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1.
Erscheinungsdatum:
08.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück steht vor einer Doppelwahl
Vonovia-Skandal gab zusätzlich Schub
Zwischenüberschrift:
Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft rückt näher
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Wahlberechtigten
in
Osnabrück
werden
voraussichtlich
am
26.
Mai
doppelt
abstimmen
–
über
die
Besetzung
des
Europaparlaments
und
die
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft.
Das
„
Osnabrücker
Bündnis
für
bezahlbaren
Wohnraum″
hat
genügend
Unterschriften
gesammelt
und
damit
das
Bürgerbegehren
erfolgreich
abgeschlossen.
Die
Empörung
über
das
Geschäftsgebaren
der
Vonovia
habe
dem
Bürgerbegehren
zuletzt
zusätzlichen
Schub
gegeben,
sagte
Nicole
Verlage.
Wenn
der
Stadtrat
im
März
der
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft
nicht
zustimmt,
kommt
es
zum
Bürgerentscheid
parallel
zur
Europawahl
am
26.
Mai.
Die
Blicke
richten
sich
nun
auf
die
zweiköpfige
Ratsgruppe
UWG/
Piraten.
Sie
ist
das
Zünglein
an
d
er
Waage.
Die
Diskussion
über
die
Geschäftspraktiken
des
Wohnungskonzerns
Vonovia
hat
offenbar
dem
Bürgerbegehren
zur
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft
zusätzlichen
Schub
gegeben.
Es
läuft
jetzt
auf
den
ersten
Bürgerentscheid
in
Osnabrück
hinaus.
Osnabrück
Wie
das
„
Osnabrücker
Bündnis
für
bezahlbaren
Wohnraum″
am
Donnerstag
mitteilte,
ist
die
erforderliche
Anzahl
von
Unterschriften
für
das
Bürgerbegehren
erreicht.
11
800
Unterschriften
hat
das
Bündnis
nach
eigenen
Angaben
eingereicht,
10
400
wurden
vom
Wahlamt
anerkannt.
Damit
liegen
500
Unterschiften
mehr
als
nötig
vor.
Jetzt
muss
der
Rat
entscheiden,
ob
er
die
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
auf
den
Weg
bringen
will.
Wenn
nicht,
kommt
es
im
Mai
parallel
zur
Europawahl
zum
Bürgerentscheid.
Seit
September
letzten
Jahres
läuft
die
Unterschriftensammlung
für
das
Bürgerbegehren.
„
Anfang
des
Jahres
war
für
uns
absehbar,
dass
wir
die
nötigen
Unterschriften
rechtzeitig
zusammenbekommen
werden.
Dass
uns
das
schon
zwei
Monate
vor
Ablauf
der
Abgabefrist
gelungen
ist,
war
aber
auch
für
uns
eine
positive
Überraschung″,
erklärte
Stefan
Wilker,
Sprecher
des
Bündnisses.
Viel
Unmut
Die
Mitglieder
des
Bündnisses
hatten
in
den
vergangenen
Monaten
bei
verschiedenen
Großveranstaltungen
und
an
Dutzenden
Informationsständen
für
das
Bürgerbegehren
geworben.
„
Überall,
wo
wir
gesammelt
haben,
sind
wir
auf
positive
Resonanz
und
viel
Zustimmung
aus
der
Bevölkerung
gestoßen.
Es
muss
etwas
gegen
steigende
Mieten
getan
werden,
und
es
gibt
zu
wenig
bezahlbare
Wohnungen
in
der
Stadt
–
das
haben
wir
immer
wieder
an
unseren
Infoständen
gehört.
Der
Unmut
über
die
Situation
am
Wohnungsmarkt
hat
viele
Menschen
motiviert
zu
unterschreiben″,
beschreibt
Wilker
die
Erfahrungen.
Für
große
Empörung
habe
das
Geschäftsgebaren
von
Vonovia
gesorgt,
so
Wilker:
„
Mieterhöhungen
von
fast
50
Prozent
nach
Modernisierungsmaßnahmen
empfinden
die
meisten
Menschen
als
völlig
unakzeptabel.″
Die
Forderung
nach
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft,
die
im
Unterschied
zu
privaten
Investoren
nicht
profitorientiert
wirtschafte,
habe
vielen
Menschen
eingeleuchtet.
„
Wir
haben
den
Eindruck,
dass
die
Geschäftspolitik
von
Vonovia
dem
Bürgerbegehren
zusätzlich
Auftrieb
verschafft
hat″,
sagte
Nicole
Verlage
vom
Gewerkschaftsbund,
der
sich
dem
Bündnis
angeschlossen
hat.
Am
12.
März
kommt
das
Bürgerbegehren
auf
die
Tagesordnung
des
Stadtrats.
Der
Rat
hat
dann
zwei
Möglichkeiten:
Er
kann
die
Gründung
einer
städtischen
Wohnungsgesellschaft
beschließen.
Wenn
sich
dafür
keine
Mehrheit
findet,
muss
der
Bürgerentscheid
eingeleitet
werden.
Dann
können
die
Wähler
am
Sonntag,
26.
Mai,
darüber
abstimmen,
ob
die
Stadt
wieder
eine
eigene
Wohnungsgesellschaft
aufbauen
soll.
Im
Rathaus
hat
es
bislang
eine
Ein-
Stimmen-
Mehrheit
gegen
eine
kommunale
Wohnungsgesellschaft
gegeben.
CDU/
BOB,
FDP
und
UWG/
Piraten
stimmten
mehrfach
dagegen.
Das
sagt
die
Politik
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
wollte
sich
am
Donnerstag
nicht
verbindlich
über
das
Abstimmungsverhalten
im
März
äußern:
„
Wir
haben
in
der
Fraktion
noch
nicht
darüber
beraten.″
Inhaltlich
bleibe
die
CDU
bei
ihrer
Position.
