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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wieder geht ein altes Geschäft in die Insolvenz
Leder Rabe gibt den Kampf auf
Zwischenüberschrift:
Warum ein traditionsreiches Fachgeschäft in die Insolvenz geht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Traditionsgeschäft
Leder
Rabe
in
der
Großen
Straße
hat
Insolvenzantrag
wegen
drohender
Zahlungsunfähigkeit
gestellt.
Das
Fachgeschäft
für
Taschen,
Reisegepäck
und
Rucksäcke
ist
seit
1948
in
der
Osnabrücker
Innenstadt
ansässig
und
wurde
Anfang
2010
von
Holger
und
Stefanie
Bulk
übernommen.
„
Schweren
Herzens
mussten
wir
diesen
Schritt
gehen.
Leider
sind
die
Umsätze
seit
längerer
Zeit
rückläufig″,
sagte
der
geschäftsführende
Gesellschafter
Holger
Bulk.
Der
Geschäftsbetrieb
in
der
Deutsch-
Passage
wird
nach
seinen
Angaben
bis
auf
Weiteres
normal
weitergeführt
werden.
Bulk
macht
mehrere
Faktoren
für
das
Scheitern
des
Fachgeschäfts
in
der
Fußgängerzone
verantwortlich:
den
wachsenden
Onlinehandel,
die
Konkurrenz
eines
„
Platzhirsches″
und
die
Verkehrspolitik.
Auf
einem
Foto
von
2016
lächeln
Stefanie
und
Holger
Bulk
optimistisch
in
die
Kamera
und
präsentieren
den
Kaffeetisch,
an
dem
sie
in
ihrem
Geschäft
Kundengespräche
führen.
Kundennähe,
die
es
im
Internet
nicht
gibt
–
aber
Leder
Rabe
nicht
retten
konnte.
Osnabrück
Nach
70
Jahren
wird
der
Rabe
als
Markenzeichen
aus
der
Osnabrücker
Fußgängerzone
verschwinden.
Nicht
sofort,
denn
das
Geschäft
wird
nach
dem
Insolvenzantrag
bis
auf
Weiteres
fortgeführt,
wie
Insolvenzverwalterin
Barbara
Teerling
aus
Münster
am
Montag
mitteilte.
Das
Amtsgericht
Osnabrück
hatte
am
vergangenen
Donnerstag
die
vorläufige
Verwaltung
des
Vermögens
angeordnet.
Fritz
und
Marga
Rabe
gründeten
das
Unternehmen
1948
an
der
Tannenburgstraße
im
Schinkel.
Ein
Jahr
später
zogen
sie
in
die
Große
Straße
58/
59
um
(heute
Woolworth)
.
Seit
1985
verkauften
die
Rabes
Marken-
Lederwaren
in
dem
Geschäft
in
der
Deutsch-
Passage.
Fritz-
Peter
Rabe
stieg
1968
nach
dem
frühen
Tod
seines
Vaters
in
das
Unternehmen
ein.
2010
gaben
er
und
seine
Frau
Käthe
das
Fachgeschäft
für
Taschen,
Reisegepäck
und
Rucksäcke
an
Holger
und
Stefanie
Bulk
ab.
Platzhirsch
L&
T
Bulk,
Geschäftsführender
Gesellschafter,
macht
ein
Bündel
von
Faktoren
für
das
Ende
von
Leder
Rabe
verantwortlich.
„
Der
Trend,
vieles
online
zu
bestellen
und
somit
die
Innenstadt
zu
meiden,
machte
es
für
uns
immer
schwieriger,
mit
persönlicher
Beratung
und
gutem
Service
zu
überzeugen.
Das
Dauerthema
der
Osnabrücker
Verkehrspolitik
mit
permanenten
Baustellen,
Staus
und
Frust
bei
den
Verkehrsteilnehmern
macht
auch
nicht
wirklich
Lust,
zum
Shoppen
in
die
Stadt
zu
fahren.
Die
hohen
Mietkosten
in
der
Großen
Straße
sind
in
Zeiten
sinkender
Umsätze
nicht
mehr
aufzubringen.
Außerdem
sehe
ich
die
Expansion
des
Platzhirschs
in
Osnabrück
als
große
Gefahr
für
inhabergeführte
Geschäfte
mit
Sortimentsüberschneidungen.″
Der
„
Platzhirsch″,
den
Holger
Bulk
meint,
ist
das
Modekaufhaus
L&
T.
Die
frühere
Exklusivität
von
Leder
Rabe
bei
wichtigen
Marken
sei
aufgeweicht.
Die
Marktmacht
des
Mode-
Einkaufscenters
sei
inzwischen
so
stark,
„
dass
Hersteller
an
L&
T
nicht
mehr
vorbeikommen″,
so
Bulk.
Er
äußerte
die
Befürchtung,
dass
auch
andere
inhabergeführte
Geschäfte
in
anderen
Branchen
diesem
Konkurrenzdruck
nicht
gewachsen
sind.
Mit
Leder
Rabe
wird
ein
weiteres
inhabergeführtes
Fachgeschäft
aus
der
Innenstadt
verschwinden.
