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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Diebe vergreifen sich an Ehrenmal
Zwischenüberschrift:
Auf dem Schinkeler Friedhof Rotguss-Platten abgeschraubt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Für Rainer Kopatz ist es ein Trauerspiel″: Unbekannte haben vom Eisenbahnerdenkmal auf dem Schinkeler Friedhof zwei Metallplatten mit den Namen von gefallenen Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg entwendet.

Osnabrück Der Bürgerverein Schinkel-Ost hatte vor zehn Jahren dafür gesorgt, dass das Denkmal vom Bahngelände auf den Friedhof versetzt wurde. Vor allem Rainer Kopatz, der Beisitzer im Vorstand des Vereins ist, hatte sich seinerzeit dafür eingesetzt: 1963, als ich meine Lehre bei der Bahn begonnen habe, habe ich das Denkmal zum ersten Mal gesehen. Ich hänge daran.″ Bislang gehörten zwei Metallplatten zu dem Ehrenmal: Die eine führte 37 Namen gefallener Schinkeler Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg auf, die andere gedachte allgemein der Opfer des Zweiten Weltkriegs. Jetzt sind beide verschwunden.

Nach Angaben von Petra Joachimmeyer, die in der städtischen Friedhofsverwaltung für den Friedhof Schinkel zuständig ist, wurde das Fehlen der Platten schon Anfang Oktober bemerkt. Da man den Verein für das Mahnmal zuständig hielt, dachte man zunächst, die Platten seien von diesem im Vorfeld des Volkstrauertages zur Bearbeitung abmontiert worden.

Erst bei der Vorstandssitzung des Vereins am vergangenen Donnerstag kam das Thema zur Sprache. Kopatz fiel aus allen Wolken. Am Volkstrauertag überzeugte er sich selbst davon: Die Tafeln sind weg. Daraufhin haben wir die Platten als gestohlen gemeldet″, erklärt Joachimmeyer. Die Anzeige ging Montag bei der Polizei ein. Den Menschen ist nichts mehr heilig″, sagt Kopatz und schüttelt den Kopf: Es ist, als wäre ein Stück von mir weg.″

Viel Hoffnung darauf, dass die entwendeten Plaketten wieder auftauchen, können die Beamten den Ehrenamtlichen indessen nicht machen. Oft stecken organisierte Banden hinter den Metalldiebstählen, die gestohlenen Gegenstände werden meist direkt eingeschmolzen. Laut Kopatz bestehen die Platten aus Rotguss, einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Zink. Gerade auf Kupfer haben es Metalldiebe abgesehen. Bei einem Tatzeitraum in den ersten Oktoberwochen sei nicht mehr viel zu machen, lautet das Fazit von Polizeisprecher Frank Oevermann.

Jetzt hoffen Kopatz und seine Vereinskollegen auf eine Wiederherstellung. Fotos des ursprünglichen Zustandes sind vorhanden, sodass auch eine Rekonstruktion der Namensliste möglich ist. Es kommt auf jeden Fall wieder so hin, wie es war″, kündigt Kopatz an, wenn nicht aus Rotguss, dann aus Guss″. Demnächst will er sich auf die Suche nach einer Gießerei begeben und womöglich finden sich ja auch Sponsoren, die dem Mahnmal seine Würde zurückgeben wollen.

Bildtexte:
Rainer Kopatz setzt sich seit Jahren für den Erhalt des Schinkeler Eisenbahnerehrenmals ein. Dass es jetzt von Metalldieben geschändet wurde, erfüllt ihn mit Wut.
So sah das Kriegerdenkmal aus, bevor die Metalldiebe zuschlugen.
Fotos:
Raphael Steffen, Kopatz
Autor:
Raphael Steffen


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