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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bäderchef verteidigt Tarifstruktur
Stadtwerke rechtfertigen Familientarife
Zwischenüberschrift:
Nettebad zu teuer? Bäderchef Wolfgang Hermle reagiert auf Kritik und kündigt Vergünstigungen an
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Osnabrücks
Bäderchef
Wolfgang
Hermle
hat
am
Mittwoch
im
Jugendhilfeausschuss
auf
die
Kritik
an
den
Bäderpreisen
reagiert.
Rund
2000
Familien
in
Osnabrück
haben
drei
und
mehr
Kinder:
Wenn
sie
in
eines
der
drei
Stadtwerke-
Bäder
gehen,
müssen
sie
ab
dem
dritten
Kind
einen
Aufschlag
zahlen.
Das
empfinden
Ratsmitglieder
mehrerer
Parteien
als
ungerecht
–
vor
allem
im
Nettebad,
wo
eine
Tageskarte
für
zwei
Erwachsene
und
zwei
Kinder
ohnehin
schon
mehr
als
32
Euro
kostet.
Das
Nettebad
sei
jedoch
nicht
als
Bad
der
Daseinsvorsorge
in
der
Stadt
konzipiert,
erläuterte
Hermle,
sondern
als
Erlebnisbad,
das
mittlerweile
eines
der
besten
zehn
in
Deutschland
sei.
Moskau-
und
Schinkelbad
seien
gute
Alternativen.
Er
kündigte
Vergünstigungen
für
Familien
an,
die
Stadtwerkekunden
sind.
Nein,
die
Stadtwerke
Osnabrück
würden
nicht
versuchen,
Einkommensschwache
über
ihr
Tarifsystem
auszugrenzen:
Das
betonte
Bäderchef
Wolfgang
Hermle
am
Mittwochabend
im
Jugendhilfeausschuss.
Osnabrück
Im
Raum
steht
der
Vorwurf,
Familien
mit
mehreren
Kindern
könnten
sich
den
Eintritt
ins
Nettebad
kaum
leisten.
Den
hatten
Ratspolitiker
schon
vor
elf
Jahren
einmal
geäußert
–
und
Ende
2018
flammte
die
Diskussion
erneut
auf.
In
dieser
Woche
warfen
dann
Mitglieder
des
Osnabrücker
Beirats
für
Kinderinteressen
den
Stadtwerken
vor,
Einkommensschwache
bewusst
auszugrenzen.
Hauptkritikpunkt
ist,
dass
die
Familienkarte
nur
für
zwei
Erwachsene
mit
zwei
Kindern
gilt
und
für
jedes
weitere
Kind
ein
Aufschlag
fällig
wird.
Außerdem
steigt
der
Preis
nach
90
Minuten
sukzessive
an
–
bis
zu
einem
Tagesmaximum
von
32,
30
Euro
unter
der
Woche,
beziehungsweise
34,
30
Euro
am
Wochenende.
90
Minuten
mit
zwei
kleinen
Kindern:
Das
sei
„
purer
Stress″,
sagte
Rita
Feldkamp
(CDU)
. „
Auch
ich
habe
es,
obwohl
ich
gut
organisiert
bin,
nicht
geschafft.″
Dass
der
Eintritt
ins
Nettebad
im
Vergleich
mit
anderen
Bädern
in
der
Region
nicht
günstig
ist,
bestritt
auch
Bäderchef
Hermle
nicht.
Nur:
Es
sei
eben
nicht
das
einzige
Bad
in
Osnabrück.
Moskau-
und
Schinkelbad
seien
die
Bäder
der
Daseinsvorsorge
in
Osnabrück
–
das
Nettebad
nicht,
ein
Aufenthalt
dort
habe
eher
Urlaubscharakter.
„
Wir
dürfen
hier
nicht
Äpfel
mit
Birnen
vergleichen″,
betonte
er.
Das
Hasebad
in
Bramsche,
das
Panoramabad
in
Georgsmarienhütte
oder
das
Aaseebad
in
Ibbenbüren
seien
zwar
günstiger,
befänden
sich
jedoch
alle
auf
dem
Niveau
von
Moskaubad
und
Schinkelbad,
nicht
vom
Nettebad.
Mit
Moskaubad
und
dem
Schinkel-
Sportbad,
seien
die
Stadtwerke
„
absolut
im
Angebot,
wie
es
hier
in
der
Region
üblich
ist″,
so
Hermle.
Die
Familien-
Tageskarte
kostet
in
beiden
Bädern
12,
60
Euro,
der
Zuschlag
für
jedes
weitere
Kind
beträgt
2,
10
Euro
–
auch
das
sei
in
der
Bäderbranche
üblich,
so
Hermle.
Im
Moskaubad
fällt
an
Warmbadetagen
sowie
in
der
Sommersaison
noch
ein
Aufschlag
an.
Hermle:
„
Wir
haben
attraktive
Angebote
zu
einem
wirklich
guten
Preis.″
Das
Nettebad
hingegen
spiele
in
einer
Liga
mit
den
Top-
Ten-
Erlebnisbädern
Deutschlands
–
und
liege
dort
im
Vergleich
im
Mittelfeld.
Die
Gesamtkostenstruktur
sei
im
Vergleich
zu
anderen
Bädern
nachvollziehbar,
sagte
CDU-
Ratsmitglied
Günter
Sandfort.
Für
angemessen
halte
er
sie
jedoch
nicht.
„
Familien
mit
mehr
als
zwei
Kindern
sollen
nicht
gegenüber
Familien
mit
zwei
Kindern
benachteiligt
werden″,
sagte
Sandfort.
„
Und
das
ist
in
diesem
Tarifsystem
der
Fall.″
Rund
2000
Familien
mit
drei
oder
mehr
Kindern
leben
in
Osnabrück.
„
Warum
sollen
die
nicht
mit
reindürfen?
″,
fragte
Hubert
Torliene,
von
CDU/
BOB
hinzugewähltes
Ausschussmitglied.
Wer
die
Preise
bestimmt
Aber
wer
bestimmt
die
Preise
überhaupt?
Abgesegnet
werden
sie
vom
Aufsichtsrat
der
Stadtwerke,
und
in
dem
sitzen
als
Vorsitzender
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
sowie
unter
anderen
die
Fraktionschefs
von
CDU
(Fritz
Brickwedde)
,
SPD
(Frank
Henning,
stellvertretender
Vorsitzender)
und
Grünen
(Volker
Bajus)
.
Entsprechend
sagte
Ausschussmitglied
Thomas
Klein
(Grüne)
,
an
Sandfort
(CDU)
gerichtet:
„
Wenn
Sie
freien
Eintritt
für
die
weiteren
Kinder
wollen,
muss
das
Aufgabe
Ihrer
Vertreter
im
Aufsichtsrat
sein.
Bislang
sind
solche
Ideen
dort
nicht
vorgetragen
worden.″
Etwa
die
Hälfte
der
Nettebad-
Besucher
komme
nicht
aus
Osnabrück,
gab
Hermle
außerdem
zu
bedenken.
„
Warum
sollte
ich
einer
Oldenburger
Familie
den
Badeintritt
subventionieren?
″
Es
sei
ja
„
durchaus
ein
berechtigtes
Anliegen
zu
schauen,
wie
wir
Familien
unterstützen
können″,
so
der
Bäderchef.
Rabatte
für
Einheimische
allerdings
seien
aus
rechtlichen
Gründen
nicht
machbar.
Solche
hatte
das
bayerische
Berchtesgarden
an
der
Grenze
zum
Salzburger
Land
für
sein
Schwimmbad
einmal
eingeführt.
Ein
Österreicher
klagte
dagegen
–
und
bekam
vom
Europäischen
Gerichtshof
recht.
„
Was
wir
aber
dürfen,
sind
Rabatte
für
unsere
Stadtwerkekunden″,
so
Hermle.
80
Prozent
aller
Osnabrücker
Haushalte
seien
Strom-
oder
Gaskunden
der
hiesigen
Stadtwerke.
Von
Juni
bis
August
2019
würden
alle
Kunden
beim
Kauf
einer
Familienkarte
eine
Kinderfreikarte
im
Wert
von
maximal
12,
10
Euro
erhalten.
Für
das
zweite
Halbjahr
2019
seien
weitere
Familienvergünstigungen
geplant.
Bildtext:
Das
Nettebad
zähle
nicht
zur
Daseinsversorge
in
Osnabrück,
betont
Bäderchef
Wolfgang
Hermle.
Ein
Besuch
habe
vielmehr
Urlaubscharakter.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Ändern
Nicht
nur
im
Nettebad
müssen
Familien
mit
mehreren
Kindern
tief
in
die
Tasche
greifen.
Auch
im
Moskau-
und
Schinkelbad
fällt
ab
dem
dritten
Kind
ein
Zuschlag
an.
Große
Familien
werden
so
benachteiligt.
Das
ist
der
Kern
des
Problems.
Doch
die
Debatte
um
die
Bädertarife
ist
nicht
ehrlich.
Zu
Recht
kritisieren
Ratspolitiker
fraktionsübergreifend,
dass
die
Begrenzung
der
Familienkarte
auf
zwei
Kinder
nicht
angemessen
ist.
Doch
dabei
müssen
sie
sich
an
die
eigene
Nase
fassen.
Denn
ihre
Fraktionschefs
sitzen
selbst
im
Aufsichtsrat
und
bestimmen
die
Preise
mit.
Nicht
nur
die
haben
sie
durchgewinkt.
Auch
die
Ausrichtung
des
Nettebads
als
Erlebnisbad,
das
in
der
Liga
der
Top
Ten
Deutschlands
mitspielen
soll
–
bei
entsprechend
hohen
Eintrittspreisen
–,
ist
vom
Aufsichtsrat
gewünscht.
Wenn
die
Politik
will,
dass
mehr
als
zwei
Kinder
in
die
Familienkarte
integriert
werden,
müssen
ihre
Abgesandten
im
Aufsichtsrat
tätig
werden.
So
einfach
ist
das.
Familienvergünstigungen
für
Stadtwerkekunden
können
nicht
die
Lösung
sein.
20
Prozent
der
Osnabrücker
–
nämlich
die,
die
ihren
Strom
oder
ihr
Gas
bei
einem
anderen
Anbieter
beziehen
–
werden
ausgegrenzt.
Wollen
die
Stadtwerke
allen
Ernstes
ihre
Preispolitik
als
Marketinginstrument
nutzen,
um
weitere
Strom-
und
Gaskunden
zu
gewinnen?
Autor:
Sandra Dorn