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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Maidorf wird es auch 2019 nicht geben
Das alte Maidorf wird eingemottet
Zwischenüberschrift:
Warum die Stadt sich nicht traut, den Partytempel zu genehmigen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Ende
und
Aus:
Auch
2019
wird
es
auf
der
Maiwoche
kein
Maidorf
geben.
Das
Bauamt
der
Stadt
sieht
keine
Chance,
auf
Grundlage
der
geltenden
Gesetze
den
Eigenbau
zu
genehmigen.
Problematisch
sind
der
Brandschutz
und
die
Fluchtwege.
Nach
Informationen
unserer
Redaktion
hat
die
Verwaltung
den
nicht
öffentlich
tagenden
Verwaltungsausschuss
entsprechend
informiert.
Maidorf-
Erfinder
Frederik
Heede
ist
nach
eigenen
Angaben
über
den
Sachstand
nicht
informiert
worden.
Die
Entwicklung
sei
„
bedauerlich″,
aber
auch
„
wenig
überraschend″.
Er
vermisse
den
Willen
der
Verantwortlichen
bei
der
Stadt,
Wege
zu
finden,
das
Maidorf
in
der
bisherigen
Form
zu
retten.
Alle
Anzeichen
sprechen
dafür,
dass
es
das
alte
Maidorf
auch
in
den
nächsten
Jahren
nicht
geben
wird.
Maidorf-
Betreiber
Frederik
Heede
packt
resigniert
ein.
Er
lässt
das
alte
Maidorf
einmotten,
weil
er
keine
Lust
mehr
auf
die
Debatten
mit
der
Baubehörde
hat.
Sehr
zum
Bedauern
der
Maiwochen-
Fans
–
die
sich
fragen,
warum
sich
die
Behörde
nach
14
Jahren
so
hartnäckig
querstellt.
Osnabrück
Der
Fachbereich
Städtebau
hat
den
Verwaltungsausschuss
in
der
vergangenen
Woche
auf
den
letzten
Stand
in
Sachen
Maidorf
gebracht.
Und
der
ist:
Unter
den
derzeitigen
Bedingungen
ist
die
selbst
gebaute
Partyburg
nicht
genehmigungsfähig.
Im
Rathaus
geht
man
davon
aus,
dass
es
2019
erneut
nur
ein
Mini-
Maidorf
wie
während
der
Maiwoche
2018
geben
wird.
Frederik
Heede
bestätigt
das.
Es
habe
nach
der
jüngsten
Maiwoche
ein
Gespräch
mit
der
Bauverwaltung
und
weiteren
Fachleuten
gegeben
–
ohne
Lösungsansatz,
ohne
Annäherung.
„
Wir
drehen
uns
im
Kreis″,
sagte
Heede
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Er
habe
der
Verwaltung
„
alles
auf
den
Tisch
gelegt″.
Wenn
man
im
Rathaus
wirklich
wollte,
so
Heede,
würde
es
für
das
Maidorf
auch
eine
Lösung
geben.
14
Jahre
gab
es
das
Maidorf,
das
sich
aus
bescheidenen
Anfängen
zum
Hauptanziehungspunkt
des
Stadtfestes
entwickelt
hatte.
Anfang
2018
teilte
Stadtbaurat
Frank
Otte
der
verblüfften
Öffentlichkeit
in
einer
Pressekonferenz
mit,
dass
er
den
Eigenbau
nicht
erneut
genehmigen
könne.
Es
fehle
die
rechtliche
Grundlage.
Ohne
Baubuch,
in
dem
alle
Details
des
Eigenbaus
aufgezeichnet
sind,
und
ohne
Segen
des
Tüv
gehe
nichts.
Der
Tüv
Nord
prüfte
und
schob
die
Verantwortung
an
die
übergeordnete
Stelle,
das
Umweltministerium
in
Hannover,
weiter,
das
sich
ebenfalls
aus
der
Affäre
zog
und
den
Schwarzen
Peter
an
die
Stadt
zurückgab.
Das
Maidorf
könnte
prinzipiell
als
sogenannter
fliegender
Bau
eingestuft
und
von
der
Stadt
für
den
Gebrauch
zugelassen
werden.
Als
fliegende
Bauten
gelten
zum
Beispiel
Großfahrgeschäfte
auf
Jahrmärkten.
Das
Problem
im
Fall
Maidorf
ist:
Auch
für
fliegende
Bauten
gelten
Abstandsvorschriften
zu
Nachbargebäuden.
Wenn
die
nicht
eingehalten
werden
können,
wie
beim
Maidorf
der
Fall,
müssen
gesondert
Brandschutzwände
eingezogen
werden.
