User Online: 2 |
Timeout: 23:05Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
19.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vonovia reagiert auf Kritik
Überraschende Wende bei Vonovia
Zwischenüberschrift:
Vermieter senkt Mieterhöhung um 70 Prozent
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Osnabrücks
größter
Wohnungsvermieter
Vonovia
hat
auf
die
zunehmende
Kritik
an
überhöhten
Modernisierungskosten
reagiert.
Der
Osnabrücker
Mieter
Bernd
Mühle,
der
gegen
den
Dax-
Konzern
geklagt
hatte,
weil
er
monatlich
117
Euro
mehr
Miete
für
den
Austausch
einer
37
Jahre
alten
Heizung
zahlen
sollte,
hat
einen
außergerichtlichen
Vergleich
mit
Vonovia
geschlossen,
obwohl
der
Vermieter
diesen
beim
Prozessauftakt
vor
zwei
Wochen
ausgeschlossen
hatte.
Die
von
Vonovia
geforderte
Mieterhöhung
wird
nun
um
70
Prozent
gesenkt.
Mühles
Rechtsanwalt
Andy
Weichler
kritisierte
jedoch,
„
dass
es
anderthalb
Jahre
und
erst
des
öffentlichen
Drucks
bedurfte,
um
nun
endlich
zu
unserem
Recht
zu
kommen″.
Mühle
ermunterte
auch
andere
Mieter,
dass
sie
für
ihr
Recht
einstehen
sollen.
Vermieter
Vonovia
hat
auf
den
zunehmenden
öffentlichen
Druck
reagiert
und
senkt
die
ursprünglich
geforderte
Mieterhöhung
in
einem
Mehrfamilienhaus
in
Osnabrück-
Wüste
um
70
Prozent.
Kläger
Bernd
Mühle
zeigte
sich
überrascht
und
sprach
von
einer
„
180-
Grad-
Wende
bei
Vonovia″.
Osnabrück
Der
Mieter
erinnerte,
dass
der
Vonovia-
Rechtsanwalt
beim
Prozessauftakt
vor
dem
Amtsgericht
Anfang
Januar
im
Rahmen
der
Güteverhandlung
darauf
hingewiesen
hatte,
dass
er
immer
sehr
an
einer
gütlichen
Einigung
interessiert
sei,
Vonovia
einen
Vergleich
aber
bereits
im
Vorfeld
schriftlich
ausdrücklich
ausgeschlossen
hatte.
Was
bislang
geschah:
Mühle
und
seine
Lebensgefährtin
Iris
Sieker
sowie
die
anderen
drei
Mietparteien
in
dem
Mietshaus
in
der
Kiwittstraße
sollten
monatlich
117
Euro
mehr
Miete
zahlen,
weil
eine
37
Jahre
alte
Heizungsanlage
ausgetauscht
wurde,
die
ihren
Angaben
zufolge
aufgrund
eines
Defekts
ohnehin
hätte
ausgetauscht
werden
müssen.
Vor
Gericht
hatte
Mühles
Rechtsanwalt
Andy
Weichler
deutlich
gemacht:
„
Einen
Instandsetzungsanteil
von
lediglich
833
Euro
für
eine
37
Jahre
alte
Heizung
zu
berücksichtigen,
die
ihr
Lebensende
erreicht
hat,
ist
auf
jeden
Fall
nicht
angemessen.″
Der
Rechtsanwalt,
der
Vonovia
vertrat,
hatte
sich
vor
Gericht
nicht
konkreter
zum
Sachverhalt
geäußert.
Erst
nach
der
Berichterstattung
unserer
Redaktion
über
den
Prozessauftakt
warf
die
Osnabrücker
Heizungsinnung
Vonovia
vor,
über
eine
Tochterfirma
drei-
bis
viermal
zu
hohe
Kosten
für
die
neue
Brennwertanlage
„
Wolf
CGB-
50″
abgerechnet
und
auf
die
Mieter
umgelegt
zu
haben.
Mehr
als
98
Prozent
der
Gesamtkosten
einer
Heizungsanlage,
die
Vonovia
auf
53
810
Euro
bezifferte,
hatte
der
Dax-
Konzern
auf
die
Mieter
umgelegt.
Laut
dem
Obermeister
der
Heizungsinnung
Osnabrück,
Kai
Schaupmann,
liegt
ein
marktüblicher
Preis
für
diese
Heizungsanlage
aber
lediglich
zwischen
12
000
und
15
000
Euro.
Insbesondere
Kosten
für
Ingenieurleistungen,
die
mit
14
547
Euro
abgerechnet
wurden,
hätten
laut
Schaupmann
gar
nicht
berechnet
werden
dürfen.
Ein
Ingenieur
werde
für
den
Einbau
einer
solchen
Anlage
gar
nicht
benötigt.
Angesprochen
auf
diese
laut
Heizungsinnung
stark
überhöhten
und
über
die
Modernisierungsumlage
von
den
Mietern
bezahlten
Kosten,
kritisierte
selbst
der
niedersächsische
Ministerpräsident
Stephan
Weil
(SPD)
: „
Es
kann
nicht
Aufgabe
der
Mieter
sein,
für
völlig
überhöhte
Modernisierungskosten
geradezustehen.″
So
sieht
die
Einigung
aus:
Nun
reagiert
der
Dax-
Konzern.
