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1.
Erscheinungsdatum:
05.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadtspektakel über Krieg und Frieden
Zwischenüberschrift:
Vor 20 Jahren machte das Aktionstheater „Titanick″ die Innenstadt zur Bühne
Artikel:
Originaltext:
Zum
FriedensschlussJubiläum
hatten
Münster
und
Osnabrück
beim
Münsteraner
Aktionstheater
„
Titanick″
eine
Auftragsproduktion
zum
archaischen
Menschheitsthema
„
Krieg
und
Frieden″
bestellt.
1998
ging
diese
unter
dem
Titel
„
Pax
XL″
nacheinander
in
beiden
Städten
als
Wandeltheater
über
verschiedene
Innenstadtbühnen.
Osnabrück
Eine
Stahlkonstruktion
in
Form
eines
sechs
Meter
hohen
Januskopfes
beherrschte
die
Theaterparade.
In
der
römischen
Mythologie
war
Janus
der
Gott
des
Anfangs
und
des
Endes.
Seine
doppelköpfige
Darstellung
symbolisiert
die
Zwiespältigkeit
oder
Dualität
aller
Dinge,
wie
sie
in
den
Begriffspaaren
Anfang
und
Ende,
Schöpfung
und
Zerstörung,
Leben
und
Tod,
Licht
und
Dunkelheit,
Frieden
und
Krieg
zum
Ausdruck
kommt.
Die
Geschichte
ging
etwa
so:
In
der
ersten
Station
„
Aufbruch″
auf
dem
Domhof
erheben
sich
50
Erdmenschen
aus
dem
Schlamm
und
machen
sich
auf
den
Weg
in
die
Zivilisation.
In
der
zweiten
Station
„
Reinigung″
vor
dem
Stadttheater
kleiden
sich
die
Aufsteiger-
Erdmenschen
in
schicke
Gewänder
und
feiern
als
Stadtmenschen
ihre
neu
errungene
Kultur.
In
der
dritten
Station
„
Friedensdenkmal″
am
Heger
Tor
zerspringt
der
Januskopf,
der
Krieg
bricht
aus.
In
der
vierten
Station
„
Schreckensszenario″
am
Bocksturm
breiten
sich
auf
einer
Rampe
Leid
und
Elend
des
Krieges
aus.
In
der
fünften
Station
„
Paradies″
vor
dem
Stadthaus
I
wird
der
Friede
erneuert.
Die
Menschen
feiern
die
Zukunft
in
einem
Freudentaumel.
Ein
großes
Abschlussfeuerwerk
symbolisiert
den
Westfälischen
Frieden.
Bis
zu
25
Schauspieler
und
Statisten
bevölkerten
den
Januskopf
und
versinnbildlichten
mit
Tanz,
Akrobatik,
Mimik,
Gestik
und
Kostümierung
die
thematischen
Aussagen.
Insgesamt
sorgten
250
Mitwirkende
dafür,
dass
die
580
000
DM
teure
Produktion
glatt
über
die
Bühnen
ging:
Neben
den
festen
Ensemblemitgliedern
und
technischen
Helfern
auch
zahlreiche
in
Osnabrück
angeheuerte
Amateure
als
Statisten
und
Musizierende.
In
die
Szenenabfolge
eingebaut
war
ein
Auftritt
der
international
bis
heute
erfolgreichen
rumänischen
Blaskapelle
„
Fanfare
Ciocarlia″,
die
damals
noch
am
Anfang
ihrer
Weltkarriere
stand.
Auf
einem
schäbigen
Viehwagen,
der
von
Statisten
durch
die
Gassen
gezogen
wurde,
spielte
das
angeblich
„
schnellste
Blasorchester
der
Welt″
die
Stücke
mit
bis
zu
200
Beats
pro
Minute.
Den
elf
„
verwegenen
Musikern″
aus
der
Volksgruppe
der
Roma
mit
ihren
alten,
zerbeulten
Instrumenten
sei
die
Notenlehre
unbekannt,
wusste
unsere
Zeitung
vorab
zu
berichten.
Mit
ihrem
Spielwitz
und
dem
Sinn
für
kontrolliertes
Chaos
begeisterten
sie
trotzdem
viele
Osnabrücker,
die
sich
zu
Straßentänzen
hinreißen
ließen.
Auch
sonst
war
an
dem
Wochenende
22.
und
23.
August
1998
viel
los
in
der
Stadt.
Mehr
als
30
Gruppen
und
einzelne
Kunstschaffende
hatten
sich
angemeldet,
unter
ihnen
Straßenkünstler,
Spaßmacher
und
Musiker
verschiedenster
Stilrichtungen.
Auf
dem
Markt
hatten
Kunsthandwerker
ihre
Stände
aufgebaut.
Alles
in
allem
war
es
das
bis
dahin
größte
Straßenkulturfest
in
der
Geschichte
Osnabrücks.
Kultusdezernent
Reinhard
Sliwka
sprach
in
der
Rückschau
von
der
„
alle
herkömmlichen
Dimensionen
sprengenden
Großveranstaltung″,
auf
der
gleichwohl
alles
friedlich,
fröhlich
und
diszipliniert
verlaufen
sei.
Der
Zeitungsreporter
stellte
fest:
„
So
voll
waren
die
Straßen
schon
lange
nicht
mehr.″
Die
Spielfreude
der
zahlreichen
Statisten
und
die
Auftritte
der
Chorsänger
seien
ansteckend
gewesen.
Spezialeffekte
wie
Explosionen
und
Feuersäulen
hätten
beeindruckt,
aber
auch
die
weniger
lauten
Details
wie
zum
Beispiel
das
rot
schimmernde
Rinnsal,
das
als
„
Blutlache″
durch
die
Heger
Straße
lief
und
den
Anlass
des
Festes
in
Erinnerung
rief.
Kritik
habe
es
vereinzelt
an
den
beschränkten
Sichtverhältnissen
für
kleinere
Personen
gegeben.
Trotz
des
durchwachsenen
Wetters
–
am
Freitag
bei
der
öffentlichen
Generalprobe
und
am
Sonntag
beim
zweiten
Durchlauf
hatte
es
kräftig
geregnet
–
waren
die
Veranstalter
sehr
zufrieden
mit
der
Publikumsresonanz.
Insgesamt
90
000
Besucher
waren
nach
offizieller
Schätzung
am
Wochenende
in
der
Innenstadt:
60
000
zu
„
Pax
XL″
und
weitere
30
000
tagsüber
zu
den
Kulturveranstaltungen.
Bildtext:
Ein
Kulturfest
der
besonderen
Art
verwandelte
am
22.
und
23.
August
1998
Teile
der
Altstadt
und
des
Walls
in
eine
riesige
Freilichtbühne.
Das
Stadtspektakel
„
Pax
XL″
zog
60
000
Besucher
an.
Foto:
Gert
Westdörp
Das
Jubiläumsjahr
1998
Vor
20
Jahren,
im
Jahr
1998,
fand
in
Osnabrück
Bemerkenswertes
statt:
Im
Oktober
versammelten
sich
Europas
Staatsoberhäupter
im
Friedenssaal.
Bereits
im
Juni
bezauberte
der
Dalai
Lama
die
Osnabrücker,
und
im
Juli
wurde
das
Felix-
Nussbaum-
Haus
eröffnet.
Eine
kostenlose
Broschüre,
die
nun
erschienen
ist,
blickt
auf
das
denkwürdige
Jahr
zurück.
Die
erste
Hälfte
des
50-
seitigen
Heftes
handelt
vom
24.
Oktober
1998,
dem
350.
Jahrestag
des
Westfälischen
Friedens.
Die
zweite
Hälfte
ruft
unter
anderem
den
100.
Geburtstag
Erich
Maria
Remarques
und
die
Europaratsausstellung
ins
Gedächtnis.
Die
Broschüre
begleitet
die
Ausstellung
im
Dachgeschoss
des
Rathauses
„
Willkommen
in
Osnabrück,
Eure
Majestät
–
1998,
als
Europa
den
Frieden
feierte″.
Dort
ist
das
Heft
ebenso
kostenlos
zu
bekommen
wie
in
der
Tourist-
Information
(Bierstraße)
.
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
druckt
einige
Texte
aus
der
Broschüre
ab.
Autor:
Joachim Dierks