Das
Maidorf
müsste
also
mit
Wänden
von
der
Stadtbibliothek
abgetrennt
werden.
Das
sei
nicht
zu
bezahlen,
meint
ein
Brandschutzverständiger.
Eine
andere
Möglichkeit
wäre,
Abtrennungen
an
der
Stadtbibliothek
anzubringen.
Doch
die
steht
unter
Denkmalschutz.
Das
zweite
Problem
sind
die
Fluchtwege.
Die
Hauptfluchtrichtung
aus
dem
Maidorf
ist
Richtung
Markt.
Es
müsse
sichergestellt
sein,
dass
die
Menschen
im
Notfall
ungehindert
weiter
Richtung
Bierstraße
flüchten
könnten.
Das
sicherzustellen
habe
sich
in
den
vergangenen
Jahren
als
schwierig
herausgestellt,
teilte
das
Bauamt
den
Politikern
im
Verwaltungsausschuss
mit.
Die
Verwaltung
kommt
zu
dem
Schluss,
dass
eine
„
Gebrauchsabnahme″
durch
die
Bauaufsicht
unter
den
derzeitigen
Bedingungen
nicht
möglich
wäre.
Der
Verlust
des
großen
Maidorfes
hat
aus
Sicht
der
Sicherheitsexperten
aber
auch
einen
Vorteil:
Sollte
es
auf
dem
Markt
zu
einer
Panik
kommen,
könnten
sich
die
Menschen
auf
dem
Platz
des
Westfälischen
Friedens
in
Sicherheit
bringen.
Der
Innenhof
der
Stadtbibliothek
stünde
als
„
zusätzliche
Abströmfläche″
zur
Verfügung.
Das
kleine
Maidorf
stünde
dabei
nicht
im
Weg.
Frederik
Heede
wird
in
der
kommenden
Maiwoche
(10.
bis
19.
Mai
2019)
wieder
das
kleine
Maidorf
mit
Getränke-
und
Genussbuden
unter
freiem
Himmel
aufbauen.
Das
ist
wirtschaftlich
für
ihn
ein
Wagnis
angesichts
von
Fixkosten
im
mittleren
fünfstelligen
Bereich.
„
Ich
muss
den
Platz
bespielen,
um
ihn
nicht
zu
verlieren″,
sagt
Heede.
Denn
so
ganz
hat
er
die
Hoffnung
nicht
aufgegeben,
in
ein
paar
Jahren
doch
noch
das
alte
Maidorf
wieder
aufbauen
zu
können.
Bildtext:
Das
wird
es
nicht
mehr
geben:
das
Maidorf
auf
der
Maiwoche
(hier
ein
Foto
von
2011)
.
Foto:
Archiv/
Moritz
Frankenberg
Kommentar
Alle
ducken
sich
weg
Das
alte
Maidorf,
entstanden
aus
dem
Mut
und
der
Tatkraft
eines
Unternehmers,
war
der
wichtigste
Anker
auf
der
Maiwoche.
Schade,
dass
wir
in
der
Vergangenheitsform
über
diesen
ungewöhnlichen
Partytempel
reden
müssen,
der
dem
Straßenfest
ein
Alleinstellungsmerkmal
gab.
Das
Maidorf
ist
an
der
Hartnäckigkeit
der
Baubehörde
gescheitert.
Doch
der
eigentliche
Grund
liegt
viel,
viel
tiefer:
in
der
Sicherheitshysterie
unserer
modernen
Gesellschaft
und
im
überbordenden
Hang,
einen
Schuldigen
für
selbst
erlittenes
Unglück
zu
suchen.
Die
Love-
Parade
in
Duisburg
stellt
in
dieser
Hinsicht
einen
Einschnitt
dar.
Behördenmitarbeiter,
die
mit
Großveranstaltungen
zu
tun
haben,
müssen
befürchten,
dass
sie
vor
Gericht
gestellt
werden,
sollten
ihnen
im
Katastrophenfall
auch
nur
der
kleinste
Fehler
nachgewiesen
werden.
In
diesem
Klima
lernen
Führungskräfte
heute
vor
allem,
sich
nach
allen
Seiten
abzusichern.
Sie
lernen
nicht,
mutig
Entscheidungen
zu
treffen
und
Verantwortung
zu
übernehmen.
Den
Behördenmitarbeitern
ist
kein
Vorwurf
zu
machen.
Den
Rücken
gerade
machen
müsste
der,
der
sich
bei
den
Wählern
um
die
Übernahme
politischer
Verantwortung
beworben
hat:
der
Oberbürgermeister.
Autor:
Wilfried Hinrichs