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1.
Erscheinungsdatum:
03.11.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wenn ein Altar zum Tüv muss
Zwischenüberschrift:
Schauen, reinigen, restaurieren: Flügelaltar in St. Marien strahlt in neuem Glanz
Artikel:
Originaltext:
Ein
500
Jahre
altes
Kunstwerk
wie
der
Flügelaltar
in
St.
Marien
muss
in
regelmäßigen
Abständen
auf
seinen
Erhaltungszustand
hin
überprüft
und
gereinigt
werden.
Osnabrück
Das
müssen
Fachleute
übernehmen
wie
Gerold
Ahrends,
seines
Zeichens
„
Diplom-
Restaurator
für
gefasste
Holzobjekte″.
Der
in
Lauenburg
an
der
Elbe
ansässige
Experte
hat
die
Ausschreibung
der
Mariengemeinde
über
die
fälligen
Erhaltungsarbeiten
gewonnen.
Etwa
zwei
Wochen
braucht
der
kunsthistorisch
und
materialwissenschaftlich
ausgebildete
Handwerker,
um
zusammen
mit
seiner
Assistentin
Ida
Rupp
dem
Altar-
Retabel
aus
der
damals
hoch
angesehenen
Werkstatt
der
Antwerpener
Lukasgilde
auf
den
Zahn
zu
fühlen.
Mithilfe
der
zwei-
oder
vierfach
vergrößernden
Stirnlupe
untersucht
er
die
Oberflächen
der
vergoldeten
Figurengruppen
des
Altaraufsatzes.
Die
sind
in
der
Tiefe
bis
zu
dreifach
gestaffelt.
Um
auch
etwa
an
die
Soldaten
in
der
hintersten
Reihe
heranzukommen,
lassen
sich
die
eingesteckten
Figuren
der
vorderen
Reihen,
etwa
die
Jesus
beweinenden
Jungfrauen,
herausnehmen.
„
Zum
Glück
ist
keine
Figur
übrig
geblieben″,
scherzt
Pastor
Frank
Albrecht
Uhlhorn.
Er
hatte
schon
Befürchtungen,
als
er
all
die
vielen
Stecklinge,
auf
einem
Tuch
liegend,
ausgebreitet
sah.
Aber
nun
sind
sie
alle
wieder
an
ihrem
angestammten
Platz,
nachdem
das
Restauratoren-
Team
sie
sorgfältig
gereinigt
und
Fehlstellen
ergänzt
oder
retuschiert
hat.
„
Wir
sind
gehalten,
etwa
alle
15
Jahre
diese
Reinigung
und
Inspektion
durchführen
zu
lassen″,
berichtet
die
Kirchenvorstandsvorsitzende
Friederike
Dauer.
Durch
die
normale
Nutzung
des
Gotteshauses
setze
sich
Staub
auf
den
Holzoberflächen
ab.
Zusammen
mit
der
Feuchtigkeit,
die
besonders
in
der
nassen
Jahreszeit
von
den
Besuchern
eingetragen
wird,
kann
sich
Schimmel
bilden.
Pilzsporen
und
Bakterien
können
bei
längerer
Einwirkung
die
Oberflächen
angreifen
und
dunkel
verfärben.
„
Leider
ist
das
Jesuskind
in
der
Krippe
durch
seine
horizontale
Lage
am
stärksten
betroffen″,
merkt
Uhlhorn
an,
„
das
braucht
eine
besondere
Pflege
und
Aufmerksamkeit.″
Der
Staubbefall
ist
auch
deshalb
ein
regelmäßiges
Betätigungsfeld
für
die
Restauratoren,
weil
der
Altaraufsatz,
anders
als
ursprünglich
einmal
gedacht,
fast
immer
aufgeklappt
ist.
Nur
für
wenige
Stunden
im
Jahr,
während
der
Karwoche,
klappt
der
Küster
die
Flügel
vor
den
Figurenschmuck,
um
der
Karfreitagsliturgie
zu
folgen.
Restaurator
Ahrends
stellt
dem
Altar
insgesamt
ein
gutes
Zeugnis
aus,
der
Gesamtzustand
sei
angesichts
des
Alters
von
einem
halben
Jahrtausend
hervorragend.
Es
habe
in
der
Vergangenheit
zum
Glück
keine
restauratorischen
Eingriffe
gegeben,
die
den
Originalzustand
verfälscht
hätten.
Das
gilt
laut
Ahrends
auch
für
die
zwölf
gemalten
Tafelbilder.
Nur
an
zwei
Bildern
müsse
er
lose
Malschichten
wieder
neu
befestigen.
Den
Bombenkrieg
überstand
der
Altar,
weil
seine
Einzelteile
in
einen
Schutzraum
ausgelagert
waren.
Nur
die
umgebende
Holzstruktur
des
Schreins
ist
nach
1945
neu
geschaffen
worden.
Ina-
Alexandra
Weymann
und
Heinrich
Frömbling
sind
Kuratoren
der
Stiftung
St.
Marien.
Auch
sie
verfolgen
die
Arbeiten
sorgfältig,
weil
sie
sie
schließlich
bezahlen
müssen.
Anlässlich
ihres
zehnjährigen
Bestehens
ist
die
Altarrestaurierung
sozusagen
das
Geburtstagsgeschenk
der
Stiftung
an
die
Mariengemeinde.
Vergangenen
Sonntag
war
„
Stiftungstag″
–
da
hatte
die
Gemeinde
Gelegenheit,
den
Restauratoren
bei
ihrer
Arbeit
über
die
Schultern
zu
schauen.
Danach
hielt
Niklas
Gliesmann
von
der
TU
Dortmund
einen
Vortrag
über
die
Bedeutung
der
Antwerpener
Altäre
als
bedeutende
Kulturzeugnisse,
und
Ahrends
stellte
die
angewandten
Methoden
der
Konservierung
und
Restaurierung
vor.
Am
morgigen
Sonntag
ist
um
10
Uhr
der
Dankgottesdienst
für
zehn
Jahre
Stiftung
St.
Marien.
Dann
wird
die
Gemeinde
den
für
die
nächste
Generation
konservierten
Altar
wieder
in
ihrer
Mitte
aufnehmen.
Bildtext:
Gerold
Ahrends
und
Ida
Rupp
haben
den
Altar
von
St.
Marien
auseinandergebaut
und
die
Einzelteile
begutachtet
und
gereinigt.
Die
ein
halbes
Jahrtausend
alten
Figuren
stammen
aus
der
Werkstatt
der
Antwerpener
Lukasgilde.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Joachim Dierks