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1.
Erscheinungsdatum:
26.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie es im Schinkel weitergehen soll
Zwischenüberschrift:
CDU-Anfrage zum Problem-Quartier: Wie viele Bulgaren beziehen Hartz IV?
Artikel:
Originaltext:
Bulgaren
in
Osnabrück
sind
durch
die
Probleme
im
Schinkel-
Dreieck
an
der
Buerschen
Straße
in
den
politischen
Fokus
geraten.
Das
hat
die
CDU
zum
Anlass
für
eine
Anfrage
zu
den
Arbeitsverhältnissen
von
Menschen
bulgarischer
Herkunft
genommen.
Die
Ergebnisse
überraschen.
Osnabrück
Laut
Jobcenter
beziehen
41,
2
Prozent
der
Bulgaren
über
15
Jahre
in
Osnabrück
Hartz
IV,
wie
jetzt
im
Sozialausschuss
bekannt
wurde.
In
absoluten
Zahlen
erhalten
von
1691
bulgarischen
Bürgern
über
15
Jahre
696
Personen
Leistungen
des
Jobcenters.
Insgesamt
sind
derzeit
2214
Einwohner
mit
bulgarischer
Staatsangehörigkeit
in
der
Stadt
Osnabrück
gemeldet.
Davon
leben
872
im
Stadtteil
Schinkel.
Nach
der
Statistik
der
Stadt
Osnabrück
beziehen
sogar
mehr
als
die
Hälfte
der
Bulgaren
zwischen
15
und
65
Jahren
Hartz
IV
(50,
8
Prozent)
.
Laut
Stadtverwaltung
sind
die
unterschiedlichen
Statistiken
des
Jobcenters
und
der
Stadt
durch
unterschiedliche
Stichtage
zu
erklären.
Situation
ausgenutzt?
Sind
die
Zahlen
auffällig?
Wie
ist
die
Hartz-
IV-
Quote
in
der
bulgarischen
Gruppe
in
Osnabrück
einzuordnen?
In
der
Länderstatistik,
die
die
Stadt
unserer
Redaktion
auf
Anfrage
vorlegte,
fällt
das
Herkunftsland
Bulgarien
als
EU-
Land
aus
dem
Rahmen.
Vergleichbar
hohe
Hartz-
IV-
Quoten
weisen
nur
Bevölkerungsgruppen
auf,
die
vor
Krieg
und
Gewalt
geflohen
sind.
Wird
die
Situation
systematisch
ausgenutzt?
Zwei
Mitarbeiter
des
Jobcenters
berichteten
dem
Ausschuss,
dass
es
auch
Fälle
von
Leistungsmissbrauch
unter
den
Bulgaren
gebe.
Allerdings
finde
kein
organisierter
Missbrauch
statt,
sondern
es
seien
Einzelfälle.
Um
diese
Fälle
zu
erkennen,
arbeite
das
Jobcenter
eng
mit
anderen
Behörden
wie
Polizei,
Finanzamt
und
Zoll
zusammen.
Arbeitsverträge,
bei
denen
die
Personen
lediglich
vier
Euro
pro
Stunde
erhielten
und
der
Rest
über
Mittel
des
Jobcenters
abgedeckt
werden
soll,
werden
abgelehnt.
„
Das
Ziel
des
Jobcenters
ist,
eine
sozialversicherungspflichtig
reguläre
Beschäftigung
für
die
Personen
zu
erreichen.
Die
Zahl
der
Sozialbezieher
ist
eher
rückläufig″,
sagte
Geschäftsführerin
Nicole
Anell.
Im
Jobcenter
arbeiten
zwei
muttersprachliche
Mitarbeiter
aus
Bulgarien.
Die
Muttersprachler
könnten
den
Menschen
besser
helfen,
und
zudem
könne
so
schneller
Missbrauch
aufgedeckt
werden.
Um
Leistungen
vom
Jobcenter
Osnabrück
zu
erhalten,
müssen
EU-
Bürger
drei
Voraussetzungen
erfüllen.
Erstens
benötigen
sie
eine
Meldebescheinigung
des
Einwohnermeldeamts
und
müssen
sich
länger
als
drei
Monate
in
Osnabrück
aufhalten.
Zweitens
müssen
sie
„
rechtlich
erwerbsfähig″
sein.
Der
Antragsteller
muss
also
zwischen
15
und
67
Jahre
alt
sein,
mehr
als
drei
Stunden
am
Tag
arbeiten
können
und
eine
Erwerbstätigkeit
in
Deutschland
erlaubt
sein.
Drittens
müssen
die
Personen
für
sich
oder
ihre
Familie
eine
Hilfsbedürftigkeit
gegenüber
dem
Jobcenter
nachweisen,
indem
sie
aufzeigen,
dass
sie
durch
ihr
eigenes
Erwerbseinkommen
ihren
Grundbedarf
nicht
alleine
decken
können.
In
der
Antwort
der
Verwaltung
heißt
es:
„
Laut
gängiger
Rechtsprechung
reicht
der
Nachweis
auch
eines
Minijobs
aus,
um
einen
Arbeitnehmerstatus
und
damit
für
sich
und
ihre
Familienangehörigen
einen
Zugang
zu
staatlichen
Sozialleistungen
der
Grundsicherung
für
Arbeitsuchende
zu
generieren.″
Zu
Letzterem
sagt
Sandfort:
„
Der
Nachweis
eines
Mini-
Jobs
ist
fragwürdig,
um
Sozialleistungen
zu
bekommen,
aber
so
ist
es
nach
der
EU-
Verordnung.″
Die
städtische
Mitarbeiterin
aus
dem
Fachdienst
Integration
Seda
Rass-
Turgut
betonte,
dass
die
Stadt
keine
Beratungsangebote
für
einzelne
Nationalitäten
mache,
sondern
sich
an
alle
Menschen
richte.
Sie
warnte
vor
einer
Stigmatisierung
einer
Gruppe.
Laut
Verwaltung
sind
neben
den
Aktivitäten
des
Jobcenters
weitere
Beratungsdienstleistungen
wie
ein
offenes
Bewerbercafé
geplant,
wo
Personen
bei
ihren
Bewerbungen
unterstützt
werden.
Außerdem
wurde
der
Stadtteil
Schinkel
im
August
in
das
Förderprogramm
Soziale
Stadt
aufgenommen.
Rund
15
Millionen
Euro
sollen
laut
Stadt
in
den
kommenden
zehn
Jahren
in
den
Stadtteil
fließen,
um
diesen
aufzuwerten.
So
soll
ein
Stadtteilbüro
eingerichtet
und
wie
im
Bereich
Rosenplatz
zuvor
ein
Quartiersentwickler
eingesetzt
werden.
Der
Vorsitzende
des
Bürgervereins
Carsten
Friderici
hatte
in
einer
öffentlichen
Sitzung
von
„
Angstraum″
und
„
No-
go-
Area″
(Sperrgebiet)
im
Schinkel
gesprochen.
Diese
Sorgen
müssten
ernst
genommen
werden,
sagt
Günter
Sandfort
(CDU)
in
einer
öffentlichen
Sitzung
des
Sozialausschusses.
Der
CDU-
Mann
findet
den
Ansatz
der
Stadt
und
des
Jobcenters
sehr
sinnvoll:
„
Es
ist
wichtig,
dass
die
Leute
im
Quartier
wissen,
dass
etwas
passiert
und
Maßnahmen
ergriffen
werden.″
Die
Kriminalitätsstatistik
der
Polizei
zeige
zwar
nach
oben,
aber
es
gebe
keine
No-
go-
Area.
Laut
Polizei
ist
der
Stadtteil
„
nicht
unproblematisch″.
Die
Gesamtzahl
der
Straftaten
ist
hier
zwar
zurückgegangen.
Jedoch
ist
der
Anteil
von
Gewaltdelikten
im
Schinkel
hoch.
Daher
forderte
Sandfort
Taten.
„
Ich
finde,
es
ist
ein
falscher
Weg
der
CDU,
mehr
Polizeipräsenz
zu
fordern″,
entgegnete
die
stellvertretende
SPD-
Fraktionschefin
Kerstin
Lampert-
Hodgson
im
Ausschuss:
„
Die
Menschen
haben
Angst
vor
Staat
und
Polizei.″
Man
müsse
insbesondere
bei
den
Roma
zunächst
einmal
Vertrauen
schaffen.
Sie
findet
die
Hilfsprogramme
der
Stadt
wie
die
Integration
über
Sprache
gut.
Dem
schloss
sich
auch
Anne
Kura
von
den
Grünen
an:
„
Es
gibt
keine
erhöhte
Kriminalität
oder
organisierten
Leistungsmissbrauch.″
Es
sei
wichtig,
auf
einer
sachlichen
Ebene
zu
diskutieren
und
zwischen
der
gefühlten
und
der
tatsächlichen
Sicherheit
zu
unterscheiden.
Begriffe
wie
No-
go-
Area
seien
gerade
für
das
gefühlte
Sicherheitsempfinden
nicht
förderlich.
Bildtext:
Das
bulgarische
Viertel
an
der
Ecke
Buersche
Straße/
Venloer
Straße/
Schinkelstraße
bewegt
die
Politik.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Jana Henschen