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1.
Erscheinungsdatum:
27.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Sünderin stieg aufs Auto um
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolf die Osnabrück-Visiten deutscher Kinoprominenz aufs Korn nahm
Artikel:
Originaltext:
Schauspieler
fast
zum
Anfassen:
Was
einem
Millionenpublikum
heute
als
Promotion
für
neue
Kinofilme
via
Bildschirm
in
die
Wohnzimmer
flimmert,
hatte
in
den
1950er-
Jahren
eine
persönlichere
Note
–
nicht
immer
zum
Gefallen
des
Osnabrücker
Karikaturisten
Fritz
Wolf.
Osnabrück
Hildegard
Knef
und
Hans
Albers
präsentierten
sich
nach
seiner
Meinung
nicht
nur
von
ihrer
besten
Seite.
Die
Begeisterung
der
Menschenmenge
kennt
keine
Grenzen:
„
Die
Knef
sehen
–
und
dann
sterben″,
ereifert
sich
ein
Anhänger
der
populären
Schauspielerin,
die
1951
in
der
Rolle
der
Prostituierten
Marina
mit
ihrem
Film
„
Die
Sünderin″
einen
handfesten
Filmskandal
verursacht
hatte.
Das
Thema
generell,
aber
auch
ein
kurzer,
heute
gänzlich
unspektakulärer
Kameraschwenk
über
Knefs
barbusigen
Oberkörper
rief
damals
Moralapostel
jeglicher
Couleur
bis
hin
zu
Bundesfamilienminister
Franz-
Josef
Wuermeling
auf
den
Plan.
Sie
wetterten
lautstark
gegen
den
Verfall
von
Sitte
und
Anstand
und
klagten
gegen
den
Streifen
durch
die
Instanzen
bis
zum
Bundesverfassungsgericht,
das
jedoch
im
Dezember
1954
das
geforderte
Verbot
ablehnte.
Trotz
der
immensen
öffentlichen
Kritik
machten
sich
im
Januar
1954
fünfhundert
Osnabrücker
Fans
auf
den
Weg
zum
Hauptbahnhof,
um
der
Filmdiva
bei
ihrer
Anreise
zu
einem
Werbeauftritt
in
der
Hasestadt
einen
überschwänglichen
Empfang
zu
bereiten.
„
Willkommen
in
Osnabrück″
ist
auf
dem
Transparent
zu
lesen,
doch
der
prominente
Gast
ließ
auf
sich
warten.
Die
herablassende
Frage
„
Was
machst
du
denn
hier,
Opa?
″,
deutet
an,
dass
in
den
Augen
Fritz
Wolfs
insbesondere
Herren
in
der
Blüte
ihrer
Jahre
der
Begegnung
mit
Hildegard
Knef
entgegenschmachteten.
Tippte
die
wartende
Menge
zunächst
auf
eine
Verspätung
des
angekündigten
D-
Zuges,
so
hatte
„
die
Knef″
ihre
Pläne
wohl
in
Erwartung
öffentlichen
Aufsehens
kurzerhand
geändert
und
war
mit
dem
Auto
angereist.
Fritz
Wolf
zeichnete
sie
folgerichtig
auf
der
Kühlerhaube
ihrer
Limousine
in
leicht
lasziver
Haltung,
unterstrichen
durch
die
frivol
glimmende
Zigarette
zwischen
den
Fingern
ihrer
rechten
Hand.
Dabei
befand
sich
die
„
Sünderin″
in
guter
Gesellschaft,
denn
auch
Hans
Albers
hatte
seine
Fangemeinde
elf
Monate
zuvor
–
entgegen
allen
Prognosen
–
durch
die
Anreise
auf
der
Straße
ausgebremst.
Damals
sahen
ihm
–
frei
nach
Fritz
Wolf
–
vor
allem
die
wartenden
Damen
diesen
Fauxpas
nach.
Während
eine
von
ihnen
mit
dem
selbstbewussten
Kommentar
„
Ich
kenne
Hans
persönlich″
ihre
Geduld
unterstreicht,
versucht
eine
andere,
jegliche
männliche
Kritik
an
der
vermeintlichen
Unpünktlichkeit
des
Mimen
mit
der
lautstarken
Ansage
„
Flegel!
!″
im
Keim
zu
ersticken.
Welchen
Kultstatus
der
„
blonde
Hans″
bei
Publikum
wie
Produzenten
gleichermaßen
besaß,
zeigt
seine
Filmografie
der
frühen
50er-
Jahre:
Zwischen
1950
und
1953
spielte
er
in
gleich
sechs
Filmen
eine
Hauptrolle.
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Bildtexte:
Karikatur-
Ausschnitt
aus
der
„
Osnabrücker
Wochenschau″
von
1954.
Nein,
nicht
Adenauer
wurde
sehnlichst
erwartet,
sondern
Schauspieler
Hans
Albers
(1953)
.
Fritz
Wolf
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
widmet
ihrem
langjährigen
Hauskarikaturisten
Fritz
Wolf
zum
100.
Geburtstag
eine
Karikaturen-
Serie.
Zum
Abschluss
des
Jubiläumsjahres
2018
ist
im
Forum
am
Dom
die
Ausstellung
„
Friede
den
Menschen
auf
Erden!
″
mit
(nicht
nur)
weihnachtlichen
Karikaturen
von
Fritz
Wolf
und
Gerhard
Mester
zu
sehen,
die
auch
die
Themen
Flucht
und
Asyl
aufgreift.
Im
Begleitheft
(4,
80
Euro)
sind
die
im
Text
angesprochenen
Zeichnungen
abgedruckt
–
allerdings
ohne
die
Folge
von
1952.
Einen
Ausblick
ins
neue
Jahr
bietet
der
Fritz-
Wolf-
Kalender
2019,
der
im
Forum
am
Dom,
im
Buchhandel
und
den
Geschäftsstellen
der
NOZ
für
18,
90
Euro
erhältlich
ist.
Autor:
Hermann Queckenstedt