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1.
Erscheinungsdatum:
28.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vonovia für „Wuchermiete″ kritisiert
Hamburger Mietpreise im Schinkel
Zwischenüberschrift:
10,50 Euro pro Quadratmeter: Wie Vermieter Vonovia die Mietpreisexplosion begründet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vermieter
Vonovia
verlangt
für
Mietwohnungen
an
der
Thomasburgstraße
im
Stadtteil
Schinkel
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
und
wird
dafür
harsch
kritisiert.
Der
stellvertretende
FDP-
Fraktionschef
Robert
Seidler
bezeichnet
diese
Miete
von
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
als
„
sittenwidrig″
und
sieht
den
„
Tatbestand
des
Wuchers
erfüllt″.
Die
Beschreibungen
von
Vonovia
zu
einer
der
Wohnungen
lassen
laut
Seidler
darauf
schließen,
dass
es
sich
um
Instandhaltungsmaßnahmen
handle,
die
eine
Umlage
auf
die
Miete
nicht
rechtfertigen
würden.
Grünen-
Fraktionschef
Volker
Bajus
bezeichnet
eine
solche
Miete
als
„
Abzockerei″.
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
fordert
eine
kommunale
Wohnungsbaugesellschaft.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
sieht
Angebot
und
Nachfrage
in
„
keinem
ausgewogenen
Verhältnis″.
Der
Schinkel
ist
nach
dem
NOZ-
Immobilienatlas
Osnabrücks
günstigstes
Pflaster.
Mieten,
die
Vonovia
dort
für
modernisierte
Wohnungen
verlangt,
erwecken
den
Eindruck,
dass
es
sich
um
Osnabrücks
edelste
Wohnlage
handelt.
Warum
Vonovia
Hamburger
Mietpreise
im
Schinkel
verlangt.
Osnabrück
Der
Quadratmeterpreis
für
die
in
der
Thomasburgstraße
26
im
Schinkel
angebotenen
Wohnungen
liegt
bei
10,
50
Euro.
Die
Daten:
Kaltmiete
548,
21
Euro,
52
Quadratmeter,
Baujahr
1938.
Zum
Vergleich:
Nach
einer
Statistik
von
Immobilienscout
werden
neu
vermietete
Mietwohnungen
in
Hamburg
im
Schnitt
für
10,
80
Euro
pro
Quadratmeter
angeboten.
Am
Westerberg,
der
als
Osnabrücks
teuerster
Stadtteil
gilt,
liegt
die
durchschnittliche
Miete
nach
Angaben
des
Portals
Immobilienscout
bei
8,
67
Euro
pro
Quadratmeter.
Vonovia
legt
Wert
auf
die
Feststellung,
dass
die
Wohnungen,
das
Haus
und
Vonovia-
Häuser
in
der
Nachbarschaft,
in
denen
bislang
überwiegend
Bezieher
von
Sozialleistungen,
einkommensschwache
Haushalte
oder
Rentner
leben,
modernisiert
wurden
oder
noch
werden.
Ähnlich
wie
Hunderte
andere
Vonovia-
Häuser
in
Osnabrück.
Vonovia-
Sprecherin
Bettina
Benner
sagt:
„
Bisher
gibt
es
keine
Anzeichen
dafür,
dass
die
Preislage
zu
hoch
ist.″
Nach
energetischer
Modernisierung
und
Wohnungssanierung
entspreche
eine
solche
Wohnung
fast
dem
Neubaustandard.
Aktuell
stünden
lediglich
132
der
3926
Vonovia-
Wohnungen
in
Osnabrück
leer.
Der
Geschäftsführer
des
Osnabrücker
Eigentümerverbands
Haus
und
Grund,
Christian
Biemann,
hält
die
veranschlagte
Kaltmiete
von
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
für
deutlich
zu
hoch:
„
Bei
aller
Vorsicht,
da
ich
die
Wohnung
und
deren
Standard
nicht
kenne,
halte
ich
nach
Modernisierung
eine
monatliche
Miete
von
maximal
8,
50
Euro
pro
Quadratmeter
für
angemessen.″
Er
verweist
auf
den
Mietspiegel
der
Stadt
Osnabrück:
Bei
einer
Fertigstellung
der
Wohnräume
ab
2010
–
etwa
infolge
von
Modernisierungen
–
beträgt
die
durchschnittliche
Nettomonatsmiete
demnach
7,
91
Euro
pro
Quadratmeter.
