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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neues Rad für die Huxmühle
Zwischenüberschrift:
Erst der dritte Tausch in 282 Jahren
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Osnabrücker Gaststätte Huxmühle hat ein neues Mühlrad bekommen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Anlieferung und Anschluss eines Mühlrades verlangen Handarbeit und Improvisationstalent.

Osnabrück Erstes Hindernis bei der Anlieferung: der Torbogen an der Zufahrt zum Hof. Das Mühlrad lässt sich durchrollen wie ein Käselaib, wenn es auch mit gut 650 Kilogramm etwas schwerer ist und man daher drei Mann dafür braucht. Mit dem Bagger hat Fahrer Josef Hammerlage es da schon schwerer: Das Fahrzeug passt gerade so durch, aber auch das gelingt nach kurzer Zeit.

Am längsten dauert es, das Mühlrad einzusetzen. Fummelarbeit im Baggercockpit. Dann ist das Rund an Ort und Stelle. Schlosser Markus Strickmann klettert in das Rad, das noch an den Gurten hängt, und montiert, was da zu montieren ist. Dass Strickmann das selbst übernimmt, ist Ehrensache: Er hat das Rad auch geschweißt in der Werkstatt der Firma Hülsmann Blechtechnologie in Bissendorf.

Als es fest an seinem Platz sitzt, wird die Zuleitung vom Wehr geöffnet, das Wasser steigt, bis es in ausreichender Menge über das Rad läuft und dieses in Bewegung setzt. Auftrag ausgeführt. Dann schenkt Hotel-Seniorchef Bernhard Gerding erst mal einen hausgemachten Schnaps aus: Einweihung.

Firmenchef Werner Hülsmann: Das Rad besteht aus Cortenstahl. Es setzt schnell Rost an, verrostet aber nicht. Der Rost wirkt als Schutzschicht.″ Auch bei Gebäuden der Hochschule am Westerberg sei Cortenstahl verbaut worden. Das sieht rustikal aus und hält ewig.″ Augenzwinkernd fügt er hinzu: Bernhard hat die letzten 14 Tage nicht geschlafen, weil er sich so auf das neue Rad gefreut hat. Bernhard Gerding freut sich sichtlich und sagt zum Stichwort Haltbarkeit: Da muss ich nicht mehr bei.″ Das muss wohl keiner der Anwesenden, wenn alles glattgeht.

Bis neulich drehte sich an der Huxmühle übrigens noch ein Mühlrad aus Holz, allerdings nur zur Zierde. Das solle sich jetzt ändern, sagt Gerding. Wir werden einen Schrotgang anschließen. Eigenes Brot backen wir jetzt schon, aber bald auch mit eigenem Mehl.″

Es ist das dritte Mal, dass die Huxmühle ein neues Rad bekommt. Das erste Ersatzteil kam im Jahre 1900, nachdem das Vorgängermodell seit Bau der Mühle 1736 gelaufen war. Das hatte noch einen Durchmesser von fünf Metern gehabt. Das nächste kam um 1980 und war mit drei Metern schon deutlich kleiner. Und das neue hat nur noch 2, 80 Meter. Das reicht.

Die Firma Hülsmann habe das Mühlrad aus Cortenstahl zum Selbstkostenpreis angefertigt und geliefert, so der Huxmühlen-Chef. Der Kaufpreis gehe als Spende an den Verein Freunde von Dreamtrust″. Dieser unterstützt Kinder in Indien, die an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt sind. Den genauen Spendenbetrag will Hülsmann nicht nennen. Aber wenn Sie so ein Rad kaufen, bezahlen Sie 8000 bis 10 000 Euro.″

Bildtexte:
Markus Strickmann von Hülsmann Blechtechnologie montiert das neue Mühlrad an die Huxmühle in Osnabrück. Für ihn eine Ehrensache, denn er hat das Rad selbst auch gebaut.
Das Rad rollt.
Mühlenbesitzer Bernhard Gerding freut sich über sein neues Mühlrad.
Das erste Hindernis.
Fotos:
David Ebener
Autor:
Markus Strothmann


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