Originaltext:
|
BAD ESSEN. Die Tulpen sind nun endgültig verblüht, schon zeigen sich die ersten Rosen und werden Schloss Ippenburg demnächst vollends in ein Dornröschenschloss verwandeln. Zuvor jedoch haben noch andere Schönheiten ihren großen Auftritt: Dieser Tage sorgt die Mohnblüte für ein spektakuläres Blütenfeuerwerk. Als „ Blumen, die wie südliche Mädchen sind″, beschreibt der englische Dichter und Gartenbuchautor Beverley Nichols den Türkenmohn; Claude Monet hat in seinen Bildern den Klatschmohn unsterblich gemacht. Es ist vermutlich das Widersprüchliche und damit so Lebensnahe, das den Mohn so reizvoll macht und Dichter wie Maler von ihm schwärmen lässt: Der allzu vergänglichen Zartheit seiner Blüten steht deren pralle Farbenpracht gegenüber. Im Gartenparterre von Schloss Ippenburg tanzen die Blüten des „ Papaver orientale″, so der botanische Namen des Garten- oder Türkenmohns, über einem Meer aus Stauden und Sommerblumen. Hier hat Viktoria von dem Bussche Akelei, Iris, Zierlauch, Frauenmantel, Storchschnabel, Lupinen, Wollziest, Felberich und selbst die gute alte Bartnelke aufs Schönste vereint. Hier dürfen die Margeriten verwildern, und selbst die Wilde Möhre bleibt im Beet, „ auch wenn sie ziemlich virulent ist, und man sie in Schach halten muss″, sagt die Freifrau. Ihre Devise beim Schlossparterre, das sie 2003 angelegt und in den Jahren 2008 und 2009 erweitert hat: „ Es ist alles hochwillkommen, was sich verbreitet.″ Zugegeben, bei den Ausmaßen der Anlage kommt es auf große Mengen an, dennoch macht letztlich die gekonnte Kombination von Wuchshöhe, Blatt- und Blütenform und - farbe die Anlage erst so bezaubernd. Eine Kombination, die eben sehr gute Pflanzen- und Sortenkenntnisse voraussetzt.„ Herrlich, Ihr Mohn! Aber was ist mit den Löchern, wenn er verblüht und sein Laub einzieht?″, fragt denn auch prompt eine Gartenschau-Besucher in interessiert. „ Die werden schnell von den Blättern der anderen Pflanzen überdeckt″, weiß die Schlossherrin. Ein Trick, der beim modernen wiesenartigen Stil der Pflanzung besonders gut funktioniert. In ihren „ Junibeeten mit viel Mohn″ ist Viktoria von dem Bussche nämlich völlig unorthodox vorgegangen. Sie hat sich nicht an die Regel gehalten, die einzelnen Arten als in sich geschlossene Gruppen anzuordnen, wie es bei gemischten Rabatten, den „ Mixed Borders″, gemeinhin üblich ist. Vielmehr hat sie bewusst „ durcheinander″, wie hingetupft, gepflanzt. Eine Vorgehensweise wie geschaffen für das Schlossparterre, das von allen Seiten gut einsehbar ist und zum Begehen und Bestaunen einlädt. Und ein Genuss, den Ippenburg-Besucher so wohl noch nicht erlebt haben dürften. „ Unsere Sommersaison begann sonst immer mit dem Festival ‚ Gartenlust und Landvergnügen′ pünktlich zur Rosenblüte. Da war der Mohn fast schon verblüht″, sagt die Schlossherrin. In der Vorfreude, in diesem Jahr vielen, vielen Besuchern ihren zum Großteil selbst gezüchteten Mohn zeigen zu können, hat sie im vergangenen Herbst nochmals großzügig nachgepflanzt – zum Bad im Blütenmeer eben. Bildtext: Im Schlossparterre „ ist alles hochwillkommen, was sich verbreitet″, sagt Viktoria Freifrau von dem Bussche. Fotos: Kerstin Balks/ Archiv DAS LANDESGARTENSCHAU-PROGRAMM FÜR DIE NÄCHSTEN TAGE Samstag, 5. Juni: Gartenfestival „ Rosenkavaliere″, 9 bis 19 Uhr, Schloss Ippenburg; Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Cantos del Pueblo – Musik aus Peru, 11 bis 17 Uhr, Solepark; Konzert „ Blech-Reiz-Company″ aus Gesmold, 11 Uhr, Waldbühne; Andacht zur Mittagsstunde, 14 Uhr, Himmelsterrasse; fachkundiger Waldspaziergang, 14 bis 15.30 Uhr, Forum Natur; Konzert mit den Venner Chören, 14 bis 15.30 Uhr, Himmelsterrasse; Konzert Hornkollegium Osnabrück, 15 Uhr, Waldbühne. Das Ambiente der Landesgartenschau nutzen in diesem Jahr auch die Veranstalter des Kreisposaunenfestes des Kirchenkreises Melle/ Wittlage. Das Fest beginnt mit einem kurzweiligen Konzert am Samstagabend um 19.30 Uhr auf dem Kirchplatz in Bad Essen mit insgesamt vier Bläsergruppen. Am