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1.
Erscheinungsdatum:
11.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Günstigeres Bauland in Aussicht
Vorrang für soziales Bauen
Zwischenüberschrift:
Stadt ändert Kriterien für Grundstücksvergabe zugunsten bezahlbaren Wohnraums
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Weil
bezahlbare
Wohnungen
in
Osnabrück
Mangelware
sind,
will
die
Stadt
eigene
Grundstücke
nur
noch
an
Investoren
verkaufen,
die
gute
Konzepte
liefern
und
nicht
mehr
nur
an
die,
die
am
meisten
dafür
zahlen.
In
den
Konzepten
soll
es
vorrangig
um
niedrige
Mieten
gehen.
Die
Zahl
der
Sozialwohnungen
sinkt
rapide,
weil
seit
einigen
Jahren
etliche
aus
der
zeitlich
befristeten
Mietpreisbindung
fallen.
Und
auch
Osnabrücker,
die
keine
Sozialleistungen
beziehen,
aber
ein
geringes
Einkommen
haben,
finden
kaum
Wohnungen,
die
sie
sich
noch
leisten
können.
Dabei
gibt
es
durchaus
Investoren,
die
günstige
Wohnungen
bauen
möchten,
weil
bei
ihnen
nicht
die
Gewinnerzielung
im
Vordergrund
steht.
Doch
sie
können
im
Bieterwettstreit
um
die
städtischen
Flächen
meistens
nicht
mithalten.
Die
meisten
neuen
Wohnungen,
die
derzeit
in
Osnabrück
gebaut
werden,
werden
nur
etwas
für
Mieter
mit
gut
gefülltem
Geldbeutel
sein.
Schuld
sind
unter
anderem
die
hohen
Grundstückspreise
–
und
die
hat
bislang
auch
die
Stadt
für
ihre
eigenen
Flächen
verlangt.
Das
soll
sich
jetzt
ändern.
Osnabrück
Bislang
lief
es
in
der
Regel
so:
Der
Investor,
der
am
meisten
für
ein
städtisches
Grundstück
zahlt,
bekommt
den
Zuschlag.
Doch
was
die
Stadtkasse
ordentlich
klingeln
lässt,
müssen
die
künftigen
Mieter
ausbaden.
Denn
dadurch
wird
eine
Preisspirale
in
Gang
gesetzt:
Ist
das
Grundstück
teuer,
holt
sich
ein
Investor,
der
ein
Mehrfamilienhaus
baut,
die
Kosten
über
seine
Mieter
wieder
rein.
Neben
den
hohen
Baukosten
ist
das
einer
der
Faktoren,
die
das
Wohnen
derzeit
überall
so
teuer
machen.
Denn
wegen
des
Baubooms
sind
die
Grundstückskosten
explodiert.
Die
Vergabe
städtischer
Grundstücke
ist
ein
Thema,
das
die
Osnabrücker
Wohnungsbaugesellschaften
WGO,
Heimstättenverein
und
Stephanswerk
seit
Jahren
auf
die
Palme
bringt:
Sie
wollen
Häuser
mit
bezahlbaren
Wohnungen
bauen,
ziehen
bei
der
Grundstücksvergabe
aber
in
der
Regel
den
kürzeren.
Da
sie
nicht
gewinnorientiert
wirtschaften,
können
sie
mit
externen
Investoren
selten
mithalten.
Bei
der
Vergabe
der
städtischen
Grundstücke
im
Neubaugebiet
Landwehrviertel
war
es
so.
Auch
eine
Gruppe,
die
eine
neue
Genossenschaft
gründen
will,
zog
sich
von
dort
zurück.
Rennen
um
Bauland
Aber
jetzt
hat
die
Stadt
neue
Flächen
erworben:
Im
Frühjahr
2018
kaufte
sie
einem
Landwirt
16
Hektar
Land
am
Friedensweg
östlich
des
Schinkeler
Friedhofs
ab.
Noch
ist
unklar,
wie
viel
davon
tatsächlich
bebaut
werden
kann,
weil
das
Areal
zu
einem
der
sogenannten
grünen
Finger
Osnabrücks
zählt
und
von
Bedeutung
für
das
Stadtklima
ist.
Doch
wenn
es
irgendwann
um
die
konkrete
Bebauung
geht,
beginnt
das
Rennen
um
die
in
Osnabrück
rar
gewordenen
Bauflächen.
Ab
sofort
könnten
solche
Akteure
bei
Grundstücken,
die
die
Stadt
veräußert,
bessere
Chancen
haben.
Denn
der
Osnabrücker
Rat
hat
nach
monatelangen
Beratungen
jetzt
beschlossen,
Grundstücke
nicht
länger
nur
nach
dem
Höchstpreisgebot
zu
verkaufen,
sondern
nach
dem
besten
Konzept.
