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1.
Erscheinungsdatum:
31.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Strukturwandel im Viertel am Heger Tor
Wie lässt sich das Heger-Tor-Viertel beleben?
Zwischenüberschrift:
Geschäftsaufgaben in der Altstadt / Interessengemeinschaft will positives Image nutzen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Heger-
Tor-
Viertel
wird
zwar
gerne
als
die
„
gute
Stube″
Osnabrücks
bezeichnet,
in
letzter
Zeit
macht
dieser
Teil
der
Altstadt
aber
durch
Geschäftsschließungen
von
sich
reden.
Enttäuschte
Inhaber
beklagen,
dass
es
an
der
Laufkundschaft
fehle.
Muss
man
sich
um
das
Heger-
Tor-
Viertel
also
Sorgen
machen?
„
Nein.
Leerstand
hat
es
immer
gegeben″,
sagt
Jens
Meier,
Vorsitzender
der
Interessengemeinschaft
Heger-
Tor-
Viertel.
Er
ist
zuversichtlich,
dass
Geschäfte
mit
speziellen
Angeboten
dort
weiterhin
eine
Zukunft
haben.
Dass
sich
das
Quartier
verändert,
sieht
auch
Petra
Rosenbach,
die
Geschäftsführerin
der
Osnabrück
Marketing
und
Tourismus
GmbH
(OMT)
.
Es
biete
sich
aber
die
Chance,
dass
es
sich
von
einer
Handelslage
mehr
zu
einem
Kultur-
,
Kreativ-
und
Dienstleistungsviertel
entwickelt.
Ende
des
Jahres
schließen
zwei
Geschäfte
im
Heger-
Tor-
Viertel,
andere
Ladenlokale
warten
seit
Längerem
auf
neue
Mieter.
Verödet
dieser
Teil
der
Osnabrücker
Altstadt
etwa?
Nein,
findet
die
Interessengemeinschaft
Heger-
Tor-
Viertel.
Aber
es
bestehe
Handlungsbedarf
in
Osnabrücks
„
guter
Stube″.
Osnabrück
Als
Osnabrücks
„
gute
Stube″
bezeichnen
einige
die
Altstadt
rund
um
das
Heger
Tor,
das
ja
eigentlich
Waterloo-
Tor
heißt.
In
der
Tat
ist
hier
alles
sehr
pittoresk,
wirkt
aufgeräumt
und
idyllisch.
Aber
lockt
das
auch
genug
Passanten?
„
Die
Osnabrücker
Altstadt
ist
tot″,
sagte
jedenfalls
Tobias
Neumann,
Inhaber
der
Steakmeisterei
und
des
Feinkostladens
Heimatrausch
im
November.
Damals
gab
er
bekannt,
dass
er
den
Feinkostladen
an
der
Großen
Gildewart
zum
Ende
des
Jahres
schließen
werde:
Die
Kundenfrequenz
sei
seit
der
Eröffnung
im
Frühjahr
2017
einfach
zu
gering
gewesen.
2019
wird
aus
dem
Ladengeschäft
Wohnraum.
Leerstand
gab
es
immer
Schon
im
vergangenen
Frühling
gab
der
Kinderbekleidungsladen
„
Froggy″
an
der
Heger
Straße
auf.
Seitdem
steht
das
Ladengeschäft
leer.
Der
ebenfalls
in
der
Straße
ansässige
Craft-
Bier-
Store
„
Hopsession″
schloss
zum
29.
Dezember.
„
Die
Altstadt
ist
eigentlich
super,
aber
hier
entfaltet
sich
kein
Bummelcharakter,
der
mehr
Passanten
locken
könnte″,
so
Inhaber
Adrien
Renauldon.
Ganz
Schluss
sei
aber
noch
nicht:
„
Da
der
Mietvertrag
noch
bis
August
2019
läuft,
werde
ich
das
Geschäft
spontan
immer
mal
wieder
öffnen,
bis
es
einen
Nachmieter
gibt
oder
der
Vertrag
ausläuft.″
Muss
man
sich
um
das
Heger-
Tor-
Viertel
also
Sorgen
machen?
„
Nein.
Leerstand
hat
es
immer
gegeben″,
sagt
Jens
Meier,
Vorstandsvorsitzender
der
Interessengemeinschaft
Heger-
Tor-
Viertel.
25
Mitglieder
hat
der
2011
gegründete
Verein
aktuell.
Damals
wie
heute
will
man
der
Altstadt
ein
Profil
geben.
Zudem
ist
Meier
für
den
Bereich
„
Projekt-
und
Zielgruppenarbeit/
Ausstellungen″
in
der
Lagerhalle
an
der
Rolandsmauer
zuständig.
Hier
kann
man
sich
über
fehlendes
Publikum
nicht
beschweren:
„
Die
Lagerhalle
ist
eine
Osnabrücker
Institution,
die
von
Musikfreunden,
Fußballfans,
Familien,
Kulturinteressierten,
kurz
gesagt
den
unterschiedlichsten
Menschen
aufgesucht
wird.″
Dass
es
nur
wenige
Hundert
Meter
weiter
gen
Altstadt
weniger
rosig
aussieht,
weiß
aber
auch
Meier:
„
Einige
Geschäftsmodelle
haben
nicht
funktioniert.
Über
die
speziellen
Gründe
kann
ich
nur
spekulieren.
Doch
Fakt
ist,
dass
wir
im
Viertel
mit
einem
Strukturwandel
zu
kämpfen
haben.″
Sprich:
Früher
waren
mehr
Handwerksbetriebe
und
überhaupt
Geschäfte
des
täglichen
Bedarfs
hier
zu
finden.
Die
Häuser
gehörten
oftmals
denen,
die
dort
das
Gewerbe
betrieben.
Die
wohnten
oben,
unten
war
die
Ladenfläche.
Auswärtige
Eigentümer
Aktuell
gehören
viele
der
Häuser
Inhabern
oder
gar
Immobilienholdings,
die
nicht
ortsansässig
sind
und
sich
allein
deshalb
weniger
verpflichtet
fühlen,
dass
das
Viertel
als
Ganzes
funktioniert.
„
Tatsächlich
ist
nur
ein
Hauseigentümer
Mitglied
unserer
Interessengemeinschaft.
Viele
weitere
kennen
wir
gar
nicht
und
müssen
die
Adressen
erst
recherchieren,
um
sie
anschreiben
zu
können″,
sagt
Meier.
Was
steht
in
den
Briefen?
„
Wir
versuchen,
die
Eigentümer
dazu
zu
bewegen,
dass
sie
vielleicht
ihre
Mietpreisvorstellungen
anpassen
und
so
Leerstand
vermeiden.″
Problematisch
werde
es,
wenn
aus
den
ehemaligen
Geschäften
Wohnungen
oder
Büroräume
werden,
findet
Meier.
„
Gerade
beim
,
Heimatrausch′
ist
es
schade,
denn
dann
fehlt
beim
Gang
durch
die
Heger
Straße
vom
Markt
her
ein
Ankerpunkt
am
Ende
der
Straße.″
Renovierungsbedarf
Gleich
neben
dem
Feinkostladen
„
Heimatrausch″
befindet
sich
ein
Haus,
das
schon
länger
leer
steht.
Bei
genauerer
Betrachtung
bekommt
man
eine
Ahnung,
warum:
An
den
Rahmen
der
einfach
verglasten
Fenster
im
Erd-
und
Obergeschoss
blättert
Farbe
ab.
Auch
sonst
wirkt
das
Gebäude
etwas
vernachlässigt.
„
Das
ist
ein
weiterer
Schwachpunkt:
Einige
Ladengeschäfte
müssten
von
den
Eigentümern
renoviert
werden.
