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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Ein Suchbild und seine Auflösung
Zwischenüberschrift:
Der Martinstein erinnerte bis in die 1950er-Jahre an die Martinianer Laischaft
Artikel:
Originaltext:
Der
kleine
Dötz
rechts
auf
dem
historischen
Foto
ist
Günter
Wüstefeld.
Beim
Aufräumen
stieß
der
heute
88-
Jährige
auf
das
Bild
und
rätselte,
vor
welches
Denkmal
er
denn
da
wohl
an
der
Hand
seiner
großen
Schwester
Helga
gestellt
worden
sei.
Osnabrück
Wen
er
auch
fragte,
er
erntete
nur
Schulterzucken.
Die
Suche
wurde
erschwert
dadurch,
dass
Wüstefeld
in
Herzlake
lebt,
seitdem
die
Familie
1942
in
der
Osnabrücker
Weststadt
ausgebombt
und
ins
sichere
Umland
übersiedelt
worden
war.
Aber
auch
wenn
gegenwärtige
Osnabrücker
ihn
besuchten,
konnten
sie
nicht
weiterhelfen.
Keiner
hatte
das
Denkmal
oder
das
Brunnenhäuschen
oder
was
auch
immer
es
gewesen
sein
mochte,
je
gesehen.
Ein
anderer
„
Buten-
Osnabrücker″
mit
engeren
Verbindungen
in
seine
alte
Heimatstadt,
Karl
Hahnenkamp,
stellte
schließlich
den
Kontakt
zu
unserer
Redaktion
her.
Was
tut
der
Lokalredakteur,
wenn
er
nicht
weiterweiß?
Er
greift
auf
sein
Netzwerk
stadtgeschichtlich
beschlagener
Mitbürger
zurück.
Mit
Erfolg.
Der
heute
in
Belm
lebende
Helmut
Meyer
ist
im
Katharinenviertel
groß
geworden.
Er
hatte
den
richtigen
Riecher
und
befragte
den
Autor
des
Standardwerks
über
die
Osnabrücker
Straßenbahnen,
Alfred
Spühr.
Und
siehe
da,
in
dessen
Archiv
fand
sich
ein
Foto,
das
eigentlich
einem
Straßenbahnzug
an
der
Endhaltestelle
Martiniplatz,
dem
heutigen
Heinrich-
Lübke-
Platz,
galt.
Aber
am
rechten
Bildrand
ist
auch
das
Denkmal
mit
dem
charakteristischen
Bogen
aus
Werksteinen
zu
erkennen.
Damit
war
der
Standort
schon
mal
klar:
in
der
kleinen
Parkanlage
an
der
Einmündung
der
Straße
Am
Kirchenkamp
in
die
Martinistraße.
Parallel
dazu
war
der
Osnabrücker
Ansichtskartensammler
Helmut
Riecken
hilfreich.
Aus
seinem
Bestand
kommt
die
Ansichtskarte,
die
die
Einweihung
des
Martinsteins
anlässlich
des
letzten
Schnatgangs
der
Martinianer
Laischaft
im
Jahr
1907
zeigt.
Da
hatten
wir
nun
also
auch
seinen
Namen:
Es
handelt
sich
um
den
Martinstein.
Der
sollte
an
die
1907
aufgelöste
Laischaft
erinnern.
Sechs
Laischaften
gab
es
im
spätmittelalterlichen
Osnabrück,
die
nach
den
Stadttoren
benannt
waren,
vor
denen
ihre
Weidegründe
lagen.
So
gab
es
die
Heger
Laischaft,
die
Natruper,
die
Hase-
,
die
Herrenteichs-
,
die
Johannis-
und
eben
die
Martinianer
Laischaft.
Diese
Weidegenossenschaften
hatten
die
ummauerte
Innenstadt
und
die
umliegende
Stadtfeldmark
wie
Tortenstücke
untereinander
aufgeteilt.
Mit
dem
Fall
des
Festungsgebots
1843
und
Siedlungsmöglichkeiten
außerhalb
der
Stadtmauern
verloren
die
Laischaften
nach
und
nach
ihre
Daseinsberechtigung.
Das
bisherige
Garten-
und
Weideland
wurde
zum
Bauerwartungsland
und
bekam
dadurch
einen
bedeutend
höheren
Wert.
Der
Laischafts-
Buchhalter
musste
als
Vorsitzender
des
Zusammenschlusses
zwischen
den
häufig
gegenläufigen
Interessen
der
Noch-
Viehhalter,
der
Gartenbesitzer
und
der
Bauwilligen
vermitteln.