Mode
Holthaus,
Buchhandel
Jonscher,
Mode
Tepe,
Wäsche
Schmiemann,
Wäsche
und
Bademoden
Kurtz
haben
in
den
letzten
Jahren
die
Türen
schließen
müssen.
Steigende
Mieten
Die
Kaufleute
sehen
sich
vor
allem
in
den
vergangenen
drei
Jahren
einer
Bedrohung
von
zwei
Seiten
ausgesetzt:
steigende
Mieten
bei
nachlassender
Passantenfrequenz.
Der
aktuelle
Gewerbeimmobilien-
Marktbericht
der
Wirtschaftsförderung
Osnabrück
zeigt,
dass
die
Einzelhandelsmieten
in
1-
a-
Lagen
seit
2015
deutlich
anziehen.
Nach
Jahren
des
Stillstands
bei
durchschnittlich
90
Euro
pro
Quadratmeter
kletterten
die
Durchschnittsmieten
in
der
Toplage
auf
92
Euro
(2016)
und
94
Euro
(2017)
.
Die
Spitzenmieten
liegen
stiegen
von
110
Euro
(2015)
auf
118
Euro
(2017)
pro
Quadratmeter.
Auf
der
anderen
Seite
sinkt
die
Zahl
der
Menschen,
die
durch
die
Fußgängerzone
bummeln.
Die
automatische
Messung
an
acht
Standorten
weist
für
2017
einen
Rückgang
um
knapp
zwölf
Prozent
im
Vergleich
zum
Vorjahr
auf.
Und
dann
ist
da
noch
der
Verkehr,
der
nach
Ansicht
vieler
Geschäftsleute
Kundschaft
vertreibt.
Falk
Hassenpflug,
Einzelhandelsexperte
bei
der
IHK,
berichtet
von
Gesprächen
mit
Kaufleuten
aus
dem
Umland,
die
sich
über
Neukunden
freuen,
die
Osnabrück
wegen
des
Verkehrs
und
der
Parkgebühren
meiden.
Mit
Zahlen
belegen
lässt
sich
das
bisher
nicht.
Die
Zahl
der
Parkhausnutzer
ist
nach
Angaben
der
OPG
zwar
von
Januar
bis
Oktober
2018
im
Vergleich
zum
Vorjahr
geringfügig
rückläufig.
„
Aus
den
Zahlen
abzuleiten,
dass
weniger
Menschen
für
Erledigungen,
Shoppen
oder
Freizeitaktivitäten
nach
Osnabrück
kommen,
ist
so
aber
nicht
möglich″,
teilte
OPG-
Geschäftsführer
Wigand
Maethner
mit.
Wie
geht
es
weiter?
Holger
und
Stefanie
Bulk
ist
es
wichtig,
ihren
Kunden
Danke
zu
sagen,
„
Danke
für
die
Treue
und
das
Vertrauen″.
Das
Geschäft
in
der
Deutsch-
Passage
läuft
vorerst
normal
weiter.
Leder
Rabe
beschäftigt
aktuell
zehn
Mitarbeiter,
davon
viele
in
Teilzeit.
„
Wir
sind
in
Gesprächen
mit
einem
potenziellen
Interessenten,
der
das
Geschäft
weiterführen
möchte″,
so
Holger
Bulk.
„
Es
würde
uns
sehr
freuen,
wenn
unser
großartiges
Team,
dem
wir
sehr
dankbar
sind,
seine
Arbeitsplätze
behalten
könnte.″
Bildtexte:
Der
Rabe
verschwindet:
Das
Fachgeschäft
an
der
Großen
Straße
hat
Insolvenzantrag
gestellt.
Bessere
Zeiten:
Stefanie
und
Holger
Bulk
2016
am
Kunden-
Kaffee-
Tisch
in
ihrem
Geschäft.
Fotos:
Jörn
Martens,
Jens
Lintel
Kommentar
Stimmungswende!
Wachsender
Onlinehandel,
steigende
Mieten,
mehr
Verkehr:
Faktoren,
auf
die
die
Einzelhändler
wenig
Einfluss
haben.
Einfluss
haben
sie
allerdings
auf
die
Stimmung
in
der
lokalen
Geschäftswelt
und
den
Ruf
Osnabrücks
als
Einkaufsstadt.
Und
da
ist
noch
Luft
nach
oben.
Probleme
müssen
offen
angesprochen
und
der
Politik
als
Aufgabe
auf
den
Tisch
gelegt
werden,
keine
Frage.
Doch
hat
sich
ein
Hang
zum
Miesmachen
und
Schlechtreden
breitgemacht.
Warum
ist
das
Lamentieren
vieler
Händler
über
Staus
in
der
Innenstadt
stets
lauter
als
die
Werbung
für
komfortable
Parkhäuser
in
zentraler
Lage
mit
breiten
Stellplätzen?
Warum
findet
sich
die
Kaufmannschaft
nicht
zu
einer
Image-
Offensive
zusammen,
die
die
Vorzüge
Osnabrücks
herausstellt?
Warum
ist
das
Meckern
stets
wahrnehmbarer
als
das
Klappern?
Autor:
Wilfried Hinrichs