden
kann″,
hatte
der
Senatsvorsitzende
erklärt.
Diese
Unzulänglichkeit
wollen
die
Stadtplaner
beheben
und
so
den
Bebauungsplan
„
heilen″,
wie
es
im
Juristendeutsch
heißt.
Dabei
geht
es
weiterhin
um
eine
gewerbliche
Nutzung
und
nicht
um
eine
Grünzone,
wie
sie
die
FDP
jetzt
vorschlägt.
Stadtbaurat
Frank
Otte
sieht
auch
keinen
Grund,
davon
abzurücken.
Denn
schon
jetzt
gebe
es
einen
erheblichen
Druck
auf
die
Stadt,
Gewerbegebiete
auszuweisen,
um
die
Arbeitsplätze
zu
halten.
Angesichts
der
Flächenknappheit
in
Osnabrück
sei
es
wenig
sinnvoll,
auf
den
Güterbahnhof
zu
verzichten.
Eine
Ausweisung
als
Grünfläche
sei
aber
auch
deshalb
schwierig,
weil
der
Eigentümer
des
Areals
das
als
„
Verhinderungsplanung″
ansehen
würde
–
die
dem
Zweck
diene,
ihm
zu
schaden.
Die
Stadt
habe
nicht
erst
im
Bebauungsplanverfahren,
sondern
schon
lange
vorher
angekündigt,
dass
aus
dem
Güterbahnhof
ein
Gewerbegebiet
werden
solle.
Darauf
könne
sich
die
Eigentümergesellschaft
berufen.
Gemeint
ist
die
3G
Group
(vormals
Zion
GmbH)
,
die
das
Normenkontrollverfahren
gegen
den
Bebauungsplan
angestrengt
hatte.
Sollte
die
Stadt
dem
FDP-
Antrag
folgen
und
die
Industriebrache
an
der
Bahn
als
Grünfläche
ausweisen,
würde
der
Grundstückswert
schlagartig
sinken.
Der
Rechtsanwalt
und
Ratsherr
Robert
Seidler
glaubt
nicht,
dass
die
3G
Group
Anspruch
auf
Schadenersatz
hätte.
Fraktionschef
Thomas
Thiele
will
den
FDP-
Vorstoß
nicht
als
kalte
Enteignung
der
3G
Group
durch
die
Stadt
verstanden
wissen.
Wer
eine
solche
Fläche
kaufe,
müsse
mit
dem
Risiko
leben,
dass
sich
die
Pläne
auch
einmal
ändern
könnten,
lautet
sein
Argument.
Dass
Gewerbeflächen
knapp
sind,
ist
auch
ihm
bewusst.
Thiele
hält
aber
dagegen,
dass
Grünzonen
wichtig
für
das
Stadtklima
seien.
Nach
seiner
Ansicht
sollte
die
Stadt
gemeinsam
mit
dem
Landkreis
neue
Gewerbegrundstücke
schaffen.
Es
gehe
nicht
an,
dass
ganz
Osnabrück
„
zugepflastert″
werde.
Bildtext:
Grün
ist
der
Güterbahnhof
schon.
Nach
Ansicht
der
FDP-
Ratsfraktion
soll
er
auch
grün
bleiben.
Foto:
euroluftbild.de/
Robert
Grahn
Kommentar
Der
Industriebrache
tut′s
nicht
so
weh
Es
ist
ja
erfreulich,
wenn
Politiker
eingefahrene
Gleise
hinter
sich
lassen
wollen.
Auch
am
Güterbahnhof,
wo
seit
Jahren
Stillstand
herrscht.
Aber
nicht
immer
ist
das,
was
so
unkonventionell
scheint,
zu
Ende
gedacht.
Zuerst
mal
Respekt,
dass
die
FDP,
die
Partei
der
Gewerbetreibenden,
den
Planungsprozess
ohne
Rücksicht
auf
Freund,
Feind
und
heilige
Kühe
noch
einmal
auf
null
zurücksetzen
möchte.
Es
ist
gut,
sich
noch
einmal
zu
besinnen,
und
natürlich
auch,
neue
Aspekte
in
die
Abwägung
einzubeziehen.
Aber
deshalb
müssen
ja
nicht
gleich
alle
Planungsgrundsätze
über
Bord
geworfen
werden,
die
sich
in
der
Vergangenheit
als
nützlich
erwiesen
haben.
Es
spricht
vieles
dafür,
ein
Gewerbegebiet
auf
einer
Industriebrache
wie
dem
Güterbahnhof
anzusiedeln
–
und
dafür
nicht
Grünflächen,
Ackerland
oder
Wald
am
Stadtrand
plattzumachen.
Auch
das
von
der
FDP
vorgebrachte
Verkehrsargument
lässt
sich
entkräften.
Im
Bebauungsplan
für
den
Güterbahnhof
hat
die
Stadt
verkehrsintensive
Nutzungen
ausgeschlossen,
sehr
zum
Verdruss
der
3G
Group.
Es
gibt
also
gute
Gründe,
an
der
bisherigen
Planung
festzuhalten.
Aber
bitte
sehr:
Nichts
ist
so
gut,
dass
es
nicht
immer
wieder
hinterfragt
werden
müsste!
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert