User Online: 2 |
Timeout: 05:36Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schicksale der Toten aufgedeckt
Zwischenüberschrift:
Beschmiertes Gräberfeld im Fokus Osnabrücker Schüler
Artikel:
Originaltext:
Im
November
beschmierten
Unbekannte
ein
Gräberfeld
auf
dem
Osnabrücker
Johannisfriedhof
für
Opfer
alliierter
Bombenangriffe
im
Zweiten
Weltkrieg.
Schüler
des
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasiums
wollen
die
Schicksale
hinter
den
Gräbern
jetzt
aufarbeiten.
Osnabrück
Irgendwann
nach
dem
Volkstrauertag
passierte
es:
Nachdem
Besucher
des
Johannisfriedhofs
am
17.
November
noch
der
Toten
der
Weltkriege
gedacht
hatten,
kamen
nur
wenige
Stunden
später
Unbekannte,
die
mit
roter
Farbe
ein
fragwürdiges
Statement
setzen
wollten.
Auf
22
Grabsteine
von
Toten
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
sprühten
sie
die
Worte
„
Keine
Opfer,
sondern
Täter″.
Schicksale
aufgearbeitet
Eine
Schülergruppe
des
benachbarten
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasiums
lässt
diese
Tat
ratlos
zurück.
Die
Jugendlichen
beschäftigen
sich
im
Rahmen
eines
Seminarfachs
schon
seit
Monaten
mit
dem
Gräberfeld
–
und
haben
viele
Schicksale
aufgearbeitet,
die
sich
hinter
den
Grabsteinen
verstecken.
„
Diese
Aktion
wirkt
einfach
ignorant
und
stillos″,
sagt
Schülerin
Madeleine
Riebau.
„
Kinder
haben
doch
nichts
mit
dem
Krieg
zu
tun.″
Worauf
Riebau
anspielt:
Viele
der
beschmierten
Grabsteine
stehen
auf
den
Gräbern
von
Kindern
und
Frauen,
die
bei
den
alliierten
Bombenangriffen
während
des
Zweiten
Weltkriegs
ums
Leben
gekommen
sind.
In
den
vergangenen
Monaten
haben
die
Schüler
viel
Zeit
im
Stadtarchiv
verbracht
und
Zeitzeugen
befragt.
Aus
einer
Vielzahl
von
Informationen
fügten
sie
ein
Bild
über
die
Menschen
zusammen,
die
heute
in
Abteilung
1
des
Johannisfriedhofs
begraben
liegen.
170
Gräber
haben
die
Schüler
gezählt
–
und
171
Tote.
Ein
Grab
teilen
sich
Zwillinge,
die
im
Alter
von
zwei
Jahren
am
25.
März
1945
in
einem
Osnabrücker
Luftschutzbunker
ums
Leben
kamen.
Ihre
Eltern
überlebten
den
fatalen
und
letzten
Bombenangriff
der
Engländer
an
Palmsonntag,
der
eine
ohnehin
zerstörte
Stadt
endgültig
in
Trümmer
legte
und
178
Opfer
forderte.
Heiko
und
Udo
Schürmann
liegen
heute
in
einer
gemeinsamen
Grabstelle
–
warum
das
so
ist,
können
die
Schüler
nur
vermuten:
Vielleicht
ist
es
eine
Geste,
vielleicht
konnten
die
Leichenteile
der
beiden
Jungen
auch
nicht
eindeutig
voneinander
getrennt
werden.
Bild
des
Schreckens
Schockiert
hat
die
Schüler
außerdem
das
Schicksal
einer
jungen
Frau,
die
22-
jährig
bei
einem
Bombenangriff
ums
Leben
kam,
weil
der
Bunker
zu
primitiv
angelegt
war.
Bei
ihrer
akribischen
Recherche
stießen
die
Jugendlichen
auch
auf
die
Polizeiprotokolle
des
Palmsonntags
1945.
„
Es
ist
alles
überraschend
detailliert
dokumentiert,
beispielsweise
die
Information,
dass
so
viele
Tote
auf
den
Straßen
liegen″,
erklärt
Schüler
Ramires
Hebbe.
Durch
die
Aufarbeitung
setzte
sich
für
die
Schüler
aus
den
abstrakten
Unterlagen
im
Stadtarchiv
ein
Bild
zusammen
von
den
Schrecken
des
Krieges,
die
auch
vor
Osnabrück
nicht
haltmachten.
Eine
große
Hilfe
seien
die
Gespräche
mit
Zeitzeugen
gewesen,
sagt
Madeleine
Riebau.
„
Sie
haben
uns
offen
und
detailliert
von
ihren
Erlebnissen
berichtet
und
fanden
es
toll,
dass
wir
uns
für
ihre
Geschichte
interessieren.″
Momentan
tragen
die
Schüler
ihre
Rechercheergebnisse
zusammen.
Im
Februar
soll
dann
ein
Heft
erscheinen,
das
sich
dem
Gedenken
an
die
Toten
widmet
und
nachfolgenden
Schülergenerationen
zur
Verfügung
gestellt
werden
soll.
Es
ist
nicht
das
erste
Projekt
dieser
Art
am
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium:
Bereits
im
Vorjahr
hatte
Lehrerin
Sylvia
Landscheidt
mit
einer
anderen
Schülergruppe
die
Kriegsgräber
des
Ersten
Weltkriegs
auf
dem
Johannisfriedhof
in
den
Fokus
gerückt.
Das
Heft
„
Vergiss
mein
nicht″
räumte
dabei
den
Jahrespreis
2018
der
Henning-
von-
Burgsdorff-
Stiftung
ab.
Grabsteine
gereinigt
Die
Schüler
haben
sich
aber
nicht
nur
theoretisch
dem
Thema
genähert:
Kurz
vor
den
Sommerferien
reinigten
14
Seminarfachteilnehmer
mit
Unterstützung
der
Stadt
Osnabrück,
des
Volksbunds
Deutsche
Kriegsgräberfürsorge
und
des
Verbands
der
Reservisten
der
Deutschen
Bundeswehr
die
Gräber.
Den
Schmierereien
wollen
die
Schüler
in
ihrem
Heft
übrigens
keinen
Raum
geben,
die
Urheber
sollen
sich
nicht
wiederfinden
können.
„
Wir
wollen
nicht
wirklich
darauf
eingehen,
vielleicht
im
Schlusswort″,
so
Ramires
Hebbe.
Die
22
Grabsteine
wurden
nach
der
Tat
gereinigt,
die
rote
Farbe
ist
nur
noch
schwach
auf
den
Steinen
zu
sehen.
Nach
Angaben
des
Osnabrücker
Servicebetriebs
(OSB)
hat
man
momentan
einen
Zwischenstand
bei
der
Reinigung
erreicht,
der
alle
Möglichkeiten
bei
der
aktuellen
Witterung
ausschöpft.
Im
Frühjahr
soll
nachgearbeitet
werden.
Nach
Abschluss
dieser
Arbeiten
werden
dann
Gesamtkosten
von
circa
2500
Euro
von
den
Steuerzahlern
für
die
hohle
Zerstörungswut
zu
begleichen
sein,
so
eine
OSB-
Sprecherin.
Bildtext:
Schüler
des
Graf-
Staufenberg-
Gymnasiums
arbeiten
die
Schicksale
einiger
Toter
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
auf.
Von
den
Schmierereien
ist
kaum
noch
etwas
zu
sehen.
Fotos:
Jöeg
Martens
Autor:
Sebastian Philipp