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1.
Erscheinungsdatum:
19.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Lichterglanz nach Geschäftsschluss
Zwischenüberschrift:
Die weihnachtlich geschmückte Große Straße im Advent 1957
Artikel:
Originaltext:
Wer
hätte
das
gedacht:
Im
Vergleich
mit
der
historischen
Aufnahme
kommt
die
aktuelle
Weihnachtsbeleuchtung
der
Großen
Straße
fast
kümmerlich
daher.
1957
wurde
mit
üppigen
Lichtkaskaden
richtig
Gas
gegeben.
Osnabrück
Dabei
war
die
Große
Straße
1957
noch
keine
reine
Shopping-
Meile,
sondern
in
erster
Linie
Verkehrsträger.
Die
Straßenbahnschienen
und
der
geparkte
VW-
Transporter
auf
dem
Foto
deuten
es
an.
Die
Straßenbahn
fuhr
noch
bis
1960,
wenn
auch
gerade
nicht
durch
dieses
Bild.
Die
Bürgersteige
wurden
auf
Hochbord
geführt,
und
die
Mittelstraße
war
dem
rollenden
Verkehr
vorbehalten.
Vorne
rechts
erkennt
man
am
Wechsel
der
Pflasterung
den
Vorkriegsverlauf
des
Gehsteigs.
Beim
Wiederaufbau
entschied
sich
der
Rat
für
eine
Zurücknahme
der
Baufluchten
und
somit
für
eine
Entschärfung
der
S-
Kurve
zwischen
Jürgensort
und
Georgstraße.
Zur
Fußgängerzone
mutierte
die
Große
Straße
erst
16
Jahre
später.
Ein
erster
Teilabschnitt
der
Großen
Straße,
zwischen
Nikolaiort
und
Georgstraße,
wurde
1972
fertiggestellt,
im
Folgejahr
das
zweite
Teilstück
bis
zum
Neumarkt.
Am
4.
Oktober
1973
übergab
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
Osnabrücks
ersten
zusammenhängenden
Fußgängerbereich
von
710
Meter
Länge
an
die
Bürgerschaft.
Der
Wandel
in
Verkehrs-
und
Einkaufskonzepten
für
die
Innenstädte
hatte
die
Verbannung
des
Verkehrs
gefordert.
Viele
Einzelhändler
waren
zunächst
dagegen,
weil
sie
sich
Sorgen
um
ihre
Erreichbarkeit
machten.
Wie
wir
heute
wissen,
waren
diese
Sorgen
unbegründet.
Wohl
niemand
würde
sich
Kfz-
Verkehr
in
der
Großen
Straße
zurückwünschen.
Erlebnis-
Shopping
war
1957
noch
kein
Thema,
die
Konsum-
Verlockungen
fielen
nach
heutigen
Maßstäben
bescheiden
aus.
Wie
auch
anders?
Den
meisten
Osnabrückern
fehlte
das
Geld
im
Portemonnaie,
um
sich
mehr
als
das
gerade
dringend
Benötigte
anzuschaffen.
Pünktlich
um
18.30
Uhr
schlossen
alle
Geschäfte.
Dann
war
die
Große
Straße
leer.
Osnabrück
saß
zu
Hause
am
Abendbrottisch.
Wenn
man
die
Hausfassaden
mit
dem
Abstand
von
61
Jahren
vergleicht,
entdeckt
man
fast
keine
Übereinstimmungen
mehr.
Lediglich
die
beiden
ausgesetzten
Erker
am
linken
Bildrand
sind
wiederzuerkennen.
Mit
den
Geschäften
ist
es
nicht
anders:
Die
meisten
Namen
ruhen
heute
auf
dem
Heldenfriedhof
des
Osnabrücker
Einzelhandels.
Links
an
der
Ecke
zur
Georgstraße
warben
die
Buchhandlung
Rackhorst
und
der
Zigarrenladen
K
&
O
(Krüger
&
Oberbeck)
um
Kunden.
Es
folgen
Wilhelm
Bosse
mit
seinen
Herrenhüten,
das
Sanitäts-
und
Bandagengeschäft
von
Bandagistenmeister
Werner
Berk,
das
alte,
noch
zweistöckige
Verlagsgebäude
von
Meinders
&
Elstermann
und
dahinter
Posamenten
Schmidt.
Auf
der
rechten
Straßenseite
lautet
die
Reihung,
weniger
zu
erkennen
als
mithilfe
des
Adressbuches
zu
bestimmen:
im
Haus
des
Rechtsanwalts
Hans
Geelvink
das
Kinderbekleidungsgeschäft
von
Caroline
Teschemacher,
Feinkost
Scheppelmann
und
die
Kunst-
Etage
Herbert
Pachaly,
dann
die
Unos-
Passage
von
Joseph
Unverfehrt,
der
mit
Lederwaren,
modischer
Bekleidung,
Fotoapparaten
und
später
auch
Fernsehtruhen
handelte.
Verbunden
werden
die
beiden
Straßenseiten
durch
weihnachtlichen
Lichterschmuck,
der
–
lange
vor
Energiesparlampen
und
LED-
Technik
–
deutlich
aufwendiger
und
stromfressender
daherkam
als
der
heutige.
Anzahl
und
Leuchtstärke
der
Glühbirnen
sind
ein
Anzeichen
dafür,
dass
das
Wort
Energiekrise
noch
unbekannt
war.
Die
überkam
Deutschland
bekanntlich
im
Herbst
1973
und
bescherte
den
Autofahrern
vier
Sonntage
mit
Fahrverbot.
Stadt
und
Werbegemeinschaften
beschränkten
sich
freiwillig
und
schalteten
die
Weihnachtsbeleuchtung
auf
Sparflamme.
Der
Stromverbrauch
ist
beim
heutigen
Lichterschmuck
nicht
mehr
das
Thema,
sondern
eher
die
Anschaffungskosten
für
die
immer
wieder
dem
Zeitgeschmack
anzupassenden
Leuchtmittel
und
die
Kosten
für
Auf-
und
Abbau.
Die
Werbegemeinschaften
leiden
zudem
darunter,
dass
sich
längst
nicht
alle
Ladeninhaber
(beziehungsweise
Filialleiter)
an
den
Ausgaben
beteiligen
und
lieber
Trittbrettfahrer
spielen.
Bildtexte:
Lange
vor
der
ersten
Energiekrise
fiel
die
Weihnachtsbeleuchtung
1957
in
der
Großen
Straße
noch
recht
pompös
aus.
Der
Blick
geht
von
der
Einmündung
der
Georgstraße
(vorne
links)
zum
Neumarkt.
Vergleichsweise
bescheiden
kommt
die
Festbeleuchtung
heute
daher.
Fotos:
Edeltraut
Urban,
Gert
Westdörp
Autor:
Joachim Dierks