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1.
Erscheinungsdatum:
20.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt prüft Komplettsperre für Neumarkt
Alles runter vom Neumarkt?
Richter entscheiden über den Verkehr
Zwischenüberschrift:
Verwaltung prüft Radikallösung für die Zeit der Bauarbeiten
So weit ist das Neumarkt-Verfahren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
will
im
Januar
ein
Konzept
für
die
Baustellenabwicklung
auf
dem
Neumarkt
vorlegen.
Im
kommenden
Jahr
sollen
die
Arbeiten
an
drei
Großprojekten
beginnen,
gleichzeitig
ist
eine
Neugestaltung
des
Platzes
vorgesehen.
Unklar
ist,
wie
die
Baustellenlogistik
mit
dem
Verkehr
auf
dem
Neumarkt
koordiniert
werden
kann.
Griesert
lässt
nach
eigenen
Angaben
auch
eine
Variante
prüfen,
die
die
Komplettsperrung
des
Neumarktes
für
den
gesamten
Verkehr
einschließlich
der
Busse
vorsieht.
Das
böte
die
Chance,
die
Bauarbeiten
in
kürzerer
Zeit
abzuwickeln,
sagt
Griesert.
Die
Nahverkehrsplaner
prüfen
derzeit,
ob
eine
Umleitung
aller
Linien
für
eine
Übergangszeit
möglich
wäre.
Bauunternehmer
Dieter
Köster
ist
dagegen
der
Meinung,
eine
Sperrung
wäre
gar
nicht
nötig.
Im
Osnabrücker
Rathaus
wird
das
Undenkbare
zu
Ende
gedacht:
der
komplett
verkehrsfreie
Neumarkt
für
die
Zeit
der
großen
Bauarbeiten.
Ohne
Autos,
ohne
Busse.
Geht
das
überhaupt?
Osnabrück
Im
kommenden
Jahr
wird
der
Neumarkt
zur
Großbaustelle,
wenn
mehrere
Projekte
gleichzeitig
in
Angriff
genommen
werden.
Die
Busse,
Autos,
Fußgänger,
Radfahrer,
Baustellenfahrzeuge
und
der
Lieferverkehr
müssen
sich
dann
den
knappen
Platz
teilen.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
lässt
zurzeit
in
der
Verwaltung
alle
möglichen
und
scheinbar
unmöglichen
Varianten
für
die
Baustellenabwicklung
durchspielen.
Griesert:
„
Ich
möchte
sichergehen,
dass
nicht
hinterher
einer
kommt
und
sagt:
Habt
ihr
eigentlich
auch
daran
oder
daran
gedacht?
″
Und
an
eine
Variante
für
die
heiße
Bauphase
hat
bislang
keiner
wirklich
gedacht:
Alles
runter
vom
Neumarkt,
damit
die
Bauarbeiten
möglichst
schnell
beendet
werden
können.
Was
ist
also
besser:
ein
Dreivierteljahr
den
Platz
komplett
für
alle
zu
sperren
und
die
Bauarbeiten
zügig
zu
Ende
zu
bringen
oder
zwei
Jahre
Autos
und
Busse
unter
schwierigen
Bedingungen
an
den
Baustellen
vorbeizuleiten?
„
Die
Bürger
sind
vielleicht
eher
bereit,
einen
harten,
aber
kurzen
Einschnitt
zu
erdulden,
der
dann
schneller
zum
Ziel
führt″,
sagt
Griesert.
Die
Vollsperrung
für
die
Dauer
der
Bauarbeiten
sei
eine
„
hypothetische
Variante″,
die
auf
jeden
Fall
untersucht
werde.
Mitte
Januar
wird
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann
mit
dem
Bau
des
sogenannten
Zauberwürfels
auf
dem
Baulos
2
vor
dem
Neumarkt-
Carrée
(mit
H&
M)
beginnen.
Der
Baugrund
ist
bereits
vorbereitet,
die
Zäune
stehen.
Im
Laufe
des
Jahres
will
Bergmann
auch
den
Rückbau
des
ehemaligen
Sportarena-
Gebäudes
an
der
Ecke
Öwer
de
Hase
starten.
Unklar
ist
bisher,
wann
Centerinvestor
Unibail
Rodamco
Westfield
mit
dem
Abriss
des
ehemaligen
Wöhrl-
Komplexes
auf
der
Südseite
des
Neumarkts
beginnt.
