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1.
Erscheinungsdatum:
27.10.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kriege zu beenden braucht einen langen Atem
Zwischenüberschrift:
Krisenerprobte Diplomaten berichten beim Osnabrücker Friedensgespräch über ihre Erfahrungen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wie
können
Kriege
beendet
werden?
Unter
dieser
Überschrift
stand
das
Osnabrücker
Friedensgespräch
am
Donnerstagabend
in
der
Schlossaula.
Auf
dem
Podium
saßen
zwei
Diplomaten,
die
unmittelbar
an
Friedensprozessen
beteiligt
waren.
Dazu
berichtete
eine
Politikwissenschaftlerin
von
Erkenntnissen
der
Friedensforschung.
Das
Datum
für
die
Diskussion
war
passend
gewählt:
25.
Oktober
2018,
genau
370
Jahre
nach
der
Verkündigung
des
Westfälischen
Friedens
in
Osnabrück.
Martina
Blasberg-
Kuhnke,
Professorin
und
Vizepräsidentin
der
Universität
Osnabrück,
die
die
Teilnehmer
begrüßte,
kam
direkt
vom
Steckenpferdritt
der
1400
Osnabrücker
Viertklässler
ins
Schloss.
Das
Jahr
1648
ist
zwar
lange
her
–
aber
die
fünf
Jahre,
die
damals
in
Osnabrück
und
Münster
verhandelt
wurde,
sind
auch
heute
noch
normal.
Frieden
braucht
eben
Zeit.
Was
für
Lehren
konnten
aus
der
Balkankrise
gezogen
werden?
Der
Österreicher
Wolfgang
Petritsch
war
von
1999
bis
2002
Hoher
Repräsentant
für
Bosnien
und
Herzegowina,
dabei
als
EU-
Chefverhandler
bei
den
Friedensverhandlungen
von
Rambouillet
und
Paris
beteiligt,
und
von
2002
bis
2008
Botschafter
der
Vereinten
Nationen
in
Genf.
Der
Friede,
der
jetzt
auf
dem
Westbalkan
herrscht,
ist
seiner
Ansicht
nach
eher
als
„
Ende
des
militärischen
Konfliktes″
zu
bezeichnen,
es
sei
kein
positiver
Friede.
„
Nach
einem
Vierteljahrhundert
ist
die
internationale
Gemeinschaft
immer
noch
dort
vertreten.″
Ein
Grund
dafür
sei,
dass
viele
Politiker,
die
im
Krieg
aktiv
waren,
weiterhin
an
der
Macht
seien
und
die
zivilen
Kräfte
nicht
berücksichtigt
worden
seien.
Sein
Vorschlag:
Eine
Auszeit
für
alle
damals
am
Krieg
beteiligten
Politiker
von
fünf
Jahren.
In
dieser
Zeit
wäre
ein
Neuaufbau
möglich.
Die
Politikwissenschaftlerin
Dana
Landau
nannte
ein
für
sie
wichtiges
Stichwort:
„
Inklusion″.
In
der
Friedensforschung
ist
damit
die
Einbeziehung
von
zivilgesellschaftlichen
Akteuren
bei
Friedensverhandlungen
gemeint.
Ein
Problem
sieht
sie
darin,
anderswo
auf
der
Welt
westliche
Staatsmodelle
etablieren
zu
wollen
–
dieser
Ansatz
sei
„
neokolonial″.
Markus
Potzel
war
von
2014
bis
2016
deutscher
Botschafter
in
Afghanistan
und
anschließend
bis
2017
Krisenbeauftragter
im
Auswärtigen
Amt.
Für
Afghanistan
werde
seit
17
Jahren
eine
Exit-
Strategie
aus
dem
Krieg
gesucht,
sagte
er.
„
Wir
bleiben
so
lange,
bis
die
dortigen
Sicherheitsbehörden
das
Land
selbst
verteidigen
können.″
Gegen
die
Taliban,
aber
auch
gegen
Korruption,
Kriegsprofiteure,
Drogenhandel,
Warlords
und
aggressive
Nachbarstaaten.
Professor
Ulrich
Schneckener
von
der
Universität
Osnabrück,
der
das
Gespräch
moderierte,
nannte
eine
weitere
Hürde
bei
Friedensverhandlungen:
Die
Frage,
wie
mit
Tätern
umgegangen
werden
soll.
Er
erinnerte
an
Artikel
2
des
Westfälischen
Friedensvertrages,
der
ein
„
immerwährendes
Vergessen″
festlegte,
und
stellte
die
Frage
in
den
Raum,
ob
eine
solche
Amnestie
auch
heute
denkbar
wäre
oder
ob
es
eher
um
eine
Aufarbeitung
begangenen
Unrechts
geht.
Der
Abend
in
der
Schlossaula
machte
klar,
wie
komplex
Friedensverhandlungen
sind,
ob
im
17.
Jahrhundert
oder
heute.
Das
Friedensgespräch
fand
im
Rahmen
einer
internationalen
Fachtagung
statt,
die
von
der
Deutschen
Stiftung
Friedensforschung,
dem
Interdisziplinären
Institut
für
Kulturgeschichte
der
Frühen
Neuzeit,
dem
Historischen
Seminar
–
alles
Osnabrücker
Institutionen
–
und
dem
Zentrum
für
Historische
Friedensforschung
in
Bonn
ausgerichtet
wurde.
Bildtext:
„
Wie
Frieden
gelingen
kann″,
zu
dieser
Frage
diskutierten
die
Diplomaten
Markus
Potzel
(links)
und
Wolfgang
Petritsch
(rechts)
mit
der
Politikwissenschaftlerin
Dana
Landau.
Als
Moderator
fungierte
Ulrich
Schneckener.
Foto:
Thomas
Osterfeld
Autor:
Anke Herbers-Gehrs