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1.
Erscheinungsdatum:
28.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Eine Million Euro für Forschung zum Grün
Wie wichtig sind Osnabrücks grüne Finger?
Zwischenüberschrift:
Hochschule und Stadt erforschen für eine Million Euro die Areale, die manch einer gern bebauen würde
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
forciert
ihre
Baulandentwicklung.
Mit
jedem
neuen
Baugebiet
verschwinden
jedoch
wertvolle
Grünflächen.
Stadt
und
Hochschule
wollen
diese
grünen
Finger
jetzt
erforschen,
bekannter
machen
und
besser
nutzen.
Wer
Osnabrück
aus
der
Luft
betrachtet,
kann
sie
sehen:
Grün-
und
Ackerflächen,
die
wie
Finger
in
die
Stadt
hineinragen.
In
ihnen
steckt
Konfliktpotenzial:
Sollen
sie
als
Frischluftlieferanten
und
Erholungsgebiete
erhalten
bleiben
oder
als
Bauland
genutzt
werden?
Osnabrück
Während
die
Stadt
angesichts
des
Mangels
an
bezahlbaren
Wohnungen
ihre
Baulandentwicklung
forciert,
will
die
Hochschule
zusammen
mit
dem
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
die
Bedeutung
der
grünen
Finger
für
das
Stadtklima
näher
erforschen
und
das
Bewusstsein
der
Bevölkerung
dafür
schärfen.
Ein
satter
Millionenbetrag
steht
für
dieses
Projekt
zur
Verfügung:
1,
12
Millionen
Euro
hat
das
Bundesministerium
für
Bildung
und
Forschung
bewilligt
–
ohne
dass
die
Stadt
einen
Eigenanteil
leisten
muss.
Hinzu
kommen
noch
mehr
als
140
000
Euro
vom
Bundesumweltministerium
dafür,
dass
die
Stadt
außerdem
ein
Freiraumentwicklungskonzept
entwickelt.
Viel
Geld
also
dafür,
dass
die
Grünflächen
stärker
in
den
Fokus
rücken
–
und
zwar
als
Flächen,
die
grün
bleiben,
und
nicht
als
potenzielle
neue
Baugebiete.
Die
grünen
Finger
werden
überwiegend
landwirtschaftlich
genutzt,
umfassen
aber
auch
Wald,
Parks,
Friedhöfe
oder
Kleingartenanlagen.
Sie
versorgen
die
Stadt
mit
Frischluft
und
„
ermöglichen
dadurch
Anpassungen
an
den
Klimawandel″,
wie
es
die
Hochschule
Osnabrück
in
ihrem
Förderantrag
formulierte.
„
Klimaresilienz″
lautet
der
Fachbegriff
dafür.
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz,
hatte
zuletzt
im
außergewöhnlich
heißen
Sommer
2018
auf
die
Bedeutung
dieser
Frischluftschneisen
hingewiesen,
die
auch
im
aktuellen
Stadtklimagutachten
hervorgehoben
wurde.
Landwirte
ins
Boot
holen
Die
Forscher
der
Hochschule
und
Mitarbeiter
des
städtischen
Fachbereichs
Umwelt
wollen
die
grünen
Finger
zum
einen
im
Bewusstsein
der
Bevölkerung
verankern,
„
sie
erhalten
und
erlebbar
machen″,
wie
Hochschulprofessor
Hubertus
von
Dressler
kürzlich
im
Stadtentwicklungsausschuss
erläuterte,
etwa
durch
geführte
Wanderungen.
Zum
anderen
wollen
sie
auf
die
Landwirte
zugehen,
die
diese
Flächen
nutzen
–
denn
genutzt
werden
sollen
sie,
nur
eben
nicht
als
Bauland.
Mit
Kooperationsbetrieben
sollen
in
Pilotprojekten
Anbau-
und
Vermarktungsmethoden
weiterentwickelt
werden.
So
könnten
die
in
Osnabrück
ansässigen
Landwirte
verstärkt
direkt
vor
Ort
ihre
Produkte
vertreiben.
Auch
neue
Anbaumethoden,
etwa
auf
dem
Dach
von
Supermärkten,
können
die
Forscher
sich
vorstellen.
Von
Dressler
bringt
es
so
auf
den
Punkt:
_„
Wie
kann
die
Landwirtschaft
die
Klimaresilienz
unterstützen?
