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1.
Erscheinungsdatum:
10.01.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leben im Schuhkarton
Zwischenüberschrift:
Grüne wollen Minihaus-Siedlungen in Osnabrück ermöglichen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
braucht
mehr
Wohnraum.
Die
Verwaltung
erachtet
das
Bauen
in
die
Höhe
als
eine
Möglichkeit.
Doch
auch
einem
entgegengesetzten
neuen
Wohntrend
ist
sie
nicht
abgeneigt.
Und
der
heißt:
Tiny
Houses
–
also
„
winzige
Häuser″.
Osnabrück
Tiny
Houses
sind
sehr
kleine
Wohngebäude
mit
zumeist
nur
zwischen
15
und
40
Quadratmetern,
in
der
Regel
auf
Anhängern.
Sie
beschränken
sich
auf
einen
kleinen
Wohnbereich,
eine
kleine
Kochecke
sowie
einen
Sanitärbereich.
Sie
sind
in
der
Regel
auf
eine
Person
ausgelegt.
Die
Grünen
hatten
das
Thema
im
Juni
vergangenen
Jahres
in
den
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
eingebracht.
Sie
beauftragten
die
Verwaltung,
zu
prüfen,
inwieweit
Tiny
Houses
für
das
Baugebiet
Am
Hirtenhaus
am
Finkenhügel,
wo
die
Wagenburg
steht,
infrage
kommen
könnten
–
und
darüber
hinaus.
Denn
der
Trend
aus
den
USA
wird
auch
in
Deutschland
immer
beliebter.
Im
Fichtelgebirge
existiert
bereits
eine
Tiny-
House-
Siedlung,
die
Stadt
Basel
sprach
sich
am
Montag
dafür
aus,
ein
Areal
für
eine
solche
Siedlung
zu
suchen,
berichtet
die
„
Badische
Zeitung″.
Immer
mehr
Hersteller
produzieren
die
kleinen
Eigenheime,
etwa
in
Bad
Bentheim,
Hamm,
Achim
und
Lehrte.
„
Wir
brauchen
ein
vielfältiges
Angebot″,
sagt
Grünen-
Fraktionschef
Volker
Bajus
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Tiny
Houses
erfreuten
sich
wachsender
Beliebtheit
und
würden
dem
Anspruch
„
Nicht
immer
größer,
nicht
immer
mehr″
gerecht,
sagt
er.
„
Sie
zeigen,
dass
man
auch
mit
wenig
Fläche
auskommen
kann,
und
sie
sind
günstig.″
Tiny
Houses
kosten
zumeist
zwischen
25
000
und
80
000
Euro
–
je
nach
Größe
und
Ausstattung.
Osnabrück
Stadtplaner
Franz
Schürings
schlägt
in
dieselbe
Kerbe
wie
Bajus.
„
Es
gibt
ja
nicht
nur
ein
Prinzip
des
Wohnens,
es
geht
um
Vielfalt.″
Tiny
Houses
seien
eine
„
spannende
Wohnform″,
sagt
er
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Dem
Baurecht
unterlegen
Am
17.
Januar
informiert
die
Verwaltung
den
Stadtentwicklungsausschuss
über
ihre
Sicht
zu
den
winzigen
Häusern.
Die
Antwort
von
Stadtplaner
Franz
Schürings
auf
die
Anfrage
der
Grünen
ist
bereits
in
den
Ratsunterlagen
zu
finden.
Daraus
geht
hervor:
Die
Verwaltung
ist
der
Idee
der
Grünen
nicht
abgeneigt,
sieht
aber
auch
Probleme.
So
können
die
Minihäuser
nicht
einfach
auf
einer
Wiese
abgestellt
und
bewohnt
werden.
Selbst
auf
Rädern
gelten
sie
nicht
als
Wohnwagen,
sondern
nach
der
Niedersächsischen
Bauordnung
als
Gebäude.
Entsprechend
gilt
das
Baurecht.
Daher
können
sie
nur
auf
erschlossenen
Grundstücken
platziert
werden.
Diese
müssen
ans
öffentliche
Straßen-
,
Wasser-
,
Abwasser-
,
Wärme-
und
Stromnetz
angeschlossen
sein,
obgleich
es
sich
in
vielen
Tiny
Houses
dank
Wassertanks
und
Solaranlage
autark
leben
lässt.
Das
Baurecht
gelte
auch
für
Gebäude
auf
Rädern,
sagt
Schürings.
„
Das
macht
planungsrechtlich
keinen
Unterschied.″
Ob
Anhänger
oder
nicht:
„
Das
sind
dauerhafte,
feststehende
Gebäude″,
erklärt
er.