Schließlich
wurde
die
Abwicklung
zu
seiner
Hauptaufgabe,
also
die
Aufteilung
des
Laischaftsbesitzes
unter
den
Mitgliedern
(„
Interessenten″)
und
der
Verkauf
an
Nicht-
Laischaftsmitglieder.
Lediglich
die
Herrenteichslaischaft
–
mit
ihrem
Immobilienbesitz
in
der
Stadt
–
und
die
Heger
Laischaft
–
mit
ihrem
Waldbesitz
in
Gestalt
des
Heger
Holzes
–
widerstanden
der
Abwicklung
und
existieren
bis
heute.
Im
Falle
der
Martinianer
Laischaft
ging
es
um
145
Hektar
zwischen
Rheiner
Landstraße
und
Martinistraße,
die
nun
der
städtebaulichen
Entwicklung
der
Weststadt
zur
Verfügung
standen.
Allerdings
nicht
in
Gänze:
Der
Bibliothekar
und
Journalist
Christian
Geis(
s)
ler
(1846–
1901)
,
Künstlername
„
Illo″,
war
in
der
Martinianer
Laischaft
sehr
aktiv.
Als
heimatverbundenem
Stadthistoriker
gefiel
es
ihm
nicht,
den
alten
Laischaftsbesitz
ganz
und
gar
zersplittert
und
zerstreut
zu
sehen.
Er
wollte
einen
Teil
des
Geländes
der
alten
Gemeinschaft
„
für
alle
Zeit″
erhalten.
Geisler
pachtete
deshalb
1891
die
Hochlage
der
„
Oberen
Lehmkuhle″,
errichtete
dort
eine
Festhalle
und,
ganz
wichtig,
einen
Fahnenmast
für
die
schwarz-
weiß-
rote
Flagge.
Die
Martinianer
versammelten
sich
dort
regelmäßig,
feierten
und
genossen
den
herrlichen
Rundblick
über
die
Stadt.
Der
Flurname
„
Illo′s
Höhe″
setzte
sich
bis
ins
Grundbuch
durch.
Daraus
wurde
nach
1945
die
Zentrale
Sportanlage
der
Stadt.
Als
weitere
Gemeinschaftsfläche
rettete
man
die
kleine
Grünanlage
am
Martiniplatz
über
die
Zeiten.
Hier
errichtete
die
in
Auflösung
begriffene
Laischaft
das
steinerne
Denkmal,
den
Martinstein.
Er
trug
ursprünglich
eine
Steinplatte
mit
einem
eingemeißelten
Gedicht
über
zwölf
Zeilen,
das
in
schwärmerischer
Sprache
die
Schönheit
des
Ortes
beschrieb.
Zur
feierlichen
Einweihung
und
Übergabe
an
die
Stadt
im
August
1907
erklang
ein
eigens
zum
Anlass
getextetes
Lied:
„
Erinnern
soll
der
Martinstein,
einst
an
unser
Walten,
spätre
Zeiten
solln
sich
freun,
an
dem
Tun
der
Alten.″
Doch
daraus
wurde
nichts.
Nach
dem
letzten
Krieg
stand
der
Stein
der
Straßenverbreiterung
im
Wege.
Da
er
gleichzeitig
verwittert
und
beschädigt
war,
verzichtete
man
auf
eine
Restaurierung
und
Umsetzung
und
räumte
ihn
ersatzlos
ab.
Bildtexte:
Wo
stand
dieses
Denkmal?
Der
damals
vier-
und
heute
88-
jährige
Günter
Wüstefeld
(rechts
neben
seiner
älteren
Schwester
Helga)
bat
um
Aufklärung.
Es
handelt
sich
um
den
Martinsstein,
der
zwischen
1907
und
etwa
1950
am
Martinsplatz
stand.
Ein
Straßenbahnzug
an
der
Endhaltestelle
Martiniplatz,
um
1950.
Am
rechten
Bildrand
ist
der
Martinstein
zu
erkennen.
Der
mit
Girlanden
geschmückte
Martinstein
bei
der
Einweihung
1907
auf
einer
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken.
Die
kleine
Grünanlage
am
heutigen
Heinrich-
Lübke-
Platz
gibt
es
noch,
allerdings
ohne
Denkmal.
Fotos:
Archiv/
Wüstefeld,
Archiv
Alfred
Spühr/
W.
Stock,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
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