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1.
Erscheinungsdatum:
07.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Schloss, das deinen Namen trägt
Zwischenüberschrift:
Was mit den entfernten Liebesschlössern in Osnabrück geschieht
Artikel:
Originaltext:
Die
Stadt
Osnabrück
ließ
im
September
die
Liebesschlösser
an
Osnabrücks
Brücken
abkneifen.
Seitdem
liegen
über
tausend
Vorhängeschlösser
abholbereit
beim
städtischen
Mitarbeiter
Udo
Rietmann
–
allerdings
nicht
mehr
lange.
Osnabrück
Schon
vor
einem
Jahr
hat
die
Stadt
Osnabrück
beschlossen,
die
Liebeschlösser
von
Osnabrücks
Brücken
zu
entfernen.
Den
Auftrag
vom
Fachbereich
Städtebau
bekam
Udo
Rietmann.
Eigentlich
verwaltet
er
die
Handwerksdienste.
Konkret:
Seine
24
Handwerker
kümmern
sich
um
die
Gebäude
der
Stadt.
Sie
reparieren
Fenster,
malern
und
halten
die
Gebäude
eben
in
Stand.
In
den
letzten
Wochen
hat
Rietmann
noch
einen
weiteren
Job:
Schlossverwalter.
Auf
zwei
langen
Tapeziertischen
liegen
in
der
Malerwerkstatt
rund
1200
Schlösser,
die
noch
vor
wenigen
Wochen
an
der
Brücke
Öwer
de
Hase
bei
Galeria
Kaufhof
hingen.
Die
anderen
Schlösser
bewahrt
er,
nach
Brücken
sortiert,
in
verschiedenen
Eimern
auf.
Oben
drauf
liegt
immer
ein
Zettel,
damit
er
noch
weiß,
welche
Schlösser
zu
welcher
Brücke
gehören.
Verliebte
auf
der
Suche
Jede
Woche
bekomme
er
Anrufe
von
Verliebten,
die
ihr
Schloss
abholen
wollen.
„
In
den
Eimern
kann
man
nicht
wühlen,
deshalb
haben
wir
die
Schlösser
hier
ausgelegt″,
sagt
Rietmann
und
zeigt
auf
die
Tapeziertische.
Das
mehr
oder
weniger
stark
rostende
Metall
ist
sehr
gefragt.
Seit
der
Veröffentlichung
unseres
ersten
Artikels
hat
Rietmann
jede
Woche
ein
bis
zwei
Anrufe
bekommen,
und
schon
50
nach
Liebe
Suchende
haben
sich
auf
den
Weg
zu
ihm
gemacht.
Ein
Pärchen
kam
sogar
extra
aus
Nordhorn.
„
Direkt
am
Tag
nach
dem
Erscheinen
des
Artikels
hat
mich
um
8
Uhr
morgens
der
Erste
angerufen″,
berichtet
Rietmann.
Und
als
Erstes
gekommen
sei
eine
70-
Jährige
aus
Osnabrück.
Ihr
Enkel
und
seine
Freundin
wohnen
in
Süddeutschland
und
hätten
ihr
das
Schloss
genau
beschrieben
–
und
sie
hat
es
gefunden.
Ohnehin
habe
bisher
jeder
bis
auf
einen
älteren
Herrn
sein
Schloss
wiedergefunden.
„
Die
Leute
wissen
exakt,
wie
es
aussah″,
so
Rietmann.
Ein
Pärchen
fand
das
gesuchte
Liebesstück
nach
nur
20
Sekunden.
„
Das
habe
ich
nachmittags
einer
anderen
jungen
Dame
erzählt.
Die
ist
dann
reingekommen,
hat
sich
vor
den
Tisch
gestellt
und
ihr
Schloss
hochgehalten.
Drei
Sekunden
ist
der
Rekord″,
sagt
der
Schlossverwalter
und
muss
lachen.
Doch
für
immer
werden
die
Liebesversprechen
nicht
in
der
Malerwerkstatt
bleiben
können.
Die
Maler
seien
zwar
ohnehin
die
meiste
Zeit
zum
Streichen
an
den
jeweiligen
Orten
und
nicht
in
der
Werkstatt,
aber
ab
und
zu
müssten
auch
hier
Streicharbeiten
erledigt
werden.
Bis
Ende
des
Jahres
will
Rietmann
die
Schlösser
noch
deponieren.
Danach
kommen
alle
in
Eimer
oder
Kisten
und
werden
zur
Seite
gestellt.
Auch
wenn
so
manche
Liebe
schon
rosten
mag,
weggeworfen
werden
die
Metallschlösser
nicht.
Denn
der
Fachbereich
Kultur
plant
ein
Kunstwerk
aus
den
alten
nicht
abgeholten
Schlössern.
Und
eventuell
auch
einen
Platz,
an
dem
Verliebte
neue
Liebesbeweise
aufhängen
können.
Kunstwerk
geplant
Der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
beschäftigte
sich
Anfang
des
Jahres
mit
einer
eiförmigen
Konstruktion,
bestehend
aus
einem
Geflecht
von
Edelstahlstäben,
das
an
der
Neuen
Mühle
aufgestellt
werden
sollte.
In
dem
Entwurf
des
Künstlers
Volker-
Johannes
Trieb
sollte
das
alte
Metall
zu
einer
Standplatte
verarbeitet
werden.
An
dem
Geflecht
darüber,
statt
an
den
Brücken,
dürfen
Verliebte
dann
ihr
Schloss
verankern
–
und
hier
darf
es
auch
hängen
bleiben.
Das
Kunstwerk
soll
über
Sponsoren
finanziert
werden.
Der
Standort
an
der
Neuen
Mühle
wurde
aber
verworfen.
Aktuell
sei
der
Fachbereich
Kultur
noch
auf
der
Suche
nach
einem
geeigneten
Ort,
so
Patricia
Mersinger,
Fachbereich
Kultur.
Der
Standort
solle
in
der
Nähe
eines
Flusses
sein,
damit
der
Schlüssel
der
Tradition
nach
ins
Wasser
geworfen
werden
kann.
Verliebte,
die
ihr
Schloss
nicht
mehr
an
einer
der
Brücken
vorfinden,
können
sich
bei
Udo
Rietmann
unter
Telefon
05
41/
323-
42
15
melden,
um
einen
Termin
zur
Abholung
zu
vereinbaren.
Bildtexte:
Die
Schlösser
sind
nach
Brücken
in
den
Eimern
sortiert.
Der
Schlossverwalter
Udo
Rietmann
im
Vordergrund;
im
Hintergrund
der
Schlossknacker
Jörg
Huge.
Hier
können
nach
Liebe
Suchende
fündig
werden.
„
Ich
liebe
dich
so
sehr!
Für
immer
eins″
steht
auf
einem
Liebesbeweis.
Die
Liebesschlösser
liegen
auf
dem
Tapeziertisch
in
der
Malerwerkstatt.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Jana Henschen