Konkret
geht
es
um
Konzepte
„
zur
Nutzung
sowie
zur
städtebaulich/
architektonischen
und
energetischen
Gestaltung
[...],
um
vorrangig
bezahlbaren
Mietwohnraum
für
die
Osnabrücker
Bürgerinnen
und
Bürger
zu
schaffen″,
wie
es
im
Beschluss
heißt.
„
Kleineren,
gemeinwohlorientierten
oder
bürgerschaftlich
organisierten
Gruppen
könnte
ermöglicht
werden,
sich
im
Bieterwettstreit
mit
ihren
Projekten
zu
positionieren.″
Auch
eine
Vergabe
ihrer
Flächen
in
Erbpacht
zieht
die
Stadt
jetzt
in
Erwägung.
Wer
solch
ein
Erbbau-
Grundstück
erwirbt,
zahlt
dem
Eigentümer,
in
diesem
Fall
also
der
Stadt,
einen
Erbbauzins
und
muss
nicht
gleich
das
ganze
Grundstück
kaufen.
Schon
im
August
2018
hatten
die
Ratsfraktionen
über
das
Modell
der
Konzeptvergabe
diskutiert
–
zuerst
öffentlich,
und
dann
nur
noch
hinter
verschlossenen
Türen.
In
der
Ratssitzung
am
29.
Januar
stimmten
schließlich
bis
auf
die
Vertreter
der
Linken
und
des
Bundes
Osnabrücker
Bürger
(BOB)
alle
zu.
Die
Linken
kritisierten,
dass
die
Grundstücksvergabe
nach
Konzept
erst
ab
Bauvorhaben
mit
mindestens
zwölf
Wohneinheiten
greifen
soll.
„
Das
ist
für
gemeinschaftliches
Wohnen
zu
hoch
gedacht″,
sagte
Linken-
Fraktionsvorsitzende
Giesela
Brandes-
Steggewentz.
Das
Argument
der
Verwaltung
für
diese
Zwölf-
Wohnungen-
Grenze
ist
ein
„
erheblicher
Mehraufwand″,
den
ein
konzeptionelles
Bieterverfahren
sowohl
für
Investoren
als
auch
für
die
Verwaltungsmitarbeiter
mit
sich
bringe,
wie
es
in
dem
Beschlusstext
heißt.
Diverse
Vergabekriterien
hat
die
Stadt
in
eine
Bewertungsmatrix
gepackt,
zum
Beispiel
den
Anteil
der
Sozialwohnungen,
Angebote
für
Alleinerziehende,
Mehrgenerationenprojekte,
aber
auch
städtebauliche
und
energetische
Kriterien
wie
eine
Passivhaus-
Bauweise.
Welche
Kriterien
wie
stark
berücksichtigt
werden
und
welches
Gewicht
der
Kaufpreis
oder
Erbbauzins
bekommt,
soll
von
Fall
zu
Fall
entschieden
werden.
Bildtext:
In
Schinkel-
Ost
hat
die
Stadt
potenzielle
Bauflächen
gekauft.
Hier
könnten
künftig
Investoren
ohne
Gewinnerzielungsabsicht
zum
Zuge
kommen.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Weichenstellungen
Bislang
hat
die
Stadt
Osnabrück
es
versäumt,
im
Wohnungsbau
ihre
Steuerungsmöglichkeiten
zu
nutzen.
Das
wird
jetzt
mit
Hochdruck
nachgeholt.
Erst
legte
die
Stadt
eine
Mindestquote
von
Sozialwohnungen
bei
größeren
Neubauten
fest,
jetzt
endlich
geht
sie
daran,
auch
ihre
eigenen
Grundstücke
mit
Sinn
und
Verstand
an
den
Markt
zu
bringen.
Und
das
wird
höchste
Zeit.
Schon
lange
beschweren
sich
Stephanswerk,
WGO
und
Heimstättenverein,
dass
sie
bezahlbare
Wohnungen
bauen
wollen,
aber
einfach
nicht
an
die
Flächen
gelangen
–
nicht
mal,
wenn
die
Stadt
die
Eigentümerin
ist,
weil
sie
selbst
zu
hohe
Grundstückspreise
verlangt.
Dieses
Dilemma
wird
mit
dem
neuen
Verfahren,
Grundstücke
nach
Konzept
statt
nach
dem
Höchstpreis
zu
vergeben,
hoffentlich
behoben.
Doch
gilt,
was
bei
allen
derzeitigen
Bemühungen
um
Wohnraum
gilt:
Es
wird
dauern.
Bis
beispielsweise
aus
den
16
Hektar
Land,
die
die
Stadt
im
Schinkel
erworben
hat,
ein
Baugebiet
entsteht,
dürften
noch
viele
Monate
verstreichen.
Aber
dann
bietet
das
neue
Vergabekonzept
große
Chancen.
Die
Weichen,
die
Osnabrück
jetzt
stellt,
sind
entscheidend
für
die
nächsten
Jahrzehnte.
Denn
bald
wird
der
Stadt
das
Bauland
ausgegangen
sein.
Autor:
Sandra Dorn