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1.
Erscheinungsdatum:
12.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt hat keine Strategie gegen Armut
Zwischenüberschrift:
Osnabrück will nun für 80 000 Euro jährlich einen Sozialplaner einstellen
Artikel:
Originaltext:
Armutsprobleme
gibt
es
in
Osnabrück
so
einige:
Hunderte
Rentner
müssen
aufstocken,
die
Zahl
der
Langzeitarbeitslosen
bleibt
auf
hohem
Niveau,
Sozialwohnungen
sind
Mangelware.
Was
es
nicht
gibt,
ist
ein
Sozialplaner,
der
sich
überlegt,
wie
die
Stadt
mehr
soziale
Gerechtigkeit
schaffen
kann.
Osnabrück
So
einer
(oder
eine)
soll
nun
kommen.
Bislang
hat
nämlich
niemand
im
Stadthaus
so
recht
den
Überblick
–
das
zumindest
darf
man
annehmen,
wenn
man
Wolfgang
Beckermann,
Vorstand
für
Soziales,
Bildung
und
Kultur,
Glauben
schenkt.
„
Zu
sozialpolitischen
Fragestellungen
sind
wir
derzeit
nicht
wirklich
sprachfähig″,
sagt
er.
Für
80
000
Euro
jährlich
schafft
die
Stadt
daher
nun
eine
neue
Personalstelle,
dazu
hat
der
Rat
im
vergangenen
Jahr
einstimmig
sein
Okay
gegeben.
Weitblick
fehlt
Zwar
kümmert
sich
die
Stadt
bereits:
um
Langzeitarbeitslose,
Menschen
mit
Behinderung,
um
Flüchtlinge,
Hartz-
IV-
Empfänger
und
Wohnungslose.
Satte
300
Millionen
Euro
verwaltet
der
Fachbereich
Soziales
und
verteilt
das
Geld
gemäß
den
staatlichen
Vorgaben.
„
Wir
sind
tätig
im
Sinne
der
Erbringung
von
Leistungen″,
sagt
Beckermann.
„
Darüber
hinaus
müssen
wir
aber
auch
vorausschauend
handeln
und
planen.″
Er
wolle
nicht
falsch
verstanden
werden,
betont
der
Sozialdezernent:
„
Wir
haben
eine
gute
Sozialverwaltung,
aber
es
gibt
eine
Strategielücke″,
sagt
Beckermann.
So
müsse
beispielsweise
die
Frage,
ob
es
genügend
bezahlbaren
Wohnraum
in
Osnabrück
gibt,
auch
als
soziale
Frage
betrachtet
werden.
„
Und″,
betont
Beckermann,
„
wir
müssen
uns
viel
stärker
um
das
Thema
Altersarmut
kümmern
und
um
das
Thema
Pflege.″
Auch
beim
Thema
Inklusion
müsse
die
Stadt
klären,
wie
sie
sich
da
künftig
aufstellen
wolle.
In
anderen
Bereichen
seines
Dezernats,
zum
Beispiel
im
Fachbereich
Kinder,
Jugendliche
und
Familien
oder
bei
der
Schulentwicklungsplanung,
sehe
es
besser
aus.
Nur
im
Fachbereich
Soziales,
Integration
und
Bürgerengagement,
„
da
machen
wir
keine
Planung″,
so
Beckermann,
der
seinen
Vorstandsposten
vor
zwei
Jahren
angetreten
ist.
„
Für
eine
Stadt
unserer
Größenordnung
ist
das
ungewöhnlich.″
Dabei
gibt
es
sogar
Datenmaterial.
2018
erschien
zum
dritten
Mal
ein
Sozialmonitoring.
Die
Statistiker
der
Stadt
berechneten
darin
einen
Wert,
mit
dem
sich
die
soziale
Ungleichheit
in
bestimmten
Quartieren
in
Zahlen
fassen
und
berechnen
lässt,
wie
sie
sich
in
den
vergangenen
sechs
Jahren
entwickelt
hat.
Am
schlechtesten
schnitten
Teile
der
Stadtteile
Schinkel,
Eversburg
und
Dodesheide
ab.
