User Online: 2 |
Timeout: 07:27Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
So vielfältig ist der Schinkel
Zwischenüberschrift:
Mit Innenminister Boris Pistorius (SPD) durch seinen alten Kiez
Artikel:
Originaltext:
Dort,
wo
Boris
Pistorius
aufgewachsen
ist,
will
die
Stadt
Osnabrück
in
den
nächsten
Jahren
15
Millionen
Euro
investieren:
Der
Stadtteil
Schinkel
wird
Soziale
Stadt.
Wir
haben
mit
dem
niedersächsischen
Innenminister
(SPD)
einen
Spaziergang
durch
seinen
alten
Kiez
gemacht.
Osnabrück
Fast
50
Jahre
hat
der
frühere
Osnabrücker
Oberbürgermeister
in
Schinkel
beziehungsweise
Schinkel-
Ost
gelebt.
Deshalb
eine
wichtige
Frage
vorab,
die
fast
jeder
von
hier
anders
beantwortet:
Heißt
es
nun
„
in
Schinkel″
oder
„
im
Schinkel″?
Spontan
antwortet
Pistorius
mit
„
in
Schinkel″,
auch
wenn
er
viele
kenne,
die
„
im
Schinkel″
leben.
Und
die
sind
dann
... „
Schinkelaner″,
sagt
er
–
so
wie
viele
ältere
Bewohner
des
Stadtteils.
„
Aber
da
gilt:
Der
Schinkelaner
oder
Schinkeler
ist
–
was
das
angeht
–
entspannt.″
1966
ist
Familie
Pistorius
in
eine
der
damals
neu
gebauten
Arbeiter-
Wohnungen
am
Jeggener
Weg
Nummer
61
gezogen,
da
war
der
kleine
Boris
gerade
einmal
sechs
Jahre
alt.
„
Ich
kenne
die
Pflastersteine
hier
fast
alle
beim
Namen″,
sagt
er.
Wir
steuern
den
Wochenmarkt
an
der
Ebertallee
an.
„
Hier
hat
sich
praktisch
nichts
verändert″,
sagt
Pistorius
über
die
Allee,
„
nur
die
Bäume
waren
früher
kleiner.″
Nicht
verändert
heißt
aber
auch,
dass
die
Ebertallee
ihre
besten
Zeiten
schon
lange
hinter
sich
hat.
Es
ist
einer
der
Bereiche,
die
die
Stadt
womöglich
mit
den
Fördermitteln
aufhübschen
wird,
die
in
den
kommenden
Jahren
in
den
Schinkel
fließen
werden.
15
Millionen
Euro
sollen
investiert
werden,
Stadt,
Bund
und
Land
tragen
je
ein
Drittel
der
Kosten.
Ein
Quartiersmanager
soll
zudem
das
soziale
Miteinander
im
Quartier
stärken.
In
seiner
Dezember-
Sitzung
wird
der
Rat
voraussichtlich
die
Sanierungssatzung
verabschieden.
94
Hektar
groß
soll
das
Gebiet
werden,
in
das
die
Gelder
fließen.
Auch
der
große
asphaltierte
Platz
an
der
Ebertallee,
auf
dem
außer
mittwochvormittags
zum
Wochenmarkt
wenig
los
ist,
könnte
dann
sein
Gesicht
verändern.
Pistorius
geht
zielgerichtet
zum
Marktstand
vorne
rechts,
ordert
bei
Claudia
Geist
Bratwurst
und
Kaffee
–
fast
wie
früher.
Neben
diesem
Stand
hat
der
Sozialdemokrat
mit
seinen
Parteigenossen
jahrelang
Wahlkampf
gemacht,
seit
er
mit
16
Jahren
in
die
SPD
eingetreten
ist
–
vor
Kommunal-
,
Landtags-
und
Bundestagswahlen.
Es
vergehen
keine
fünf
Minuten,
ohne
dass
Schinkelaner
den
Innenminister
erblicken
und
ihm
die
Hand
schütteln,
fragen,
wie
es
ihm
geht.
Für
den
ehemaligen
Oberbürgermeister
ist
es
ein
Heimspiel.
Mit
dem
Unterschied
zu
früher,
dass
er
jetzt
von
drei
Bodyguards
begleitet
wird
und
allein
schon
dadurch
keine
Chance
hat,
unbemerkt
durch
seine
alte
Heimat
zu
schlendern.
Während
Marktbeschickerin
Claudia
Geist
den
Kaffee
einschenkt,
berichtet
sie
vom
Unmut
einer
Kundin
darüber,
dass
plötzlich
das
bulgarische
Dreieck
mit
all
seinen
Problemen
an
der
Ecke
Buersche
Straße/
Venloer
Straße
im
Zentrum
der
Aufmerksamkeit
stehe
und
sie
die
Aufregung
gar
nicht
verstehe.
„
Die
Schinkelaner
gehen
mit
so
etwas
gelassen
um″,
bestätigt
Pistorius.
Probleme
blieben
in
einem
so
bunten
Stadtteil
nie
aus.
Die
heute
als
Einkaufsmeile
beliebte
Schützenstraße
etwa
war
seinerzeit
der
Ort,
wo
es
auch
mal
zu
Schlägereien
kam,
erinnert
er
sich.
