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1.
Erscheinungsdatum:
07.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bezahlbarer Wohnraum war immer schon ein Thema
Zwischenüberschrift:
100 Jahre Heimstättenverein Osnabrück / Wie die Politik den Wohnungsbau beeinflusst
Artikel:
Originaltext:
Bezahlbarer
Wohnraum
ist
wieder
ein
großes
Thema.
Staatliche
Förderung
soll
die
Lage
von
Gering-
und
Normalverdienern
verbessern.
Wie
diese
wirkt,
lässt
sich
an
der
Geschichte
des
Heimstättenvereins
Osnabrück
(HVO)
ablesen,
der
ältesten
Wohnungsgenossenschaft
in
Osnabrück,
die
in
diesem
Jahre
100
Jahre
alt
wird.
Osnabrück
„
Genossenschaften
wie
die
HVO
verzichten
bis
heute
auf
Renditen
und
haben
das
Mitgliederkollektiv
im
Auge″,
sagt
Historikerin
Petra
Spona.
Doch
der
Handlungsspielraum
sei
eingeschränkt:
Steigende
Baukosten
unter
anderem
durch
immer
neue
staatliche
Vorgaben,
höhere
Grundstückskosten
und
das
weitgehende
Ausbleiben
von
Fördermöglichkeiten
zwängen
auch
Genossenschaften,
die
Preise
nach
oben
anzupassen.
„
Auch
sie
müssen
so
kalkulieren,
dass
sie
finanziell
nicht
selbst
in
Schieflage
geraten″,
erläutert
Spona.
Die
promovierte
Unternehmenshistorikerin
aus
Lübbecke
in
Ostwestfalen
wurde
vom
geschäftsführenden
Vorstand
Jürgen
Silies
mit
der
Realisierung
der
Festschrift
zu
„
100
Jahre
HVO″
beauftragt.
Die
47-
Jährige
arbeitete
das
Unverwechselbare
des
Heimstättenvereins
heraus,
der
1919
von
Heinrich
Grewe
als
Beamtenwohnungsverein
gegründet
wurde.
Gleichzeitig
ist
die
Festschrift,
die
im
Mai
herauskommt,
ein
Beitrag
zur
Geschichte
des
Wohnungsbaus
in
Osnabrück.
Bei
ihren
Recherchen
in
verschiedenen
Archiven,
darunter
auch
das
Zeitungsarchiv
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung,
stieß
sie
auf
Indizien,
die
zeigen,
wie
sich
staatliche
Förderung
direkt
in
der
Praxis
niederschlägt.
So
sind
Größe
und
Bauzeiten
von
Wohngebäuden
des
HVO
oft
als
direkte
Folge
spezifischer
Vorgaben
aus
Wohnungsbauförderrichtlinien
erkennbar.
Auf
das
Erste
Wohnungsbaugesetz
von
1950,
das
auf
den
Bau
großer
Mengen
kleiner
Wohnungen
für
die
vielen
Wohnungssuchenden
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
zielte,
folgten
sogenannte
„
Schlichtwohnungen″
des
HVO
in
der
Voxtruper
Straße
und
am
Ertmanplatz
am
Schölerberg.
Auch
der
heutige
Wohnungsmangel
ist
Folge
der
Wohnungsbaupolitik
der
letzten
20
Jahre.
Anders
als
in
den
Achtzigerjahren,
als
Kaltmieten
von
6
DM
pro
Quadratmeter
schon
hoch
waren
und
das
Vermieten
größerer
Wohnungen
nahezu
unmöglich
machte,
finden
heute
selbst
Schrottimmobilien
Interessenten.
Eine
Entwicklung,
die
sich
bereits
Ende
der
Achtziger
anbahnte.
Wegen
der
Rezession
gingen
Miet-
und
Eigentumsneubau
deutlich
zurück,
und
in
der
Folge
gab
es
für
Großfamilien,
Arbeitslose
und
Studierende
kaum
noch
Angebote.
Mit
dem
Grenzdurchgangslager
in
Bramsche
wuchs
zudem
die
Zahl
der
Aussiedler
aus
Russland
rasant
an.
Osnopoly-
Aktionstag
1992
hatten
die
Osnabrücker
genug
und
demonstrierten
am
„
Osnopoly-
Aktionstag″
gegen
die
hohen
Baukosten.
Unterhalb
einer
kalkulierten
Kaltmiete
von
7
bis
9
DM
war
keine
Wohnung
realisierbar.
Ein
Desaster
für
einkommensschwache
Mieter.
Die
Stadt
reagierte
mit
dem
sogenannten
Baulückenprogramm
und
der
Förderung
des
Dachgeschossausbaus.
