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1.
Erscheinungsdatum:
07.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sanierung Tausender Häuser gekippt
Zwischenüberschrift:
Wohnkonzern Vonovia reagiert auf Mieterprotest in Osnabrück und anderen Städten
Artikel:
Originaltext:
Mieterhöhungen
um
knapp
50
Prozent
haben
Mieterproteste
in
Osnabrück
und
anderen
Städten
ausgelöst,
weil
Mieter
die
Zeche
für
die
energetischen
Sanierungen
zahlen
mussten.
Jetzt
reagiert
Deutschlands
größter
Wohnungsvermieter
Vonovia
mit
drastischen
Maßnahmen.
Osnabrück
Vonovia-
Chef
Rolf
Buch
will
seine
energetischen
Investitionen
in
Deutschland
um
rund
40
Prozent
kürzen
und
begründet
das
mit
einer
„
dramatisch
zurückgegangenen″
gesellschaftlichen
Akzeptanz
für
die
mit
Mietsteigerungen
verbundenen
energetischen
Modernisierungen.
Vonovia
ist
mit
400
000
Wohnungen
Deutschlands
größter
Vermieter.
In
Niedersachsen,
Bremen,
Hamburg,
Schleswig-
Holstein
und
Mecklenburg-
Vorpommern
verfügt
Vonovia
über
83
000
Wohnungen.
Auch
in
der
170
000-
Einwohner-
Stadt
Osnabrück
ist
der
Immobilienriese
mit
knapp
4000
Wohnungen
derzeit
größter
Wohnungsvermieter.
Nach
Mieterhöhungen
infolge
von
energetischen
Sanierungen
um
bis
zu
fast
50
Prozent
gab
es
harsche
Kritik.
Der
Caritasdirektor
für
die
Diözese
Osnabrück,
Franz
Loth,
bezeichnete
diese
Mieterhöhungen
als
„
asozial″
.
Nun
reagiert
Vonovia:
„
Aktuell
prüfen
wir
die
Projekte
für
2019
intensiv.
Auch
die
laufenden
Projekte
werden
wir
uns
noch
einmal
ansehen″,
antwortete
ein
Konzernsprecher
auf
die
Frage
unserer
Redaktion,
inwiefern
energetische
Investitionen
in
unserer
Region
gestoppt
werden.
Im
Jahr
2018
hat
Vonovia
543
Wohnungen
in
Osnabrück
energetisch
saniert
und
plant
bislang,
jährlich
150
Wohnungen
in
den
kommenden
Jahren
energetisch
zu
sanieren.
Unsere
Redaktion
hatte
in
den
vergangenen
Wochen
über
zahlreiche
zweifelhafte
Vonovia-
Modernisierungen
in
Osnabrück
berichtet.
Die
Mieterhöhungen
waren
um
ein
Vielfaches
höher
als
die
Ersparnis
bei
den
Heizkosten.
Vonovia-
Chef
Buch
erklärte
mit
Blick
auf
den
Streit
um
energetische
Sanierungen:
„
Es
nutzt
nichts,
wenn
die
Leute
das
nicht
wollen.″
Während
die
Modernisierungsquote
bei
Vonovia
bislang
bei
rund
fünf
Prozent
des
Wohnungsbestands
gelegen
habe,
solle
sich
dieser
Wert
nun
auf
rund
drei
Prozent
reduzieren.
Künftig
werde
es
durch
Sanierungen
zudem
keine
Mietaufschläge
von
mehr
als
zwei
Euro
je
Quadratmeter
geben
.
Vonovia
werde
die
frei
werdenden
Mittel
künftig
verstärkt
in
Schweden
investieren,
wo
die
Akzeptanz
dafür
deutlich
größer
sei,
kündigte
Buch
an.
Der
stellvertretende
Vorsitzende
des
Deutschen
Mieterbunds
Niedersachsen-
Bremen,
Carsten
Wanzelius,
kommentierte:
„
Der
Vonovia-
Chef
will
der
Politik
ein
schlechtes
Gewissen
einreden,
indem
er
ankündigt,
stärker
in
Schweden
als
in
Deutschland
zu
investieren.″
Kommentar
Wohnen
darf
kein
Luxus
werden
Die
Empörung
über
Deutschlands
größten
Wohnkonzern
ist
groß.
Die
Proteste
gegen
drastische
Mieterhöhungen
sind
auch
verständlich.
Wohnen
wird
zunehmend
zum
Luxus.
Die
Zahl
der
Bürger
steigt,
die
einen
immer
größeren
Teil
ihres
Einkommens
für
ein
warmes
Heim
ausgeben
müssen.
Dieser
Trend
verschärft
sich.
Dafür
ist
der
Mangel
an
Wohnraum
zu
groß.
Faktoren
wie
Zuwanderung,
mehr
Einzelhaushalte
und
steigende
Bodenpreise
verschärfen
die
Lage.
Als
Adressat
für
die
sich
aufstauende
Wut
sind
Wohnkonzerne
dankbare
Ziele,
auch
wenn
sie
nicht
die
Hauptverantwortung
für
die
Misere
tragen.
Sicher:
Das
Krisenmanagement
von
Vonovia
ist
unglücklich.
Statt
auf
die
Mieter
zuzugehen,
will
der
Konzern
den
Geldhahn
zudrehen.
Doch
Vonovia
hat
nichts
Unrechtes
getan,
sondern
umgesetzt,
was
politisch
gewollt
ist.
Bauvorschriften,
Mietrecht
und
Fördermaßnahmen
sind
mit
dem
Ziel
geändert
worden,
die
energetische
Sanierung
massiv
voranzutreiben
–
ganz
im
Bewusstsein,
Bau-
und
somit
die
Wohnkosten
ebenso
massiv
zu
erhöhen.
Auch
wurden
Warnungen
ignoriert,
dass
manche
Maßnahmen
wie
die
Fassadendämmung
kontraproduktiv
sein
können.
Stichwort
Dämmwahn:
Jetzt
wundert
sich
der
Mieterbund,
dass
die
Energieeinsparungen
weit
geringer
ausfallen
als
gedacht.
Zur
Wahrheit
gehört
also
auch,
dass
viele
Mieter
eine
Serie
von
politischen
Fehlentscheidungen
ausbaden.
Autor:
Jean-Charles Fays, dpa, Michael Clasen