Die
Baugenehmigung
wird
nach
den
Worten
Grieserts
um
den
Jahreswechsel
herum
erteilt
werden
können.
Der
Abrissarbeiten
werden
im
Innern
des
Gebäudeensembles
beginnen
und
sich
nach
außen
ausbreiten.
Ab
einem
gewissen
Zeitpunkt
wird
der
Fußgängerbereich
vor
Ex-
Wöhrl
und
dem
grünen
Kachelgebäude
gesperrt
werden
müssen,
was
wiederum
Folgen
für
den
Busverkehr
hat.
Denn
dort
befinden
sich
Haltestellen.
Die
größte
Wirkung
auf
Leben
und
Verkehr
auf
dem
Neumarkt
wird
aber
der
Umbau
des
Platzes
selbst
haben.
Bis
2020
soll
sich
der
Neumarkt
vom
Hasehaus
bis
zur
Lyrastraße
als
einheitlicher
Platz
mit
einer
schraffierten
Betonoberfläche
präsentieren.
Die
Verwaltung
prüft,
ob
die
Neugestaltung
schrittweise
in
mehreren
Bauabschnitten
angegangen
werden
sollte
oder
ob
eine
Umsetzung
in
einem
Rutsch
eher
von
Vorteil
wäre.
Ein
Umbau
in
einem
Rutsch
wäre
nur
möglich,
wenn
der
gesamte
Busverkehr
den
Neumarkt
umfahren
würde.
Stadtwerke
und
Verkehrsgemeinschaft
Osnabrück
(VOS)
stehen
dazu
in
Gesprächen
mit
der
Verwaltung,
wie
VOS-
Sprecherin
Kathrin
Witte
bestätigt.
Mehr
könne
sie
zu
diesem
Zeitpunkt
dazu
nicht
sagen.
Der
Stadtrat
hat
in
diesem
Jahr
durch
einen
externen
Gutachter
prüfen
lassen,
ob
der
Busverkehr
auf
dem
Neumarkt
reduziert
werden
könnte,
indem
zum
Beispiel
einzelne
Linien
umgelegt
werden.
Das
Ergebnis:
Der
Neumarkt
ist
als
Knotenpunkt
unentbehrlich.
Eine
Verringerung
der
Busfrequenzen
wäre
nur
unter
spürbaren
Qualitätsverschlechterungen
und
höheren
Kosten
möglich.
Griesert
hofft,
im
Januar
Klarheit
über
die
mögliche
Baustellenabwicklung
auf
dem
Neumarkt
zu
haben.
Im
Frühjahr
will
die
Stadt
den
Platzumbau
öffentlich
ausschreiben.
Köster
erhebt
Einspruch
Ließen
sich
die
vier
Baustellen
auch
bei
offenem
Neumarkt
gefahrlos
betreiben?
Bauunternehmer
Dieter
Köster
hält
das
für
möglich.
In
einem
Brief
an
Oberbürgermeister
Griesert
legt
er
„
Einspruch″
gegen
eine
baustellenbedingte
Sperrung
des
Neumarktes
ein,
„
da
wir
und
unsere
Mieter
massiv
durch
diese
Sperrungen
geschädigt
werden,
weil
wir
dann
vom
Westen
der
Stadt
nur
unter
hohem
Aufwand
erreichbar
sind″.
Köster
schreibt
in
seiner
Eigenschaft
als
Geschäftsführer
der
Delta
Immobilien
Invest
GmbH,
die
zwei
Immobilien
an
der
Möserstraße
und
„
Öwer
de
Hase″
besitzt.
Köster
sagt,
die
Projekte
ließen
sich
„
ohne
jede
Benutzung
öffentlichen
Raumes″
umsetzen.
Beispiele
für
solche
Bauweisen
habe
das
Bauunternehmen
Köster
GmbH
zuhauf
in
den
Innenstädten
von
Hamburg,
Berlin,
München,
Köln
und
Düsseldorf
erstellt.
„
Allerdings
kostet
die
Bauweise
etwas″,
schreibt
Köster.
Er
als
Anlieger
des
Neumarktes
sehe
aber
nicht
ein,
dass
er
wirtschaftlichen
Schaden
hinnehmen
solle,
„
damit
andere
preiswert
ihre
Bauwerke
erstellen
können″.
Bildtexte:
So
ein
Gewusel.
Die
Stadt
prüft,
ob
der
Platz
für
einige
Monate
für
alle
gesperrt
wird,
um
die
Bauarbeiten
zu
beschleunigen.