Sonntagmorgen beginnt um 10.30 Uhr der große Festgottesdienst auf dem Kirchplatz. Rund 250 Erwachsene und Jungbläser werden gemeinsam musizieren. Um 13.15 Uhr spielen die Bläser dann an der Solearena für die Besucher der Landesgartenschau. Sonntag, 6. Juni: Gartenfestival „ Rosenkavaliere″, 9 bis 19 Uhr, Schloss Ippenburg; Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Rücken- und Nackenmassage, 10.30 bis 16.30 Uhr, Vitalbädergarten; Cantos del Pueblo – Musik aus Peru, 11 bis 17 Uhr, Solepark; Hits for Kids: Landart-Kunst in und mit der Natur, 13 bis 16 Uhr, Forum Natur; Konzert mit dem Pop-Chor „ Die Tontauben″ aus Osnabrück, 13.30 Uhr, Waldbühne; Gottesdienst, 14 Uhr, Himmelsterrasse; Vortrag „ Schöne Gärten durch die richtige Pflanzenauswahl gestalten″, 14 bis 14.30 Uhr sowie 16 bis 16.30 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Gartenberatung (Pflanzenauswahl), 14.30 bis 16 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Konzert mit den vereinigten Posaunenchören Bad Rothenfelde und dem Osnabrücker Bonnus-Posaunenchor, 14.30 bis 15.30 Uhr, Himmelsterrasse. Montag, 7. Juni: Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Einfach kochen – Lecker essen mit dem Bad Essener Urmeersalz, ab 12 Uhr, Gartenküche im Küchengarten/ Schloss Ippenburg. Dienstag, 8. Juni: Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Schaukochen des Dehoga-Kreisverbandes Wittlage – regionale Küche im Osnabrücker Land, 11 Uhr, Showküche/ Schloss Ippenburg (es kocht der Köcheclub Osnabrück). Mittwoch, 9. Juni: Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Gottesdienst der psychologischen Beratungsstelle Bistum Osnabrück, 14 Uhr, Himmelsterrasse; Andacht zur Mittagsstunde, 14 Uhr, Himmelsterrasse; Blumige Geschichten, 14.30 bis 15.30 Uhr, Himmelsterrasse. Donnerstag, 10. Juni: Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Cantos del Pueblo – Musik aus Peru, 11 bis 17 Uhr, Solepark; Andacht zur Mittagstunde, 14 Uhr, Himmelsterrasse; Mit dem Förster in den Wald, 14 bis 15.30 Uhr, Forum Natur; Lesung „ Gedanken zwischen Himmel und Erde″, 14.30 bis 15.30 Uhr, Himmelsterrasse. Freitag, 11. Juni: Blumenhallenschau „ Kugelrund″, ab 9 Uhr, ehemaliges Hallenbad; Cantos del Pueblo – Musik aus Peru, 11 bis 17 Uhr, Solepark; Andacht zur Mittagsstunde, 14 Uhr, Himmelsterrasse; Konzert mit der Bigband „ Swing Connection″ des Gymnasiums Bersenbrück, 15 Uhr, Waldbühne. BAD ESSEN. Erster öffentlicher Auftritt: Fünf von der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück ausgebildete jugendliche Klimabotschafter nutzten jetzt eine Aufführung des Kindermusicals „ Opa Alfons′ Garten″ auf der Waldbühne der Landesgartenschau in Bad Essen für einen Vortrag zum Klimaschutz und Tipps zum Energiesparen. Vor rund 500 Schülern ergriffen die Mädchen und Jungen von der Grundschule Bissendorf nach der Aufführung des Musicals das Wort. Nach Angaben des Landkreises überraschten sie mit fundiertem Wissen und freier Rede in eigener Sache. Das vorwiegend gleichaltrige Publikum folgte gebannt dem eindringlichen Appell: Jeder kann und muss etwas zum Klimaschutz beitragen. Unterstützt wurden die Kinder von Kreisrat Winfried Wilkens, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung, der auf die Bedeutung des Klimaschutzes hinwies und die jungen Botschafter in ihrem Engagement bestärkte. Auf den Vortrag vorbereitet hatten sie sich zusammen mit ihren Eltern und ihrer Lehrerin Brigitte Unterbusch, die sagte: „ Die Kinder sind voller Tatendrang und wollen sich aktiv für die Umwelt einsetzen.″ Thekla Schäfer, die zusammen mit ihrem Mann Lutz das Kindermusical eigens für die Landesgartenschau komponiert und einstudiert hat, sagte: „ Das Engagement der Kinder, die bei mir auf der Musicalbühne stehen, und das der kleinen Klimabotschafter passen sehr gut zusammen. Wir können uns gegenseitig unterstützen.