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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nur den Aktionären verantwortlich
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Vonovia
erhöht
Mieten
um
47
Prozent
–
Warum
Hunderten
Osnabrückern
plötzlich
der
Auszug
droht″
und
dem
Kommentar
„
Legaler
Skandal″
von
Jean-
Charles
Fays
(Ausgabe
vom
10.
November)
.
„
Warum
ist
das
nicht
nur
in
Osnabrück
so?
Wer
hat
die
nicht
sanierten
Wohnungen
verscherbelt,
anstatt
sie
zu
pflegen?
1933
wurden
die
gewerkschaftseigenen
Wohnungsunternehmen
enteignet
und
der
Deutschen
Arbeitsfront
übertragen.
Dort
entstand
die
,
Neue
Heimat′.
Die
britische
Besatzungsmacht
beschlagnahmte
und
übertrug
sie
an
den
DGB.
Es
folgte
eine
rasante
Entwicklung,
die
Anfang
1982
mit
einem
Skandal
endete.
Einige
Vorstandsmitglieder
hatten
sich
persönlich
bereichert.
Der
Aufsichtsrat
unter
dem
DGB-
Vorsitzenden
Heinz
Oskar
Vetter
entließ
die
Beschuldigten
eine
Woche
später.
1986
erfolgte
der
Verkauf
an
den
Bäcker
Horst
Schiesser
in
Berlin
für
eine
Deutsche
Mark.
Der
nächste
Skandal.
Dabei
stellte
sich
heraus,
dass
sich
die
Verbindlichkeiten
auf
rund
16
Milliarden
DM
beliefen.
Das
gab
Aufstand,
und
als
die
Banken
Schiessers
Sanierungsplan
ablehnten,
wurde
der
Kauf
Ende
1968
rückabgewickelt.
Schiesser
erhielt
am
Ende
eine
millionenschwere
Abfindung.
Die
Geschichte
lief
noch
lange
weiter.
Das
war
der
Beginn
vom
Ende
der
gut
gemeinten
Wohnungsbaupolitik
der
Nachkriegszeit.
Das
zog
sich
über
die
Jahre
durch
die
Republik,
bis
heute.
Viele
Länder
bis
hin
zu
den
Kommunen
hatten
sich
über
Wohnungsbaugenossenschaften
–
besonders
am
Mietwohnungsbau
–
beteiligt.
Fast
alle
haben,
dem
Vorbild
der
Neuen
Heimat
folgend,
die
Wohnungsbestände
an
,
Geldhaie′
verkauft,
anstatt
sie
den
Bewohnern
oder
deren
Angehörige
und
Verwandte
als
Eigentumswohnungen
zu
gleichen
Bedingungen
anzubieten
und
bei
der
Finanzierung
behilflich
zu
sein.
Da
wäre
viel
Leid
erspart
geblieben.
Es
wäre
vor
allen
Dingen
das
Eigentum
ein
wenig
gestreut
worden.
Die
Übeltäter
müssen
wir
nicht
in
der
großen
Politik
suchen,
sondern
in
unserer
Nähe.
[…]″
Hermann
Bischof
Bramsche
„[…]
die
Vonovia
hat
keine
,
besondere
soziale
Verantwortung′,
sie
hat
nicht
mal
eine
,
soziale
Verantwortung′.
Die
einzige
Verantwortung,
die
die
Vonovia
hat,
ist
die
gegenüber
ihren
Aktionären.
Und
die
lautet,
möglichst
große
Renditen
zu
erzielen.
Und
wie
macht
man
das
als
Wohnungsvermieter?
Indem
man
möglichst
hohe
Mieten
kassiert.
Insofern
hat
die
Vonovia
alles
richtig
gemacht,
wie
man
auch
am
Gewinn
von
über
einer
Milliarde
Euro
für
2017
ohne
große
Probleme
erkennen
kann:
Die
Aktionäre
hätten
bei
der
Lektüre
Ihres
Kommentars
vermutlich
einen
Lachanfall
bekommen.
[...]
Aber
wir
leben
im
Kapitalismus,
und
dessen
einziger
Sinn
ist
es,
Kapital
anzuhäufen
und
zu
vermehren.
Unter
der
Prämisse:
je
mehr,
desto
besser.
[…]
Egal
ist
es
ihm
auch,
ob
die
Gewinne
aus
der
öffentlichen
Hand
finanziert
werden
über
Wohngeld
und/
oder
die
Übernahme
der
Wohnkosten
für
Arbeitslose.
Fragen
Sie
doch
spaßeshalber
mal
einen
der
Aktionäre,
ob
er
bei
der
Auszahlung
der
Dividenden
ein
schlechtes
Gewissen
hatte.
Sie
können
einem
Unternehmen,
das
die
Regeln
des
Marktes
anwendet,
doch
nicht
mangelnde
Verantwortung
vorwerfen,
es
tut
doch
nur
das,
was
legitim
ist
und
wofür
es
da
ist.
Wenn
man
jemandem
Verantwortungslosigkeit
vorwerfen
kann,
dann
denjenigen,
die
als
einzige
Gruppe
in
diesem
Geflecht
von
unterschiedlichen
Interessen
die
Unternehmen
dazu
bringen
könnten,
sich
anders
zu
verhalten,
zum
Beispiel
,
verantwortungsvoll′,
nämlich:
die
Politik.
Dass
Geschäftsmodelle
wie
das
der
Vonovia
überhaupt
möglich
sind,
haben
wir
der
SPD
unter
Gerhard
Schröder
zu
verdanken,
die
die
nötigen
gesetzlichen
Änderungen
auf
den
Weg
gebracht
hat
–
das
sollte
man
nicht
vergessen.
Vergessen
sollte
man
aber
auch
nicht,
dass
alle
so
genannten
etablierten
Parteien
auf
das
Pferd
,
Wachstum′
setzen
und
damit
auf
die
dem
Wachstum
immanenten
Instrumente.
Betroffen
von
der
daraus
abgeleiteten
sogenannten
,
Liberalisierung
der
Märkte′
sind
unter
anderem
auch
die
Kranken-
und
Pflegekräfte,
die
Rentensysteme,
der
Arbeitsmarkt
mit
den
sogenannten
prekären
Arbeitsverhältnissen
und
noch
viele,
viele
andere
Felder.
Also
genau
die
Themenbereiche,
die
den
Menschen
unter
den
Nägeln
brennen
[…].″
Bernd
Mühle
Osnabrück
Bildtext:
Der
Osnabrücker
Vonovia-
Sitz
am
Hasetorwall.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Hermann Bischof, Bernd Mühle