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1.
Erscheinungsdatum:
06.02.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Immer wieder hart umkämpft
Zwischenüberschrift:
Vor 40 Jahren wurde Osnabrücks Stadthalle eröffnet
Artikel:
Originaltext:
Zum
40.
Geburtstag
zeigt
sich
die
Osnabrück-
Halle
optisch
und
technisch
perfekt
aufgestellt.
Zur
Wahrheit
gehört,
dass
sie
diesen
Geburtstag
wahrscheinlich
nicht
erlebt
hätte,
wenn
nicht
in
ihren
Lebensjahren
34
bis
37
noch
einmal
fast
doppelt
so
viel
Geld
in
ihre
Auffrischung
gesteckt
worden
wäre,
wie
sie
ursprünglich
gekostet
hat.
Osnabrück
Ein
Selbstläufer
war
Osnabrücks
zweite
Stadthalle
von
Anfang
an
nicht.
Hart
war
um
ihren
Standort
gerungen
worden.
Der
Platz
der
ersten
Stadthalle
am
Kollegienwall
(1900
–
1944)
stand
nicht
mehr
zur
Verfügung,
nachdem
Land
und
Stadt
sich
auf
einen
Neubau
für
das
Amtsgericht
an
dieser
Stelle
geeinigt
hatten.
Die
CDU-
Fraktion
favorisierte
den
Platz
vor
dem
Heger
Tor.
Dafür
hätten
das
Stüvehaus
und
einige
Nebengebäude
des
Stadtkrankenhauses
geopfert
werden
müssen.
Die
CDU
versprach
sich
davon
wohl
auch
eine
Beschleunigung
der
Pläne,
das
Krankenhaus
auszulagern.
Die
Bürgerliche
Vereinigung
Neustadt
schlug
als
Standort
den
alten
Salzmarkt
am
Petersburger
Wall
vor.
Die
CDU
brachte
alternativ
die
Martinsburg
am
Blumenhaller
Weg
ins
Spiel,
und
zwar
im
baulichen
Zusammenhang
mit
dem
geplanten
neuen
Kreiszentrum,
das
für
diesen
Bereich
der
Weststadt
in
der
Diskussion
stand,
bevor
man
sich
auf
den
Schölerberg
festlegte.
Viel
zu
weit
draußen,
sagten
viele,
eine
Stadthalle
gehöre
in
die
Innenstadt.
Auch
der
Ledenhof
und
der
Herrenteichswall
(Tennisplätze
und
Gärten,
auf
denen
später
das
Iduna-
Hochhaus
entstand)
gerieten
als
Standorte
in
die
Diskussion,
während
weite
Kreise
der
CDU
eisern
an
dem
Platz
vor
dem
Heger
Tor
festhielten.
Gleichzeitig
wurde
die
Lage
immer
ernster.
Roy
Black
kam
bis
zur
Oetker-
Halle
in
Bielefeld,
aber
keinen
Meter
weiter
in
Richtung
Osnabrück.
Die
Egerländer
Musikanten
mussten
Kartenwünsche
zurückweisen,
weil
die
eigentlich
für
Viehauktionen
errichtete
Halle
Gartlage
nicht
mehr
Platz
bot.
Der
Sportpresseball
fand
in
der
Aula
der
Fachhochschule
am
Westerberg
in
drangvoller
Enge
statt.
Der
OSC
erwog
allen
Ernstes,
für
seinen
Winterball
mit
1400
Gästen
einen
Sonderzug
nach
Münster
zu
chartern
und
dort
in
der
Halle
Münsterland
zu
feiern.
So
ging
es
nicht
weiter.
Die
Osnabrücker
Veranstalter
wollten
endlich
auch
einen
Platz
an
der
Sonne.
SPD-
Kreise
nahmen
dafür
den
nordwestlichen
Zipfel
des
Schlossgartens
in
den
Fokus.
Die
Fläche
zwischen
Schlosswall
und
Hans-
Böckler-
Straße
besaß
insofern
Tradition
als
Veranstaltungsort,
als
hier
der
großbürgerliche
„
Große
Club″
bis
zur
Kriegszerstörung
seinen
Sitz
hatte.
Nach
dem
Krieg
ermöglichte
die
Stadt
dem
Gewerkschaftsbund,
dort
seinen
Verwaltungssitz
zu
bauen.
Die
Clubstraße
wurde
nach
dem
Gewerkschaftsführer
Hans
Böckler
umbenannt.
Die
SPD
empfand
Sympathien
dafür,
die
neue
Stadthalle
in
diesem
gewerkschaftlichen
Umfeld
zu
platzieren,
auch
wenn
dafür
der
Saalanbau
der
Schlossgarten-
Gaststätte
abgerissen
werden
müsste.