Es
gibt
vor
Ort
einzelne
Einrichtungen
wie
etwa
das
Heinz-
Fitschen-
Haus
im
Schinkel
oder
den
Quartierstreff
Dodesheide,
deren
Angebote
sich
vor
allem
an
Kinder,
Jugendliche
und
Familien
richten.
Das
Beispiel
Schinkel
Schinkel
ist
2018
in
das
Bund-
Länder-
Programm
„
Soziale
Stadt″
aufgenommen
worden,
dort
wird
nun
im
Kleinen
analysiert,
wie
die
Situation
der
Menschen
vor
Ort
über
bauliche
Verschönerungen
hinaus
mit
Hilfsangeboten
und
Netzwerken
verbessert
werden
kann.
Davon
wird
aber
nur
der
Stadtteil
profitieren.
Im
Rosenplatzquartier,
das
2001
bis
2016
in
demselben
Förderprogramm
war,
lief
es
so.
Der
neue
Sozialplaner
soll
die
diversen
Armuts-
,
Inklusions-
oder
Integrationsprobleme
künftig
gesamtstädtisch
betrachten,
erkennen,
woran
es
mangelt,
und
ermitteln,
welche
Hilfsangebote
sinnvoll
wären.
Die
Stellenausschreibung
ist
laut
Beckermann
in
Arbeit.
Bildtext:
Facetten
der
Bedürftigkeit:
Zur
Osnabrücker
Tafel
kommen
täglich
Hunderte
Kunden,
um
sich
dort
mit
Lebensmitteln
zu
versorgen,
geflüchtete
finden
keine
Mietwohnung,
und
die
Zahl
der
Obdachlosen
steigt.
Fotos:
Archiv/
Ebener,
Gründel
Armut
in
Osnabrück
in
Zahlen
Fast
jedes
vierte
Kind
unter
15
Jahren
in
Osnabrück
(23,
7
Prozent)
lebt
in
Familien
mit
Hartz-
IV-
Bezug
und
kann
damit
als
arm
gelten.
Die
Quote
der
Hartz-
IV-
Bezieher
ist
mit
knapp
elf
Prozent
höher
als
bundesweit,
da
sind
es
neun
Prozent.
Altersarmut
ist
ebenfalls
ein
Thema
in
Osnabrück
–
knapp
2000
Rentner
sind
auf
staatliche
Hilfe
angewiesen,
um
über
die
Runden
zu
kommen.
Kommentar
Stillstand
Tafel,
Familienzentren,
Beratungsstellen:
Hilfsangebote
für
Menschen
in
schwierigen
Lebenssituationen
gibt
es
in
Osnabrück
viele.
Am
deutlichsten
wird
das
immer
bei
einem
Besuch
der
Bahnhofsmission.
Am
Eingangstor
zur
Stadt
können
ihre
Mitarbeiter
wie
die
Spinne
im
Netz
auf
ein
breites
Netzwerk
zurückgreifen,
wenn
es
darum
geht,
Menschen
in
Not
an
die
passenden
Einrichtungen
zu
verweisen.
Dieses
gut
funktionierende
Netzwerk
ist
etwas,
worauf
Osnabrück
stolz
sein
kann.
Braucht
es
da
tatsächlich
einen
Sozialplaner,
eine
weitere
hoch
bezahlte
Stelle
in
der
Stadtverwaltung?
Vielleicht
ist
das
tatsächlich
so.
Denn
die
Quote
der
Kinder,
die
in
Armut
leben,
die
Zahl
der
Langzeitarbeitslosen
und
der
Betroffenen
von
Altersarmut
bleibt
seit
Jahren
auf
einem
gleichbleibend
hohen
Niveau.
Da
bewegt
sich
gar
nichts.
Insbesondere
arme
Familien
fallen
oft
durchs
Raster,
da
Angebote
wie
die
Kindermahlzeit,
die
gesunde
Mittagessen
für
symbolische
50
Cent
anbietet,
nur
einen
Bruchteil
der
Betroffenen
erreichen.
Und
Menschen
in
Altersarmut
droht
die
Isolation.
Wenn
es
noch
Stellschrauben
gibt,
um
diese
Gruppen
aufzufangen,
sollte
die
Stadt
sie
finden
und
anziehen.
Autor:
Sandra Dorn