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1.
Erscheinungsdatum:
01.12.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Handwerker sauer: Verkehr in Osnabrück nervt und kostet Geld
Handwerker regen sich über den Verkehr auf
Zwischenüberschrift:
Wie Betriebe und Kunden unter der wachsenden Zahl der Autos leiden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
dichte
Verkehr
in
Osnabrück
kostet
die
Handwerksbetriebe
Zeit,
Nerven
und
Geld.
Das
ist
das
Ergebnis
einer
Onlinebefragung
der
Handwerkskammer
unter
den
Mitgliedsbetrieben.
Drei
Viertel
der
befragten
Betriebe
bewerten
den
Verkehrsfluss
durch
Osnabrück
als
schlecht.
52
Prozent
vergaben
die
Note
„
mangelhaft″,
23
Prozent
„
ungenügend″.
Die
Erreichbarkeit
der
Innenstadt
wird
von
40
Prozent
der
befragten
Betriebe
als
mangelhaft
und
von
zwölf
Prozent
als
ungenügend
bewertet.
Der
Leiter
des
Fachbereichs
Verkehrsanlagen
im
Rathaus,
Ralf
Lieber,
kann
die
Kritik
der
Handwerker
„
nachvollziehen″.
Die
Situation
sei
„
prekär″.
Die
Handwerkskammer
fordert
die
Stadt
zu
raschen
Verbesserungen
auf
und
macht
fünf
konkrete
Vorschläge.
Foto:
Jörn
Martens
Handwerksmeister
Kai
Schaupmann
kann
von
seinem
Büro
aus
den
Wallring
sehen
und
am
Verkehr
sofort
erkennen,
wenn
die
Autobahn
wieder
mal
dicht
ist.
Dann
ist
Stau
auf
dem
Wall,
und
er
weiß
er,
dass
seine
Teams
zu
spät
zu
ihren
Kunden
kommen.
Der
wachsende
Verkehr
ist
ein
Problem
für
das
Handwerk
und
die
Kunden.
Osnabrück
Schaupmann
ist
Obermeister
der
Heizungs-
und
Sanitärinnung.
Seine
Firma
hat
ihren
Sitz
an
der
Holtstraße,
ganz
dicht
am
südlichen
Wallring.
20
Fahrzeuge
schickt
er
täglich
los
zu
Kunden.
Vor
zwei
Jahren
noch,
sagt
er,
schafften
seine
Serviceteams
vier
bis
sechs
Termine
am
Tag.
Heute
sind
es
ein
bis
zwei
weniger,
weil
Zeit
auf
der
Straße
verloren
geht.
Schaupmann
hat
die
Terminpläne
angepasst,
zähneknirschend.
Wenn
seine
Autos
im
Stau
stehen,
verdienen
sie
kein
Geld.
Sven
Ruschhaupt,
Hauptgeschäftsführer
der
Handwerkskammer,
hat
in
der
Vollversammlung
am
Donnerstag
den
Verkehr
in
Osnabrück
zum
Hauptthema
gemacht.
Hintergrund
ist
eine
Onlineumfrage,
die
die
Handwerkskammer
Mitte
November
für
eine
Woche
scharf
schaltete.
155
Betriebe
aus
der
Region
beteiligten
sich
und
senkten
den
Daumen:
Drei
Viertel
der
Handwerksmeister
beurteilten
die
Verkehrslage
als
mangelhaft
oder
ungenügend.
Die
Verkehrsbehinderungen
der
letzten
Monate,
verursacht
durch
eine
hohe
Baustellendichte,
haben
nach
Aussage
vieler
Handwerksmeister
die
betrieblichen
Arbeitsabläufe
gestört.
67
Prozent
gaben
an,
dass
die
angespannte
Verkehrslage
zu
Beeinträchtigungen
geführt
habe.
Die
meisten
Kunden
hätten
aber
Verständnis
gezeigt.
So
gaben
laut
Handwerkskammer
55
Prozent
der
Betriebe
an,
dass
die
Kunden
tolerant
reagiert
hätten,
wenn
es
aufgrund
von
Verkehrsbehinderungen
zu
Verspätungen
in
der
Auftragsabwicklung
gekommen
sei.
81
Prozent
der
befragten
Handwerksbetriebe
äußerten
den
Eindruck,
dass
sich
mit
dem
Abschluss
der
meisten
Bauarbeiten
auf
dem
Wall
der
Verkehrsfluss
in
Osnabrück
nicht
wesentlich
verbessert
habe.
„
Wir
werden
die
Ergebnisse
der
Stadt
präsentieren,
erläutern
und
darstellen,
wie
es
in
absehbarer
Zeit
Änderungen
in
der
Verkehrspolitik
geben
sollte,
um
die
kritischen
Zustände
auf
Osnabrücks
Straßen
zu
beenden″,
sagte
Ruschhaupt.