Die
FDP
lehnt
aus
ihrer
grundsätzlichen
Haltung
eine
staatliche
Baugesellschaft
ab.
Zünglein
an
der
Waage
sind
Nils
Ellmers
(Piraten)
und
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
,
die
eine
Gruppe
im
Rat
bilden.
Mit
ihren
beiden
Stimmen
hätten
die
Befürworter
eine
Mehrheit.
Mierke
sagte
am
Donnerstag,
es
sei
„
grundsätzlich
gut″,
dass
sich
Bürger
engagierten
und
eines
Problems
annähmen,
das
„
zu
lange
verschlafen″
worden
sei.
UWG
und
Piraten
hätten
aber
ein
Problem
mit
einer
Wohnungsbaugesellschaft
alter
Prägung,
weil
die
kleineren
Fraktionen
im
Rat
keine
Mitsprache
und
Kontrollmöglichkeiten
hätten.
„
Wir
halten
eine
Genossenschaft
für
das
bessere
Modell,
weil
damit
auch
die
Ansprüche
der
Mieter
besser
geschützt
werden
könnten.″
Ein
Gespräch
mit
dem
Bündnis
für
bezahlbaren
Wohnraum
sei
bereits
fest
vereinbart.
Danach
werde
es
eine
Entscheidung
geben.
Die
Grünen
äußerten
sich
erfreut
über
„
das
tolle
Ergebnis″.
Fraktionsvorsitzender
Volker
Bajus
richtete
einen
Appell
an
die
CDU:
„
Wenn
sich
die
CDU
einen
Ruck
gibt
und
die
Bewegung,
die
aus
dem
Bürgerbegehren
entstanden
ist,
anerkennt,
dann
können
wir
auf
den
Bürgerentscheid
verzichten
und
direkt
ohne
Zeitverzug
mit
dem
Aufbau
der
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
beginnen.″
Bindende
Wirkung
Am
26.
Mai
wird
auch
das
Europaparlament
neu
gewählt.
Auch
bei
der
jüngsten
Europawahl
2014
wurden
die
Osnabrücker
zu
einer
weiteren
Abstimmung
an
die
Urnen
gerufen:
Damals
ging
es
in
einer
unverbindlichen
Bürgerbefragung
um
den
Bau
der
Entlastungsstraße
West/
Westumgehung.
Eine
knappe
Mehrheit
lehnte
den
Bau
ab.
Der
Bürgerentscheid
zur
Wohnungsbaugesellschaft
hat
andres
als
die
Bürgerbefragung
bindende
Wirkung
für
den
Rat.
Es
ist
das
erste
Mal,
dass
ein
Bürgerbegehren
in
Osnabrück
Erfolg
hat.
2010
hatte
eine
Initiative
aus
der
Bürgerschaft
Unterschriften
zur
Rettung
der
zuvor
abgesagten
Bundesgartenschau
2015
gesammelt,
aber
die
erforderliche
Zahl
von
knapp
12
000
Unterschriften
nicht
erreicht.
Bildtext:
Unterschriftensammlung
vor
dem
Theater.
Das
Bündnis
für
bezahlbaren
Wohnraum
hat
die
Zielmarke
von
knapp
10
000
Unterschriften
zwei
Monate
vor
Fristende
erreicht.
Foto:
Archiv/
Hermann
Pentermann
Kommentar
Ein
sehr
langer
Weg
Es
überrascht
nicht,
dass
das
Bündnis
für
bezahlbaren
Wohnraum
genügend
Unterstützer
gefunden
hat.
Wer
würde
schon
Nein
sagen
zu
der
Forderung,
dass
ausreichend
Wohnraum
für
einkommensschwächere
Menschen
zur
Verfügung
stehen
muss?
Die
Unterschrift
kostet
nichts,
wer
mitmacht,
riskiert
keine
Nachteile.
Spannender
wird
es
im
März
im
Rat
und
dann
eventuell
im
Mai.
Es
ist
kaum
zu
erwarten,
dass
CDU/
BOB
und
FDP
von
ihren
Positionen
abrücken.
Alle
Blicke
werden
sich
deshalb
auf
die
UWG/
Piraten-
Gruppe
richten,
die
in
der
Sache
dem
Bündnis
durchaus
zuneigen,
aber
eine
andere
Form
präferieren.
Bleiben
sie
auf
dieser
Linie,
überlassen
sie
damit
den
Wählern
die
Entscheidung.
Anders
als
die
Unterschriftensammlung
dürfte
ein
Bürgerentscheid
im
Mai
kein
Selbstläufer
werden.
Eine
Hürde
könnte
das
Quorum
werden.
Es
reicht
nicht,
die
Mehrheit
in
der
Abstimmung
zu
haben.
Diese
Mehrheit
muss
20
Prozent
der
Wahlberechtigten
insgesamt
ausmachen.
Das
heißt:
Die
Befürworter
müssen
für
eine
hohe
Wahlbeteiligung
werben,
was,
das
sei
am
Rande
vermerkt,
auch
der
Europawahl
guttun
würde.
Und
wenn
am
Ende
ein
„
Ja″
stehen
sollte,
beginnt
die
Arbeit
erst.
Dann
müssen
Rat
und
Verwaltung
eine
Idee
entwickeln,
welche
Form
die
Wohnungsbaugesellschaft
haben
soll,
wo
sie
im
Konzern
Stadt
angesiedelt
und
wie
sie
finanziell
ausgestattet
wird.
Bis
das
erste
Haus
steht,
dürften
Jahre
vergehen.
Autor:
Wilfried Hinrichs