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1.
Erscheinungsdatum:
12.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nettebad für Familien unbezahlbar?
Zwischenüberschrift:
Preispolitik der Stadtwerke in der Kritik
Artikel:
Originaltext:
Die
Stadt
Osnabrück
präsentiert
sich
gern
als
familienfreundlich.
Aber
ist
sie
das
auch?
Anhand
der
Eintrittspreise
für
das
Nettebad
entzündet
sich
gerade
eine
alte
Debatte
wieder
neu.
Osnabrück
Je
größer
die
Familie,
desto
teurer
ist
der
Besuch
des
Sport-
und
Freizeitbades.
Es
gibt
zwar
einen
Familientarif,
doch
der
gilt
lediglich
für
zwei
Erwachsene
und
zwei
Kinder.
Ein
90-
minütiger
Badbesuch
kostet
sie
16,
10
Euro
–
doch
jedes
weitere
Kind
schlägt
mit
zusätzlichen
4,
10
Euro
zu
Buche.
Und
wer
es
nicht
schafft,
seine
Kinder
innerhalb
von
90
Minuten
umzuziehen,
ins
Wasser
zu
bringen,
wieder
abzutrocknen
und
gemeinsam
das
Bad
zu
verlassen,
zahlt
pro
Viertelstunde
weitere
1,
80
Euro
–
bis
zu
einem
Kostenstopp
bei
32,
30
Euro.
An
Wochenenden
und
Feiertagen
fällt
außerdem
ein
Zuschlag
in
Höhe
von
2
Euro
an.
„
Das
ist
ein
veraltetes
Bild
von
Familie,
mit
dem
da
hantiert
wird″,
kritisierte
Gabi
Gaschina
von
der
Kinder-
und
Jugendhilfeeinrichtung
Outlaw
jetzt
im
Jugendhilfeausschuss.
„
Größere
Familien
sind
nach
wie
vor
benachteiligt″,
befand
CDU-
Ratsherr
Günter
Sandfort.
„
Richtig
wäre
es,
wenn
das
dritte
oder
vierte
Kind
vom
Eintritt
befreit
wäre.″
Das
fand
auch
seine
SPD-
Ratskollegin
Kerstin
Lampert-
Hodgson.
Und
Hubert
Torliene,
für
die
CDU/
BOB-
Gruppe
hinzugewähltes
Ausschussmitglied,
wurde
richtig
sauer.
Die
Diskussion
habe
es
vor
Jahren
schon
gegeben
–
und
das
Nettebad
sei
keinen
Deut
familienfreundlicher
geworden.
Dabei
hatte
der
Stadtrat
im
November
2007
einstimmig
ein
neues
Ermäßigungssystem
gefordert.
„
Wenn
nicht
alle
Kinder
dazuzählen,
sollten
wir
den
Begriff
‚
Familienkarte′
nicht
verwenden″,
sagte
Torliene.
Politisch
scheinen
sich
also
alle
einig
zu
sein.
Doch
gerade
erst,
zum
1.
Oktober
2018,
haben
die
Stadtwerke
ihre
Bädertarife
um
6,
7
Prozent
erhöht.
Beschlossen
hat
das
der
Aufsichtsrat,
in
dem
wiederum
Vertreter
der
Fraktionen
sitzen
–
darauf
weist
Bäderchef
Wolfgang
Hermle
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
hin.
„
Es
ist
alles
die
Frage:
Was
will
die
Politik?
″
Und
eine
höhere
Wirtschaftlichkeit
sei
eine
Zielvorgabe
der
Politik
gewesen.
Aber
halten
die
Stadtwerke
ihre
Preispolitik
selbst
für
familiengerecht?
Warum
die
Begrenzung
auf
zwei
Kinder
bei
der
Familienkarte?
„
Das
ist
in
der
Bäderbranche
Usus″,
so
Hermle.
Ansonsten
würde
man
beobachten,
dass
sich
Gruppen
vor
der
Bädertür
zusammentun,
um
die
Familienkarte
zu
nutzen,
und
hinterher
wieder
auseinandergingen.