″
Ziel
des
Forschungsprojektes
von
Hochschule
und
Stadt
ist
es,
die
grünen
Finger
als
Freiräume
zu
sichern
–
übrigens
kein
neues
Thema.
Schon
1990
und
1997
beschloss
der
Rat
der
Stadt,
die
grünen
Finger
zu
erhalten.
Doch
die
Areale
wecken
immer
wieder
Begehrlichkeiten
bei
der
Baulandentwicklung.
Bis
2020
will
die
Stadt
Planungsrecht
für
3000
neue
Wohneinheiten
schaffen
–
so
lautet
die
bisherige
Beschlusslage
des
Stadtrats.
Für
die
morgige
Ratssitzung
hat
die
CDU/
BOB-
Gruppe
jedoch
einen
Antrag
angekündigt,
mit
dem
diese
Zahl
sogar
auf
5000
Wohneinheiten
erhöht
werden
soll.
Der
Nutzungsdruck
auf
die
Grünflächen
wächst
also
weiter.
Aktuellstes
Beispiel
dafür
ist
ein
geplantes
Baugebiet
am
Friedensweg
östlich
des
Schinkeler
Friedhofs.
Die
Stadt
hat
dort
einem
Landwirt
im
Frühjahr
2018
rund
16
Hektar
Land
abgekauft.
Nur:
Wie
groß
dieses
Baugebiet
tatsächlich
wird,
ist
noch
offen.
Es
würde
ein
Stück
aus
dem
grünen
Finger
schneiden,
der
in
den
Schinkel
hineinragt
und
die
Innenstadt
mit
Frischluft
versorgt.
Und
dieser
Prozess
ist
für
das
Stadtklima
aus
Sicht
des
Fachbereichs
Umwelt
so
bedeutsam,
dass
er
meint,
das
Areal
sollte
gar
nicht
bebaut
werden.
Wie
dieser
Konflikt
zwischen
dem
Wunsch
nach
mehr
Wohnungen
und
dem
Klimaschutz
ausgeht,
ist
noch
offen.
Und
es
dürfte
nicht
der
letzte
sein.
Bildtext:
Auch
Kleingartenkolonien
wie
Deutsche
Scholle
in
der
Wüste
zählen
zu
den
grünen
Fingern
der
Stadt.
Foto:
Archiv/
Gründel
Kommentar
In
die
Höhe
Zwei
Interessen
der
Stadt
Osnabrück
prallen
aufeinander:
Umwelt-
und
Klimaschutz
versus
Baulandentwicklung.
Und
wohl
noch
nie
war
dies
so
konfliktträchtig
wie
aktuell:
Es
herrscht
nun
mal
ein
erheblicher
Mangel
an
bezahlbaren
Wohnungen.
Ein
Gutachten
aus
dem
Jahr
2015
attestierte
der
Stadt
einen
Bedarf
an
8000
neuen
Wohneinheiten
bis
zum
Jahr
2030.
Lebenswert
wird
Osnabrück
aber
nur
bleiben,
wenn
es
auch
Grünflächen
zur
Erholung
gibt
–
ein
Argument
zum
Schutz
der
grünen
Finger,
das
wohl
jedem
Städter
sofort
einleuchtet.
Doch
auch
die
klimatische
Bedeutung
der
Grünflächen
wird
wachsen.
Der
heiße
Sommer
2018
war
vermutlich
nur
ein
Vorgeschmack
auf
das,
was
der
Klimawandel
noch
bringen
wird.
Dass
die
grünen
Finger
die
Innenstadt
mit
Frischluft
versorgen,
dass
es
ohne
sie
noch
stickiger
und
heißer
wäre,
ist
ein
Punkt,
den
das
Forschungsprojekt
von
Hochschule
und
Stadt
der
Bevölkerung
bewusst
machen
will.
Das
eine
Million
Euro
schwere
Forschungsprojekt
muss
Konflikte
zwischen
bauwütigen
Politikern
und
Naturschützern
dabei
nicht
zwangsläufig
befeuern
–
im
Gegenteil,
sie
können
auch
an
einem
Strang
ziehen.
Die
grünen
Finger
zu
bewahren
muss
nämlich
keinesfalls
bedeuten,
auf
weitere
Wohnungen
zu
verzichten.
In
Osnabrück
wird
immer
noch
viel
zu
wenig
in
die
Höhe
gebaut.
Das
zu
ändern
kann
die
Lösung
sein.
Autor:
Sandra Dorn