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1.
Erscheinungsdatum:
03.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Großer Literat mit Lebemann-Attitüde
Zwischenüberschrift:
Im Jubiläumsjahr 1998 schloss Osnabrück Erich Maria Remarque in die Arme
Artikel:
Originaltext:
Einerseits
passten
die
Friedensappelle
in
Erich
Maria
Remarques
Werk
sehr
gut
zu
dem
großen
Thema,
das
Osnabrück
vor
20
Jahren
zur
350-
Jahr-
Feier
des
Westfälischen
Friedens
bewegte.
Andererseits
gab
es
auch
Stimmen
des
Bedauerns
darüber,
dass
der
100.
Geburtstag
des
großen
Sohnes
der
Stadt
am
22.
Juni
1998
im
Friedensrummel
untergehen
könnte.
Osnabrück
Aber
die
Termine
lagen
nun
einmal
so,
wie
sie
eben
lagen.
Remarque-
Zentrum,
Remarque-
Archiv
und
Remarque-
Gesellschaft
organisierten
zusammen
mit
der
Stadt
eine
Reihe
hochkarätiger
Veranstaltungen.
Den
Veranstaltungsreigen
eröffneten
im
April
das
Literaturbüro
Westniedersachsen
und
das
Remarque-
Zentrum
mit
der
musikalisch-
literarischen
Gala
„
Im
Westen
was
Neues″
in
der
Lagerhalle.
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
stellte
in
der
Serie
„
Zum
100.
Geburtstag
wiedergelesen″
jeden
Monat
einen
Roman
Remarques
vor
und
bewertete
ihn
aus
aktueller
Sicht
neu.
Den
Anfang
machte
Christine
Adam
mit
dem
„
Schwarzen
Obelisken″,
der
dank
seiner
Osnabrück-
Bezüge
für
die
Osnabrücker
zum
Schlüsselroman
wurde.
Im
Mai
erschien
Wilhelm
von
Sternburgs
große
Remarque-
Biografie
„
Als
wäre
alles
das
letzte
Mal″,
in
der
er
Tagebuch-
Auswertungen
und
Werkanalysen
zu
einem
neuen
Blick
auf
Remarque
zusammenführte,
zu
einem
„
neuen
und
von
jeder
Tendenz
zur
Verklärung
freien
Blick
auf
den
großen
Humanisten
und
Pazifisten″,
wie
es
der
„
NOZ″-
Rezensent
Frank
Henrichvark
ausdrückte.
Und
weiter:
„
In
dieser
Biographie,
die
Leben
und
Werk
zusammenbringt,
wird
erkennbar,
daß
auch
der
gefeierte
Autor
selbst
zu
den
Opfern
gehörte:
Seine
legendären
Eskapaden,
sein
Dandytum
und
seine
Lebemann-
Attitüde
sind
letztlich
[…]
nur
Reflexe
der
Angst,
die
ihn
nie
loslassen
sollte.″
Fast
gleichzeitig
brachten
Thomas
F.
Schneider
und
Tilmann
Westphalen
vom
Osnabrücker
Remarque-
Archiv
als
Herausgeber
„
Das
unbekannte
Werk:
Frühe
Prosa,
Werke
aus
dem
Nachlass,
Briefe
und
Tagebücher″
heraus
–
eine
ungeheure
Fleißarbeit
in
fünf
Bänden
auf
2582
Seiten.
Noch
im
Mai
veranstaltete
das
Theater
dazu
eine
Matinee.
Schauspieler
Thomas
Hary
las
aus
den
Tagebüchern
des
Jahres
1965,
Uwe
Kraus
stellte
die
bislang
unbekannte
Erzählung
„
Unterwegs″
vor,
das
„
Aurora
Trio″
garnierte
die
Lesungen
musikalisch.
Wenige
Tage
vor
dem
eigentlichen
Geburtstag
ging
im
Piesberger
Gesellschaftshaus
ein
„
Rosenfest″
über
die
Bühne.
Es
knüpfte
an
eine
Veranstaltung
dieses
Namens
an,
die
Remarque
im
Juni
1919
am
gleichen
Ort
als
Abschlussfest
der
Lehramtskandidaten
der
Lehrerseminare
organisiert
hatte.
79
Jahre
später
erklangen
die
gleichen
Schlager
und
Tanzmelodien,
die
Remarque-
Gesellschaft
bat
zum
Tanz.
Der
Dichter
selbst,
repräsentiert
durch
ein
lebensgroßes
Foto
an
der
Wand,
belächelte
das
Treiben
seiner
Anhänger
freundlich.
Zum
100.
Geburtstag
erwies
ihm
die
Stadt
mit
einem
Empfang
im
Friedenssaal
des
Rathauses
die
Ehre.
Professor
Hans
Wagner
sprach
über
die
weltweite
Wirkung
der
Hauptwerke
des
Autors.
Das
Remarque-
Zentrum
am
Markt
6
eröffnete
die
neue
Dauerausstellung
unter
dem
Titel
„
Unabhängigkeit
–
Toleranz
–
Humor″.
Sie
bot
umfassende
Einblicke
in
Leben
und
Werk.
