User Online: 2 |
Timeout: 13:52Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
04.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klima versus Wohnbebauung
Osnabrücks Frischluftlieferant ist in Gefahr
Zwischenüberschrift:
Klimagutachten sieht Bebauung im Stadtteil Schinkel kritisch
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Schinkel
ist
Kältelieferant
für
Teile
der
Stadt.
Werden
diese
Kaltluftentstehungsflächen
bebaut,
könnte
das
Folgen
für
das
Stadtklima
haben.
Politik
und
Verwaltung
müssen
nun
um
eine
Abwägung
von
Klima
und
Wohnraum
ringen.
Osnabrück
Eigentlich
war
die
vom
Fachbereich
Umwelt
erstellte
Vorlage
für
den
Stadtentwicklungsausschuss
zum
Thema
„
Stadtklimatische
Bedeutung
der
östlichen
Grün-
und
Freiflächen″
schon
wieder
vom
Tisch
–
einkassiert
von
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert.
Und
doch
beschäftigte
sie
in
der
vergangenen
Woche
die
Parteien.
Nicht
ohne
Grund,
denn
das
Thema
ist
sensibel.
Die
Verwaltungsfachleute
hatten
auf
Bitte
des
Ausschusses
vier
benachbarte
Bebauungsplangebiete
im
Osten
der
Stadt
untersucht.
Ihre
Aufgabe:
Darstellung
der
Auswirkung
einer
Bebauung
auf
das
städtische
Klima.
In
Erinnerung
an
einen
ungewöhnlich
heißen
und
trockenen
Sommer
sicherlich
ein
nachvollziehbares
Anliegen.
Gegenstand
der
Untersuchung
war
auch
die
erst
jüngst
von
der
Stadt
für
einen
soliden
Millionenbetrag
erworbene
Fläche
östlich
des
Friedenswegs
in
Schinkel.
Angekauft
wurde
die
Fläche,
um
dem
strategischen
Ziel
bis
2020
3000
Wohnungen
–
mittlerweile
hat
die
CDU
die
Zahl
auf
5000
erhöht
–
zu
schaffen.
Die
Wohnungen
sollen
vor
allem
eins
sein:
so
günstig
im
Mietzins,
dass
sie
auch
für
untere
Einkommen
erschwinglich
sind.
Extrem
konfliktträchtig
Bei
der
Fläche
handelt
es
sich
mit
170
000
Quadratmetern
um
eines
der
größten
Erschließungsgebiete
nach
den
ehemaligen
Kasernenflächen.
Bereits
in
der
Erarbeitungsphase
eines
Stadtklimagutachtens
im
Jahr
2017,
darauf
weisen
die
Mitarbeiter
des
Umweltamtes
in
ihrer
jüngsten
Vorlage
hin,
sei
das
Gebiet
„
als
extrem
konfliktträchtig
eingeschätzt″
worden.
Weiter
heißt
es:
„
Eine
Bebauung
dieser
Fläche
würde
somit
einen
Frischluftversorgungsverlust
bedeuten,
der
nicht
kompensiert
werden
kann.″
In
Summe
lässt
sich
die
Stellungnahme
des
Fachbereichs
Umwelt
für
bauwillige
Politiker
schon
als
gewichtiger
Hemmschuh
für
eine
erfolgreiche
Wohnungsbaupolitik
lesen.
So
werden
zum
Beispiel
die
Bebauungsplanbereiche
Windthorststraße
und
Bornheide
als
„
leistungsfähige
Kaltluftentstehungsgebiete″
beschrieben.
Und
deren
Bedeutung
hat
nach
Aussage
der
Klimafachleute
seit
1990
bereits
deutlich
zugenommen.
Diese
Entwicklung
werde
sich
auch
in
den
kommenden
Jahren
im
Angesicht
des
Klimawandels
weiter
fortsetzen.
Im
Fazit
des
Umweltamtes
heißt
es,
dass
der
Bereich
Friedensweg
„
aus
stadtklimatischer
Sicht
von
Bebauung
freigehalten
werden″
sollte.