Und
dann
spricht
wieder
der
Politiker
Pistorius:
„
Unser
Ziel
muss
es
sein,
die
Menschen
in
Arbeit
zu
bringen.″
Ein
Arbeiterviertel
war
Schinkel
immer,
doch
als
er
jung
war,
war
der
Begriff
Integration
ein
Fremdwort,
Integration
wurde
gelebt,
sagt
er.
„
Die
Kinder
der
spanischen
und
portugiesischen
Gastarbeiter
wuchsen
ganz
selbstverständlich
mit
uns
auf
und
gingen
mit
uns
zur
Schule″,
betont
Pistorius.
Und
genau
das
mache
den
Schinkel
aus,
findet
er:
„
Die
Vielfalt,
das
Bunte,
die
Unterschiedlichkeit
sowohl
im
Aussehen
der
Stadtteillagen
als
auch
der
Menschen,
die
hier
leben.″
Die
zeichnen
sich
seiner
Meinung
nach
durch
eine
große
Gelassenheit
aus
–
nicht
zuletzt,
weil
sie
seit
Jahrzehnten
mit
Migranten
zu
tun
haben.
„
Ich
selber
bin
groß
geworden
hier
im
Stadtteil
mit
den
ersten
Gastarbeiterfamilien,
das
war
völlig
normal.
Das
hat
uns
nicht
nur
nicht
gestört,
das
hat
uns
auch
geprägt
und
hat
Freundschaften
fürs
Leben
begründet.″
Trotzdem
hat
der
Schinkel
nach
außen
ein
schlechtes
Image
–
als
das
Quartier
mit
dem
höchsten
Anteil
von
Migranten
und
Hartz-
IV-
Empfängern
in
Osnabrück
und
als
das,
in
dem
an
neuralgischen
Punkten
wie
etwa
an
der
Buerschen
Straße
auch
mal
Müllberge
auf
den
Gehwegen
liegen.
„
Das
wird
dem
Stadtteil
einfach
nicht
gerecht″,
findet
Pistorius.
Während
wir
durch
die
Tiefstraße
laufen,
kommt
er
ins
Schwelgen:
Hier
war
früher
der
Kohlehändler
Friderici
ansässig.
Wenn
er
und
seine
Freunde
dort
spielten,
durften
sich
nicht
erwischen
lassen.
„
Wir
sahen
aus
wie
die
Pottsäue.″
Die
Menschen
hier
sind
direkt.
So
wie
Bernhard
Witte,
Hausmeister
an
der
Stüveschule.
Als
wir
unangemeldet
den
Ort
erreichen,
wo
Boris
Pistorius
als
Junge
sein
Fußballtraining
bei
Schinkel
04
absolvierte,
hat
Witte
ihn
schon
erblickt
und
schüttelt
ihm
die
Hand.
„
Können
Sie
mal
reinkommen?
″,
fragt
Witte
unsere
Redaktion.
„
Sehen
Sie?
″,
sagt
Pistorius
und
grinst:
„
Das
ist
Schinkel.″
Der
Hausmeister
nutzt
die
Gelegenheit,
auf
die
Grundrisse
der
kürzlich
umgebauten
Grundschule
aufmerksam
zu
machen,
die
im
Flur
ausgestellt
sind.
Und
um
zu
erzählen,
dass
Beckenbauer
und
Hoeneß
früher
nach
Fußballspielen
in
Osnabrück
in
der
Schule
neben
dem
Stadion
geduscht
haben.
Überhaupt,
das
Stadion.
Für
Boris
Pistorius
der
Ort,
an
den
er
regelmäßig
zurückkehrt.
Nur
zwei
Heimspiele
habe
er
in
dieser
Saison
verpasst,
sagt
der
bekennende
VfL-
Osnabrück-
Fan
Pistorius.
Seit
drei
Jahren
lebt
er
nicht
mehr
hier.
Nach
dem
Tod
seiner
Frau
verkaufte
er
das
gemeinsame
Haus
in
Schinkel-
Ost
und
fand
im
Stadtteil
keine
passende
kleinere
Wohnung.
„
Ich
wäre
gern
hiergeblieben″,
sagt
Boris
Pistorius.
Bildtexte:
Heimspiel:
Am
Kaffee-
Stand
von
Claudia
Geist
(linkes
Foto)
hat
sich
Boris
Pistorius
bei
früheren
Wahlkämpfen
auf
dem
Wochenmarkt
im
Schinkel
oft
aufgewärmt.
Die
Schützenstraße
(rechts)
war
früher
ein
Brennpunkt
und
ist
heute
Haupteinkaufsmeile
im
Stadtteil.
Unbemerkt
kann
Boris
Pistorius
(rechts)
nicht
mehr
durch
seinen
alten
Stadtteil
laufen.
Vor
dem
Kiosk,
in
dem
er
als
Kind
Esspapier
gekauft
hat,
spricht
ihn
Reinhold
Schlacke
(links)
an
–
und
Kioskbetreiber
Horst
Müller
(Mitte)
sagt
auch
„
Hallo″.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Sandra Dorn