Das
Steigenberger-
Hotel
Remarque
kochte
das
Menü
nach,
mit
dem
Remarque
1964
die
Osnabrücker
Ratsdelegation
verwöhnte,
als
sie
ihn
zur
Verleihung
der
Möser-
Medaille
in
seinem
Haus
im
Schweizer
Porto
Ronco
aufsuchte.
Das
Remarque-
Hotel
war
auch
Schauplatz
einer
weniger
literarischen,
dafür
motorisierten
„
Auto-
Biografie″:
Remarques
Lieblingswagen,
der
Lancia
Dilambda
des
Baujahrs
1931,
den
er
mit
dem
gleichen
Kosenamen
„
Puma″
wie
seine
zeitweilige
Geliebte
Marlene
Dietrich
belegte,
machte
für
einige
Wochen
Station
im
Foyer
des
Hotels.
Wer
konnte,
steuerte
auf
seine
Weise
Anknüpfungspunkte
des
Remarque-
Gedenkens
bei:
Symposien,
Konzerte,
Filmwochen
schlugen
Brücken
zu
Remarque,
eine
Prägeanstalt
bot
für
47
DM
eine
Gedenkmedaille
in
Feinsilber
an,
die
Städtischen
Bühnen
brachten
zwei
Stücke
mit
Remarque-
Bezug,
das
erste
unordentliche
Zimmertheater
setzte
die
Theater-
Collage
„
Remarqueable″
–
ein
Wortspiel
mit
dem
englischen
„
remarkable″
(beachtlich,
bemerkenswert)
–
in
Szene,
in
der
die
fiktive
Rückkehr
des
Autors
in
seine
Heimatstadt
und
die
Reaktionen
der
Osnabrücker
darauf
durchgespielt
wurden.
Im
Oktober
1998
zogen
Thomas
Schneider
und
Tilman
Westphalen
als
Verantwortliche
des
Remarque-
Archivs
und
Organisatoren
vieler
Veranstaltungen
ein
erstes
Fazit.
Es
lautete:
„
Durchaus
gelungen.″
Durch
die
zahlreichen
Veröffentlichungen
habe
sich
vieles
am
Bild
Remarques
geändert.
„
Natürlich
gibt
es
noch
das
Vorurteil,
er
sei
bloß
ein
Dandy
gewesen.
Das
Neue
aber
ist,
dass
das
nicht
mehr
gegen
seine
Leistungen
als
Schriftsteller
ausgespielt
wird″,
sagte
Schneider.
Die
Pressereaktionen
auf
die
Ereignisse
im
Jubiläumsjahr
füllen
im
Archiv
am
Markt
einen
halben
Meter
an
Hängeordnern.
Schneider
schätzte,
dass
sich
bis
zu
80
Zeitungen
aus
ganz
Deutschland
mit
ausführlichen
Beiträgen
zu
Wort
gemeldet
haben.
So
habe
auch
das
Feuilleton
der
„
FAZ″
der
Sternburg-
Biografie
fast
eine
ganze
Seite
gewidmet
und
niemals
vorher
so
ausführlich
und
positiv
über
Remarque
berichtet.
Schneider
sah
es
als
Zeichen
dafür,
dass
Remarque
auf
dem
besten
Wege
sei,
in
den
Kanon
der
großen
Literaten
des
20.
Jahrhunderts
aufgenommen
zu
werden.
Bildtext:
Erich
Maria
Remarque
(1898–1970)
wäre
im
Jubiläumsjahr
100
Jahre
alt
geworden.
Das
Foto
zeigt
ihn
bei
der
Entgegennahme
der
Möser-
Medaille
im
Jahr
1964.
Foto:
Emil
Harms
Das
Jubiläumsjahr
1998
Vor
20
Jahren,
im
Jahr
1998,
fand
in
Osnabrück
Bemerkenswertes
statt:
Im
Oktober
versammelten
sich
Europas
Staatsoberhäupter
im
Friedenssaal.
Bereits
im
Juni
bezauberte
der
Dalai
Lama
die
Osnabrücker,
und
im
Juli
wurde
das
Felix-
Nussbaum-
Haus
eröffnet.
Eine
kostenlose
Broschüre,
die
nun
erschienen
ist,
blickt
auf
das
denkwürdige
Jahr
zurück.
Die
erste
Hälfte
des
50-
seitigen
Heftes
handelt
vom
24.
Oktober
1998,
dem
350.
Jahrestag
des
Westfälischen
Friedens.
Die
zweite
Hälfte
ruft
unter
anderem
den
100.
Geburtstag
Erich
Maria
Remarques
und
die
Europaratsausstellung
ins
Gedächtnis.
Die
Broschüre
begleitet
die
Ausstellung
im
Dachgeschoss
des
Rathauses
„
Willkommen
in
Osnabrück,
Eure
Majestät
–
1998,
als
Europa
den
Frieden
feierte″.
Dort
ist
das
Heft
ebenso
kostenlos
zu
bekommen
wie
in
der
Tourist-
Information
(Bierstraße)
.
Die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
druckt
einige
Texte
aus
der
Broschüre
ab.
Autor:
Joachim Dierks