„
Der
HVO
baute
daraufhin
für
ein
Investitionsvolumen
von
24
Millionen
D-
Mark
innerhalb
kürzester
Zeit
in
53
bestehenden
Gebäuden
108
kleine
Dachgeschosse
aus
und
trug
damit
zur
Entschärfung
der
Wohnsituation
bei″,
fand
Petra
Spona
heraus.
Seit
2008
ist
die
Lage
nicht
weniger
dramatisch.
Die
Länder
sind
gezwungen
zu
reagieren.
Niedersachsen
hat
sich
jedoch
auf
die
Gewährung
günstiger
Darlehen
beschränkt.
Für
kleine
Baugesellschaften,
die
sich
auf
eine
Mietpreisbindung
oder
Bewohnerbindung
einlassen,
kein
wirklicher
Anreiz,
um
in
Neubauten
zu
investieren.
Die
Folge:
Mieten
für
neue
HVO-
Wohnungen
an
der
zur
Siedlung
Ravensbrink
gehörenden
Friedrich-
Holthaus-
Straße
6
und
8
entsprechen
fast
Marktniveau.
Alles
andere
würde
den
Genossenschaftsmitgliedern
wirtschaftlich
schaden.
Dennoch
sieht
sich
die
HVO
in
der
Pflicht.
In
deren
Bestand
befinden
sich
nach
wie
vor
Wohnungen,
die
Empfängern
von
Arbeitslosengeld
II
genehmigt
werden.
„
Wohnungsgenossenschaften
sind
die
beste
Mietpreisbremse″,
sagt
Silies.
Kulturerbe
Zusammenhänge
aufzuspüren
und
zu
verdeutlichen,
das
gehört
zur
Aufgabe
der
Unternehmenshistorikerin.
„
Ich
kitzele
das
heraus,
was
ein
Unternehmen
besonders
macht,
wodurch
es
über
die
Jahre
geprägt
wurde,
wie
es
selbst
seine
Branche
prägen
konnte.
Im
Fall
des
Heimstättenvereins
ist
das
neben
der
Wohnungsbaupolitik
von
Bund,
Land
und
Stadt
vor
allem
der
Genossenschaftsgedanke,
der
bis
heute
seine
Handlungen
bestimmt″,
erklärt
Petra
Spona.
Die
Unesco
hat
2014
die
Genossenschaftsidee
zum
immateriellen
Kulturerbe
erklärt.
Ein
praktisches
Beispiel
für
solidarisches
Handeln
des
HVO
ist
die
Reaktion
auf
die
Abschaffung
der
Wohnungsgemeinnützigkeit
1989.
Bisherige
gemeinnützige
Wohnungsbauträger
mussten
sich
entscheiden,
ob
sie
normale
steuerpflichtige
Wohnungsbauunternehmen
werden
wollten
oder
steuerbefreite
reine
Vermietungsgesellschaften.
Der
HVO
entschied
sich
für
Letzteres
und
darf
seither
keine
Wohnungsbauprojekte
mehr
verwirklichen,
die
nur
auf
den
Verkauf
der
Gebäude
zielen.
Für
die
Mieter
änderte
sich
nichts.
Und
die
Handwerker,
die
bisher
im
Bereich
Eigenheimneubau
beschäftigt
waren?
„
Der
HVO
kündigte
den
zwei
Maurern
nicht,
sondern
setzte
sie
bis
zur
Verrentung
in
der
Bestandspflege
ein″,
sagt
Petra
Spona.
Zum
100.
Jubiläum
erscheint
nicht
nur
die
Festschrift,
es
soll
auch
gefeiert
werden.
Am
Samstag,
11.
Mai
2019,
lädt
die
HVO
zum
Familiennachmittag
am
Sportplatz
des
SC
Schölerberg
ein.
Die
Erwachsenen
sind
zudem
zu
zwei
Sondervorstellungen
des
Theaterstücks
„
The
Producer″
am
Sonntag,
19.
Mai,
eingeladen.
Bildtexte:
Die
Unternehmershistorikerin
Dr.
Petra
Spona
und
der
geschäftsführende
Vorstand
des
Heimstättenvereins,
Jürgen
Silies,
mit
der
handschriftlichen
Bilanz
des
HVO
an
seinem
Gründungstag,
dem
8.
Mai
1919.
Gefördert
durch
das
„
Barackenräumprogramm″:
die
„
Schlichtbauten″
am
Ertmanplatz.
Osnabrücker
Tageblatt
vom
25.
Februar
1967.
Fotos:
Engelkamp,
Strenger
(1969)
,
Stefanie
Terschueren
Autor:
Stefanie Terschüren
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