Doch
manche
scheuen
die
Kosten.″
Deshalb
habe
sich
im
vergangenen
Sommer
beispielsweise
die
Heilpädagogische
Hilfe
Osnabrück
entschieden,
den
bisherigen
Stadtgalerie-
Café-
Standort
an
der
Große
Gildewart
wegen
„
baulicher
und
mietvertraglicher
Vorgaben″
aufzugeben.
Mittlerweile
befindet
sich
dort
das
Café
am
Markt.
„
Wir
sind
nicht
die
Große
Straße,
unsere
Kundenstruktur
ist
anders:
Oftmals
sind
es
Touristen,
die
sich
wundern,
wie
schön
Osnabrück
ist.
Viele
Menschen
kommen
zudem
gezielt
zu
ihrem
Stammladen,
sei
es
nun
ein
Ausstattungsgeschäft
oder
eine
Goldschmiede″,
sagt
Meier.
In
der
Tat
sind
die
Geschäfte
in
der
Altstadt
so
ganz
anders
als
in
Osnabrücks
Haupteinkaufsstraße:
Handwerk
findet
sich
neben
Läden
mit
speziellen
Angeboten
wie
„
Der
kleine
Autoladen″
oder
Urgesteinen
wie
den
Kneipen
„
Grüne
Gans″
und
„
Olle
Use″.
Ebenso
individuell
wie
die
Geschäfte
sind
die
Ladenlokale:
mal
verwinkelt,
mal
mit
großem
Hof,
mal
barrierefrei,
dann
wieder
im
Tiefparterre
nur
über
Stufen
erreichbar.
Das
gefällt
nicht
allen
potenziellen
Ladenmietern.
Die
engen
Straßen
machen
eine
Belieferung
zudem
schwierig.
Hopsession-
Inhaber
Adrien
Renauldon
sieht
es
ähnlich:
„
Oft
waren
die
Straßen
von
SUVs
und
Lieferwagen
zugeparkt.
Wer
dann
vom
Markt
aus
in
die
Heger
Straße
blickt,
hatte
gar
nicht
erst
das
Gefühl,
dass
er
hier
schöne
Läden
findet.″
Als
Ladenbetreiber
im
Heger-
Tor-
Viertel
vermisste
er
zudem
die
Unterstützung
des
Stadtmarketings.
Zehn
Jahre
im
Viertel
Ein
Eindruck,
dem
Petra
Rosenbach,
Geschäftsführerin
der
Osnabrück
Marketing
und
Tourismus
GmbH
(OMT)
,
widerspricht:
Man
bemühe
sich
stets,
mit
Kommunikationsmaßnahmen
wie
Broschüren
oder
Blogs
die
Attraktivität
der
Altstadt
hervorzuheben:
„
Gerade
erst
ist
ein
Flyer
zu
den
Orten
entstanden,
an
denen
das
Friedensthema
besonders
zu
spüren
ist.
Anhand
des
Blattes
können
die
Gäste
auch
ohne
Führung
einen
entsprechenden
Altstadtspaziergang
unternehmen.″
Den
von
Jens
Meier
genannten
Strukturwandel
kann
sie
jedoch
bestätigen:
„
Wir
sehen
die
Altstadt
im
weitesten
Sinne
als
ein
nach
wie
vor
belebtes
Quartier
an.
Es
ist
aber
natürlich
so,
dass
sich
das
Quartier
verändert
und
sich
von
einer
Handelslage
mehr
zu
einem
Kultur-
,
Kreativ-
und
Dienstleistungsviertel
entwickelt.″
Für
Dienstleister
kann
sich
der
Standort
auch
lohnen.
Beispielsweise
für
Raumausstatter
Walter
Blome,
dessen
Möbelpolsterei
„
Beziehungen″
seit
genau
zehn
Jahren
in
der
Heger
Straße
ansässig
ist.
Darauf
ist
der
59-
Jährige
stolz.