Vertikale
Verdichtung
Immerhin:
Ein
Baugebiet,
das
für
Tiny
Houses
infrage
kommt,
muss
nicht
besonders
ausgewiesen
werden.
Einschränkung:
In
Baugebieten,
die
aus
Gründen
der
Flächennutzung
nur
Reihen-
und
Doppelhäuser
zulassen,
dürfen
keine
Tiny
Houses
entstehen.
Die
Verwaltung
kann
wiederum
spezielle
Gebiete
für
Tiny
Houses
festschreiben.
Dies
ist
aus
Sicht
der
Verwaltung
aber
„
nicht
empfehlenswert,
da
bisher
nicht
absehbar
ist,
wie
sich
ein
solcher
experimenteller
Bautypus
auf
Dauer
entwickeln
wird″,
heißt
es
in
der
Antwort
auf
die
Grünen-
Anfrage.
Sinnvoller
sei
es,
klassische
Wohngebiete
um
Minihäuser
zu
ergänzen.
Denn
eine
aus
Tiny
Houses
bestehende
Siedlung
verbrauche
zu
viel
Fläche
für
zu
wenige
Menschen.
Daher
sei
das
Bauen
in
die
Höhe,
die
effizientere
Wohnraumverdichtung.
„
Das
würde
ich
so
pauschal
nicht
stehen
lassen
wollen″,
sagt
Bajus.
Ja,
Tiny
Houses
böten
sich
aus
optischen
Gründen
oder
wegen
des
Stadtklimas
nicht
überall
an.
Die
Grünen
werden
die
Verwaltung
dennoch
auffordern,
die
Möglichkeit
des
Aufbaus
von
Tiny
Houses
für
geeignete
Gebiete
„
geneigt″
zu
prüfen,
so
Bajus.
Zumindest
Schürings
steht
den
Minihäusern
durchaus
wohlwollend
gegenüber.
Auf
mancher
Fläche
eigne
sich
aber
sicherlich
eine
dichtere
Bauweise.
Er
habe
auch
noch
keine
Fläche
konkret
vor
Augen,
auf
der
sich
eine
Siedlung
mit
Minihäusern
vorstellen
könnte.
Gäbe
es
eine
solche,
dauere
es
noch
Jahre,
bis
dort
die
ersten
Tiny
Houses
stünden,
so
Schürings.
Bei
bereits
erschlossenen
Gebieten
könne
es
hingegen
wesentlich
schneller
gehen.
Wird
es
also
künftig
Minihäuser
in
Osnabrück
geben?
„
Können
ja″,
sagt
Schüring.
„
Ob
sie
es
werden,
dazu
wage
ich
keine
Prognose.″
Bildtext:
Ein
Tiny
House
in
den
USA:
Nach
dem
Willen
der
Grünen
soll
es
auch
in
Osnabrück
Bauland
für
Minihäuser
geben.
Diese
sind
in
der
Regel
ab
25
000
Euro
zu
haben.
Foto:
imago/
ZUMA
Press
Kommentar
Auf
geht′s!
Die
Grünen
möchten,
dass
Singles
und
Minimalisten
Flächen
für
Tiny
Houses
bekommen
können.
Die
Verwaltung
erachtet
diese
nicht
als
beste
Lösung,
um
viel
neuen
Wohnraum
zu
schaffen,
ist
aber
auch
nicht
abgeneigt.
Gut
so!
Denn
eine
pluralistische
Gesellschaft
verlangt
unterschiedliche
Wohnkonzepte.
Und
auch
so
mancher
Alleinstehende
hat
den
Traum
vom
Eigenheim,
benötigt
aber
womöglich
kein
klassisches
Einfamilienhaus
oder
hat
nicht
die
finanziellen
Möglichkeiten,
ein
massives
Haus
zu
kaufen
oder
zu
bauen.
In
Zeiten,
in
denen
für
immer
mehr
Menschen
weniger
mehr
ist,
können
Tiny
Houses
dieser
minimalistischen
Lebensart
Rechnung
tragen.
Warum
auch
sollen
immer
nur
Familien
in
den
Genuss
von
Bauland,
Eigenheim
und
sogar
Unterstützung
durch
den
Staat
kommen?
Sie
erhalten
in
Deutschland
zahlreiche
Vorzüge,
die
die
Singlehaushalte
mitfinanzieren.
Das
Argument
der
geringen
Siedlungsdichte
ist
zwar
ein
durchaus
schlagkräftiges;
allerdings
ist
in
der
Realität
nicht
von
einer
explosionsartigen
Nachfrage
nach
Flächen
für
die
winzigen
Häuser
zu
rechnen.
Das
bisschen
Bauland
tut
niemandem
weh.
Autor:
Jörg Sanders