″ 90 Schülerinnen und Schüler aus 20 Schulen des Landkreises Osnabrück dürfen sich bereits „ Klimabotschafter″ nennen. Sie setzen sich für die weltweit tätige Schülerinitiative „ Plant for the Planet″ ein und klären Menschen über die Ursachen und Folgen der Klimakrise auf. Weitere Infos und Anmeldungen bei der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, Telefonnummer 05 41/ 501-40 22 beziehungsweise - 46 11; Mail an melanie.schnieders@ lkos.de. Bildtext: Die Klimabotschafter der Grundschule Bissendorf mit Winfried Wilkens (Mitte), Geschäftsführer der Naturschutzstiftung, und Projektleiterin Melanie Schnieders im Kreise des „ Opa-Alfons-Teams″. Foto: Landkreis BAD ESSEN. Schon von Weitem sieht man ihn in allen Farben funkeln: den Kristallbaum im Garten der Vital-Bäder auf der Landesgartenschau. Dort steht jeder Kristall für einen individuellen Wunsch – ob für die Sehnsucht nach Harmonie oder nach Liebe. Verbindet man die vier Heilbäder Bad Essen, Bad Iburg, Bad Laer und Bad Rothenfelde auf der Landkarte, entsteht ein Kristall, der dem Besucher auch im Garten der Vital-Bäder immer wieder begegnet. So sind verschiedene kleine kristallförmige Beete im Garten angelegt. Jeder einzelne Kristall ist dabei nach einem anderen Thema gestaltet. „ Um beispielsweise die Gastfreundschaft zu symbolisieren, werden an einem Beet selbst gemachtes Brot und Kuchen sowie andere Köstlichkeiten angeboten″, erklärt Günter Harmeyer, Bürgermeister von Bad Essen und Aufsichtsratsvorsitzender der Landesgartenschau, einen der Kristalle. Anfang des Jahres haben sich die vier Heilbäder im Osnabrücker Land unter dem Motto „ Ein Königreich für die Gesundheit″ zusammengeschlossen, so der Landkreis Osnabrück. „ Der Garten im Solepark auf der Landesgartenschau ist ein gelungenes Beispiel für die Kooperation der Heilbäder. Den vier Vital-Bädern bietet sich hier die Möglichkeit, sich von der besten Seite zu zeigen und damit weit über die Grenzen des Osnabrücker Landes bekannt zu werden″, sagte Reinhold Kassing, Vorsitzender des Tourismusverbandes Osnabrücker Land, bei der Vorstellung des Gartens. Mit knapp einer Million Übernachtungen und mehr als 2, 5 Millionen Tagesgästen im Jahr ist der Gesundheitstourismus nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein Beweis für die Lebensqualität der Region, so Kassing weiter.„ Getreu dem Motto ‚ Ein Königreich für die Gesundheit′ kann sich also jeder Gast sowohl im Garten auf der Landesgartenschau als auch in den vier Vital-Bädern wie ein König fühlen″, sagte Friedhelm Lange, Projektkoordinator der Vital-Bäder beim Tourismusverband. Bildtext: Freuten sich über den Garten der Vital-Bäder: Klaus Rehkämper (sitzend, v. l.), Bürgermeister Bad Rothenfelde, Günter Harmeyer, Bürgermeister Bad Essen, Drago Jurak, Bürgermeister Bad Iburg, Reinhold Kassing, Vorsitzender des TOL und Erster Kreisrat, Holger Richard, Bürgermeister Bad Laer, Friedhelm Lange, Koordination Vital-Bäder. Foto: Landkreis Bad Essen. Ein Bad im Blütenmeer – so stellt sich die Landesgartenschau in Bad Essen dar. Eine abwechslungsreiche, leuchtende Blütenpracht erstrahlt am Solepark, und mit mehr als 50 zauberhaften und bunten Themengärten in grünen Heckenkabinetten lockt der Ippenburger Schlosspark. Für den Besuch in Bad Essen – ob aus Glandorf, Fürstenau oder Osnabrück – empfiehlt der Fahrgastbeirat das preisgünstige Kombiticket, das schon bereits im Bus beim Fahrer gekauft werden kann. Dieses 16-Euro-Ticket enthält neben dem preisgünstigen Busticket (nur ein Euro pro Fahrt) auch die vorläufige Eintrittskarte. Es gilt für die Anreise aus dem gesamten Gebiet der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück – und natürlich auch für die Fahrt zurück. Ab Osnabrück fährt die Gartenschau-Linie 276 stündlich nach Bad Essen. Die Fahrt mit dem Shuttlebus zwischen den einzelnen Ausstellungsorten in Bad Essen und zum Bahnhof in Bohmte ist kostenlos. Unter dem Motto „ Fahrschlau″ veröffentlichen wir jeweils am ersten Samstag im Monat einen Verbrauchertipp des Fahrgastbeirats der Planungsgesellschaft Nahverkehr (Planos). Alle bisherigen Tipps finden Sie auch im Internet unter www.neue-oz.de/ fahrschlau/.
|