Die
geplanten
Baustellen
auf
dem
Neumarkt.
So
soll
der
Neumarkt
2020
aussehen.
Simulation:
Lützow
7
Das
geplante
Einkaufszentrum
am
Neumarkt.
Der
Zauberwürfel.
Baubeginn
im
Januar
2019.
Foto:
Michael
Gründel
Grafik:
Unibail
Rodamco,
B&
B
Projekt
GmbH
Kommentar
Die
neue
Mitte
Wer
seine
Wohnung
schon
mal
renoviert
hat,
weiß:
Es
muss
erst
schlechter
werden,
damit
es
besser
wird.
Stellen
wir
uns
also
auch
beim
Neumarkt
auf
eine
schwierige
Zeit
ein
–
mit
Lärm
und
Schmutz,
Verkehrsbehinderungen
und
Busverspätungen.
Doch
es
lohnt
sich,
die
Mühsal
zu
ertragen.
Der
Platz
bietet
seit
Jahren
ein
desaströses
Bild.
Seit
mindestens
fünf
Jahren
wird
alles
nur
schlechter:
Es
wird
abgerissen,
zurückgebaut,
entmietet
und
das
Umfeld
nur
notdürftig
in
Schuss
gehalten.
Am
aktuellen
Zustand
des
Neumarkts
lässt
sich
exemplarisch
ablesen,
was
mit
städtischen
Räumen
geschieht,
die
in
einen
Dauerwartestand
versetzt
werden.
2019
wird
das
Jahr
des
Aufbruchs
werden.
Nach
Jahren
des
Rückbaus
beginnt
der
Aufbau
–
zuerst
vor
dem
Neumarkt-
Carrée,
dann
schrittweise
auf
anderen
Bauflächen.
Ab
2022
wird
der
Neumarkt
ein
neuer
Schwerpunkt
in
Osnabrück.
Eine
pulsierende,
moderne
und
architektonisch
höchst
anspruchsvolle
neue
Mitte.
Osnabrück
Ob
in
Zukunft
Autos
über
den
Neumarkt
rollen,
ist
politisch
entschieden,
juristisch
noch
nicht.
Zum
Sachstand:
Der
Stadtrat
hat
am
29.
September
2017
gegen
die
Stimmen
von
CDU/
BOB
entschieden,
den
Autoverkehr
auszusperren.
Die
rechtliche
Handhabe
ist
die
sogenannte
Teileinziehung
oder
Entwidmung.
Der
Platz
wird
einer
bestimmten
Nutzung
(nämlich
durch
Autofahrer)
entzogen.
Am
13.
Oktober
2017
beschloss
der
Verwaltungsausschuss
den
sofortigen
Vollzug
der
Teileinziehung.
Gegen
den
sofortigen
Vollzug
legten
Anlieger
des
Wallrings
Beschwerde
beim
Verwaltungsgericht
ein.
Die
erste
Instanz
in
Osnabrück
gab
der
Stadt
recht,
der
Neumarkt
blieb
zu.
Am
24.
Januar
2018
dann
das
gegenteilige
Urteil
des
Oberverwaltungsgerichts
(OVG)
Lüneburg:
Die
sofortige
Schließung
des
Neumarktes
ist
rechtswidrig.
Der
Platz
muss
für
den
Verkehr
offen
bleiben,
bis
in
der
Hauptsache
entschieden
ist.
In
der
Hauptsache
geht
es
darum,
ob
mit
der
Sperrung
des
Neumarktes
und
der
Verdrängung
des
Verkehrs
auf
den
Wallring
Rechte
von
Wallanwohnern
in
unzulässiger
Weise
beeinträchtigt
werden.
Die
Klage
ist
beim
Verwaltungsgericht
Osnabrück
anhängig.
Wie
Gerichtssprecherin
Julia
Schrader
sagt,
sind
in
den
vergangenen
Monaten
umfangreiche
Stellungnahme
ausgetauscht
worden.
Die
Fristen
für
weitere
Einlassungen
beider
Seiten
seien
aber
noch
nicht
abgelaufen.
Ein
Termin
für
die
Hauptverhandlung
sei
im
Moment
nicht
absehbar.
Absehbar
ist
allerdings,
dass
die
unterlegene
Partei
in
die
zweite
Instanz
gehen
wird.
Bis
zur
rechtsgültigen
Entscheidung
in
der
Hauptsache
können
also
noch
Jahre
vergehen.
Autor:
Wilfried Hinrichs