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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Weiteres Baugebiet in Voxtrup geplant
 
Das nächste große Baugebiet in Voxtrup
Zwischenüberschrift:
Zehn Hektar an der Autobahn / Grüne fordern 80 Prozent Geschosswohnungsbau
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Für 3000 neue Wohneinheiten will die Stadt bis 2020 Planungsrecht schaffen. Etliche davon könnten im Stadtteil Voxtrup neben der A 30 entstehen. Aus einem zehn Hektar großen Acker soll ein Baugebiet werden.

Direkt an der Autobahn plant die Stadt Osnabrück in Voxtrup ein weiteres Baugebiet und das wird groß: Rund zehn Hektar umfasst der Acker zwischen A 30, Friedhof, Heinrich-Riepe-Straße und Steininger Heide, auf dem Wohnhäuser entstehen sollen.

Osnabrück Zur Einordnung: Das Mega-Neubaugebiet Landwehrviertel, das derzeit entsteht, hat eine Fläche von 37 Hektar.

Viele freie Flächen für neue Baugebiete hat die Stadt nicht mehr und gleichzeitig gilt die Zielvorgabe, bis 2020 Planungsrecht für 3000 neue Wohneinheiten zu schaffen. Eine Wohnbedarfsprognose ergab 2015 einen Mehrbedarf an 8000 neuen Wohneinheiten bis 2030. Das größte Potenzial steckt in ungenutzten Baulücken doch an die kommt die Stadt nicht ran, weil die Grundstücke (oft große Gärten) den Hauseigentümern gehören.

Dem Areal in Voxtrup kommt daher erhebliche Bedeutung zu; es wird eines der größten derzeitigen Baugebiete, die Osnabrück zu bieten hat weit größer als das ebenfalls in Voxtrup gelegene Gebiet Grüner Garten″ mit knapp zwei Hektar, das die evangelischen Stiftungen bebauen wollen.

Zwei große Probleme

Zwei Herausforderungen müssen die Planer an der Steininger Heide meistern: Erstens den Lärm durch die angrenzende Autobahn, zweitens die Bedeutung des Ackers für das Stadtklima, denn die Fläche versorgt die nördlich gelegenen Siedlungsgebiete im Sommer mit kühler Luft. Diese stadtklimatischen Funktionen sind bei der städtebaulichen Konzeption zu berücksichtigen″, sagt die Verwaltung.

Wie wichtig die klimatischen Aspekte der Grünflächen bei der Planung von Baugebieten sind, zeigte sich im Herbst 2018: Da wollte der Osnabrücker Rat eigentlich schon den Startschuss für das Planverfahren für ein Baugebiet östlich des Schinkeler Friedhofs geben. Im Frühjahr hatte die Stadt dort rund 16 Hektar Land erworben es wäre das zweitgrößte Baugebiet nach dem Landwehrviertel. Doch wegen erheblicher Sorgen um die Frischluftzufuhr für die Stadt wurde die Beschlussfassung vertagt. Wie viel der Fläche tatsächlich nutzbar sein wird, ist noch offen.

Seit 2001 im Blick

Doch zurück zum Gebiet Steininger Heide in Voxtrup. Schon 2001 hatten die Stadtplaner die Fläche als potenzielles Baugebiet im Visier und nahmen es als Wohnbaufläche in den immer noch gültigen Flächennutzungsplan auf. Jetzt ist ein Investor gefunden, der seit 2016 an dem Projekt arbeitet, wie aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hervorgeht.

Forderungen nach der konkreten Ausgestaltung werden jetzt schon laut: 80 Prozent der Fläche müssten mit mehrgeschossigen Wohngebäuden bebaut werden, forderte Grünen-Ratsherr Michael Kopatz in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses zum einen wegen der herrschenden Wohnungsnot in Osnabrück, zum anderen, weil die Grünen der Meinung sind: Wenn schon wertvolle Grünflächen bebaut werden, soll sich das auch lohnen.

Auch die FDP ziehe Geschosswohnungsbau vor, sagte Oliver Hasskamp in der Ausschusssitzung. Ob sich das mit der Autobahn in Einklang bringen lässt, wird sich zeigen.″ Wulf Siegmar Mierke (UWG) warnte davor, nicht nur Investorenwünschen Rechnung zu tragen.

Geplant ist derzeit eine Mischung aus mehrstöckigen Wohnhäusern, Reihen- und Doppelhäusern sowohl zur Miete als auch zum Kauf. Der Stadtentwicklungsausschuss sprach sich bereits dafür aus, den Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet zu fassen. Stimmt am 29. Januar auch der Rat zu, geht es an die Detailplanung.

Bildtexte:
Der Acker versorgt die nördlich gelegenen Siedlungen im Sommer mit kühler Luft das müssen die Planer des Baugebiets berücksichtigen.
Ein Investor plant seit 2016 an der Fläche.
Fotos:
Gert Westdörp

Kommentar
Möglichst effizient

Die großen Neubaugebiete, die in den nächsten Jahren in Osnabrück entstehen, werden voraussichtlich die letzten ihrer Art sein. Viele Freiflächen hat die Stadt nicht mehr zur Verfügung, wenn sie auch der Natur noch Raum geben will und den Bürgern Erholungsflächen zum Durchatmen.

Umso wichtiger ist es, die Areale, die jetzt noch bebaut werden, möglichst effizient zu nutzen entsprechend der Forderung der Grünen nach einem hohen Anteil an Geschosswohnungsbau. Denn der Bedarf nach Wohnungen wird weiter steigen, so lauten die Prognosen.

Die wachsende Nachfrage ist auch der Grund, warum die Mieten derzeit explodieren.

Die Stadt kann nur hoffen, dass mehr und mehr Hauseigentümer, die auf riesigen Grundstücken leben, sich in den nächsten Jahren dafür entscheiden, eine Bebauung in zweiter Reihe zuzulassen. Potenzial dafür ist da, die Stadt spricht von 3000 bis 3500 neuen Wohneinheiten und hat sogar eine sogenannte Kontaktstelle Wohnraum″ eingerichtet, um die Eigentümer der Baulücken zu erreichen. Ob der Versuch Erfolg hat, lässt sich nicht kalkulieren anders als die Planung der letzten großen Baugebiete.

Hier müssen Verwaltung und Rat Weitblick zeigen keine leichte Aufgabe.
Autor:
Sandra Dorn


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