Nach
Angaben
der
Osnabrücker
Stadtverwaltung
hat
Osnabrücks
größter
Wohnungsvermieter
in
einem
Gespräch
zugesichert,
sich
bei
Neuvermietungen
an
dem
Mietspiegel
der
Stadt
Osnabrück
zu
orientieren.
Auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
sagte
der
Osnabrücker
Pressesprecher
Sven
Jürgensen:
„
Die
Frage,
inwiefern
dieser
dort
verlangte
Mietpreis
sich
am
Mietspiegel
orientiert,
ist
eine
Frage,
die
sich
Vonovia
stellen
muss.
Das
möchte
ich
für
die
Stadt
Osnabrück
nicht
kommentieren.″
2900
der
Wohnungen,
die
nun
im
Besitz
der
Vonovia
sind,
gehörten
vor
dem
Verkauf
der
Osnabrücker
Wohnungsbaugesellschaft
(OWG)
im
Jahr
2004
noch
der
OWG.
Das
Haus
an
der
Thomasburgstraße
26
gehörte
laut
Jürgensen
zum
Zeitpunkt
des
Verkaufs
der
städtischen
Wohnungsbaugesellschaft
jedoch
nicht
zum
OWG-
Bestand.
Der
Geschäftsführer
des
Osnabrücker
Mietervereins,
Carsten
Wanzelius,
hält
eine
Miete
für
ein
komplett
modernisiertes
Haus
an
der
Thomasburgstraße
von
maximal
sieben
Euro
pro
Quadratmeter
für
gerechtfertigt.
Er
begründet:
„
Die
Thomasburgstraße
liegt
unmittelbar
an
der
Schinkelschleife,
auf
der
bis
tief
in
die
Nacht
hinein
Zugverkehr
zu
verzeichnen
ist.″
Auch
der
Lärm
durch
den
Güterbahnhof
im
Fledder
verursache
erhebliche
Beeinträchtigungen
des
Wohnwertes.
Eine
Lärmemissionskarte
für
die
Stadt
Osnabrück,
die
auch
von
Sachverständigen
vor
Gericht
benutzt
werde,
sehe
erhebliche
Abzüge
für
die
Wohnwerteinstufung
der
Thomasburgstraße
vor.
Bildtexte:
So
sehen
die
Vonovia-
Häuser
an
der
Thomasburgstraße
aktuell
aus.
Modernisierte
Wohnungen
werden
dort
ab
Februar
2019
für
einen
Preis
von
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
angeboten.
Einen
für
Osnabrücker
Verhältnisse
ungewöhnlich
hohen
Preis
verlangt
Vonovia
für
Wohnungen
in
diesem
Haus
an
der
Thomasburgstraße
in
einem
Inserat
des
Immobilienportals
„
Immowelt″.
Fotos:
André
Havergo
Screenshot:
NOZ
Vonovia-
Chef
stellt
sich
den
Fragen:
„
Wer
kann
diese
Mieten
noch
bezahlen?
″
Der
Vonovia-
Geschäftsführer
der
Region
Nord,
Ulrich
Schiller,
wird
sich
bei
einer
Podiumsdiskussion
am
Mittwoch,
12.
Dezember,
zum
Thema
„
Wohnungsnot
als
sozialer
Sprengstoff:
Wer
kann
diese
Mieten
noch
bezahlen?
″
den
Fragen
zu
den
Mieterhöhungen
bei
Vonovia-
Wohnungen
stellen.
Weitere
Gäste
im
Podium
sind
der
Geschäftsführer
des
Osnabrücker
Mietervereins,
Carsten
Wanzelius,
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
und
SPD-
Ratsmitglied
Hambürger
dos
Reis.
Es
moderiert
der
Redakteur
der
„
Neuen
Osnabrücker
Zeitung″
Jean-
Charles
Fays.
Sie
wollen
die
Podiumsdiskussion
live
im
NOZ-
Medienzentrum
(Breiter
Gang,
Osnabrück)
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ist
eine
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Kartenreservierung
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unter
der
Nummer
0541/
310-
10
00
(Montag
bis
Freitag
von
jeweils
10
bis
13
Uhr)
.
Die
Zahl
der
Plätze
ist
begrenzt.
Pro
Anmeldung
können
maximal
4
Karten
reserviert
werden.
Der
Eintritt
ist
frei.
