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1.
Erscheinungsdatum:
21.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Ursachen des Verkehrskollapses
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zu
den
Artikeln
„
Handwerker
regen
sich
über
den
Verkehr
auf″
und
„
Das
sagt
der
Verkehrsexperte
der
Stadt
dazu″
(Ausgabe
vom
1.
Dezember)
.
„
Der
Begründung
des
von
Ihnen
[...]
zitierten
Verkehrsexperten
der
Stadt
Osnabrück,
Herrn
Ralf
Lieder,
wonach
der
Längenzuwachs
des
Autos
für
die
mangelnde
Leistungsfähigkeit
der
Lichtsignalanlagen
und
damit
für
den
innerstädtischen
Verkehrskollaps
ursächlich
sei,
muss
ich
vehement
widersprechen.
Erstens
ist
die
Begründung
schon
mathematisch
grob
falsch:
Wenn
die
Autos
denn
tatsächlich
seit
den
70er-
Jahren
um
25
Prozent
länger
geworden
sein
sollten,
müsste
bei
einer
angenommen
Pkw-
Durchschnittslänge
von
vier
Metern
in
den
70er-
Jahren
diese
heute
dann
fünf
Meter
betragen
[...].
Auf
einem
Nettostauraum
von
20
Metern
Länge
hätten
dann
–
ohne
Berücksichtigung
der
Abstände
zwischen
den
Fahrzeugen
(=
Bruttostauraum)
–
nur
noch
vier
statt
vorher
fünf
Pkw
Platz.
Das
entspricht
einer
Reduzierung
um
20
Prozent
–
und
nicht
um
25
Prozent!
Zweitens
ist
die
Annahme,
dass
die
Pkw-
Durchschnittslängen
seit
den
70er-
Jahren
dermaßen
zugenommen
hätten,
stark
übertrieben:
Ein
Kleinwagen
wie
zum
Beispiel
ein
VW
Golf
ist
von
3,
71
Metern
auf
4,
26
Metern
Länge
(+
15
Prozent)
gewachsen,
ein
Mittelklassewagen
wie
Audi
100/
A6
von
4,
64
Meter
auf
4,
92
Meter
(+
6
Prozent)
,
ein
Oberklassewagen
wie
Mercedes
S-
Klasse
von
4,
96
Meter
auf
5,
12
Meter
(+
3
Prozent)
.
Also
als
Mittelwert
bei
Weitem
keine
25
Prozent!
Drittens
ergibt
sich
die
Leistungsfähigkeit
von
Lichtsignalanlagen
gemäß
,
RiLSA′
(Richtlinien
für
Lichtsignalanlagen)
und
marktüblichen
EDV-
Simulationsprogrammen
für
LSA-
Leistungsfähigkeitsuntersuchungen
gar
nicht
primär
aus
der
Fahrzeuglänge,
sondern
insbesondere
aus
der
Anzahl
und
der
sogenannten
,
Fahrzeugfolgezeit′
(in
der
Regel
2,
0
Sekunden/
Pkw)
der
vor
einer
Ampel
wartenden
,
Pkw-
Einheiten′–
und
wie
gut
die
Signalprogramme
der
spezifischen
Hauptverkehrszeiten
auf
die
jeweilige
Knotenpunkts-
Konfiguration
[...]
zugeschnitten
sind.
Die
wahren
Ursachen
für
den
Verkehrskollaps
in
Osnabrück
sind
doch
andere:
Wenn
der
Kfz-
Bestand
in
Osnabrück
allein
in
den
letzten
zehn
Jahren
um
15
Prozent
gestiegen
ist,
dann
kann
eine
Verknappung
des
Verkehrsraumes
[...]
nicht
die
richtige
verkehrsplanerische
Antwort
sein
–
zumindest
dann
nicht,
wenn
für
die
über
70
000
Berufspendler
[...]
keine
zuverlässigen,
leistungsfähigen
und
attraktiven
Alternativen
im
ÖPNV
und
Radverkehrssektor
vorhanden
sind!
Insbesondere
darf
man
sich
dann
nicht
über
Staus
[...]
wundern,
wenn
die
wichtigste
innerstädtische
Ost-
West-
Verkehrsader,
nämlich
die
Achse
Wittekindstraße
–
Neumarkt
–
Neuer
Graben,
für
den
Kfz
gesperrt
wird
und
der
verdrängte
Kfz-
Verkehr
sich
unter
anderem
auf
den
ohnehin
schon
überlasteten
Wallring
verteilt.
Zumal,
wenn
noch
zahlreiche
unkoordinierte
Baustellen
für
zusätzliche
Engpässe
sorgen!
Wenn
dann
noch
von
Tempo
30
in
Hauptverkehrsstraßen
oder
der
Reduzierung
von
[...]
Fahrstreifen
[...]
geträumt
wird
und
hierbei
pauschal
auf
den
ÖPNV
und
den
Radverkehr
als
angebliches
verkehrsplanerisches
Allheilmittel
verwiesen
wird,
ohne
konkrete
Pläne
[...]
für
eine
nachhaltige
Angebotsverbesserung
dieser
Verkehrssektoren
vorweisen
zu
können,
dann:
Gute
Nacht,
Osnabrück
–
träum
weiter!
[...]
Auch
das
Dilemma,
sich
für
Luftreinhaltung
versus
Verkehrsfluss
entscheiden
zu
müssen,
ist
keine
stichhaltige
Begründung.
Die
Luftreinhaltung
ist
in
der
Tat
ein
gravierendes,
von
der
Politik
zu
lösendes
Problem.
Sich
hierbei
jedoch
primär
auf
den
Verursacher
,
Verkehr′
zu
fokussieren
–
der
nur
für
rund
30
Prozent
der
Luftschadstoffe
in
der
Stadt
ursächlich
ist
[...] –,
hilft
nicht
wirklich
weiter.
[...]″
Reimer
Thiessen
Belm
Autor:
Reimer Thiessen