Im
April
1970
sprach
sich
der
SPD-
dominierte
Rat
in
nichtöffentlicher
Sitzung
schließlich
für
diesen
Standort
aus.
Doch
in
der
Folgezeit
sollten
Zweifel
auftauchen.
Ein
„
Umweltschutzverein
Osnabrück″
–
ja,
den
gab
es
tatsächlich
schon
1972
–
forderte,
die
Grünfläche
des
Schlossgartens
nicht
anzutasten.
Dagegen
hörte
man
das
Argument,
dass
der
Schlossgarten
so
unhistorisch
groß
wie
nach
dem
Krieg
noch
nie
gewesen
sei.
Das
Haus
des
Regierungspräsidenten,
das
Kinderhospital
und
der
Marstall
des
Schlosses
hätten
zuvor
da
gestanden,
wo
sich
erst
in
den
1960er-
Jahren
große
Rasenflächen
ausbreiteten.
Doch
die
Bürgerinitiative
„
Hände
weg
vom
Schloßgarten″
trommelte
unverzagt
weiter.
Im
April
1974
überreichte
sie
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
einen
dicken
Aktenordner
mit
9776
Unterschriften.
Die
halfen
jedoch
nichts.
Im
April
1974
entschied
die
SPD-
Mehrheit
im
Rat,
einen
Architektenwettbewerb
für
den
Standort
Schlossgarten
auszurufen.
Aus
ihm
ging
der
Entwurf
des
Braunschweiger
Teams
Hafkemeyer/
Fangmeier/
Richi
als
Sieger
hervor.
Während
die
Öffentlichkeit
bereits
diskutierte,
ob
zur
Eröffnung
Herbert
von
Karajan
oder
doch
eher
Udo
Jürgens
kommen
sollte,
trieb
den
Kämmerer
die
Sorge
um,
dass
es
bei
den
früher
veranschlagten
20
Millionen
DM
Bausumme
nicht
bleiben
werde.
Die
Schlussrechnung,
die
der
Bauträger
Neue
Heimat
Städtebau
schließlich
der
Stadt
präsentierte,
endete
mit
39
Millionen
DM
(ohne
Grunderwerb
und
Abriss)
.
Am
12.
Januar
1979
feierte
Osnabrück
die
Eröffnung
mit
den
Osnabrücker
Symphonikern
und
Kammersängerin
Ingeborg
Hallstein.
Stadthallen-
Geschäftsführer
Günter
Valjak
gelang
es
in
den
Folgejahren,
viele
Größen
des
Kulturgeschäfts
in
die
Halle
zu
holen.
Fernsehaufzeichnungen
wie
etwa
der
„
Aktuellen
Schaubude″
des
NDR
oder
„
Ein
Platz
an
der
Sonne″
füllten
die
Ränge,
das
Restaurant
„
Entrecôte″,
das
Weinlokal
„
Chablis″
sowie
die
Diskotheken
„
Manila″
und
„
Tangente″
rundeten
das
Angebot
ab.
Die
Stadthalle
hatte
schnell
einen
beherrschenden
Platz
in
den
Veranstaltungskalendern
von
Stadt
und
Landkreis
erobert.
Das
Kongressgeschäft
gewann
mit
der
Zeit
an
Bedeutung.
1996
begann
die
erste
Erweiterung
mit
dem
Bau
des
Veranstaltungsfoyers
im
Erdgeschoss
sowie
des
Kongress-
Saals
im
ersten
Obergeschoss.
Aber
das
reichte
nicht.
Zu
Beginn
des
neuen
Jahrtausends
erkannte
man,
dass
die
Stadthalle
mit
ihrer
Architektur
und
Bühnentechnik
der
1970er-
Jahre
auf
dem
hart
umkämpften
Veranstaltungsmarkt
nicht
mehr
wettbewerbsfähig
war.
Münster,
Halle
in
Westfalen
und
selbst
Lingen
und
Quakenbrück
schoben
sich
mit
ihren
größeren
Platzangeboten
nach
vorne.
2008
kamen
deshalb
erste
Überlegungen
auf,
eine
moderne,
auch
für
Sportveranstaltungen
nutzbare
Mehrzweckhalle
an
anderem
Standort,
beispielsweise
auf
dem
ehemaligen
Güterbahnhof,
zu
bauen
und
das
bestehende
Gebäude
zur
Verfügung
der
Hochschulen
an
das
Land
Niedersachsen
zu
verkaufen.
Da
das
Land
nicht
mitspielte,
wurden
diese
Pläne
nicht
weiterverfolgt.