Einlass
ist
ab
18.30
Uhr.
Stimmen
Fritz
Brickwedde,
CDU-
Fraktionschef:
„
Angebot
und
Nachfrage
sind
an
diesem
Standort
offensichtlich
in
keinem
ausgewogenen
Verhältnis.
Unsere
Antwort:
5000
neue
Wohnungen
für
Osnabrück.
Die
drei
Wohnungsbaugesellschaften
sollen
auf
städtischen
Flächen
bezahlbaren
Wohnraum
schaffen
können,
um
den
Wohnungsmarkt
zu
entspannen.″
Frank
Henning,
SPD-
Fraktionschef:
„
Die
Stadt
Osnabrück
braucht
wieder
eine
kommunale
Wohnungsbaugesellschaft,
die
im
Gegensatz
zu
dem
Vonovia-
Dax-
Konzern
eben
nicht
ausschließlich
gewinnorientiert
arbeitet,
sondern
auch
dem
Sozialstaatsgebot
des
Grundgesetzes
verpflichtet
ist
und
Wohnungen
zu
bezahlbaren
Preisen
anbieten
kann.″
Robert
Seidler,
stellvertretender
FDP-
Fraktionschef:
„
Ich
habe
mir
das
Exposé
angesehen.
Die
zu
dem
Objekt
eingetragenen
Maßnahmen
sind
keine
Modernisierungen,
sondern
Instandhaltungsmaßnahmen,
die
keine
Umlage
auf
den
Mietzins
rechtfertigen.
Ein
Mietzins
von
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
ist
daher
sittenwidrig,
weil
der
Tatbestand
des
Wuchers
erfüllt
ist.″
Volker
Bajus,
Grünen-
Fraktionschef:
„
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter,
das
wären
–
Modernisierung
vorausgesetzt
–
33
Prozent
mehr
als
der
Mietpreisspiegel.
Insbesondere
mit
Blick
auf
die
Lage
ist
das
mit
Verlaub
‚
Abzockerei′.
Man
kann
nur
hoffen,
dass
niemand
so
verzweifelt
ist,
sich
auf
solche
Mondpreise
einlassen
zu
müssen.
Um
Mietwucher
zu
verhindern,
hätte
man
natürlich
auf
den
Verkauf
der
städtischen
OWG
verzichten
müssen.″
Fotos:
Ebener,
Pentermann,
Martens
Kommentar
Vonovia
schlägt
Profit
aus
der
Wohnungsnot
Mit
Mieten
von
10,
50
Euro
pro
Quadratmeter
im
bislang
vergleichsweise
günstigen
Stadtteil
Schinkel
will
Vonovia
Profit
aus
der
Wohnungsnot
in
Osnabrück
schlagen.
Dabei
versucht
Osnabrücks
größter
Wohnungsvermieter
auszunutzen,
dass
die
Nachfrage
nach
Mietwohnungen
größer
als
das
Angebot
ist.
Ob
dieser
Preis
zu
realisieren
ist,
wird
die
Zukunft
zeigen.
Klar
ist,
derart
hohe
Mieten
verschärfen
die
Diskussion
um
eine
kommunale
Wohnungsbaugesellschaft.
Diese
mag
eine
strategische
Option
von
vielen
sein,
ist
aber
kein
Allheilmittel
und
kann
erst
in
einigen
Jahren
ihre
Wirkung
entfalten.
Sie
muss
erst
gegründet
und
die
Wohnungen
müssen
erst
gebaut
oder
teuer
erworben
werden.
Das
Gebot
der
Stunde
ist
allerdings,
den
aktuell
Wohnungssuchenden
und
herausmodernisierten
Mietern
zu
helfen,
bezahlbaren
Wohnraum
zu
finden.
Die
Politik
muss
dazu
noch
enger
mit
den
bestehenden
Baugesellschaften
zusammenarbeiten.
Die
Mieten
der
2740
WGO-
Wohnungen
im
Stadtgebiet
liegen
im
Schnitt
bei
einer
Kaltmiete
von
5,
99
Euro
pro
Quadratmeter.
Da
die
Nachfrage
nach
günstigen
Wohnungen
das
Angebot
bei
HVO,
Stephanswerk
und
WGO
jedoch
deutlich
übersteigt,
müssen
diese
von
allen
Parteien
stärker
unterstützt
werden.
Autor:
Jean-Charles Fays