Das
ist
ein
Punkt.
Ein
anderer:
„
Das
Tarifsystem
soll
in
sich
gerecht
und
stimmig
sein″,
so
Hermle.
„
Der
Einzelbesucher
soll
nicht
sagen:
Ich
zahle
für
die
Familie
oder
Gruppe
mit.″
Er
würde
diese
Logik
ungern
ändern,
so
Hermle.
„
Ich
halte
das
Thema
für
unnötig
aufgebauscht.
Alle
anderen
Freizeiteinrichtungen,
zum
Beispiel
Kino,
sind
für
Familien
überproportional
teurer.″
Im
Übrigen
seien
die
Bäderpreise
„
exakt
auf
dem
Niveau
der
60er-
Jahre″,
rechnet
Hermle
vor.
Dass
das
alte
Thema
jetzt
überhaupt
wieder
hochkocht,
geht
auf
die
CDU/
BOB-
Gruppe
zurück.
Im
März
war
der
Rat
einstimmig
deren
Antrag
gefolgt,
die
Familienfreundlichkeit
der
städtischen
Freizeit-
und
Kulturangebote
wie
Museen,
Stadtbibliothek,
Zoo,
Theater
und
eben
Bäder
unter
die
Lupe
zu
nehmen.
Eine
erste
Bestandsaufnahme
hat
die
Verwaltung
jetzt
vorgelegt.
Als
Nächstes
soll
sie
Möglichkeiten
zur
Verbesserung
von
Eintrittspreisen
für
Familien
erarbeiten
und
insbesondere
auch
Ermäßigungen
für
Alleinerziehende
prüfen.
Bäderchef
Hermle
soll
außerdem
in
einer
der
nächsten
Jugendhilfe-
Ausschuss-
Sitzungen
persönlich
Stellung
zur
Tarifstruktur
des
Nettebades
nehmen.
Bildtext:
Im
Oktober
erst
haben
die
Stadtwerke
Osnabrück
die
Eintrittspreise
für
das
Nettebad
erhöht.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Diese
Familienpreise
sind
ein
Armutszeugnis
Je
mehr
Kinder,
desto
teurer.
Dass
kinderreiche
Familien
in
den
städtischen
Bädern
ordentlich
zur
Kasse
gebeten
werden,
das
hat
die
Osnabrücker
Politik
schon
vor
elf
Jahren
moniert.
Verbessert
hat
sich
nichts
–
und
dafür
sind
die
Ratsmitglieder
letztlich
auch
mitverantwortlich.
Schließlich
sitzen
sie
mit
im
Aufsichtsrat
der
Stadtwerke
und
müssen
die
Tarife
absegnen.
Dass
die
Diskussion
jetzt
wieder
aufflammt
und
aus
den
gleichlautenden
Forderungen
von
damals
nichts
geworden
ist,
ist
daher
ein
Armutszeugnis.
Nicht
nur
Familien
mit
geringem
Einkommen
können
sich
den
Badbesuch
kaum
leisten.
Auch
Normalverdiener
müssen
sich
dreimal
überlegen,
ob
sie
an
einem
Samstag
tatsächlich
34,
30
Euro
ausgeben
wollen,
um
ein
paar
Stunden
im
Nettebad
zu
verbringen
–
bei
zwei
Kindern
wohlgemerkt.
Bei
vier
Kindern
beläuft
sich
der
Badbesuch
bereits
auf
42,
50
Euro.
Wer
nur
90
Minuten
im
Bad
verbringt,
zahlt
freilich
weniger,
aber
das
ist
völlig
unrealistisch.
Welche
Familie
schafft
das
schon
in
der
Zeit?
Mag
sein,
dass
das
Preiskonzept
des
Bades
in
sich
stimmig
und
gerecht
ist.
Doch
größeren
Familien
gegenüber
ist
es
nun
mal
ungerecht.
Es
wird
höchste
Zeit,
dass
die
Stadt
das
endlich
ändert.
Autor:
Sandra Dorn