Die
Reaktion
aus
der
Politik
folgte
prompt.
„
Wir
haben
den
Hof
Entrup
für
neue
Wohnungen
gekauft,
nicht
als
Grünanlage″,
sagt
der
Chef
der
CDU-
Fraktion,
Fritz
Brickwedde.
Selbstverständlich
würde
der
grüne
Finger
erhalten
und
die
Fragen
der
Frischluftzufuhr
im
Rahmen
des
Bebauungsplanes
mit
in
die
Abwägungsprozesse
eingehen,
aber
das
Hauptziel
des
Erwerbs
der
Fläche
sei
es
gewesen,
bezahlbaren
Wohnraum
zu
schaffen.
Brickwedde
reagierte
damit
auf
eine
Pressemitteilung
der
Grünen,
die
mit
Blick
auf
die
Baulandentwicklung
im
Schinkel
Bedenken
anmelden.
„
Im
Osten
der
Stadt
gibt
es
ein
großes
Entwicklungspotenzial
für
Wohnbauflächen.
Wir
sorgen
uns
aber,
dass
dabei
die
Frischluftzufuhr
für
den
Schinkel
und
die
Innenstadt
in
Gefahr
gerät.
Wir
brauchen
ein
Gesamtkonzept,
das
das
Stadtklima
ausreichend
berücksichtigt″,
fordern
der
Fraktionsvorsitzende,
Volker
Bajus,
und
der
umweltpolitische
Sprecher,
Sebastian
Bracke.
Gleichzeitig
betonen
die
Grünen,
dass
auch
sie
für
die
Entwicklung
weiterer
Wohngebiete
eintreten.
Die
Temperatur
in
der
Stadt
sei
aber
seit
1960
bereits
um
1,
6
Grad
gestiegen
–
mit
„
erheblichen
Folgen
für
die
Gesundheit″.
Jeder
einzelne
Bebauungsplan
für
sich
sei
vertretbar,
die
Flächen
müssten
aber
im
Ganzen
betrachtet
werden,
um
Hinweise
für
eine
klimaoptimierte
Bebauung
zu
bekommen,
die
die
wichtigsten
Kaltluftbahnen
schützt.
Kommentar
Quadratur
des
Kreises
Politik
und
Verwaltung
rackern
sich
ab,
um
in
Osnabrück
bezahlbaren
Wohnraum
zu
schaffen.
Gleichzeitig
gilt
es,
das
klimatechnische
Gesamtgefüge
der
Stadt
zu
schützen.
Das
erinnert
schon
fast
an
den
Versuch,
aus
einem
Kreis
ein
Quadrat
zu
machen.
Dass
der
Werdegang
der
klimatechnischen
Vorlage
des
Fachbereichs
Umwelt
einmal
mehr
Anlass
gibt,
über
ein
nicht
unerhebliches
Durcheinander
in
der
Verwaltung
zu
spekulieren,
soll
an
dieser
Stelle
ausgeblendet
werden.
Denn
es
geht
um
mehr.
Die
Forderung
nach
mehr
und
vor
allem
bezahlbarem
Wohnraum
wie
auch
die
nach
einem
Schutz
des
Stadtklimas
dürfen
nicht
gegeneinander
ausgespielt
werden.
Das
Problem
liegt
vielmehr
an
anderer
Stelle:
Wird
die
überbaubare
Fläche
aus
Klimaschutzgründen
knapper,
wird
der
Quadratmeter
Baugrund
teurer.
Politik
und
Verwaltung
werden
also
überlegen
müssen,
wie
sie
diesen
Kreis
eckig
bekommen
wollen,
wenn
Bauen
erschwinglich
sein
soll.
Denn
am
Ende
des
Tages
wird
der
Quadratmeterpreis
entscheiden,
ob
der
Wunsch
nach
bezahlbarem
Wohnraum
im
Osten
der
Stadt
erfüllt
werden
kann.
Autor:
Dietmar Kröger