Mühles
Rechtsanwalt
Andy
Weichler
erläutert:
„
Da
die
Heizungsinnung
Osnabrück
festgestellt
hat,
dass
Modernisierungskosten
in
Höhe
von
maximal
15
000
Euro
entstanden
sind
und
nicht
von
mehr
als
50
000
Euro,
haben
wir
Vonovia
ein
Vergleichsangebot
gemacht,
dass
die
Mieterhöhung
von
117
Euro
auf
35
Euro
monatlich
gesenkt
wird.″
Am
Freitagvormittag
stimmte
Vonovia
dem
Vergleich
zu,
obwohl
der
Vonovia-
Rechtsanwalt
diesen
bei
der
Güteverhandlung
vor
dem
Amtsgericht
nach
Weisung
des
Dax-
Konzerns
noch
ausgeschlossen
hatte.
Der
Rechtsanwalt
für
Zivilrecht
zeigte
sich
zufrieden,
dass
Vonovia
dem
Vergleich
nun
zustimmt,
kritisierte
aber,
„
dass
es
anderthalb
Jahre
und
erst
des
öffentlichen
Drucks
bedurfte,
um
nun
endlich
zu
unserem
Recht
zu
kommen″.
Laut
Weichler
profitieren
auch
die
anderen
Mieter
in
dem
Mietshaus
davon,
weil
auch
ihre
Miete
um
70
Prozent
gesenkt
werden
soll.
Bernd
Mühle
ermuntert
nun
auch
andere
Mieter,
für
ihr
Recht
einzustehen,
wenn
sie
den
Eindruck
haben,
dass
Vonovia
die
Modernisierungskosten
zu
hoch
ansetzt,
um
diese
Kosten
dann
auf
die
Mieter
umzulegen.
Das
sagt
Vonovia:
Die
Sprecherin
des
Wohnungskonzerns,
Bettina
Benner,
sagt:
„
Wir
haben
bezüglich
der
Frage,
wie
hoch
der
Modernisierungsanteil
bei
der
Heizungsmodernisierung
anzusetzen
ist,
mit
unserem
Mieter
eine
Einigung
getroffen.″
Der
Regionalgeschäftsführer
Ulrich
Schiller,
der
für
80
000
Vonovia-
Wohnungen
in
Norddeutschland
zuständig
ist,
weist
den
Vorwurf
der
Innung,
die
eingebaute
Heizung
sei
deutlich
zu
teuer,
zurück:
„
Nach
detaillierter
Prüfung
können
wir
festhalten:
Es
ist
alles
korrekt
verbaut
und
abgerechnet
worden.″
Die
Fragen
unserer
Redaktion,
warum
14
547
Euro
für
Ingenieurkosten
berechnet
wurden,
obwohl
für
den
Einbau
dieser
Heizung
laut
Schaupmann
kein
Ingenieur
benötigt
wird,
und
warum
die
Kosten
für
die
Heizung
auf
39
263
Euro
beziffert
werden,
obwohl
ein
marktüblicher
Preis
der
Innung
zufolge
bei
einem
Drittel
dieser
Kosten
liegt,
beantwortete
der
Konzern
mit
demselben
Wortlaut
wie
vor
einigen
Tagen,
als
unsere
Redaktion
den
Immobilienriesen
das
erste
Mal
mit
den
Vorwürfen
konfrontiert
hatte:
„
Der
Austausch
von
Heizkesseln
erfolgt
auf
Basis
von
Einheitspreisen,
die
vertraglich
mit
den
Dienstleistungen
fixiert
und
regelmäßig
auf
Basis
von
Marktpreisinformationen
–
unter
anderem
über
Ausschreibungen
ermittelt
–
überprüft
beziehungsweise
angepasst
werden.″
Im
Rahmen
einer
Ausschreibung
für
den
Einbau
dieser
Heizungsanlage
eingegangene
Angebote
legte
Vonovia
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
nicht
vor.
Es
handle
sich
um
„
unternehmensinterne
Ausschreibungsunterlagen″.
Bildtext:
Mieter
Bernd
Mühle
ist
zufrieden,
dass
die
Mieterhöhung
für
ihn
und
die
drei
anderen
Mietparteien
in
dem
Vonovia-
Haus
im
Stadtteil
Wüste
um
70
Prozent
gesenkt
wird.
Foto:
Gründel
Kommentar
Grenzen
aufgezeigt
Wieder
einmal
bewegt
sich
Vonovia
erst,
als
der
öffentliche
Druck
zu
groß
wird.
Warum
musste
erst
ein
Mieter
vor
Gericht
ziehen,
und
warum
musste
unsere
Redaktion
erst
die
Heizungsinnung
um
eine
Einschätzung
zu
den
marktüblichen
Kosten
für
eine
solche
Heizung
bitten,
damit
der
Wohnungskonzern
einräumt,
dass
die
verlangte
Mieterhöhung
um
70
Prozent
zu
hoch
angesetzt
wurde?
Solange
Vonovia
erst
zurückrudert,
wenn
es
scheinbar
gar
keinen
anderen
Ausweg
mehr
gibt,
so
lange
wird
sich
das
Image
von
Osnabrücks
größtem
Wohnungsvermieter
nicht
verbessern.
Lob
gebührt
Mieter
Bernd
Mühle,
der
den
Mut
und
die
Nerven
hatte,
dem
Dax-
Konzern
die
Grenzen
aufzuzeigen.
Er
sollte
Vorbild
für
andere
sein,
die
sich
ungerecht
behandelt
fühlen.
Autor:
Jean-Charles Fays