Auch
die
Arbeitgeber
seien
in
der
Pflicht,
ihren
Beitrag
zu
leisten.
Die
Digitalisierung
könne
genutzt
werden,
Beschaffungsprozesse
oder
Routenmanagement
zu
optimieren.
„
Wir
wollen
nicht
nur
meckern,
wir
haben
auch
konkrete
Vorschläge″,
ergänzte
der
Sprecher
der
Handwerkskammer,
Andreas
Lehr,
am
Freitag.
Konkret
fordern
die
Betriebe:
effizientere
Ampelschaltung,
besseres
Baustellmanagement,
Stärkung
des
Nahverkehrs,
Park-
and-
ride-
Angebote
an
den
Ein-
und
Ausfahrtstraßen
für
Pendler,
Lückenschluss
der
A
33
zur
Entlastung
des
Walls.
Wirtschaft
brummt
Trotz
der
Verkehrsprobleme:
Das
Geschäft
läuft
gut
bei
Handwerksmeister
Kai
Schaupmann.
Er
hat
in
den
vergangenen
zwei
Jahren
zwei
zusätzliche
Montagewagen
in
Betrieb
genommen.
Und
damit
steht
er
beispielhaft
für
die
Baubranche,
die
seit
Jahren
brummt
und
die
immer
mehr
Material
über
die
Straßen
bewegt.
Die
Zahl
der
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
gemeldeten
Nutzfahrzeuge
ist
allein
2016
nach
Angaben
der
Stadt
um
3,
9
Prozent
auf
39
723
Fahrzeuge
gestiegen.
In
den
letzten
zehn
Jahren
stieg
der
Fahrzeugbestand
in
der
Stadt
Osnabrück
insgesamt
(Pkw
und
Nutzfahrzeuge)
um
15
Prozent.
„
Wir
wissen
auch,
dass
wir
keine
Häuser
wegfräsen
können″,
sagt
Kammersprecher
Lehr.
Die
Handwerker
hätten
aber
wenig
Verständnis
für
Überlegungen
der
Stadt,
Tempo-
30-
Versuche
auf
Hauptverkehrsstraßen
mitzumachen
oder
den
Neumarkt
zu
sperren.
Besser
wäre,
das
Rad-
und
Busfahren
attraktiver
zu
machen.
Damit
würde
auf
den
Straßen
mehr
Platz
für
jene
geschaffen,
die
auf
das
Fahrzeug
zwingend
angewiesen
sind.
Die
Teams
von
Handwerksmeister
Schaupmann
brauchen
ihre
Kleintransporter
für
Werkzeug
und
Ersatzteile.
Doch
allein
in
seiner
Branche,
sagt
Schaupmann,
gebe
es
weit
über
vier
Millionen
Bauteile,
die
keiner
alle
an
Bord
haben
könne.
Wenn
ein
Ersatzteil
fehlt,
muss
einer
noch
mal
losfahren
und
es
holen
–
und
hoffen,
nicht
zu
viel
Zeit
im
Verkehr
zu
verlieren.
Kommentar
Berechtigte
Forderungen
Es
gibt
kein
Thema,
das
Osnabrück
stärker
aufwühlt
als
der
Verkehr.
In
allen
Bürgerforen
dominiert
es.
Und
fast
immer
steht
einer
am
Pranger:
Frank
Otte,
Stadtbaurat
und
Mitglied
der
Grünen.
Ihm
wird
vorgeworfen,
eine
ideologische
Verkehrspolitik
zu
betreiben,
die
Autos
aus
der
Stadt
verbannen
und
den
Menschen
eine
bestimmte
Form
der
Mobilität
vorschreiben
will.
Natürlich
eignet
sich
Otte
bestens
als
Sündenbock,
wenn
es
auf
dem
Wallring
mal
wieder
nicht
weitergeht.
Doch
eines
ist
dem
Stadtbaurat
nicht
anzulasten:
dass
die
schiere
Zahl
der
Autos
das
Straßennetz
überfordert.
Um
knapp
zwei
Prozent
wächst
der
Fahrzeugbestand
jährlich.
Damit
könnte
die
Stadt
nur
Schritt
halten,
wenn
sie
wie
in
den
Siebzigern
breite
Schneisen
schlüge.
Was
also
tun?
Die
Handwerkerschaft
stellt
berechtigte
Forderungen.
Das
Baustellenmanagement
ist
ebenso
verbesserungsfähig
wie
manche
Ampelschaltung.
Das
Handwerk
will,
dass
Anreize
geschaffen
werden,
damit
diejenigen,
die
für
einen
Weg
nicht
zwingend
das
Auto
brauchen,
andere
Verkehrsmittel
wählen.
Dann
hätten
jene
Platz
auf
der
Straße,
die
das
Auto
wirklich
brauchen
–
wie
die
Handwerker.
Autor:
Wilfried Hinrichs