Im
Dezember
2011
entschied
sich
der
Rat
gegen
den
Neubau
und
damit
trotz
der
horrenden
Kosten
von
geschätzten
20
Millionen
Euro
für
die
Sanierung.
In
dreieinhalbjähriger
Umbauzeit
zwischen
April
2013
und
Herbst
2016
verschwand
die
alte
Sichtbeton-
und
Bronze-
Aluminium-
Optik:
Weiß
statt
Braun,
Glas
statt
Beton.
In
Sachen
Architekturgeschmack,
Nutzeranforderungen,
Veranstaltungstechnik,
Barrierefreiheit,
Brandschutz
und
Energieverbrauch
brachte
man
die
Halle
auf
den
aktuellen
Stand.
Die
Kosten
gerieten
mit
31
Millionen
Euro
um
ein
Drittel
höher,
als
beim
Ratsbeschluss
2011
veranschlagt.
Den
Namen
hatte
man
schon
vorher
geändert:
Aus
der
„
Stadthalle
Osnabrück″
wurde
die
„
OsnabrückHalle″
–
in
Eigenpublikationen
stets
ganz
modern
mit
einem
Großbuchstaben
in
der
Wortmitte
geschrieben,
aber
im
Alltagsgebrauch
der
Bevölkerung
noch
immer
höchstens
zum
Teil
akzeptiert.
Auch
die
Idee
der
von
Anfang
2010
bis
Ende
2014
amtierenden
Hallen-
Chefin
Sandra
Gagliardi,
der
Halle
der
Friedensstadt
mit
„
Frieda″
einen
zeitlosen
Frauennamen
zu
geben,
erwies
sich
nicht
als
großer
Wurf.
Der
Vorschlag
wurde
vorwiegend
mit
Hohn
und
Spott
quittiert
und
verschwand
bald
in
der
Schublade.
Nun
scheint
dem
neuen
Hallen-
Chef
Jan
Jansen
und
seinem
Team
seit
der
2016
abgeschlossenen
Sanierung
ein
guter
Neustart
gelungen
zu
sein,
die
Betriebsverluste
fielen
geringer
aus
als
erwartet.
Das
2015
in
direkter
Nachbarschaft
eröffnete
Arcona-
Living-
Hotel
wirkt
sich
günstig
auf
das
Kongressgeschäft
aus.
In
den
vergangenen
40
Jahren
hat
die
Halle
mehr
als
10
000
Veranstaltungen
erlebt
und
neun
Millionen
Menschen
fröhliche,
unterhaltsame
und
informative
Stunden
beschert.
Viele
weitere
Millionen
an
Gästen
und
möglichst
wenige
Millionen
an
Zuschüssen
sind
ihr
für
die
Zukunft
zu
wünschen.
An
diesem
Samstag,
9.
Februar,
feiert
die
Osnabrück-
Halle
ihren
40.
Geburtstag
mit
einem
Empfang
und
einer
abendlichen
Party,
bei
der
unter
anderem
die
„
Schlagerpolizei″,
„
Caught
Indie
Act″
und
„
The
Beat″
auftreten.
Bildtexte:
Den
Wandel
des
architektonischen
Zeitgeschmacks
verdeutlicht
das
Foto
vom
ersten
Aussehen
der
Stadthalle
nach
der
Eröffnung
1979.
Die
Sandsteinfigur
des
„
Riesen″
am
Eingang
zum
Schlossgarten
scheint
sich
von
all
dem
Sichtbeton
und
bronzefarbenen
Aluminium
abwenden
zu
wollen.
Links
die
„
Identifikationsplastik″
von
Heinz
Mack,
mit
der
sich
viele
Osnabrücker
freilich
nur
schwer
identifizieren
konnten.
Die
„
Identifikationsplastik″
steht
noch.
Statt
des
„
Riesen″
grüßt
inzwischen
Claire
Ochsners
Plastik
„
Solara″.
Die
Halle
selbst
präsentiert
sich
seit
2016
mit
großen
Glasflächen
in
einem
zeitgemäßen
Look.
Der
Saal
der
Schloßgarten-
Gaststätte
nahm
vor
1977
den
Standort
der
Stadthalle
ein.
Dahinter
erhebt
sich
das
viergeschossige
Gewerkschaftshaus,
das
heute
in
das
Arcona-
Living-
Hotel
einbezogen
ist.
Das
Erdtmann-
Foto
entstammt
dem
Band
„
Osnabrück
–
Schöne
alte
Stadt
zwischen
Teutoburger
Wald
und
Wiehengebirge″,
Verlag
A.
Fromm,
1968.
Fotos:
Peter
Mühlmann,
David
Ebener
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22HT. Heger-Tor-Wall « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein