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1.
Erscheinungsdatum:
31.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Tills
Silvesterpunsch
und
Bleigießerei
Überschrift:
Landgericht lässt Bandenwerbung zu
Vorstandsposten neu besetzt
Karussellautos sind jetzt tabu
Schweden-Trunk
Zwischenüberschrift:
Warum Justizministerin Havliza einen Modellversuch in Osnabrück startet
OB Griesert holt Luna Pepper ins Rathaus
Schausteller von städtischer Verfügung kalt erwischt
Artikel:
Originaltext:
Werbung
im
Gerichtssaal
war
bis
vor
Kurzem
ein
Tabu.
Doch
jetzt
hat
Justizministerin
Barbara
Havliza
die
Bandenwerbung
als
neue
Einnahmequelle
für
die
chronisch
unterfinanzierte
Justiz
entdeckt.
In
Osnabrück
startet
ein
Modellversuch.
Osnabrück
Anfang
Dezember
hat
der
Rechtsanwalt
Frank
Otten
die
Sache
mit
einer
spektakulären
Aktion
ins
Rollen
gebracht.
„
Bürokraft
gesucht!
″,
war
auf
dem
Aktendeckel
zu
lesen,
den
sich
der
Angeklagte
im
Schinkeler
Mordprozess
vors
Gesicht
hielt,
um
auf
den
Pressefotos
nicht
erkannt
zu
werden.
Für
Otten
ein
voller
Erfolg.
Innerhalb
weniger
Tage
gingen
mehrere
Bewerbungen
ein.
Die
gesuchte
Bürokraft
hat
er
inzwischen
eingestellt.
Die
ungewöhnliche
Stellenanzeige
erregte
bundesweites
Aufsehen.
Zugleich
löste
sie
eine
Diskussion
darüber
aus,
ob
es
vertretbar
ist,
dass
ein
Anwalt
seinen
Mandanten
als
Werbeträger
für
seine
Interessen
instrumentalisiert.
Kritik
gab
es
in
diesem
Zusammenhang
vom
Deutschen
Richterbund
an
Landgerichtspräsident
Thomas
Veen,
weil
dieser
„
auf
den
Tabubruch
keine
adäquate
Antwort
gefunden″
habe.
Überraschend
unkonventionell
reagierte
dagegen
die
niedersächsische
Justizministerin
Barbara
Havliza
(CDU)
.
Über
ihren
Sprecher
Christian
Lauenstein
ließ
sie
mitteilen,
Ottens
Vorstoß
habe
in
Justizkreisen
zwar
zunächst
Befremden,
aber
auch
eine
„
produktive
Unruhe″
ausgelöst.
Im
Ministerium
sei
es
nun
zu
einem
Umdenken
gekommen,
heißt
es
in
der
Stellungnahme
aus
Hannover,
denn
eines
lasse
sich
nicht
von
der
Hand
weisen:
„
Das
neue
Justizzentrum
für
Osnabrück
kostet
Millionen.
Und
Werbung
im
Gerichtssaal
besitzt
ein
bemerkenswertes
Potenzial.″
Wie
groß
dieses
Potenzial
tatsächlich
ist,
wird
jetzt
in
Osnabrück
untersucht.
Am
Landgericht
startet
ein
Modellversuch
mit
der
internen
Bezeichnung
„
Bandenwerbung″.
Ein
Begriff,
von
dem
sich
Gerichtssprecher
Christoph
Sliwka
auf
Nachfrage
distanziert:
„
Wir
werben
natürlich
nicht
für
Banden.″
Aber
jeder
Fußballfan
wisse,
worum
es
gehe.
Die
Nachfrage
sei
jedenfalls
groß:
„
Jeden
Tag
bekomme
ich
Anrufe
von
Firmen,
die
ihre
Werbung
in
den
Gerichtssälen
platzieren
wollen.″
Es
stehe
aber
nur
begrenzt
Werbefläche
zur
Verfügung.
Im
Ministerium
gibt
es
deshalb
schon
Überlegungen,
weitere
Einnahmen
durch
Sponsoring
zu
generieren.
Dabei
hoffen
die
geschäftstüchtigen
Juristen
auf
eine
Gesetzesnovelle,
die
Live-
Übertragungen
aus
dem
Gerichtssaal
ermöglichen
soll.
Das
könnte
etwa
so
aussehen:
Zu
Beginn
einer
Sendung
verkündet
ein
Richter:
„
Dieser
Prozess
wird
Ihnen
präsentiert
von
Solarlux.″
Und
nach
dem
Urteil
folgt
der
Satz:
„
Darauf
ein
herrliches
Herforder
Pils!
″
Bildtext:
Das
ist
erst
der
Anfang:
Im
Landgericht
Osnabrück
wird
der
Richtertisch
zur
Werbefläche.
Eine
Ausweitung
des
Sponsorings
soll
der
nächste
Schritt
sein.
Osnabrück
Die
Entscheidung
über
den
neuen
Vorstand
für
Soziales
und
Bürgerservices
ist
überraschend
schnell
gefallen
und
dürfte
bundesweit
für
Aufsehen
sorgen:
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
wird
dem
Rat
die
Wahl
von
Luna
Pepper
vorschlagen.
Der
soziale
Roboter
mit
künstlicher
Intelligenz
ist
seit
Februar
2018
in
der
Kundenbetreuung
der
Sparkasse
Bremen
im
Einsatz.
Für
den
Führungsposten
im
Osnabrücker
Rathaus
hat
die
chinesische
Herstellerfirma
Shoen
Dum
eine
erweiterte
Version
mit
Multitasking-
Funktion,
Mehrsprachfähigkeit
und
Aktenspürsinn
entwickelt.
Luna
Pepper
soll
das
Amt
am
1.
April
2019
antreten.
Die
Bewerbung
war
möglich,
weil
der
Vorstandsposten
erstmals
für
weibliche,
männliche
und
diverse
Bewerber
(m/
w/
d)
ausgeschrieben
worden
war.
Luna
Pepper
habe
im
Bewerbungstest,
dem
sogenannten
Assessment
Center,
die
besten
Ergebnisse
erzielt,
sagte
OB
Griesert
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Luna
Pepper
habe
mit
seiner
„
zielorientierten
Steuerungskompetenz,
seinem
analytischen,
konzeptionellen
und
strategischen
Denken
und
Handeln
sowie
seiner
Sensibilität
für
die
gesellschaftlichen,
interkulturellen
und
ordnungspolitischen
Belange
der
Stadt″
überzeugt.
Mitglieder
der
Auswahlkommission
ließen
allerdings
durchblicken,
dass
Griesert
Luna
Pepper
aus
einem
weiteren
Grund
favorisiert:
Der
Roboter
führt
die
Anweisungen
des
Oberbürgermeisters
klaglos
aus.
Griesert
hofft,
den
dann
fünfköpfigen
Verwaltungsvorstand
leichter
in
seinem
Sinne
führen
und
Reibungsverluste
verringern
zu
können.
Im
Stadtrat
zeichnet
sich
eine
Mehrheit
für
Luna
Pepper
ab.
Die
CDU
steht
hinter
ihrem
OB,
die
Grünen
begrüßen
die
Wahl
eines
geschlechtlich
diversen
Kandidaten
als
gesellschaftspolitischen
Fortschritt.
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
vermisst
„
die
weibliche
Note″
im
Vorstand,
erwartet
von
Luna
Pepper
aber
einen
Innovationsschub,
„
den
der
Verwaltungsvorstand
aus
lauter
alten
Männern
dringend
nötig
hat″.
FDP-
Chef
Thomas
Thiele
verweist
auf
den
langfristigen
finanziellen
Vorteil.
Das
Leasingmodell
sei
deutlich
günstiger
als
die
Bestallung
eines
menschlichen
Vorstands,
der
die
Stadt
auf
der
mit
B
5
besoldeten
Stelle
(8793
Euro
brutto
im
Monat)
in
acht
Jahren
knapp
900
000
Euro
kosten
würde.
Nur
die
Linken
sind
skeptisch,
denn
für
Luna
Pepper
gelten
keine
Arbeitszeitgesetze.
Geplant
ist
ein
24/
7-
Einsatz
–
24
Stunden
an
sieben
Tagen
die
Woche.
Linken-
Chefin
Giesela
Brandes-
Steggewentz:
„
Die
anderen
Verwaltungsmitarbeiter
könnten
das
als
Aufforderung
verstehen.″
Bildtext:
Luna
Pepper
übernimmt
am
1.
April
das
neu
geschaffene
Ressort
Soziales
und
Bürgerservice.
Foto:
dpa/
Carmen
Jaspersen
Osnabrück
Das
amtliche
Schreiben
kam
wenige
Tage
nach
dem
Abbau
des
Weihnachtsmarktes
–
und
hat
Schausteller-
Chef
Bernhard
Kracke
jr.
eiskalt
erwischt.
Laut
einer
Verfügung
des
städtischen
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
dürfen
innerhalb
des
Stadtgebiets
künftig
keine
Karussells
mehr
aufgestellt
werden,
in
denen
die
Kinder
in
kleinen
Autos,
Lkws,
auf
Mini-
Motorrädern,
in
Flugzeugen,
Hubschraubern
oder
auf
dem
Rücken
exotischer
Tiere
ihre
Runden
drehen.
„
Genehmigungsfähig
sind
ab
1.
Januar
2019
nur
noch
Modelle
von
Fahrrädern,
Nutztieren,
Kutschen
sowie
Fahrzeugen
des
öffentlichen
Personennahverkehrs″,
heißt
es
in
dem
Brief
wörtlich,
an
dessen
Ende
bei
Zuwiderhandlung
mit
empfindlichen
Geldstrafen
gedroht
wird.
Auf
Anfrage
unserer
Redaktion
bestätigt
Stadtbaurat
Frank
Otte
das
Verbot.
„
Der
motorisierte
Individualverkehr
ist
ganz
klar
ein
Konzept
von
vorgestern″,
betont
der
Dezernent,
„
genauso
wie
die
nicht
artgerechte
Haltung
von
Wildtieren.″
Der
Rat
habe
deshalb
kürzlich
in
nicht
öffentlicher
Sitzung
mit
den
Stimmen
der
Regenbogen-
Koalition
das
„
Osnabrücker
Signal
für
Nachhaltigkeit
in
der
Kinderbelustigung″
verabschiedet.
Teil
davon
sei
eigentlich
auch
ein
generelles
Verkaufsverbot
für
Bobbycars
und
Matchbox-
Autos
in
Osnabrück
–
doch
da
dieser
Teil
des
Beschlusses
nach
Auskunft
des
Rechtsamtes
gleich
gegen
mehrere
Landes-
und
Bundesgesetze
verstoße,
könne
er
derzeit
nicht
umgesetzt
werden,
bedauert
Otte.
Volker
Bajus,
Fraktionschef
der
Grünen,
und
sein
SPD-
Pendant
Frank
Henning
bekräftigen
das
Verbot.
„
Wenn
Erziehende
ihre
Kinder
auf
ein
klimaschädliches
Rennauto
setzen
oder
auf
den
Rücken
eines
wilden
Tigers,
erleben
die
Aufwachsenden
das
Autofahren
oder
die
Ausbeutung
von
Wildtieren
als
etwas
Positives″,
heißt
es
in
einer
gemeinsamen
Erklärung,
„
doch
das
ist
es
eben
nicht!
″
Während
die
CDU/
BOB-
Fraktion
ankündigte,
das
Verbot
gerichtlich
überprüfen
zu
lassen,
kommt
Applaus
von
der
Deutschen
Umwelthilfe
(DUH)
: „
Dank
des
Beschlusses
können
wir
uns
eine
Klage
gegen
die
Stadt
Osnabrück
ersparen″,
lobt
DUH-
Chef
Jürgen
Resch.
Man
werde
die
Stadt
dennoch
vorsichtshalber
kostenpflichtig
abmahnen
– „
nur
für
alle
Fälle″.
Der
Tierrechtsorganisation
Peta
geht
der
Beschluss
indessen
nicht
weit
genug.
„
Auch
Pferde,
Hunde
oder
Kamele
haben
auf
Karussells
nichts
verloren″,
so
ein
Sprecher.
Dieser
Forderung
werde
ein
Peta-
Street-
Team
bereits
am
heutigen
Silvestertag
durch
eine
Straßentheater-
Aktion
auf
dem
Nikolaiort
Ausdruck
verleihen.
Bildtext:
Pferde
sind
einstweilen
noch
erlaubt,
aber
Autos
müssen
von
Karussells
verschwinden.
Foto:
Jörn
Martens
Einer
alten
Tradition
folgend,
empfiehlt
Till
heute
wieder
einen
Silvesterpunsch.
Und
wie
es
in
der
Lokalredaktion
Brauch
ist,
haben
Till
und
seine
Kollegen
schon
mal
am
Punsch
genippt,
Dabei
ist
diese
Seite
herausgekommen.
Im
Jubiläumsjahr
370
Jahre
Westfälischer
Frieden
gibt
es
einen
schwedischen
Punsch:
In
einen
großen
Topf
kommen
ungespritzte
Orangenschalen,
vier
klein
geschnittene
Ananasscheiben
(ruhig
aus
der
Dose)
,
der
Saft
von
zwei
Orangen
und
zwei
Flaschen
halbtrockenen
Rotwein.
Für
durchschlagende
Wirkung
sorgen
ein
Achtel
vierzigprozentiger
Rum,
zwei
Schnapsgläschen
Arrak
und
100
Gramm
Zucker.
Das
alles
wird
erhitzt,
und
fertig
ist
der
Schwedentrunk,
der
in
dieser
Menge
für
sechs
Personen
reicht.
Till
hofft
mit
Blick
auf
diese
punschselige
Seite,
dass
auch
im
kommenden
Jahr
wieder
viel
gelacht
wird
und
dass
alle
wichtigen
Menschen
auch
über
sich
selbst
lachen
können.
In
diesem
Sinne
erhebt
Till
nun
feierlich
sein
Punschglas
und
ruft
lauthals:
Prosit
Neujahr!
E-
Mail:
till@
noz.de
Autor:
Till