„
Ich
bin
allerdings
nicht
in
dem
Maß
wie
andere
Läden
auf
Laufkundschaft
angewiesen,
sondern
lebe
zu
einem
großen
Teil
von
Stammkunden
und
Mundpropaganda.
Zu
mir
kommt
man,
weil
man
etwas
Bestimmtes
will
–
seien
es
Möbel,
Gardinen
oder
eben
ganz
bestimmte
Dienstleistungen,
die
man
im
Internet
nicht
so
einfach
findet.″
Blomes
„
Beziehungen″
war
die
ersten
vier
Jahre
in
einem
nun
leer
stehenden
Ladenlokal
gegenüber
ansässig.
Der
Wechsel
auf
eine
größere
Fläche
habe
sich
gelohnt:
„
Hier
kann
ich
mehr
anbieten,
sodass
ich
auch
größere
Kundenkreise
anspreche.
Und
die,
die
vorbeigehen,
freuen
sich,
dass
sie
uns
durch
das
Schaufenster
bei
der
Arbeit
zugucken
können.″
Trotzdem:
„
Etwas
mehr
Kundenstrom
wäre
schön.″
„
Wir
sind
Altstadt″
„
Die
Altstadt
hat
ein
positives
Image,
auf
dem
können
wir
aufbauen″,
hofft
Meier.
Für
das
kommende
Jahr
hat
sich
die
Interessengemeinschaft
daher
einiges
vorgenommen:
Zum
einen
sollen
die
Grenzen
des
Viertels
überschritten
werden
und
so
die
Altstadt
als
Gesamtes
ein
Gesicht
bekommen:
„
Der
Bereich
ginge
vom
Altstadt-
Bahnhof
über
die
Hasestraße
bis
zum
Dom
und
über
den
Markt
und
die
Bierstraße
bis
zum
Heger-
Tor-
Viertel.
Hier
ist
viel
Potenzial,
aber
es
wird
nicht
offensiv
genug
beworben.
Zusammen
können
wir
lauter
und
schlagkräftiger
werden.″
Ein
möglicher
Slogan
wäre
„
Wir
sind
Altstadt″.
Die
OMT,
so
Rosenbach,
begleitet
diese
Initiative.
Zum
anderen
soll
die
Altstadt
schöner
werden:
„
Allein
diese
alten
Schilder,
die
auf
Geschäfte
hinweisen,
sind
nicht
gerade
einladend″,
findet
Meier.
Sie
führen
teils
noch
zu
Läden,
die
es
längst
nicht
mehr
gibt.
Die
Stadt
solle
außerdem
die
Schönheit
der
Altstadt
offensiver
bewerben:
„
Der
Osnabrücker
Wochenmarkt
am
Samstag
ist
einer
der
schönsten
in
Norddeutschland.
Doch
das
weiß
außerhalb
Osnabrücks
kaum
einer.″
„
Die
Altstadt
ist
nicht
tot,
aber
es
muss
sich
etwas
ändern
–
und
das
wird
es
im
kommenden
Jahr″,
sagt
Jens
Meier.
Bildtexte:
Osnabrücks
gute
Stube
–
so
wird
das
Heger-
Tor-
Viertel
oft
bezeichnet.
Verödet
dieser
Teil
der
Osnabrücker
Altstadt
etwa?
Auf
Laufkundschaft
ist
er
nicht
angewiesen:
Walter
Blome
in
Aktion
–
und
gut
einsehbar
durch
das
Schaufenster
seines
Geschäfts
„
Beziehungen″.
Statt
Antiquitäten
gibt
es
hier
nun
Dienstleistungen.
Altstadt-
Flair
in
der
Heger
Straße.
ZUVERSICHTLICH:
Jens
Meier,
Vorsitzender
der
Interessengemeinschaft
Heger-
Tor-
Viertel.
Fotos:
Swaantje
Hehmann,
Corinna
Berghahn,
Gert
Westdörp
Autor:
Corinna Berghahn